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Sabeth schreibt

Poesie Melancholie Philosophie Feminismus Anarchismus - non serviam.

Woran du einen guten Partner, eine gute Partnerin, Freund, Freundin bzw. generell gute Beziehung erkennst

 
23. März 2024
 
Was einige, bestimmte Menschen aus welchen Gründen mit welchen Absichten, Zielen - wegen derselben - manipulativ äußern, ist eine Sache und eine uraltbekannte Vorgehensweise; eine andere ist es, ob sie sich integer, fair, prosozial, solidarisch verhalten. Taten.
 
Es kommt grundsätzlich - auf privater wie politischer, öffentlicher Ebene - nicht darauf an, was eine Person nur, auch wiederholt und mit Nachdruck äußert, ankündigt, verspricht, beteuert, behauptet, sondern wie sie sich verhält, wie sie agiert.
Menschen an ihren Taten messen, nicht an Worten.
 
Wie, wodurch, warum es möglich ist, dass bestimmte - emotional, sozial und intellektuell unreife - Menschen sich so vermeintlich widersprüchlich verhalten:
Die wohl gravierendste, folgenreichste menschliche Schwäche ist der selbst- und fremdschädigende Selbstbetrug, inkl. Selbstflucht. Je intensiver ausgeprägt, umso zerstörerischer: selbst- und fremdschädigend.
 
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update 18. und 19. Februar 2024
 
Wer was weshalb wählt, welche politische Einstellung, welches Menschenbild, Weltbild, welche Werte und Überzeugungen (nicht) hat, ist eine Sache der Persönlichkeit, des Charakters - und bei Menschen jenseits der 30 zumeist auch kaum mehr veränderbar.
 

Autoritarismus, Rechtsextremismus ist nichts, das einer Person etwaig nur äußerlich anhängt - es ist integraler Bestandteil der jeweiligen Persönlichkeit. Seit Kindheit, Jugend bereits: "Erziehung", Prägung.
 
Und nicht nur drückt sich der Charakter, die Persönlichkeit eines Menschen in dessen politischer Einstellung, seinem Menschen- und Weltbild, seinen Überzeugungen, Werten, Worten aus, sondern vor allem in seinem Verhalten, seinen Taten - bspw. prosozial oder antisozial.
 
Erkenntlich wird der Charakter, die Persönlichkeit eines Menschen ganz besonders in seinem Verhalten, seinen Taten, aber auch in den Büchern, die er liest, der Musik, die er hört, den Filmen, die er freiwillig, gerne sieht, dem, was er isst, was er kauft, konsumiert.
 
Nicht zuletzt zeigt sich der Charakter, die Persönlichkeit eines erwachsenen Menschen auch sehr deutlich beim Sex.
Mit Sex meine ich weder nur Penetration, noch Prostitution, noch Porno, also  "bezahlte" Vergewaltigung, sondern tatsächlich freiwilligen, echten, i.e. sexuell konsensualen Sex.
 
Es ist Ausdruck von charakterlicher, d.h. intellektueller, sozialer und emotionaler Unreife, seinen Wert als Mensch, Person, Persönlichkeit, seinen Selbstwert, sein Selbstverständnis auf Besitz, Vermögen, Reichtum, Macht zu gründen. Patriarchat.
 
Vermögen, Reichtum, Macht, Herrschen, Unterwerfen, Narzissmus, Kapitalismus, Konservatismus, Religion/Ideologie, Patriarchat - und Persönlichkeit. Kompensationsverhalten, Unreife.
 
Der Wert eines Menschenlebens bemisst sich nicht nach akademischen Titeln, Einkommenshöhe, Vermögensumfang, Narzissmusgrad (besetzten Machtpositionen), Ruhm, wirtschaftlicher Funktionalität und Verwertbarkeit. Menschenwürde.
 
Wie geistig, mental arm und seelisch, psychisch-emotional verarmt kann ein Mensch nur sein, der reich werden will, der nach monetärem Reichtum, Vermögen strebt.
Denn niemand, der geistig und seelisch gesund ist, kann nur eigenen Reichtum, Wohlstand im  Wissen um Armut, Not, Leid, Elend anderer genießen.
 
Woran es diesen vermeintlich Reichen, Mächtigen fehlt, ist Würde, Mitgefühl, Verantwortungsbewusstsein, Liebesfähigkeit. Es sind sämtlich arme Teufel.
 
Was bleibt von einer Person übrig, wenn ihr alle Titel, alles Vermögen, sämtliche Statussymbole genommen werden, verlustig gehen  - welcher Mensch, welche: Persönlichkeit?
Wenn der Kaiser nackt ist, kommt seine ganze abstoßende Hässlichkeit und Kleinheit, Schwäche zum Vorschein. Drum will er diese Blöße, diese Wahrheit mit allen Mitteln verborgen halten.
 
Gilt ähnlich auch hierfür: übertriebenes, starkes Schminken, Makeup, künstliche "Körperteile", vermeintliche - oberflächliche, unechte, täuschende - Gegenstände, vermeintliche "Optimierungsmittel, Selbstoptimierung". Mit Schönheit, mit Ausstrahlung und Authentizität hat das nichts zu tun.
 
Es müsste längst deutlicher öffentlich kommuniziert werden, dass das stets kompensatorische Streben oder vermeintliche "Innehaben" von Macht kein Zeichen für/Ausdruck von Stärke (Charakterstärke) und/oder Reife (Persönlichkeitsreife) ist, sondern das exakte Gegenteil dessen.
Selbstverständlich befinden sich Narzissten und Psychopathen, siehe APS, antisoziale Persönlichkeitsstörung, häufig in Machtpositionen - sie streben ja kompensatorisch nach Macht, Herrschen, Unterwerfen ... .
 
"Um das Herz und den Verstand eines Menschen zu verstehen, schaue nicht darauf, was er erreicht hat, sondern wonach er sich sehnt."
Khalil Gibran
 
Mitgefühl (ist nicht dasselbe wie Empathie) ist nicht Ausdruck von Schwäche, sondern von Stärke, Reife, Güte, Versöhnlichkeit, Liebesfähigkeit.
Keine Beziehung, keine Freundschaft, keine Liebe, keine Versöhnung, kein Frieden, keine Ethik ohne Mitgefühl.
 
Grundsätzlich ist Mitgefühl nichts Kritikwürdiges und ja, mag sein, dass es, gerade wegen nach wie vor verbreiteter patriarchal-autoritärer Männlichkeitsvorstellungen, siehe auch Religion/Ideologie, mehr mitfühlende und prosoziale Frauen als Männer gibt.
 
Leider werden Empathie und Mitgefühl häufig noch immer gleichgesetzt, obschon es gerade nicht dasselbe ist. Zum Unterschied zwischen Frau und Mann, Geschlecht bzgl. Empathie, Mitgefühl, siehe bspw. hier:
 
https://www.welt.de/kmpkt/article174470628/Genforschung-Frauen-haben-mehr-Empathie-als-Maenner.html
 
... sowie hier:
 
"Wenn es darum geht, Mitgefühl zu zeigen, reagieren Männer und Frauen übrigens unterschiedlich. Männer zeigen fast ausschließlich Empathie für diejenigen, die sich zuvor fair und untadelig verhalten haben, Verräter und unfaire Zeitgenossen dulden sie nicht.
Frauen leiden zwar auch stärker mit den Gerechten, aber in erheblichem Maße verspüren sie ebenso  Mitgefühl mit den Fieslingen. Das haben Untersuchungen gezeigt, in denen faire und unfaire Teilnehmer eines Spiels hinterher belobigt oder bestraft werden sollten."
 
https://www.sueddeutsche.de/wissen/psychologie-lektionen-in-mitgefuehl-1.1979717
 
Das sogenannte "Böse" zeigt sich generell darin, dass und dann, wenn das einem jeden Menschen angeborene, genetisch angelegte Mitgefühl mit dem anderen, mit anderen Lebewesen (nicht nur Menschen) taub, blind, stumm geworden ist.
 
Nein, nicht: "Wenn Gott tot ist, ist alles erlaubt." (Dostojewski, Karamasow-Gesetz)
Sondern:
Wenn das jedem Menschen angeborene Mitgefühl betäubt, abgestumpft, nicht mehr intakt ist, wird jede Grausamkeit, Brutalität, Barbarei, Hass möglich und: ausagiert.
 
Die intrinsisch motivierte - im Gegensatz zur religiös, ideologisch oktroyierten - Moral, das angeborene Mitgefühl ist essentielle Voraussetzung, ist basale Grundlage jeglicher rationalen Ethik.
Einer Ethik ohne Mitgefühl sind inhärenterweise Tür und Tor zu Missbrauch und Pervertierung geöffnet.
 
Wer nicht ehrlich, wahrhaftig, von Herzen um Verzeihung bitten kann, kann nicht lieben.
Wer nicht zugewandt, bedürfnisorientiert geben kann, kann nicht lieben.
Wer nicht eigene Defizite, Unzulänglichkeiten, Fehlverhalten zugeben, wiedergutmachen will, kann nicht lieben.
 
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09. und 19. Dezember 2023
 
Fällt es der Mehrheit der Menschen wirklich so schwer, sich wohltuende Alternativen zu Kapitalismus, Ehe, Kleinfamilie, Macht/Herrschen, Unterwerfen, Ausbeutung, Rache vorzustellen?
Haben sie kein Interesse daran, keine Kenntnis davon?
Ist ihnen Gemeinwohl, statt Profit, ist ihnen Selbstbestimmung, Mitgefühl egal?
 
Und immer ging und geht es im global nach wie vor bestehenden Patriarchat um Rache, Vergeltung, Strafe, Konkurrenz, Übervorteilung, Macht,  Unterwerfung, Ausbeutung, Gewalt, Krieg - statt um Kooperation, Solidarisieren, Gemeinwohl: für a l l e Menschen. Menschenwürde.
 
Hat die Mehrheit der Menschen in Deutschland und weltweit offenbar nicht die geringste Kenntnis von Gemeinwohlökonomie, Commons, Allmende, cohousing, Solawi, Soziokratie (Konsentprinzip, statt Mehrheitsprinzip - systemisches Konsensieren), kollektivistischem Anarchismus?
 
Und könnte das daran liegen, dass Regierungen, Menschen in Macht-, Einfluss-, Entscheidungspositionen, dass Schule und Familien, Eltern ihren Kindern den überkommenen, konservativen, destruktiven Dreck - Ehe, Karriere, Profit ... - hartnäckig indoktrinieren, oktroyieren?
 
Verantwortung, Fürsorge, Mitgefühl, Liebe, Reife, Würde - Mensch sein.
Nicht abgerichteter, dressierter Hund, Untertan, nicht egomanes, gieriges, unreifes, erbärmliches Monster. Zu viel Toastbrot auf der Welt - Würste. Zu viel Gollum.
 
Wir haben es bei zahlreichen Menschen in Entscheidungs-, Verantwortungspositionen - weltweit btw - augenfällig nicht mit reifen, reflektierten, prosozialen Menschen zu tun, sondern mit Menschen, denen es vor allem um ihre persönlichen Vorteile, Macht, Geld, "Ruhm" geht.
 
"Die Menschenwürde, sagt Lévinas, beginnt damit, dass ich für das Leben eines Anderen einstehe. Das ich angesichts von Not und Elend dem Anderen antworte. Dass ich sage: `Hier bin ich.´ (...)
 
Es gebe keine Garantie, kein Prinzip Hoffnung, sondern nur die unbedingte Verantwortung für den Anderen und die Pflicht, aus seiner Selbstzufriedenheit zu erwachen. (...)
 
Das Antlitz des Anderen ist der wahre Lehrer der Philosophie. Das Ideal des Philosophen ist nicht die Selbstverwirklichung, sondern Liebesweisheit. (...)
 
Eine Zukunft denken, heißt, es ist eine Zukunft, die Sinn hat, ohne dass ich dabei bin. Das heißt, es ist nicht der Gedanke des ewigen Lebens, sondern ein Gedanke, den Tod anzunehmen, wenn die Anderen den Frieden genießen. (...)
 
Niemand  kann hier an meine Stelle treten, denn die Verantwortung an mich  appelliert wie an einen Angeklagten, der die Sache nicht wird  zurückweisen können, verpflichtet sie mich als jemand Einmaligen und  Unersetzbaren. (...)
 
Und Verantwortung heißt eben nicht heute Ja, morgen Nein, sondern die Verantwortung kommt sozusagen mir voraus."
 
 
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ursprünglich verfasst am 22. August 2022 und 17. Januar, 03. Februar, 26. August, 09. Oktober 2023
 
Ehe, Kleinfamilie, Mittelschicht, Mittelstand, Kapitalismus, Staat, Patriarchat
 
Mittelschicht - patriarchale Institution Ehe und Kleinfamilie:
Meine Frau, meine Kinder, mein Haus, mein Auto - mein Besitz, mein Privateigentum -> meine Gebrauchsgegenstände, zu meiner Verfügung. Mein Wohlstand, meine "Leistung" - mein Selbstbetrug, Egozentrismus, meine Ignoranz, meine Horizontenge. Als Mann. Androzentrismus, Kapitalismus, Patriarchat.
 
"Der Mittelstand", die Mitte, Mittelschicht:
die wann endlich zugibt, dass es ihr auch nur um ihre eigenen Interessen, den Erhalt nur ihres Wohlstands, Lebensmodells (Ehe, Kleinfamilie, Eigenheim, Auto) geht, die als "Leistungsträger" den global destruktiven Kapitalismus erhalten.
 
Ja na sicher sind es die sogenannten, selbsternannten "Leistungsträger" und "Gutverdiener", d.h. Wohlhabende, Vermögende und pervers "Superreiche", die das System: den global destruktiven Kapitalismus am Laufen halten. Mit Gemeinwohl hat das halt nur genau nichts zu tun.
 
Ehe, Kleinfamilie ist nach wie vor das einzig staatlich anerkannte und geförderte Lebensmodell, insbesondere dann, wenn Menschen Kinder "haben".
 
Am meisten von materieller Armut belastet, beschädigt sind weltweit biologische Frauen, insbes. Alleinerziehende. Kinderarmut ist weltweit immer auch Mütterarmut, Frauenarmut.
 
Es ist eine Schande, unzumutbar, dass der Staat, bisher j e d e Regierung, sich auf der von mehrheitlich Frauen unbezahlt geleisteten, unentbehrlichen "häuslichen" Sorge-Arbeit, sogen. Reproduktionsarbeit, ausruht, Frauen systematisch ausbeutet. Insbesondere, wenn sie ledig, nicht-vermögend und allein alleinerziehend sind. Strukturelle Gewalt. Patriarchat.
 
Es ist unerträglich und ethisch nicht legitimierbar, dass nach wie vor alle Menschen mehr oder weniger dem Lebensmodell Ehe und Kleinfamilie staatlich, politisch, gesellschaftlich unterworfen werden - oder mit Armut b e s t r a f t.
 
Nochmal: Es kann im 21. Jh. nicht sein, ist ethisch nicht legitimierbar, dass eine Frau, nur deshalb wenn/weil sie Kinder will oder bekommen hat, von einem (Ehe-) Mann finanziell, materiell abhängig ist, gemacht wird, eine Ehe eingehen muss, um ihre Existenz sichern zu können.
 
09. Dezember 2023
 
Nur weil eine Frau und ein Mann biologische Eltern eines Kindes oder mehrerer Kinder sind, heißt das nicht, dass sie als/in Kleinfamilie zusammenleben müssen - die längste Zeit in der Menschheitsgeschichte taten sie dies gerade nicht: keine Ehe, keine Kleinfamilie.
Siehe Matriarchate, matrilinear, matrifokal lebende Gemeinschaften.
 
07. Februar und 02. November 2022
 
Kein Mensch, gleich welchen Geschlechts und Alters, sollte ein Kind oder gar mehrere Kinder allein, als einzige, alleinige Bezugsperson, umsorgen müssen.
 
Sorge-Arbeit: emotional, sozial, physisch, psychisch, organisatorisch ..., Fürsorge, Verantwortung, Kindeswohl, Elternwohl.
 
Das afrikanische Sprichwort "Es braucht ein ganzes Dorf, um ein Kind großzuziehen." meint nicht, Kinder seien so schwierig, weshalb es mehrerer Erwachsener bedarf, aber durchaus, dass Sorge-Arbeit Arbeit ist und dass die Kinder eben mehrere verschiedene Bezugspersonen brauchen.
 
Nein, bezahltes Betreuungspersonal in Kita, Krippe, Kindergarten, Schule ... ist n i c h t dasselbe wie, auch nicht annähernd vergleichbar mit idealerweise langjährig bekannten, vertrauten, zugewandten, wohltuenden Bezugspersonen.
 
Fremdbetreuung ist nicht die Lösung, sondern Teil des Problems.
 
Wie geht eine Gesellschaft mit ihren Alten, Sterbenden, Kranken, Versehrten, Kindern, Fremden um?
Wir: lagern sie sämtlich in Einrichtungen zur Fremd"betruung" aus - bequem, kalt, schäbig. Um "frei", ohne Ballast, der Lohnarbeit frönen zu können, uns unter diese Knute zu beugen.
Wohl wissend, aber zumeist, alltäglich verdrängend, dass wir alle einmal Kinder waren, krank, alt werden und dass nichts im Leben eines jeden Menschen so gewiss ist wie der Tod - nicht nur sein eigener.
Wie barbarisch kann Mensch sein: wenn sein Mitgefühl betäubt ist.
 
Ich wiederhole es deshalb nochmal:
Das Problem ist nach wie vor die Ehe, Kleinfamilie und immer frühere, immer längere Fremdbetreuung.
Alle Menschen brauchen lebenslang mehrere Bezugspersonen, idealerweise unterschiedlichen Alters und Geschlechts, Bindungspersonen, nicht: Betreuungspersonal.
 
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20. Dezember 2023
 
Teilen, Geben, Schenken

Verhält es sich tatsächlich so, dass Menschen mehrheitlich aufgrund von Konvention oder Taktik, Berechnung schenken und dies so auch anderen Schenkenden unterstellen? Also nicht, um anderen, insbesondere Nahestehenden, eine Freude machen, wohltun zu wollen?
 
Verhält es sich tatsächlich so, dass die meisten? Menschen - gerade auch größere, teure - Geschenke machen, um damit etwas zu erreichen, bspw. ihr Gewissen zu entlasten, sich von Schuld, Verantwortung "freizukaufen" oder andere zu bestimmtem Verhalten zu bringen, zu manipulieren?
 
Ist es wirklich so, dass zahlreiche Menschen dieses eigene Verhalten - Taktik, Berechnung beim Schenken - dann auch von sich auf andere projizieren, es anderen unterstellen, dass sie nicht aus Mitgefühl, Freundschaft, Liebe gerne, wahrhaftig von Herzen teilen, geben, schenken?
 
Und ist das angeboren oder anerzogen - siehe Persönlichkeit, Charakter, Genetik, Verhaltensgenetik, Erziehung, Sozialisation, Individuation, Verhaltensforschung, Psychologie ... ?
Was, wenn Selbstsucht, Geiz, Gier nicht von Eltern, Hauptbezugspersonen "vorgelebt" wurden, dennoch bei Erwachsenen ausgeprägt sind?
 
Wenn Mitgefühl, Fairness, prosoziales Verhalten? angeboren, d.h. bei Menschen und anderen Primaten genetisch angelegt sind (siehe Verhaltensforschung, Primatologie, Frans de Waal ...), warum ist dieses Mitgefühl dann bei offenbar so zahlreichen Menschen weltweit so verkümmert, nicht (mehr?) intakt, nicht aktiv?
 
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04. Dezember 2023
 
Man befrage sich einfach selbst ehrlich, ob die einem langjährig nahestehenden Menschen, so vorhanden - also bspw. Partner, Eltern, erwachsene Kinder, enge Freunde - in der Not tatsächlich ihr letztes "Stück Brot" mit einem teilen würden: ohne einen zu hintergehen, zu belügen ... .
 
Denn bekanntlich erkennt man in der Not, auch: in der Krise ..., den wahren Freund, Gefährten - so er denn ein solcher ist.
Stichwort Liebe, aktives Lieben, gemäß Erich Fromm:
Achtung, Erkenntnis, Freiheit, Verantwortung, Fürsorge - Verbundensein.
 
Sind diese nahestehenden Menschen, siehe oben genannt, wirklich solche, die dich tatsächlich wertschätzen - nicht, weil du Titel, "Macht", Vermögen hast, sondern aufgrund deiner Persönlichkeit (Charakter, Wesen)?
Respektieren sie deine Selbstbestimmung?
Sind sie aktiv mitfühlend?
 
Sind diese Menschen in ihren Entscheidungen, Taten, Zielen, politischen Einstellungen, gerade auch ihrem Wählerverhalten verantwortungsvoll: in dem Sinne, dass sie dir damit nicht wissentlich erheblichen, existenziellen Schaden zufügen?
Sind sie solidarisch, loyal, verlässlich?
 
Sind diese Menschen, gerade auch im Alltag, bedürfnisorientiert - also: n i c h t paternalistisch - fürsorglich dir gegenüber, gehen sie entsprechend mit dir um? Das setzt natürlich Empathie und intaktes Mitgefühl voraus, siehe oben.
Macht es ihnen Freude, dir wohlzutun?
 
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02. Dezember 2023
 
Charles Dickens - "Große Erwartungen"
 
Die bisherigen Verfilmungen dieses Literaturklassikers sind Schund. Vergesst sie schnell wieder.
Das Hörspiel, siehe oben verlinkte Fotos (Hörverlag, ndr kultur und hr2), hingegen ist ein Genuss.
 
Charles Dickens versteht man wohl auch erst, wenn man etwas mehr Lebenserfahrung hat (als in der Zeit der Jugend).
Bei genannter, zum besseren (Lektüre-) Verständnis erforderlicher Lebenserfahrung handelt es sich nicht nur um im Lebensverlauf "gehabte" und reflektierte Erlebnisse sowie Menschenkenntnis, sondern um einhergehende persönliche Leiderfahrung, Erinnerungen - Gefühle.
 
Es sind Gefühle auch der Scham, der Reue - wen hast du selbst auf welche Weise mit welchen für diese Menschen irreversiblen, endgültigen, nicht wiedergutzumachenden Folgen verlassen, zurückgelassen, im Stich gelassen.
Solche Erfahrungen, Erinnerungen, Gefühle ... .
 
Die Verfilmungen von "Große Erwartungen" kratzen nur an der Oberfläche und stellen eine vermeintliche "Romanze" in den Mittelpunkt, um die es in der literaritschen Vorlage aber nicht hauptsächlich geht. Sondern um Freundschaft, Treue, Loyalität, Güte, Leid, Mitgefühl, Reifung.
 
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Charles Dickens - "Große Erwartungen", "David Copperfield", "Oliver Twist" - Hörspieledition des NDR Kultur und hr2, HörverlagCharles Dickens - "Große Erwartungen", "David Copperfield", "Oliver Twist" - Hörspieledition des NDR Kultur und hr2, Hörverlag

Charles Dickens - "Große Erwartungen", "David Copperfield", "Oliver Twist" - Hörspieledition des NDR Kultur und hr2, Hörverlag

 
Woran du einen guten Partner, eine gute Partnerin, auch Freund, Freundin, d.h. generell eine gute, wohltuende Beziehung erkennst:

1. Ein guter Partner wird grundsätzlich aufmerksam, einfühlsam, feinfühlig, sensibel, mitfühlend, zugewandt deine Bedürfnisse und Wünsche erkennen, respektieren und eigeninitiativ, aktiv sowie engagiert darum bemüht sein, sie – im Rahmen seiner Möglichkeiten – zu erfüllen, zu stillen.
Dies natürlich nicht rund um die Uhr in jeder Sekunde, sondern: grundsätzlich. Dies außerdem besonders, soweit sie eure Beziehung, euer Verhältnis zueinander, euer Miteinander-Sein und euer beider Wohlergehen betreffen, aber möglicherweise auch das Dritter.

Ein solcher Partner wird, kann folglich nicht selbstsüchtig oder ignorant sich, seine Person, seine eigenen Bedürfnisse, Wünsche, Taten oder Sorgen permanent in den Vordergrund spielen, in den Mittelpunkt stellen, sondern er wird am Du, in diesem Falle am Beziehungspartner, an dir, ausgerichtet sein, somit u.a. fürsorglich, ohne jedoch zu bevormunden, gar zu kontrollieren, ohne sich paternalistisch, autoritär zu verhalten.
 
2. Ein guter Partner wird dir mit Offenheit, ehrlichem, echtem Interesse an deiner Person, deiner Persönlichkeit begegnen, er wird dir also Fragen stellen, ohne absichtlich indiskret, distanzlos oder verletzend zu sein, und dir aufmerksam, einfühlsam und zugewandt zuhören können und wollen.
 
3. Ein guter Partner wird dich grundsätzlich respektvoll und wertschätzend betrachten und behandeln.

Er wird Konflikte nicht verschleppen, ihnen nicht ausweichen, die "Schuld" bzw. die Gründe für Konflikte nicht ausschließlich bei dir und/oder anderen suchen bzw. finden wollen, sondern selbstkritisch, ehrlich, wahrhaftig sein jeweils eigenes Verhalten, Denken, Fühlen reflektieren.

Er wird sich daher eigeninitiativ entschuldigen sowie auch dich um Verzeihung bitten wollen und es deshalb können. Dazu später mehr.
 
4. Ein guter Partner wird bei Differenzen und (nach) Auseinandersetzungen, Streits nicht dauerhaft schmollen, sich abwenden, zurückziehen, den Kontakt, die Kommunikation und auch körperliche Nähe nicht verweigern, sondern:
 
Er wird immer wieder eigeninitiativ, aktiv und engagiert um Austausch, Klärung, Verständigung und Versöhnung bemüht sein und das eben deshalb, wenn bzw. weil ihm ehrlich, tatsächlich an dir gelegen ist, er am Du und nicht nur bzw. nicht vorrangig an seinem Ego, seinem vermeintlichen "Stolz", d.h. seiner (gekränkten) Eitelkeit ausgerichtet, dieser unterworfen ist und/oder kompensatorisch, unreif nach Macht, Herrschaft, Unterwerfung, Kontrolle, Ausbeutung strebt, sondern weil er um seine eigenen Unzulänglichkeiten und Defizite durchaus weiß, diese offen zugeben kann und um eigene Reifung bemüht ist.
 
5. Ein guter Partner wird dich folglich nicht absichtsvoll und dauerhaft oder wiederholt unter Druck setzen, in die Ecke drängen, nötigen, erpressen, ignorieren, diskreditieren, abwerten, sondern ihm wird daran gelegen sein, dass nicht nur seine eigenen Interessen, Wünsche, Bedürfnisse, Ziele verfolgt und erfüllt werden, sondern gerade auch deine – und das durch u.a. auch ihn, durch sein Verhalten, sein Tun, seine Taten - nicht bloß durch leere, leichte Worte.
 
6. Ein guter Partner wird dir gegenüber - und gerade in deiner psychischen, physischen oder auch existenziellen Not - verlässlich, solidarisch, mitfühlend und loyal sein, dir nicht in den Rücken fallen, dich nicht verraten, nicht im Stich, nicht allein lassen.
Er wird nicht davonlaufen, wenn du ihn brauchst, sich nicht unter Vorwänden, Ausreden, Lügen herauswinden.

Er wird nicht verbissen in nur seine Richtung blicken, sondern sich öffnen: Er wird sich verletzlich und bedürftig zeigen können, ohne dein Mitgefühl und deine Fürsorglichkeit, dein Geben auszunutzen.
 
Vor allem wird er über sich, über eigene Fehler auch lachen können, statt sie akribisch zu verbergen, zu verdrängen oder ganz zu leugnen oder seine eigenen Defizite gar dir anzuhängen, zu unterstellen, sie auf dich zu projizieren.
 
7. Ein guter Partner wird verzeihen können, d.h. verzeihen wollenweil er dich liebt und dich nicht aus seinem Leben – dauerhaft – verlieren will.

Aus demselben Grund wird er, wenn er dich liebt, selbst aktiv und auf angemessene Weise um Versöhnung bemüht sein.
 
8. Ein guter Partner wird leiden, wenn du leidest (und er davon weiß) und er wird ebenso Anteil an deiner Freude nehmen.

Er wird dir guttun wollen, dich also nicht absichtsvoll, vorsätzlich beschädigen, schon gar nicht dauerhaft.  
 
9. Ein guter Partner wird an dir wachsen, sich entwickeln d.h. im Kontakt mit dir reifen wollen.
 
Er wird Differenzen nicht als unüberwindliche, zu anstrengende, lästige Hindernisse, sondern als Herausforderung an seine Persönlichkeit betrachten – als seine Chance, seinen Horizont zu weiten.
 
Er wird sich auf dich einlassen, sich zugewandt öffnen, also auch angreifbar, verletzbar "machen", dies vertrauensvoll zulassen – statt sich zu verbarrikadieren, zu verweigern und Macht und Kontrolle innehaben, behalten zu wollen.
 
10. Ein guter Partner ist nicht dein Besitz, nicht dein Spielgerät, nicht dein Vergnügungsobjekt, nicht deine Verfügungsmasse, nicht dein Glücksgarant, nicht dein (Lebens-) Retter und er selbst betrachtet dich ebenfalls nicht als solche(s) – viel mehr seht und seid ihr einander (als) ebenbürtige Gefährten – auf unbestimmte Zeit.

Ihr seid jeweils füreinander nicht austausch- und nicht ersetzbar. Niemals je.
Aber ihr seid ebensowenig aneinander gekettet und seid jeweils ergänzbar.

Eigentlich sollten all das im Grunde Binsenweisheiten sein – die Realität zeigt jedoch, dass Menschen häufig von klein auf so beschädigt (worden) sind, dass all dies Selbstverständliche ihnen zu leben nur eingeschränkt oder auch gar nicht möglich ist – viel hat das auch mit unserer Art des gesellschaftlichen Zusammenlebens, mit dem Verständnis von "Erziehung", dem Umgang mit Kindern und dem Geschlechterverhältnis zu tun - ein eigenes, umfassendes Thema.

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29. Februar 2020
 
Die Frage - nicht erst am Ende - deines Lebens sollte sein, nicht: Hatte ich genug "Spaß"?

 
"Erkenne dich selbst" und "Tu, was du willst" bedeutet gerade nicht maximaler, egomaner Hedonismus und Eskapismus, sondern das Gegenteil dessen.
 
Die Frage, die du dir zu Lebzeiten stellen solltest, u m dein Leben als sinnvoll, erfüllt erleben, erfahren, bewerten zu können, ist:
Habe ich mit meinem Wollen, Streben, Verhalten dazu beigetragen, "die Welt ein bisschen besser zu machen", d.h. habe ich nach meinen persönlichen Möglichkeiten, Umständen, Fähigkeiten und Kräften zum (je "privaten", regionalen wie globalen) Gemeinwohl beigetragen?
 
Deutlicher:
War mein Leben, meine Existenz, mein Wirken, Tun und Unterlassen nach bestem Wissen und Gewissen für auch andere Menschen, schmerzfähige Lebewesen gut, zuträglich, wohltuend, konstruktiv, förderlich, hilfreich, stärkend?
 
Wann hast du wie lange für wen, für welche Menschen wie oft welche Verzichte geleistet, Entbehrungen durchlitten, Opfer gebracht, Verantwortung getragen, Fürsorge geleistet?
Welchen Menschen hast du wie, wann, wie oft, wodurch, womit wie lange tatsächlich Gutes, Wohl getan - was wem genau?
 
Ich denke, nur dann, wenn man seine kleine Existenz "in den Dienst einer dem Ego übergeordneten Sache stellt", also nicht in den engen Grenzen des je eigenen Egos - nicht zu verwechseln mit dem Selbst - verhaftet, gefangen bleibt, erfährt man Sinn und Erfüllung.
Und eben dies erfährt, (er-) lebt man vor allem durch das aktive Lieben.
 
Nein, dafür bedarf es keines "Gottes", keiner Metaphysik, keiner Mystik, keiner Religion, Ideologie, Esoterik, sondern "nur" der je persönlichen Erkenntnis-, Reflexionsfähigkeit, des Mitgefühls, der Vernunft, der Persönlichkeitsreife - der Liebesfähigkeit.
 
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Aktualisierung am 26. Dezember 2018
 
Man kann immer wieder nur staunen - dass solche eigentlichen Selbstgänger noch oder wieder als überraschende Neuigkeiten gelten:

Selbstverständlich ist wohltuende Berührung für jeden Menschen, nicht nur für Kinder, unentbehrlich, unersetzlich, auch nicht durch Sex ersetzbar, Sex reicht als "Berührungsmöglichkeit/-mittel" nicht aus.

Jeder Mensch braucht für seine physische (!) und psychische Gesundheit, für Wohlbefinden und Heilung solche wohltuende Berührung: regelmäßig.
 
Und jeder liebende Mensch g i b t solche Berührung geliebten Menschen ganz selbstverständlich und "intuitiv" - aus einem eigenen Bedürfnis zu g e b e n heraus, ohnehin: gibt jede wirklich liebende Mutter ihrem Kind solche liebe- und respektvolle, zärtliche Nähe, Wärme, Geborgenheit, Berührung, Entspannung - auch bspw. durch Massagen.
 
Und selbstverständlich leiden Menschen physisch und psychisch, wenn sie solche nicht-sexuelle (!) Berührung, insbesondere über längere Zeit, unfreiwillig entbehren müssen.
 
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