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Sabeth schreibt

Poesie Melancholie Philosophie Feminismus Anarchismus - non serviam.

Über den Unterschied zwischen Sex und Ficken sowie: Warum sind Prostitution und Pornographie jeweils Formen von "sexualisierter" Gewalt, von (sexuellem) Missbrauch, Ausdruck von Verachtung, Erniedrigung, fehlender Wertschätzung?

 
Über den Unterschied zwischen Sex und Ficken sowie: Warum sind Prostitution und Pornographie jeweils Formen von "sexualisierter" Gewalt, von (sexuellem) Missbrauch, Ausdruck von Verachtung, Erniedrigung, fehlender Wertschätzung?
 
Da es sich augenscheinlich, vor allem unter Männern, jedoch auch unter einigen Frauen, noch immer nicht ausreichend herumgesprochen hat, dass und mehr noch warum das Produzieren, Verbreiten, Fördern, Unterstützen und insbesondere das Konsumieren von Pornographie und Prostitution Formen von sogenannt "sexualisierter" Gewalt, von Sexualgewalt darstellen, möchte ich mit dem vorliegenden Text diesen Zusammenhang, dieses Faktum nochmals – aus meiner Perspektive, mit meinen Worten - erläutern.
 
Grundsätzlich ist damit natürlich auch die Sicht auf bzw. die Interpretation und Definition von gemeinsamem, in diesem Falle heterosexuellen Sex verbunden, weshalb ich eine Erläuterung zum Unterschied zwischen Ficken, d.h. zwischen überwiegend von männlicher Penetration (vom Mann ausgeführte Penetration der Frau) bestimmtem sexuellen Kontakt  und auf der anderen Seite davon unabhängigem, d.h. nicht von Penetration dominiertem sexuellen Erleben, Empfinden, Aktiv- und Passivsein, Geben und Nehmen, diversen Gefühlen, Eindrücken, Wahrnehmungen sowie damit unausweichlich einhergehender Intimität voranstellen möchte.
 
Worin also besteht der Unterschied zwischen verbreitetem, gängigem penetrationslastigen Ficken und Sex, warum ist das nicht das Gleiche?
 
Wie schon erwähnt, besteht der Unterschied vor allem darin, dass es beim Ficken vorrangig um Penetration geht, hierbei wiederum vor allem um das vom Mann ausgeführte Penetrieren verschiedener Körperöffnungen der Frau, insbesondere ihrer Vagina, ihres Mundes, ihres Anus´.
 
Beim Ficken ist die Hauptsache und das Ziel des gemeinsamen, sexuellen Kontakts die Penetration der Frau durch den Mann – und diese (Penetration) möglichst schnell, möglichst lange, möglichst intensiv und wiederholt – in verschiedene Körperöffnungen, auf verschiedene Weise, in unterschiedlicher Intensität etc..
Das Endziel dessen ist, zumindest für den Mann, fast immer der Orgasmus vor allem des Mannes und dieser folglich mit Ejakulation in oder an der Frau, in eine ihrer Körperöffnungen oder auf andere Stellen ihres Körpers; nach Porno-Manier werden hierfür das Gesicht, die Brust und der Po der Frau präferiert.
 
So kennen wir es aus üblichen, verbreiteten Standardpornos – mehr oder weniger variabel.
 
Wie ich in einigen anderen Texten (Pamphlet, Warum ich keinen Porno-Sex mag, Der Mann, der nicht kann, Warum es so wenige gute Liebhaber gibt …) bereits erläutert habe, verhält es sich dabei jedoch überwiegend so, dass die Erregung, sexuelle Lust und sexuelle (Trieb-) Befriedigung des Mannes dabei im Vordergrund steht oder sogar nicht selten alleiniger "Sinn und Zweck" ist, alleiniges Ziel; der Frau kommt hierbei zumeist nur die Rolle der Gehilfin, der Sexualdienstleisterin zu - was geschieht, geschieht überwiegend an oder in, weniger mit ihr, viel mehr aber auch durch sie; sie erfüllt die sexuellen Erwartungen, Vorstellungen, Wünsche und Anweisungen des sie dirigierenden Mannes.
Der Mann hat hierbei zumeist die dominante Rolle inne, die Frau die mehr oder minder submissive, "devote" – dies wird gerne auch euphemisierend und manipulativ als vermeintlich "natürliche weibliche Hingabe" bezeichnet.
 
Die Vorstellungen, Wünsche, Bedürfnisse, Eigenheiten, Befindlichkeiten der Frau, ihre körperlich-sexuelle Erregung, ihre Lust, ihre sexuelle Befriedigung, Erfüllung treten dabei häufig deutlich in den Hintergrund bzw. bleiben unberücksichtigt, werden vom Mann ignoriert, verdrängt, vernachlässigt, ausgeblendet und auch aktiv unterdrückt.
 
Der Mann dirigiert die Frau verbal oder nonverbal, eben all dies an und mit ihm zu tun und durch ihn tun zu lassen - wie er die Frau wo anfasst, wie er sie wohinein wie heftig penetriert, ob und wie er diverse Praktiken und Techniken an ihr anwendet, ausführt, wie bspw. Würgen, "Klapsen", in welche Stellungen und Körperhaltungen der Mann die Frau auf welche Weise wie grob oder feinfühlig bringt etc. - das/was er wie möchte.
Die Frau ist dabei überwiegend eine Art Masturbationshilfe, Erfüllungsgehilfin, Hilfsmittel für den Mann, dafür, dass der Mann auf die von ihm gewünschte Weise, mit der von ihm gewünschten Praktik, in der von ihm gewünschten Stellung etc. zum Orgasmus kommt.
 
Das ist Gegenstand und Ziel von Penetration sowie von gängigen, verbreiteten, häufig konsumierten (Standard-, mainstream-) Pornos.
 
Dass die Mehrzahl der Pornos von Männern für Männer produziert wird, d.h. also mit Inhalten und auf eine Weise, die und wie sie vorzugsweise männlichen Konsumenten gefällt, von diesen gewünscht wird, ist ein Selbstgänger, den ich sicher nicht weiter belegen muss.
 
Nun findet solche Art "Sex" jedoch keineswegs ausschließlich in Pornos statt, sondern in Abwandlungen gerade auch bei realen, sexuellen Begegnungen, Kontakten zwischen Männern und Frauen und auch also in partnerschaftlichen Beziehungen: Penetration der Frau durch den Mann – Ficken.
 
Alles andere, das möglicherweise auch noch stattfindet, wie bspw. Cunnilingus oder das "Fingern" der Frau, ggf. auch gegenseitiges Streicheln, Küssen, Lecken, Massieren etc., findet überwiegend nur als sogenanntes Vorspiel, als Beiwerk statt, mit dem eigentlichen Ziel des "Hauptaktes", der Penetration also und dem Abschluss des gesamten Aktes mit dem bzw. durch den Orgasmus und die Ejakulation jedenfalls des Mannes – nicht immer, aber doch meistens und mehrheitlich ist d a s das Ziel des gemeinsamen "sexuellen Kontakts".
 
Ob und/oder wie gut, intensiv, ausreichend die körperlich-sexuelle Lust der Frau dabei befriedigt, erfüllt wird, ist meist nachgeordnet; wenn der Mann nicht völlig egozentrisch/selbstsüchtig, gleichgültig, ignorant oder sehr unerfahren und unsicher sowie kenntnislos ist, wird vielleicht auch immer wieder mal die Frau beim Ficken oder davor oder danach "befriedigt" oder tut dies mittels Masturbation selbst.
 
Nicht wenige Frauen können aber beim Ficken nicht zum Orgasmus kommen.
Die Gründe sind eigentlich auch längst bekannt:
 
In der Vagina (die vom Mann also penetriert wird) befinden sich kaum Nerven, bei der Frau ist die direkte oder indirekte Stimulation der Klitoris erforderlich.
 
Je nach Anatomie der Frau und des Mannes, die aufeinandertreffen (in der sexuellen Begegnung), auch je nach Stellung und Art der Penetration, kann die Klitoris der Frau durchaus auch mittels Penetration also stimuliert werden, dies kann auch zum Orgasmus der Frau führen. Hier hängt vieles aber wie gesagt von der jeweiligen Anatomie sowie von der Art der Penetration etc. ab.
 
Nein, es gibt keinen "G-Punkt". Wenn eine Frau vermeintlich "vaginal" stimuliert bzw. körperlich (!) erregt wird, so geschieht dies, weil ihre Klitoris auf indirekte Weise stimuliert wird.
 
Das kann für die ein und andere Frau angenehm sein, muss es aber nicht. Es kann sein, dass sie auf diese Weise – auch – stimuliert werden möchte, aber es ist keinesfalls notwendig. Denn:
 
Eine Frau kann o h n e jegliche vaginale "Stimulation", d.h. ohne Penetration (wodurch, wovon, womit auch immer) sehr intensive Orgasmen erleben und erlebt die intensivsten tatsächlich gerade nicht mittels Penetration, sondern durch bspw. manuelle oder orale, d.h. direkte und/oder indirekte Stimulation der Klitoris, der inneren Schamlippen, und ggf. des Scheideneingangs, von außen – außerhalb der Vagina, d.h. an der Vulva.
 
Eine Frau braucht daher für intensive Orgasmen keinen Penis, keinen Dildo, keine(n) Finger, keine Faust, auch sonst keinerlei Spielzeuge oder Gegenstände in ihrer Vagina. Sie braucht Stimulation ihrer Vulva.
 
Es ist übrigens ein leider noch immer verbreitetes Märchen, Frauen hätten grundsätzlich eine schwächere Libido als Männer oder würden weniger gerne, häufig, weniger intensiv Orgasmen haben können oder wollen. Solche Behauptungen dienen einzig dem Zweck, dass Männer es sich weiterhin sehr leicht, sehr bequem machen können - also überwiegend nehmen und nicht geben, gerade auch: beim gemeinsamen Sex.
 
Natürlich geht es beim gemeinsamen Sex nicht um ein Wettrennen, einen Wettbewerb um den schnelleren oder "besseren" Orgasmus. Natürlich kann Sex auch ohne selbst erlebten Orgasmus schön, intensiv und noch einiges andere mehr sein. Und natürlich ist gerade auch der Orgasmus, d.h. die sexuelle Erfüllung des Anderen ein intensives, schönes, berührendes, mitunter tatsächlich überwältigendes Erlebnis.
Das bedeutet jedoch keineswegs im Umkehrschluss, dass Frauen weniger Orgasmen bräuchten oder wollten, einen Orgasmus weniger genießen würden etc.. Frauen verschaffen sich die von ihnen "benötigten", jedenfalls gewollten Orgasmen dann allerdings einfach selbst, im Alleingang - durch Masturbation.
 
Dennoch ist der mit einem Sex- und/oder Beziehungs-Partner erlebte, durch ihn "ausgelöste" Orgasmus ein ganz anderes, sehr intensives, auch emotional sehr verbindendes Erlebnis.
 
Frauen brauchen und wollen Orgasmen genauso wie Männer. Was sich unterscheidet, ist die Ausprägung der Libido von Mensch zu Mensch, unabhängig vom Geschlecht also. Und bei Frauen verändert sich ihre Libido auch je nach Zyklusphase.
 
Somit kommen wir nun zum SEX – und dem Unterschied zum oben beschriebenen Ficken.
 
Sex – das ist viel mehr und noch ganz anderes als Ficken, als Penetration, als ein paar "Praktiken, Techniken und Stellungen".
Beim Sex geht es nicht um einen Wettlauf zum schnellsten, ersten, besten Orgasmus, auch nicht um reine Triebbefriedigung, für diese ist Masturbation völlig ausreichend.
 
Bei S e x geht es um die Begegnung zweier Personen, Individuen, Persönlichkeiten – mit allen Sinnen, bewusst, intensiv und intim, nicht anonym.
 
Für Sex braucht man nicht nur eigene Lust und Erregung, sondern Lust daran, den Anderen zu erregen, zu verführen, zu verwöhnen, Lust daran, die Lust, die Leidenschaft des Anderen zu schüren, zu befeuern, auch: zu lenken, zu verstärken, abzumildern, neu zu verstärken … .
 
Sex ist ein Spiel, ein Tanz – und immer ein gemeinsamer.
 
Das heißt, Sex "funktioniert" nur durch Geben und Nehmen, mittels gegenseitigen Respektes, beidseitigem Einfühlungsvermögen (Empathie), Aufmerksamsein, Offensein, Zulassen-, Vertrauenkönnen, Ausprobieren-, Experimentierenwollen, Sich-Fallenlassen- und Genießenkönnen.
Nur so macht er wirklich Freude, nur so schenkt die sexuelle Begegnung Erfüllung – auf allen Ebenen: physisch, psychisch-emotional, "geistig".
 
Erforderlich ist hierfür eine stabile, solide Vertrauensbasis zwischen beiden, diese kann immer nur und erst mit Zeit entstehen und mit guten Erfahrungen wachsen.
 
Bei Sex geht es um auch eine Art von Fürsorglichkeit:
Ich habe den Wunsch, das Bedürfnis, das Sehnen, die Lust, die Erregung des Anderen zu entfachen und zu stillen, damit zu spielen – "Kontrolle" zu haben, mich hinzugeben, allerdings nicht alles gleichzeitig und auch nicht in ständigem Wechsel, sondern so, wie es sich jeweils ergibt, wie es sich gut, passend, richtig anfühlt – was immer davon abhängt, wie die Interagierenden sich gerade fühlen, was sie wollen, denken, erwarten, sich vorstellen, empfinden, wonach sie sich sehnen … .
 
Es braucht dafür keineswegs "Kerzenschein und Rosenduft", welche Atmosphäre jeweils die gewünschte, die passende, wohltuende ist, bleibt den Interagierenden überlassen.
Menschen sind verschieden, haben unterschiedliche Prägungen, Erfahrungen, Wünsche, Vorlieben und Abneigungen und auch verschiedene Stimmungen und Befindlichkeiten und nicht immer die genau gleichen Wünsche, überdies nicht zur selben Zeit, im selben Moment.
 
Aber Intimität, Verbundenheit, Einfühlsamkeit, Vertrauen, Leidenschaft und Begehren, auch Zärtlichkeit, Fürsorglichkeit, Wertschätzung – nicht nur, aber gerade auch des Körpers des Anderen – das braucht es für intensive sexuelle Begegnungen, für erfüllenden Sex.
 
Der Körper des Anderen ist dabei kein bloß fleischlicher Gegenstand, kein Spielgerät, kein Objekt, das irgendwie zu bearbeiten oder zu behandeln ist, sondern er ist Teil der Persönlichkeit des Anderen und er, der Körper, bringt zum Ausdruck, lässt erkennen, zeigt, gibt Signale, was der Andere gerade wie wünscht, möchte, will, wonach er sich sehnt, was ihm gut tut, wie er berührt werden will.
 
Dabei steht auch nicht das gegenseitige Anfassen, das gegenseitige "Befummeln" im Vordergrund, sondern viel mehr ein bewusstes, empathisches Hinspüren, Erspüren, die Sehnsucht nach der Berührung mit dem Körper, Körperstellen des Anderen – auf verschiedene Weise (je nach Situation).
Die Sehnsucht, das Verlangen, den Anderen zu berühren und von ihm berührt zu werden – sanft oder fest, zaghaft oder bestimmt, führend oder (sich) hingebend, fordernd oder nachgebend, zärtlich, sanft oder stürmisch, leidenschaftlich, neckend, reizend, wartend oder drängend … .
 
Es ist die Lust an der Lust des Anderen, die Lust auf sein Erregtsein, auf seine Haltlosigkeit, auf sein Begehren, auf seine Leidenschaft - die Sehnsucht, ein Feuer zu entfachen und selbst durch den Anderen "entfacht", angetrieben, befeuert zu werden, die Glut zu schüren und damit zu spielen sowie den Anderen mit der eigenen spielen zu lassen, dabei nicht zu wissen, wann was wie passiert, sich auf das Unerwartete einzulassen, sich dem hinzugeben, es auszukosten.
 
All das geht unmittelbar, unvermeidlich mit verschiedenen Emotionen, Gefühlen einher, mit Gedanken, Vorstellungen, Erwartungen, Sehnsüchten, Wünschen, teils in Sekundenbruchteilen, mehr oder weniger bewusst, teils auch in rascher Abfolge oder auch wie in Zeitlupe - mit dem Empfinden von "Ewigkeit" bzw. Zeitlosigkeit, von "Schweben", Aufgehen in dem, das gerade (mit einem) geschieht, das erlebt, empfunden wird.
 
Keineswegs muss, kann, soll man einander dabei nur an den bekannten, bewährten, üblichen Körperstellen und also auch Genitalien anfassen, man kann einander – je nach Situation, Befindlichkeit, Erwartungen, Wünschen - auch auf ganz neue, unbekannte Weise (womit auch immer, was gefällt) berühren, ausprobieren, experimentieren, spielen, hinsehen, hinhorchen, hinspüren, nicht nur darauf, wie der Andere reagiert, sondern auch und gerade darauf, wie es sich für einen selbst anfühlt, was die Berührung auslöst, anstößt oder auch gerade nicht, ob sie wiederholt werden will oder nicht oder in Variation, unterschiedlicher Intensität, Dauer.
 
Man fasst nicht einfach nur sein Äußeres, seine Hülle, seinen Körper an, sondern man berührt seinen Leibdie Gesamtheit seiner Person, das Individuum, die Persönlichkeit, den Anderen als Anderen.
 
Denn darum geht es letztendlich, d a s macht gemeinsamen S e x (trotz aller Wiederholungen und Ähnlichkeiten) überhaupt erst interessant, reizvoll, begehrenswert: dass ich es mit einem Anderen zu tun habe. Dass dieser Andere keine Puppe, keine Marionette ist, kein Objekt, sondern einen eigenen Willen, eigene Wünsche, Vorstellungen, eine eigene Persönlichkeit, einen individuellen Ausdruck mit je verschiedenem Erfahrungsschatz und Prägung hat, dass er auf unerwartete, unbekannte oder aber auch vertraute Weise reagiert - dass wir miteinander interagieren.
 
Das alles: kann niemals nur rein oberflächlich-mechanisch sein, geschehen, erlebt werden, allenfalls dann, wenn es nicht wirklich, nicht echt empfunden wird, sondern lediglich gespielt ist, wenn es nicht die Persönlichkeit, wenn es nicht auf auch emotionaler Ebene anspricht, berührt, etwas in Bewegung setzt, sondern nur auf rein oberflächlich körperlicher bzw. unpersönlich-mechanischer Objekt-Ebene: ausschließlich an der "Außenfläche", ohne die Tiefen zu berühren, sondern letztlich immer mit einer Art (Rest-) Kontrolle, mit einer Art Schutz oder auch Abwehr, einer Mauer, einem Panzer, jedenfalls einer "Hülle", die nicht durchdrungen werden soll – siehe oben: Ficken.
 
Hierin besteht übrigens auch der Unterschied zwischen Porno und Erotik:

Bei Pornographie geht es um die Oberfläche, um das Äußerliche, Plakative, um Darstellen und Demonstrieren von Genitalien, von Praktiken, Techniken, von also steriler, emotionsloser Mechanik.
 
Es ist eine Show, eine Darbietung, es ist gespielt, nicht echt gefühlt. Es ist wie eine Art Turnübung, die absolviert und dem Publikum recht plump, platt, lieblos präsentiert wird.
 
Bei Erotik spielt gerade das eine bedeutende, unverzichtbare Rolle, das nicht offensichtlich ist, das nicht direkt/sofort offen und deutlich gesehen und gezeigt wird, sondern es geht um das, das im Kopf, in den Gedanken, in den Vorstellungen, der Phantasie, dem Wünschen, Sehnen, Begehren, dem Fühlen und Empfinden … der Interagierenden oder auch Betrachtenden stattfindet, sich abspielt, vorhanden ist – w i e all das wodurch jeweils auch angeregt, ausgelöst wird, also gerade wiederum auf Basis dessen, das die Interagierenden bereits individuell mitbringen (an Eigenem, Persönlichen, Individuellem, an Erfahrungen, Persönlichkeit, an je persönlichen Vorstellungen, Eigenheiten, an Verschiedenheit, Besonderheit etc.).
 
Es geht also nicht um die Show, die Darbietung, die gezeigt wird, wie in Pornographie, sondern um den "Film", den Ablauf, das Geschehen der bzw. das nicht bildlich gezeigt, dargestellt, sondern das nur angedeutet wird und Raum lässt für die Phantasie des jeweils Anderen bzw. des Erotik, erotische Darstellungen, Betrachtenden oder erotische Literatur Lesenden.
 
Doch selbst beim lieblosen, einfallslosen, mehr oder weniger monotonen Ficken besteht ein Unterschied zwischen der Person, die penetriert und jener, die penetriert w i r d– zwischen deren Empfindungen, Erleben.
 
Denn die Person, die penetriert wird, nimmt etwas, einen Fremdkörper, in den eigenen Körper auf – was für Menschen seit jeher mit Risiko, mit Gefahr (für ihre Gesundheit, für Leib und Leben) verbunden war.
Es ist also ein großer Unterschied, ob man selbst penetriert oder ob man penetriert wird.
In letzterem Falle öffnet man sich unweigerlich etwas "Fremdem", etwas, über das man keine vollständige oder auch überhaupt keine Kontrolle mehr hat, wovon man nicht weiß, ob es einem ggf. schadet oder nicht und wenn es schadet, wie sehr es auf welche Weise wie "nachhaltig", intensiv, langwierig schadet, schädigt, verletzt.
 
Schon deshalb ist für die Person, die penetriert wird, außerordentlich wichtig, sich sicher fühlen zu können, Vertrauen zum "Penetrierenden" haben zu können, ihn vollauf akzeptieren, annehmen zu können und vor allem: zu wollen – ihn also in sich, in den eigenen Körper tatsächlich, wahrhaftig aufnehmen zu wollen, statt dies nur vorzuspielen, vorzutäuschen, es gar vortäuschen zu müssen - wie so in Prostitution und Pornographie.
 
Und so kommen wir unweigerlich zu Prostitution und Pornographie, wobei Pornographie mehrheitlich auch nur eine Form, eine Variante von Prostitution ist.
Warum ist Prostitution auch dann eine Form von "sexualisierter" Gewalt, wenn eine Prostituierte sich mehr oder minder, d.h. vorgeblich, vermeintlich "freiwillig" prostituiert, wenn sie mit dem Freier, dem "Kunden" vermeintlich einvernehmlich sexuellen Kontakt gegen Bezahlung, gegen Geld hat?
 
Sie ist es deshalb, weil sie zwar vorgeblich konsensual geschieht, nicht aber wirklich, tatsächlich freiwillig, d.h. nicht aus eigenem, persönlichem Wunsch, nicht aus eigener Lust auf den, auf diesen sexuellen Kontakt:
 
- in diesem Moment und für diese Dauer
 
- mit diesem Menschen (Freier)
 
- auf diese Art und Weise: die der "Kunde", der Freier zuvor bestellt, mit der Prostituierten vereinbart hat, auf Basis dessen, das sie anbietet bzw. durch Konkurrenzdruck und aufgrund der Nachfrage anbieten muss.
 
Die Prostituierte kann also nicht frei, nicht selbst bestimmen, was wie passiert, sondern nur das, nur im Rahmen dessen, das der Freier zuvor in Auftrag gegeben hatauf welche Weise er also über sie, über ihren Körper verfügen darf und was sie an ihm, an seinem Körper, zu verrichten, auszuführen hat (welche Praktiken, Techniken …).
 
Es geht nicht um die Entfachung, Befriedigung, Erfüllung ihrer eigenen sexuellen Lust, es geht nicht um ihre körperliche Befindlichkeit, um ihre Vorlieben, Abneigungen, Wünsche, Bedürfnisse und Grenzen, sondern es geht ausschließlich um die des Kunden, des Freiers, um die Befriedigung seines Triebes, seiner Wünsche, seiner Bestellung, seines Auftrags.
 
Die Prostituierte ist dabei folglich nur eine Ware, ein Objekt, die fleischliche Erfüllungsgehilfin, der Gebrauchs-, Konsumgegenstand, siehe wie oben bereits unter "Ficken" erläutert.
 
Der Freier bezahlt sie u.a. auch dafür, dass sie sich all das nicht anmerken lässt, dass sie ihm vermeintlich eigene Erregung, Lust, Spaß etc. vorspielt, vormacht, vorgaukelt, dass der Kunde ihre Befindlichkeit, ihre Wünsche, ggf. auch ihre Schmerzen, ihre Abneigung, ihr Unwohlsein ignorieren, übergehen darf und sie dies aushalten muss, auszuhalten hat – eben weil es zuvor so "vereinbart" wurde und sie dafür bezahlt wird.
Gerade so, als sei sie kein Subjekt, kein Mensch, Individuum, keine Persönlichkeit, sondern eben ein Objekt, Gegenstand.
 
Wer als Mann dennoch stur behauptet, es gebe Prostituierte, die einfach Spaß am "Sex" mit vielen, verschiedenen, fremden Männern hätten, verkennt die Realität, denn spätestens heutzutage – in Zeiten des durch das Internet überall unkomplizierten, für Frauen mehrheitlich auch kostenfreien Sex-Kontakts (mittels entsprechender Foren etc.) – muss keine Frau, die promisk leben möchte (ganz gleich, ob sie mit Frauen oder Männern sexuellen Kontakt wünscht), sich prostituieren.
 
Wer als Mann behauptet, zahlreiche Prostituierte täten gerne, was sie tun, verkennt, dass all die Prostituierten, die sich öffentlich so "positiv", so pro Prostitution äußern, dies tun müssen, da ihre Existenz davon abhängt oder sie aus anderen, persönlichen Gründen gegenwärtig noch daran festhalten, sich also prostituieren – niemand sägt sich absichtlich, freiwillig den eigenen Ast ab, auf dem er (existenziell) sitzt, sitzen muss, nur sitzen kann.
Die aktiven Prostituierten müssen sich folglich so - pro Prostitution und Freiertum - äußern, wie sie es überwiegend öffentlich tun.
 
Ganz anders klingt hingegen, was und wie Aussteigerinnen über Prostitution sprechen.
Aber nicht alle Aussteigerinnen können, wollen, dürfen sich öffentlich äußern, zumal nicht negativ, denn es könnte bzw. hätte oder hat dies nicht selten erheblich negative, belastende bis gefährliche Folgen für sie, ihre Gesundheit, ihr Leben, auch ihre Familie … .
 
Und zahlreichen Frauen ist der Ausstieg aus vielerlei Gründen auch nicht (so einfach) möglich.
Nicht wenige der Prostituierten nehmen aus Gründen Drogen, sind süchtig, substanzabhängig und benötigen nicht zuletzt auch dafür Geld.
Von all den unmenschlichen Verhältnissen von Zwangsprostituierten im Rahmen von Menschenhandel gar nicht erst anzufangen, das ist nochmal ein eigenes umfassendes Thema, auf das ich an dieser Stelle nicht näher eingehen möchte, da die meisten "Durchschnitts-Freier" zumindest von sich behaupten, sie würden die Dienste solcher Zwangsprostituierten (so sie über deren "Status" informiert sind, ihn erkennen wollen) nicht in Anspruch nehmen.
 
Es sollte eigentlich nicht nochmals gesagt werden müssen, dass es schlicht unmenschlich und menschenverachtend ist, Frauen wie Objekte in Schaufenstern auszustellen, wie eine Ware anzupreisen, sie zu fleischlichen Puppen zu degradieren, sie auf diese Weise zu demütigen, zu erniedrigen, zu entmenschlichen, zu entwerten, zu entwürdigen.
 
Es sollte auch eigentlich nicht neuerlich darauf hingewiesen werden müssen, dass "Flatrate-Ficken", "Gangbang" und diverse physische wie psychisch-emotionale Formen von G e w a l t in Prostitution und Pornographie diese Frauen an Körper und Psyche massiv verletzt, beschädigt und das dauerhaft und zumeist irreversibel – denn die Frauen, die das innerhalb von Prostitution und Pornographie tun, über sich ergehen lassen, tun es wegen des Geldes und/oder weil sie dazu gezwungen werden oder weil sie - auch ohne Bezahlung - vergewaltigt werden.
 
Darüber sollte jeder Mann, jeder Freier sich ohne jeglichen Zweifel stets im Klaren sein – ganz ohne Selbstbetrug.
 
Kehren wir daher zurück zu den vermeintlich freiwillig Sich-Prostituierenden.
Ja, selbstredend ist auch sogenannter Escort-Service (eine Form, eine Variante von) Prostitution.
Ja, es gibt auch Prostitution in Beziehungen, in der Ehe.
Das macht nichts an Prostitution besser oder akzeptabler, macht sie nicht weniger verwerflich, nicht harmloser – legitimiert sie nicht: ethisch.
Warum das so ist, erkläre ich im weiteren Textverlauf.
 
Nein, Frauen, die sich gegen Prostitution und Pornographie aussprechen, die sich dafür einsetzen, dass beides zurückgedrängt bzw. vollständig abgeschafft, behoben wird, sind nicht "frigide" oder "frustriert", sie sind weder asexuell noch verklemmt, sie sind keine sexfeindlichen Männerhasserinnen, keine "Kampf-Lesben", keine Mauerblümchen, sie sind nicht neidisch auf Prostituierte, sondern sie sind empathisch und sie empfinden es als inakzeptable, intolerable Ungerechtigkeit, als Entmenschlichung, als menschenverachtend und frauenverachtend, wenn Frauen ihren Körper für sogenannten "Sex", für Sexualgewalt verkaufen (müssen) – auch dann, wenn Frauen dies vermeintlich/vorgeblich freiwillig, einvernehmlich tun.
 
Denn bekannt ist ebenfalls längst, dass die Mehrzahl der Frauen, wenn nicht tatsächlich alle, die sich (auch und besonders längerfristig) prostituieren können, d.h. dies vorgeblich/vermeintlich wollen, die das also ohne deutliche, offensichtliche äußere Zwänge, ohne Not und ohne Existenzsicherungsdruck tun, sondern deshalb, weil sie auf diese Weise schnell und vermeintlich leicht Geld erhalten zu können meinen, dass auch diese Frauen sich nur deshalb prostituieren "können", weil sie selbst irgendwann einmal - häufig bereits intensiv in ihrer Kindheit oder Jugend - beschädigt, erniedrigt, entwertet wurden, dies nicht nur, aber oft auch durch sexuellen Missbrauch, durch überhaupt physische und/oder psychisch-emotionale Misshandlung, Missachtung, Vernachlässigung, wodurch ihr Selbstwert (-gefühl) massiv untergraben, unterdrückt, überwältigt, beschädigt wurde und genau dies im weiteren Leben weitere Beschädigungen an Körper und/oder Seele überhaupt erst möglich macht.
 
Das erklärt, warum eben nicht alle Frauen, die "Spaß an Sex" haben oder promisk leben, sich deshalb auch prostituieren: Ihr Selbstwertgefühl ist soweit unbeschädigt, soweit erhalten, dass sie ihren Körper - als Ware, als Objekt, als Gegenstand, als Mittel zum Zweck, für "Sex", d.h. für die sexuelle Trieb- bzw. Machtbefriedigung von Männern, Freiern, für Sexualgewalt – weder verkaufen wollen noch können. Sie haben einen aktiven, intakten Selbstschutz, ein stabiles Selbstwertgefühl, das dies verhindert.
 
Warum ist Sex gegen Bezahlung keine Dienstleistung und keine "Arbeit wie jede andere"?
 
Das erklärt sich aus dem, das ich eingangs über sowohl das Ficken als auch über echten, wirklichen, d.h. wohltuenden, erfüllenden Sex geschrieben habe.
 
Wenn es sich um Sex handelt, kann dieser nur auf Basis von sexueller Lust aller Beteiligten geschehen, denn nur wenn alle Beteiligten selbst in diesen Momenten wirklich Lust auf einander und auf das, das sie jeweils wie miteinander tun, haben, nur dann, wenn also die Bedürfnisse und Wünsche, die Eigenheiten, Vorstellungen und Erwartungen, die Befindlichkeiten, Vorlieben und Abneigungen sowie Grenzen aller Beteiligten – auf Basis von gegenseitigem Respekt, Wertschätzung, Einfühlungsvermögen, auf Basis von Intimität – berücksichtigt, wahrgenommen, respektiert und (weitgehend) erfüllt werden, nur dann handelt es sich um wirklich freiwilligen, wirklich gewollten, einvernehmlichen, lustvollen Sex, der dann auch nur um seiner selbst Willen stattfindet und nicht zu einem anderen Zweck - wie dem, dafür Geld zu bekommen oder dem, einen anderen Menschen, weltweit zumeist Frauen, mittels Bezahlung benutzen, konsumieren, erniedrigen, entwerten, kompensatorisch bestrafen zu wollen und dies vermeintlich, aufgrund der Bezahlung, zu dürfen.
 
Man(n) stelle sich zum besseren Verständnis bitte einfach einmal vor, man würde sich als Mann fast nackt anpreisen (lassen müssen), mann würde sich gegen Geld von Frauen, die mann sich btw nicht selbst aussucht, aussuchen kann, in den Mund oder in den Anus – mittels Strap-On ("Umschnall-Dildo") – penetrieren lassen: müssen. Von Frauen, die dem jeweiligen Mann (der sich dafür bezahlen lässt, dass er dies von Frauen tun bzw. mit, an sich tun lässt) weder optisch noch sonstwie gefallen, die er nicht attraktiv, sondern vielleicht sogar hässlich, vielleicht auch abstoßend findet.
Und mann stelle sich gerne auch all die anderen gängigen Porno-Praktiken vor:
Würgen, "Klapsen", Schlagen etc., die sonst üblicherweise von Männern an Frauen verrichtet werden.
 
Nein, der Mann, der dies – gegen Bezahlung – mit sich tun lässt, ist dabei keineswegs "submissiv, devot" und die Frau, die ihn, seinen Körper, für Sex kauft, keine Domina, sondern er ist einfach nur eine männliche Prostituierte, ein "callboy", der sich wie eine weibliche Prostituierte (die üblicherweise die meisten Prostituierten, die Mehrheit der Prostituierten sind) behandeln, kaufen, benutzen, misshandeln lässt.  
 
Wieviele Männer hätten d a r a u f "Lust"? Wie häufig und wie langfristig würden sie dies mit sich machen lassen können, wollen?
 
Ja, es gibt durchaus auch männliche Prostituierte, aber sie sind nach wie vor in der Minderzahl (im Vergleich zu weiblichen Prostituierten) und ja, es geht ihnen nicht besser als den weiblichen Prostituierten.
 
Stets sind es aber Männer, nicht Frauen, die Prostitution in Anspruch nehmen, konsumieren, fordern, nutzen – die dabei überwiegend, mehrheitlich Frauen benutzen, den "Sex-", d.h. den Frauenkauf tätigen und ihn obendrein für völlig "normal", selbstverständlich und keineswegs für verwerflich oder auch nur kritikwürdig halten.
 
Es gibt nicht nur deshalb sehr wenige Frauen, die Sex bzw. Männer für gemeinsamen Sex kaufen, bezahlen, weil der Mann nicht immer "kann", eine Frau aber schon (sie kann ja penetriert werden – egal, ob es ihr gefällt, ob sie es will, ob sie Lust darauf hat oder nicht, es also nur spielt …, eine Frau kann also von Männern benutzt, missbraucht, misshandelt werden, einfach, weil es anatomisch geht, genau darin besteht ja das Verwerfliche: d a s s Männer dies tun, sich so verhalten), sondern auch deshalb kaufen Frauen keine Männer für Sex, weil die Mehrzahl der Frauen daran kein Interesse, d.h. darauf keine Lust hat.
 
Frauen wollen nicht, dass ein Mann Sex mit ihnen hat, nur weil er dafür bezahlt wird, sie wollen ihren Sexpartner nicht unterdrücken, erniedrigen, benutzen, wie einen Gegenstand, wie ein Objekt, ein "Spielgerät", eine Ware be- bzw. misshandeln – sie wollen nicht gegen den tatsächlichen, echten Willen eines Mannes, ohne seine echte sexuelle Lust, Sex mit ihm und wollen von ihm auch keine Lust vorgespielt bekommen.
Frauen haben daran keinen "Spaß", keine Freude, finden daran keinen Gefallen, im Gegenteil: es stößt sie dies ab, sie können und wollen sich so nicht verhalten, sie können Sex auf diese Weise nicht genießen.
 
Ganz anders so zahlreiche Männer: rings um den Globus - (all-) täglich, seit Jahrtausenden.
 
Woran liegt das?
 
Liegt das in der biologischen Verschiedenheit von Frauen und Männern begründet? Ist Sex für Männer immer mehr, stärker oder überhaupt grundsätzlich mit Aggression und auch Gewalt verbunden – liegt das in ihren Genen, an ihrem Gehirn, den Hormonen?
 
Oder ist es eher Folge der patriarchalen Einstellungen, der noch immer massiv patriarchalen Strukturen unserer Gesellschaft(en) und Kultur(en), entsprechender Prägung, Erziehung, Geschlechterrollen (siehe gender, soziales Geschlecht), entsprechenden Frauenbildes von Männern – und dies rings um den Globus seit Jahrtausenden? !
 
Selbst wenn wir einmal annehmen, es sei tatsächlich in der "männlichen Biologie" verankert, durch diese verursacht, so könnte auch daraus niemals folgen, dass ein Mann Frauen für sogenannten Sex, für Missbrauch, für seine Triebbefriedigung, zu seiner Kompensation kauft oder anderweitig benutzt, gegen ihren (tatsächlichen, echten) Willen sexuelle Handlungen an ihnen ausführt. Denn dies bedeutet, dass er die Frau nicht respektiert, nicht ihren Willen, ihre Würde, ihre Freiheit, ihre körperliche und psychisch-emotionale Unversehrtheit, sondern dass er all dies stattdessen missachtet, übergeht und die Frau gerade nicht wertschätzt.
 
Es gibt kein gesetzliches, moralisches oder gar natürliches, biologisches "Recht des Mannes auf sexuelle Trieb-, Bedürfnisbefriedigung".
Warum es das nicht geben kann, siehe bspw. in Ist Sex-Arbeit Care-Tätigkeit?
 
Wenn der Mann die Frau wertschätzt – als Frau bzw. als gleichwertiger, gleichwürdiger, gleichberechtigter Mensch. als Persönlichkeit, Subjekt, Individuum – so k a n n ihm niemals möglich sein, sie sexuell (oder anderweitig) zu benutzen, auszubeuten, zu missbrauchen, sie gegen ihren tatsächlichen, wirklichen Willen und Wunsch zu benutzen, Dinge mit und/oder an ihr zu tun oder durch sie an ihm vornehmen zu lassen, die sie nicht möchte, zu denen sie selbst keine "Lust" hat, keine Freude daran: mit ihm, auf diese Weise, in diesem Moment - ohne eigene, d.h. ohne ihre echte Lust.
 
Männer, die dies trotzdem tun können und wollen, können es nur, indem sie sich selbst etwas vormachen, indem sie sich selbst betrügen – indem sie Prostitution und Pornographie verharmlosen, schönreden, als "normal" und "richtig" zu rechtfertigen versuchen.
Indem sie also leugnen, dass es sich dabei um Missachtung, Misshandlung, Gewalt, Vergewaltigung, Respektlosigkeit, fehlende Wertschätzung der Frau und ihres echten, tatsächlichen Willens handelt, indem sie leugnen, dass sie mittels solcher Missachtung der Frau physische und damit stets einhergehende psychische Gewalt antun – sie vergewaltigen.
 
Selbst wenn dies noch so vorgeblich einvernehmlich geschieht, siehe oben - auch die Frauen, die sich vermeintlich freiwillig, überzeugt prostituieren, können, tun dies nur deshalb, weil ihr Selbstwert beschädigt ist, was ihnen übrigens keineswegs selbst immer bewusst ist oder sein muss, weshalb sie es häufig bestreiten - so bleibt es dennoch Missbrauch, Gewalt, Vergewaltigung.
 
Und dann gibt es natürlich auch die Männer, die es genau so wollen: die an der Erniedrigung, Verletzung, Misshandlung von Frauen gerade "Freude" haben bzw. kompensatorische Genugtuung, Rache, Macht, vermeintliche Stärke verspüren.
Dass solches Verhalten zweifellos auf gravierenden psychischen Defekten beruht, muss hoffentlich nicht weiter erläutert und begründet werden.
Es ist Sadismus: die Lust am Quälen, Misshandeln, Erniedrigen anderer, die Lust am Leiden anderer, die durch das Leiden anderer ausgelöste Lust und Befriedigung, wobei man selbst dieses Leiden absichtsvoll verursacht und genau das also "genießt", daraus physische und/oder psychische Befriedigung zieht.
 
Aber letztlich ist allen Männern, die Prostitution in Anspruch nehmen können und wollen gemein, dass sie Frauen nicht wirklich wertschätzen, sondern mehr oder weniger stark frauenfeindlich bzw. frauenverachtend eingestellt sind. Anderenfalls wäre es ihnen nicht möglich, Prostituierte in Anspruch zu nehmen, d.h. zu konsumieren, zu objektifizieren, zu: misshandeln.
 
Abschließend vielleicht noch ein Vergleich zur besseren Veranschaulichung:
 
Man kann auch niemanden zwingen, einen anderen Menschen - gegen Geld, gegen Bezahlung - zu lieben. Jeder wird spontan zustimmen, dass das nicht möglich ist.
Gleichermaßen verhält es sich mit körperlicher bzw. sexueller Lust, mit Sex.
 
Beides sind Phänomene, Zustände, Erlebnisse, Erfahrungen, Ein- und (Selbst-) Ausdrücke, die so intensiv mit Intimität, mit der je eigenen Persönlichkeit, dem Selbst, dem Fühlen und Denken verknüpft, verwoben sind, dass man sie nicht einfach, auch nicht vorübergehend/zeitweise irgendwie von sich abspalten kann – man kann es nicht, man tut es nicht – auch nicht als Prostituierte.
Oder aber man tut es auf ungesunde Weise, um sich selbst, sein Selbst, doch ein Stück weit durch solche Abspaltung, Dissoziation zu schützen.
 
Es kann allenfalls der Drogeneinfluss etwas erleichtern, zu verdrängen, auszublenden, weniger wahrzunehmen, sich also zu betäuben … . Aber auch das belegt nur ein Mal mehr in aller Deutlichkeit, dass solche Abspaltung, solche Selbstvergewaltigung ohne "Hilfsmittel" wie Drogen und sogar mit diesen eben nicht (vollständig), nicht langfristig, nicht dauerhaft möglich ist.
 
Beim Sex werden meine persönlichen, intimen Empfindungen, Gedanken, Gefühle, auch Erinnerungen angesprochen und kommen zum Ausdruck; und siehe oben: als Frau, die penetriert wird, muss ich einen Fremdkörper in meinen Körper aufnehmen, das muss ich wollen - aus eigener, echter Lust, mit Vertrauen, mit Gefühl, anderenfalls ist es Gewalt gegen mich, gegen meinen Körper und meine Psyche.
Und indem ich es mit oder an mir – gegen meinen tatsächlichen, wirklichen Willen, Wunsch – tun lasse, vergewaltige ich mich obendrein selbst, da ich mich über meinen Selbstschutz, über meinen Willen hinwegsetze, indem ich mich selbst überwältige.
 
Ich muss beim nicht selbst gewollten Sex etwas sein, darstellen, spielen, vorgaukeln, das ich - in diesem Moment, auf diese Weise, mit diesem Menschen - nicht echt, ehrlich, wirklich empfinde, nicht empfinden kann, eben weil ich keine Beziehung zu ihm habe, weil ich nicht einmal sexuelle Lust auf ihn habe, sondern nur deshalb, weil ich mich verkaufe und zum Objekt machen lasse bzw. machen lassen muss.
 
Ich muss also nicht einfach nur etwas an, mit und in mir tun, vornehmen lassen, es zulassen, das ich nicht will, das mir nicht gut-, nicht wohltut, das nicht gut für mich ist, von dem ich weiß, dass es mir nicht gut tut, eben weil ich es selbst gar nicht wirklich will, sondern ich muss sogar noch aktiv und absichtlich vorspielen, es sei gut, es gefalle mir, ich würde es wollen … .
 
Ich muss mich, meine tatsächlichen Wünsche, Bedürfnisse und Grenzen somit selbst verleugnen.
 
Für so etwas, für solche Beschädigung, kann Geld, kann jedwede Form von "Bezahlung" niemals auch nur ansatzweise eine Entschädigung sein, gleich, in welcher Höhe.
Die Bezahlung ist vielmehr eine noch zusätzliche Demütigung, Erniedrigung, da nicht "nur" der Körper der Prostituierten, sondern die ganze Person, Persönlichkeit als solche, als Frau, als Mensch durch die Bezahlung noch demonstrativer zur Ware, zum Gegenstand gemacht, objektifiziert, somit entmenschlicht, entwürdigt wird.
 
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Aktualisierung 08. November 2018
 
Sexualtrieb und Begehren sind nicht gleichbedeutend, kongruent.
Worin besteht der grundlegende Unterschied zwischen Sexualtrieb und Begehren?
 
Er besteht darin, dass der Trieb relativ beliebig, wahllos, nicht besonders wählerisch, nicht personalisiert ist, während das Begehren sich auf bestimmte Person(en), individuelle Persönlichkeit(en) bezieht, auf diese ausgerichtet, an sie gebunden ist.
 
Man begehrt also (einen) bestimmte(n) Menschen - sexuell, emotional, gedanklich, physisch.
 
Dort, wo gegenseitiges Begehren aufeinandertrifft und erfüllt wird, wird sowohl intensive Leidenschaft als auch tief berührende physich-sexuelle sowie psychisch-emotionale Erfüllung erlebt, erfahren - das Gefühl von "Verschmelzung, Einswerdung".
 
Wer dies - wer "solchen", d.h. echten, tatsächlichen, intensiven, erfüllenden Sex - kennengelernt, erlebt hat, wird es nicht vergessen und sich mit nichts "Geringerem" (mehr) zufriedengeben (wollen).
 
Das ist im Übrigen, was man allgemeinhin als Erotik bezeichnet, die sich im Unterschied zu plakativem, ordinären, oberflächlich-mechanischem, nicht-intimem, egomanem, selbstbezogenen Porno vor allem darin unterscheidet, dass sie sich intensiv in den Köpfen, den Gedanken und Gefühlen der Beteiligten, der Interagierenden, abspielt.
 
Die Erfüllung wird dort/dann erlebt, wenn das Kopfkino der Beteiligten zueinanderpasst und sich in körperlichem und einhergendem emotionalen Tun und Empfinden entsprechend ausdrückt, "vollzogen" wird und wenn dies sich nicht in Routine erschöpft, sondern Raum für bedürfnisorientierte, je persönliche, gemeinsam erlebte, erkundete Veränderungen bleibt.

Das setzt gerade voraus, dass es nicht um bloß mechanisches Tun, um reine Triebbefriedigung geht, sondern um das Interagieren von Persönlichkeiten - die sich ihrerseits verändern ... .
 
Eben darin besteht der Unterschied zwischen Masturbation - auch erweiterter Masturbation mit fleischlicher Erfüllungsgehilfin, wie so in Pornographie üblich - und Sex, den man nur gemeinsam m i t anderer Persönlichkeit erleben kann.
 
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Es ist traurig, dass gerade auch Frauen – nicht nur Männer – das noch immer nicht bzw. vor allem junge Frauen immer wieder nicht selbst erkennen, dass sie stattdessen selbst auch schon durch all den Sexismus (in Werbung, Film, Fernsehen, Musikvideos), durch Pornographie und patriarchale Strukturen indoktriniert sind, dass sie es sogar unterstützen, befördern – durch ihr Verhalten – indem sie sich selbst anbieten, indem sie Männern auf billige Art gefallen wollen, indem sie nicht erkennen, dass es kein Spiel ist, bei dem sie die Fäden ziehen, sondern dass sie die Marionetten sind, an deren Fäden – von Männern – gezogen wird, die Männer für sich "tanzen und spielen" lassen.
 
Es macht wütend und traurig, um all die zahllosen Frauen und Mädchen zu wissen, die benutzt und auch sogar schwer misshandelt werden – überall auf der Welt – durch: Männer.
 
Und ich begreife nicht, warum Männer das tun können. Wie ihnen dies möglich ist, warum sie nicht selbst dagegen angehen, es unterbinden, verhindern, es einfach bleiben lassen – warum sie Frauen so häufig nicht wertschätzen können.
 
Die Nachfrage bestimmt das Angebot. So lange es Männer gibt, die Frauen benutzen wollen und können, die sogar vehement dafür kämpfen, dass sie dies auch weiterhin uneingeschränkt und ohne negative Konsequenzen tun können und dürfen, so lange gibt es auch Frauen, die dazu gezwungen werden und die sich dafür "hergeben", siehe oben: aus mangelndem Selbstwert.
 
Prostitution und Pornographie lassen sich nur und erst dann wirklich überwinden, wenn Männer daran kein Interesse mehr haben, keinen Gefallen mehr daran finden können.
 
Wenn Männer erkennen, erleben wollen! dass echter Sex (siehe oben) so viel lustvoller, erfüllender ist, dass er nicht das Gefühl von Schalheit, von Leere, von Ekel und Abscheu hinterlässt wie Pornographie (-konsum, häufig auch –sucht) und Prostitution.
 
Hierfür braucht es selbstkritische, einfühlsame, empathische Männer und sich selbst schätzende Frauen, Männer, die bereit sind, sich wirklich interessiert mit weiblicher Anatomie, Lust, weiblicher Sexualität zu befassen, die bereit sind, "zu lernen", sich an- und einweisen zu lassen, sich zu öffnen und eigene Bedürfnisse zurückzunehmen, statt egoistisch nur zu nehmen, nur auf die Befriedigung der eigenen Bedürfnisse aus zu sein.
Und Frauen, die nicht nur geben wollen, sondern auch nehmen (können), die nicht immer oder überwiegend die Befriedigung und das Wohlbefinden des Mannes, also auch des Beziehungspartners, in den Vordergrund stellen, sondern die auch ihre eigenen sexuellen Wünsche und Bedürfnisse erfüllt sehen möchten, die eine wirklich gemeinsame, erfüllende Sexualität erleben wollen, statt sich nur männlichen (sexuellen) Wünschen und Vorstellungen anzupassen, unterzuordnen, sich Männern mitunter sogar "kokett" und vermeintlich selbstbestimmt anzupreisen, anzubieten, anzubiedern.
 
Männer sind auch in diesem Punkt (Sexualität, sexuelle Ansprüche, Forderungen …) solidarisch untereinander, miteinander – Frauen leider nicht. Sie lassen sich noch immer und immer wieder von Männern manipulieren, instrumentalisieren, benutzen. - Mit bekannten Folgen.
 
Ja, nicht alle Frauen sind "so" und auch nicht alle Männer sind "so" wie in diesem Text beschrieben. Aber siehe, was mehrheitlich geschieht, sich beobachten lässt, einfach Realität leider ist.
 
Mir geht es darum, die Dinge ehrlich zu benennen, an- und aussprechen zu dürfen und über die Fakten aufzuklären.
 
Das habe ich mit u.a. diesem Text (ein weiteres Mal) versucht.
 
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Ja, es muss das "Sexkauf"-Verbot aus im FAZ-Artikel - "Eine moralische Debatte: Gibt es Argumente gegen Prostitutionsgesetze" von Jürgen Kaube - einem Mann also ;) - genannten Gründen selbstverständlich geben.
Jedoch ist es mit gesetzlichen Verboten alleine nicht getan, kann auf ausschließlich diesem Wege keine positive Veränderung in der Gesellschaft erreicht, d.h. die Nachfrage nach Prostitution und auch Pornographie nicht verringert werden. Es findet dann alles trotzdem, weiterhin im Verborgenen statt, wie wir wissen.
 
Um wirklichen Respekt und echte, ehrliche (je persönliche) Wertschätzung von Männern und Jungen gegenüber Frauen und Mädchen zu erreichen, ist es unabdingbar erforderlich, dass sich das Frauenbild von Männern und Jungs ändert - dies lässt sich nicht alleine durch den Verstand, durch Argumente oder Gesetze, Verbote erreichen, sondern es muss jeweils persönlich moralisch, emotional verinnerlicht werden; dies wiederum geschieht mittels der Fähigkeit, sich einfühlen, mitfühlen zu können und zu wollen.
 
Solches Einfühlen- und Mitfühlenkönnen muss folglich bereits in der Kindheit gestärkt, gefördert werden, durch Erwachsene, durch vor allem ihre Bezugspersonen. Jungen müssen frühzeitig dafür sensibilisiert und darüber aufgeklärt werden, dass und warum Prostitution und auch Pornographie (die Herstellung, Verbreitung, Vermarktung, aber besonders eben auch der Konsum dessen) Formen von Ausbeutung von und Gewalt gegen Frauen sind.
 
Hier sind zuvorderst die Eltern gefragt, besonders die Väter, welche vor allem ihren Söhnen dies alles vermitteln müss(t)en - nicht nur, indem sie ehrlich, offen mit ihren Söhnen über Prostitution und Pornographie sowie deren Bedingungen, Auswirkungen, Folgen ... sprechen, sondern indem sie, die Väter, sich selbstredend auch entsprechend selbst verhalten. Das erfordert selbstkritische, ehrliche, reflektierte, empathische, integre, prosoziale Männer und also Väter, die zunächst ihre eigenen Einstellungen, ihr eigenes "Frauenbild" und insbesondere ihr eigenes Verhalten kritisch betrachten, sich damit auseinandersetzen - welche Form von Sex sie aus welchen Gründen wollen und vor sich selbst ethisch ehrlicherweise vertreten können.
Es erfordert Väter, die keine Doppelmoral an den Tag legen, sich nicht selbst betrügen, nicht den Söhnen etwas "predigen", wonach sie selbst sich nicht verhalten.
 
Ebenso ist erforderlich, dass auch Frauen, die, sofern sie nicht der Zwangsprostitution unterliegen, damit aufhören, sich selbst anzubieten und zu verkaufen, siehe Escort. Es muss also auch den Mädchen und Frauen dargelegt, aufgezeigt werden, dass und warum sie mit ihrem Verhalten allen Frauen schaden und die Bestrebungen nach Respekt und Wertschätzung von Männern für Frauen beklagenswerterweise massiv untergraben.
 
Frauen und vor allem Mädchen muss adäquat (altersentsprechend, Selbstwert stärkend) vermittelt werden, dass sie nicht vorrangig Jungs und Männern gefallen wollen sollten und warum sie dies nicht tun, sich auf diese Weise nicht verhalten sollten bzw. welche Folgen es für sie selbst und gesellschaftlich, also für auch andere Frauen und Mädchen hat, wenn sie es tun, welches Frauenbild sich dadurch bei Jungs und Männern verfestigt.
 
Mädchen und Frauen müss(t)en ein anderes Selbstverständnis entwickeln - nicht nur, aber gerade auch auf sexueller Ebene: dass sie eigene Bedürfnisse haben, mitteilen, dass es legitim ist, die Erfüllung dieser eigenen Bedürfnisse und Wünsche von Männern, durch Männer zu erwarten, d.h., dass Frauen nicht überwiegend/mehr geben als sie "nehmen", dass sie sich den Wünschen von Männern nicht so intensiv anpassen bis unterwerfen - um zu gefallen, um vermeintlich "akzeptiert" zu sein, um Männer bzw. männliche Beziehungspartner auf diese Weise vermeintlich besser "halten", an sich binden zu können oder weil Frauen und Mädchen auf diese Weise Selbstbestätigung suchen, weil ihr Selbstwertgefühl nicht ausreichend ausgeprägt ist, in der Kindheit beschädigt wurde.
 
Nur und erst dann, wenn Jungen und Männer selbst, je persönlich, ein anderes Verhältnis, eine andere Einstellung gegenüber Frauen, gegenüber Prostitution und besonders auch Pornographie erlangen, entwickeln, wenn sie eigene Überzeugungen, eigene Verhaltensweisen, Ansprüche, Erwartungshaltungen ehrlich, selbstkritisch hinterfragen, sich damit auseinandersetzen (so unbequem dies auch ist), kann sich gesamtgesellschaftlich etwas verändern, für Frauen und Mädchen verbessern.
Denn nur so kann es zu einer gesellschaftlichen Mehrheit kommen, die Prostitution und Pornographie ablehnt, ächtet und in Folge nicht mehr oder zumindest in deutlich geringerem Maße nachfragt.
 
Nur, wenn die Einstellungen von vor allem Männern sich ändern, kann sich die Nachfrage nach/der Konsum von Pornographie und Prostitution verringern und in Folge entsprechend das Angebot.
Das scheint mir das eigentlich(e) anzustrebende Ziel zu sein und dieses lässt sich aus genannten Gründen nicht ausschließlich mittels Gesetzen, Verboten, Bestrafungen erreichen.
 
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