Zu viele Menschen haben schlechten Sex und: Was ist guter Sex?
Warum gibt es Pornographie, Frauenkauf/Freiertum, Prostitution, weibliche Genitalverstümmelung (FGM), das Freud´sche Gequatsche vom vorgeblich "erwachsenen, reifen, vaginalen Orgasmus" gegenüber dem vermeintlich "kindlichen, unreifen klitoralen"?
Hört doch auf, den bullshit von "natürlicher weiblicher Hingabe (-bereitschaft)" und "biologisch bedingt männlicher Dominanz" zu verbreiten sowie den manipulativen, diskreditierenden, entwertenden Dreck über "frigide" oder "nymphomanische" Frauen.
Hört auf zu behaupten, Porno und BDSM seien Ausdruck, Manifestationen sexueller Freiheit, Vielfalt, Selbstbestimmung, überwiegend oder gar ausnahmslos "freiwillig und konsensual" und genau damit Sexualgewalt, Vergewaltigung zur Norm zu pervertieren, zu zementieren, dabei tatsächliche sexuelle Selbstbestimmung, Vielfalt, Freiheit, Erotik, Intimität, echte Leidenschaft (statt nur gespielter, vorgegaukelter) und tatsächliche sexuelle Erfüllung zunichtezumachen.
Hört auf, das biologistische Märchen vom geschlechtlich unterschiedlich stark ausgeprägten Sexualtrieb zu verbreiten.
Warum erzählen, denken, glauben, wollen vor allem unzählige (patriarchale) Männer weltweit diese ganze Scheisse nach wie vor - siehe deren Konsum von Pornos, Prostitution, deren sexistisches, übergriffiges Verhalten bis hin zu Sexualgewalt, Vegewaltigung:
Weil sie damit ihre ureigenen Unzulänglichkeiten und Defizite zu verbergen suchen. Sie streben kompensatorisch nach Macht, Kontrolle, Unterwerfung, weil ihr Selbst derart mickrig ist, dass sie kompensatorisch ihr Ego aufpumpen und ihr Selbst verbergen zu müssen meinen.
Sie fühlen sich existenziell gebenüber der Frau als Mutter, Schwangere, Gebärenkönnende und sexuell gegenüber der Frau als (sexuell) begehrenswertem Wesen abhängig, außerdem häufig auch sozial, psychisch-emotional, moralisch und auch intellektuell oder kreativ Frauen unterlegen.
Männer versuchen, ihre Minderwertigkeits-, Unterlegenheits-, Abhängigkeitsgefühle, ihre Unzulänglichkeiten, ihr je persönliches psychisch-emotionales, soziales, intellektuelles und/oder physisches Defizitärsein durch Machtdemonstration und Gewalt zu kompensieren. Seit Jahrtausenden rings um den Globus - man nennt es Patriarchat, exakt.
Männer haben Angst vor der sexuellen Lust, der sexuellen Potenz, der nicht nur, aber auch sexuellen Anziehungskraft und sexuellen Intensität der Frau.
Nicht selten sind sie darüber auch wütend und darauf neidisch, dass eine Frau über all das verfügt und somit eine Art "natürliche Macht" über Männer hat, weshalb (bestimmte) Männer versuchen, all das zu unterdrücken, zu kontrollieren, zu reglementieren, zu normieren oder es sogar gänzlich zu zerstören, zu vernichten - siehe bspw. durch FGM, Genitalverstümmelung der Frau, so dass sie kaum oder keine sexuelle Lust mehr empfinden, erleben kann, stattdessen Schmerzen leidet - häufig lebenslang. Das nennt man Sadismus.
Denn faktisch verhält es sich nun einmal so, dass keine einzige Frau für i h r e sexuelle Erfüllung (physische und psychisch-emotionale "Befriedigung", Leidenschaft, Ekstase) Penetration irgendeiner ihrer Körperöffnungen, insbesondere nicht ihrer Vagina und/oder ihres Anus´ bedarf.
Aus übrigens biologischen, anatomischen Gründen: Es ist die V u l v a der Frau, die für stimulative Reize empfänglich ist, die sexuell stimuliert werden muss, wenn frau sexuelle - physische - Erregung empfinden "soll"/will - n i c h t die Vagina, in der frau kaum etwas fühlt, weshalb sie bspw. Tampons in der Vagina tragen kann, ohne hierdurch sexuell erregt zu werden.
(Sogenannte "Liebeskugeln", Vaginalkugeln bewirken keine sexuelle Erregung, Stimulation, sondern trainieren den Beckenboden - ein trainierter Beckenboden ist wichtig, jedenfalls hilfreich, förderlich für sexuelles Empfinden und Orgasmuserleben.)
Es sind die Klitoris und die inneren Schamlippen sowie der Scheideneingang, die für sexuelle Stimulation, Erregung empfindlich sind - h i e r wird der Orgasmus der Frau (physisch) ausgelöst, nicht: in ihrer Vagina.
Durch vaginale Penetration ist - je nach individueller Anatomie (!) der Interagierenden und je nach Stellung ... - eine indirekte Stimulation der Klitoris möglich, aber keineswegs erfolgt diese zwangsläufig oder ist sie - die indirekte Klitorisstimulation durch vaginale Penetration - erforderlich für das Orgasmuserleben der Frau.
Ja, leider ist solche Information, Aufklärung offenbar noch immer erforderlich, denn in Schulen - im sogenannten "Sexualkundeunterricht" (der lediglich reiner Fortpflanzungsunterricht ist, in dem es leider nicht um Sexualität geht) - und in Elternhäusern/Familien erfahren Kinder und Jugendliche, insbesondere Jungen und (junge) Männer all das offensichtlich noch immer nicht, noch weniger lernen sie es durch Pornos, in denen es grundsätzlich nicht um die echte Lust - sexuelle Lusterzeugung und Lusterfüllung - der je individuellen Frau geht, sondern genau diese echte sexuelle Lusterzeugung und -erfüllung der Frau generell, absichtsvoll, gezielt vollständig übergangen wird. - Die Frau wird in Porno und Prostitution zur bloßen sexuellen Dienstleisterin, zur Sexmagd des Mannes reduziert, objektifiziert.
Stattdessen spielt, täuscht die Frau in Pornos und in Prostitution vor, was Männer sich unter sexueller Lust, Erregung von Frauen vorstellen, w i e Männer diese vermeintliche Lust für sich selbst wollen, wünschen - nicht, wie sie tatsächlich und je individuell unterschiedlich ist, von Frauen - individuell unterschiedlich - erlebt wird.
Und leider passen sich nicht wenige Frauen diesen männlichen Wünschen und falschen, irrealen Vorstellungen von vermeintlich weiblicher Erregung, weiblicher Lust an, fügen sich diesem Bild, den Klischees, der Pornonorm - und tragen hierdurch dazu bei, diese falschen Vorstellungen, die Pornonorm zu erhalten, zu zementieren, dies also auch, wenn Frauen Männern gerade auch in Beziehungen sexuelle Erregung und Orgasmen nur vorspielen, vortäuschen - gleich, ob einmalig, gelegentlich oder regelmäßig. Denn auf diese Weise wähnt der Mann sich als "guten Liebhaber" - der er faktisch nicht ist. Und er lernt nichts über die tatsächliche sexuelle Lust oder Unlust der (jeweiligen) Frau, er muss nicht darauf eingehen, sondern kann darüber hinweggehen.
Faktisch verhält es sich so, dass eine Frau, die mit ihrem Körper vertraut ist - d.h. die eine gute, wohltuende, lustvolle Sexualität kennt, erlebt, die also durch Masturbation selbst genau und am besten weiß, erfahren hat/erfährt, was sich für sie auf welche Weise, wodurch wie gut, angenehm, wohltuend, erregend, lustvoll, intensiv, befriedigend anfühlt - dass eine solche Frau (oder auch bereits ein junges Mädchen) mit einem guten, d.h. wohltuenden, freien, selbstbestimmten, positiven Verhältnis zu ihrem Körper und zu ihrer persönlichen Sexualität durch bspw. und insbesondere Masturbation sehr viel schneller zum Orgasmus kommen kann/kommt als ein Mann (bei Masturbation), dass die Frau außerdem zumeist dann nicht nur einen einzigen Orgasmus erlebt, erleben kann und will, sondern zumeist mehrere in relativ kurzer Zeit hintereinander (multiple Orgasmen). Je nach Alter, Stimmung, Zyklusphase, Erfahrung, körperlicher Befindlichkeit etc. kann eine Frau problemlos ein- bis fünfmal oder auch noch öfter innerhalb kurzer Zeit (weniger Minuten) - durch bspw. und insbesondere Masturbation - zum Orgasmus kommen und dabei die Intensität ihrer sexuellen Erregung und ihrer Orgasmen überdies selbst steuern.
Häufig ist eine Frau körperlich nach nur einem einzigen Orgasmus noch nicht physisch "befriedigt", eben weil sie länger auf dem "Erregungsplateau" bleibt, ihre sexuelle Erregung nach einem Orgasmus nicht so relativ abrupt abflaut wie es beim Mann üblicherweise/mehrheitlich der Fall ist und die Frau keine so lange "Regenerationsphase" nach einem Orgasmus braucht wie üblicherweise der Mann.
Genau diese sexuelle Potenz und Intensität von Frauen scheint nicht wenige Männer zu überfordern - nicht vorrangig physisch, sondern vor allem psychisch-emotional. Denn ein Mann kann eine Frau bekanntlich "nicht nur" durch (vaginale) Penetration physisch-sexuell "befriedigen", sondern hat hierfür andere Möglichkeiten - manuell, oral. Es ist also nicht erforderlich, dass er einen erigierten Penis hat und/oder die Frau penetriert, um i h r sexuelle Erregung und Befriedigung zu geben. Eigentlich und "idealerweise" erregt es den Mann jedoch selbst auch, s i e sexuell zu erregen und zu "befriedigen".
Möglicherweise hat es auch mit Neid zu tun und dem bereits erwähnten Unterlegenheitsgefühl von Männern und damit zumeist einhergehenden Kompensationsdrang.
Noch immer scheint es (zu) viele auch erwachsene, ältere Männer zu geben, die im "sexuellen Umgang" mit einer Frau sehr unsicher sind, die nicht wissen, wie sie bei der jeweils individuellen Frau deren sexuelle Erregung und/oder physisch-sexuelle Befriedigung auslösen, bewirken können.
Noch immer scheint es zu viele Männer zu geben, die daran auch gar kein Interesse haben, sondern denen es vorrangig um ihre eigene sexuelle und psychisch-emotionale (Macht-, Kompensations-) Befriedigung geht, die sich nicht für die sexuelle Erfüllung der (Sexual-) Partnerin (ausreichend) zurücknehmen wollen, die stattdessen vor allem nehmen, weniger geben wollen und die daher letztlich nur Triebbefriedigung, Ficken kennen, nicht aber sexuelle Erfüllung, echte Leidenschaft, noch weniger sexuelle "Ekstase".
Denn für echte sexuelle Erfüllung bedarf es gerade nicht der reinen Sexualmechanik, des oberflächlich-physisch-mechanischen Anfassens, Fummelns, Grapschens, Drückens, Reibens, Massierens, Klopfens, Saugens, Leckens, Stoßens etc..
Eben darin unterscheidet sich Sex, Erotik, inklusive Intimität, Individualität und sexueller Leidenschaft, von Pornographie.
In Pornographie geht es um die oberflächliche Mechanik, diese wird plakativ dargestellt - all das, das sich in den Gedanken der Beteiligten, der Interagierenden tatsächlich abspielt, kommt nicht vor, k a n n nicht erfasst, gezeigt, dargestellt, transportiert, vermittelt werden - eben: keine E r o t i k. Und keine Intimität.
Denn sobald auch nur eine Kamera läuft und die Beteiligten davon wissen, ist damit zwangsläufig jegliche authentische Intimität zunichte gemacht - es gibt einen "unsichtbaren", nicht interagierenden Dritten, einen unbeteilitgen, überdies technischen Zuschauer, Voyeur und damit setzt mehr oder weniger (un-) bewusst das Verstellen, das Zur-Schau-Stellen, Schauspielern, das Performen ein. Die Interagierenden sind nicht mehr nur bei sich selbst und beieinander. Es gibt den Dritten, f ü r den etwas gespielt, dem etwas gezeigt wird (werden will oder soll).
Doch gerade diese echte Intimität - Vertrautheit, Verbundenheit im gemeinsamen Tun, im wechselseitigen Interagieren, Reagieren aufeinander, miteinander, das wechselseitige Vertrauenkönnen, das tatsächliche Sich-Fallen-und-Treibenlassenkönnen, das Ungestörtsein - ist Voraussetzung für sexuelle Erfüllung, im Gegensatz zu bloßer Triebbefriedigung, die stets genauso gut, wenn nicht besser durch Masturbation zu erlangen ist.
Beim S e x mit einer anderen Person, mit einer anderen Persönlichkeit (gleich, ob sie fremd oder bekannt ist) geht es jedoch genau darum: um dieses authentische Interagieren, um das gemeinsame "Spiel", den gemeinsamen "Tanz", das gänzliche, "ganzheitliche" Sich-aufeinander-Einlassen.
Es sind also immer Gefühle, psychisch-emotionales, gedankliches Erleben, Empfinden und Aufeinander-Reagieren Bestandteil von Sex - es bedarf somit für echten und erfüllenden Sex immer, zwangsläufig, einer anderen, echten Person, Persönlichkeit.
Deshalb kann "Sex" mit Puppen oder anderweitigen Gegenständen, toter Materie, "Sexspielzeug" niemals Sex und nicht erfüllend sein, so erlebt werden, sondern allenfalls physisch oberflächlich (trieb-) befriedigend. Es ist reines Auf-sich-selbst-Fixiertsein (-wollen), keinerlei Interaktion; es bedarf keiner Empathie, keines Mitgefühls und die eigene Verletzlichkeit spielt keine Rolle, wird nicht berührt, nicht "gefährdet".
Ich habe den Eindruck, sehr viele Menschen kennen solchen "echten", erfüllenden Sex nicht. Sie kennen, erleben, "praktizieren" nur die Instantvariante - die oberflächliche Mechanik, die oberflächliche Triebbefriedigung, inklusive Schauspiels, gegenseitiger (mehr oder weniger bewusster und absichtlicher) Täuschung - somit auch Selbstbetrug und Selbstverrat.
Verhielte es sich anders, würde es nicht eine so hohe Nachfrage - von insbesondere und mehrheitlich Männern weltweit - nach Pornographie, diversen "Sextoys" aus toter Materie, oft inklusive wiederum technischer Mechanik sowie nach Frauenkauf/Prostitution oder auch nach Cybersex und "Sexpuppen" geben. Stattdessen würden die Leute all das verschmähen, es als Instant, Surrogat, Attrappe erkennen, erleben, empfinden und es infolgedessen zwangsläufig nur ablehnen bzw. als eben nur billigen Pseudoersatz betrachten können. It´s not the real thing. Es kann aus genannten Gründen nicht erfüllend sein, nicht einmal wenigstens leidenschaftlich.
Für erfüllenden Sex bedarf es der echten, intensiven Begegnung und Berührung jedenfalls/mindestens zweier Menschen, Individuen, Persönlichkeiten - auf allen Ebenen: physisch, psychisch-emotional, "geistig"/gedanklich (siehe Erotik, "Kopfkino", je persönliche Assoziationen, Phantasien, Begehren) und auch unbewusst. Ohne Netz und Boden. Inklusive aller Ungewissheit, Unwägbarkeiten, "Risiken", Pannen, Verletzlichkeit. - Kein Drehbuch, keine Regieanweisung, keine Show, kein fake, kein Bluff, keine Nachahmung, keine Wiederholung des immer Gleichen und keine rein mechanische Akrobatik, sondern Authentizität.
Und beide müssen genau das wollen und zulassen (können). Eben deshalb ist echte Intimität für S e x unabdingbar.
Sex hat eben auch viel mit Gebenwollen, Gebenkönnen zu tun und genau das zu genießen - den Anderen zu locken, zu verführen, mit seiner Lust, seinem Verlangen zu spielen, es zu lenken, zu entfachen, zu verstärken, abflauen zu lassen, wieder neu zu befeuern ..., das "Anspringen", das "Aufgehen", die Haltlosigkeit, das Ausgeliefertsein, das Sich-Anvertrauen, Sich-Hingeben des Anderen mitzuerleben, mitzuvollziehen, mit ihm zu schwingen, zu "fliegen", zu gleiten, zu "explodieren" und dies gleichermaßen selbst auch durch ihn, von ihm - mit ihm in gewisser Weise auch zu "kämpfen", zu tanzen - zu verschmelzen.
Es ist eine stets und grundsätzlich wechselseitige Erfahrung, ein solches Erlebnis, niemals eine einseitige, denn dann ist es nicht Sex. Sondern Masturbation bzw. Ego-Sex an/mit/durch eine andere Person, eine fleischliche Erfüllungsgehilfin oder einen Gegenstand - Objektifizierung, Entmenschlichung, Missbrauch eines Menschen, einer Persönlichkeit - nicht nur ihres Körpers. Das ist nicht Sex, das ist Missbrauch, Sexualgewalt. Einen Menschen kann, darf man jedoch grundsätzlich nicht gebrauchen, er ist kein Gegenstand, kein Objekt, sondern ein Subjekt. Jeder Mensch. In jedem Moment.
Scham, Angst, Druck, Zwang, körperliches und/oder psychisch-emotionales Unwohlsein, Ekel, Schmerzen, Gewalt oder gar Hass, Entwertung, Objektifizierung, Traumatisierung sind "keine guten Voraussetzungen" für echten, erfüllenden Sex, das Gegenteil ist der Fall.
"Guten", d.h. erfüllenden Sex kann man zwar ohne Liebe erleben, nicht aber ohne Gedanken und Gefühle und nicht ohne Intimität.
Wer dafür wann, wie, aus welchen Gründen jeweils welches setting und wieviel Zeit braucht oder will, wünscht und das, d.h. was jeweils mit welcher Person, welchen Menschen, Subjekten, Individuen, Persönlichkeiten, erleben kann und will, lässt sich erfreulicherweise nicht pauschalisieren, nicht kontrollieren, nicht normieren, denn Menschen sind eben keine Maschinen. Und genau das macht guten Sex eben gut und bei aller Erfahrung und Wiederholung gerade nicht langweilig.
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Aktualisierung am 11. September 2019
Hervorragender Text ("Weibliche Sexualität ...", dieStörenfriedas.de, Mira Sigel), Danke. :) Ich kann fast allem zustimmen, was mir fremd ist, ist die Sache mit dem "Festhalten", die Mira nicht näher ausführt, es scheint hier um Individuelles zu gehen.
Wo ich klar und immer wieder widerspreche ist, dass es "vaginale" Orgasmen gäbe - es gibt sie nicht. Was frau als "vaginalen" Orgasmus (bei Penetration oder auch Masturbation) zu erleben meint, ist immer ein klitoraler Orgasmus - siehe die Größe der Klitoris und die sexuell sensiblen inneren Schamlippen, den ScheidenEINGANG und den Übergang zwischen Klitoris und Schamlippen. - Wenn gar keine Klitoris (mehr) vorhanden ist, kann frau keine Orgasmen erleben.
Wenn die Gebärmutter oder der Muttermund sich beim Orgasmus rhythmisch zusammenzieht, es diese Muskelkontraktionen des Beckenbodens gibt, ist das Folge bzw. Begleiterscheinung des Orgasmus´, der eben klitoral ausgelöst wurde.
Keineswegs finden diese Kontraktionen bei jedem Orgasmus statt bzw. wird dies nicht immer wahrgenommen. So wenig, wie die Brustwarzen einer Frau beim Orgasmus sich verändern ("müssen").
In der Vagina wird ohne klitorale (siehe wie eben erläutert, was die Klitoris umfasst, wo die sensiblen "Stellen", Bereiche sind) Stimulation nichts empfunden, eben deshalb können Frauen Tampons tragen, ohne davon sexuell stimuliert zu werden, zu sein. Und auch deshalb, weil das eben der Geburtskanal ist.
Was für sexuelle Erregung - physische ;) - der Frau entscheidend ist, ist die VULVA, also die inneren Schamlippen, die Klitoris, der Scheideneingang, der Übergang zwischen Klitoris und inneren Schamlippen.
Bei vaginaler Penetration können Frauen durchaus Orgasmen erleben, das aber hängt nicht nur von der Art der Penetration und Stellung ab - von hinten/a tergo wird frau ohne zusätzliche Klitorisstimulation keinen Orgasmus erleben können, ebensowenig bei analer Penetration, siehe aus oben genannten Gründen; es hängt nicht nur von Gefühlen, Vertrauen, Verbundenheit, Offenheit, dem Selbstwertgefühl, Selbstbild und Körperbewusstsein ab, sondern auch von der Anatomie der Interagierenden. So weiß man heute, dass nicht nur der Umfang (die "Dicke") eines Penis von Bedeutung ist, sondern auch bspw. die Neigung und auch die Anatomie der Frau eine Rolle spielt, bspw. hinsichtlich des Abstands zwischen Klitoris und Scheideneingang oder auch der Beckenbodenmuskulatur und der Lage der Gebärmutter (bei Gebärmuttersenkung nach bspw. Geburten wird ein eher langer Penis und "tiefe Penetration" mit entsprechenden Stellungen zumeist schmerzhaft bis unerträglich sein.
Neben all dem spielt dann, exakt, der Kopf eine wichtige Rolle - eben: Erotik im Gegensatz zu plakativem, normierenden, mechanischen bis intensiv gewaltvollen, schmerzhaften Porno-Fick, bei dem es einzig um die erweiterte Masturbation des Mannes an/in/mit der Frau geht, die Frau lediglich die fleischliche Erfüllungsgehilfin, das O b j e k t, das austauschbare, konsumierbare, missbrauch-, misshandelbare Mittel zum Zweck ist - für den Orgasmus und die psychische Macht-/Kompensationsbefriedigung des Mannes - so bekanntlich auch in Prostitution, von Freiern getätigt.
Ein großes Problem ist, dass Mütter noch immer nicht offen, angemessen mit ihren Töchtern über Sex reden, wohl, weil sie selbst keinen erfüllenden (!) Sex erlebt, erfahren, kennengelernt haben.
Außerdem, dass auch in Schulen noch immer keine "Sexualkunde" stattfindet, sondern üblicherweise nur Fortpflanzungsunterricht.
Unabdingbar ist im Übrigen Masturbation:
Nur, wenn ein Mädchen, eine Frau weiß, d a s s und wie sie sich selbst, dabei ohne jegliche vaginale Penetration und auch ohne Vibrator oder andere technische "Hilfsmittel" aus toter Materie, die intensivsten Orgasmen bescheren kann, wird sie auch mit anderen Menschen erfüllenden Sex erleben (können), der nicht auf Zufall, auf Glück beruht.
Widersprechen möchte ich auch dem besseren Sex "mit den Jahren". Ja, zumeist spielt die Erfahrung, außerdem das Selbstwertgefühl, die Selbstbestimmung, das Verständnis von Sex ... durchaus eine wichtige Rolle. Aber auch als junger Mensch kann frau erfüllenden Sex mit Männern haben - erfreulicherweise habe bspw. ich den "ersten Sex" (inkl. vaginaler Penetration) genau so kennengelernt und ich bin mit diesem damals ebenfalls noch jungen Mann tatsächlich jedes Mal bei vaginaler Penetration gleichzeitig zum Orgasmus gekommen. D u r c h diese vaginale Penetration, siehe, was ich oben dazu schrieb. - So habe ich den Sex kennengelernt (und ja, ich war mit diesem jungen Mann zusammen - "erste große Liebe") und hielt den Sex so für völlig selbstverständlich. Ich konnte damals (noch) nicht verstehen, dass meine Freundinnen es ganz anders erlebten, sogar schmerzhaft. Erst in den Folgejahren und mit anderen Männern lernte ich dann auch miserablen "Sex" und auch Sexualgewalt kennen ... .
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