Nein, man kann keinen Sex, sondern nur Frauen - als Ware, Objekte, Gegenstände, zu solchen durch Frauenkäufer/Freier reduziert, erniedrigt, objektifiziert - kaufen.
Sobald eine/r der Beteiligten etwas - eine sexuelle Handlung, Praktik - zulässt oder mitvollzieht, das sie/er selbst nicht wirklich will, d.h. nicht aus tatsächlich freien Stücken, gerne, mit Genuss tut (also nicht aufgrund von Abhängigkeit, Druck, Zwang von außen, wie bspw. monetäre Bezahlung), ist es grundsätzlich kein Sex, für den all das basale Voraussetzung ist, sondern Gewalt, Vergewaltigung - daran ändert auch die Bezahlung nichts, die nicht einmal wenigstens eine Art Entschädigung ist/sein kann.
Um es verständlicher zu machen:
Wenn mir jemand "anbietet", mich zwangszuernähren gegen Bezahlung, ich dem zustimme (weil ich das Geld dringend brauche und/oder weil ich bereits vorgeschädigt bin und mich nicht angemessen zur Wehr setzen kann), so vollziehe ich diese Gewalt zwar sogenannt "freiwillig/einvernehmlich" mit, jedoch eben nicht tatsächlich freiwillig, einvernehmlich - sondern unter Druck, aufgrund von Zwang - weil ich das Geld brauche oder aus anderen Gründen gezwungen, genötigt werde - denn währenddessen geht es mir physisch und psychisch schlecht und auch noch danach; d.h. es handelt sich ganz unzweifelhaft um Gewalt: physische und damit stets zwangsläufig einhergehend auch psychisch-emotionale.
Ich möchte und muss gelegentlich ;) zwar Nahrung zu mir nehmen, kann aber bei der Zwangsernährung nicht selbst entscheiden, ob, wann und was ich wie/auf welche Art zu mir nehme - es ist eben Zwangsernährung.
Auf Freiertum, Frauenkauf, Prostitution übertragen:
Ich habe zwar ggf. durchaus gerne Sex, aber nicht in diesem Moment auf diese Art mit dieser Person, die etwas an mir vornimmt oder mich dazu zwingt - durch Bezahlung - etwas an ihr vorzunehmen, das ich in diesem Moment, auf diese Art, mit dieser Person selbst gar nicht will, wobei bzw. wogegen ich überdies sogar tatsächlich intensiven Widerwillen, Ekel und/oder Schmerzen empfinde, die ich sämtlich auch noch wegspielen muss, mir nicht anmerken lassen darf - es sei denn, der Freier will genau das, solche Sadisten gibt es ja auch.
Stattdessen muss ich sogar so tun, als fände ich alles ganz toll und könne mir gerade nichts Besseres vorstellen ... .
Nur weil ich mich also "gegen Bezahlung" misshandeln l a s s e (aus Gründen der existenziellen oder wie auch immer gearteten Not), ändert das nichts daran, dass es sich um Missbrauch, um Gewalt handelt - denn: ich genieße das Geschehende nicht, ich tue es nicht wirklich freiwillig, gerne, mit Genuss, Freude, Erfüllung, wenigstens Wohlbefinden, sondern leide darunter.
Und nein, solche Misshandlung, die massiv in Körper und Psyche eines Menschen eingreift, seine Integrität verletzt, ist eben k e i n e "Dienstleistung, Arbeit wie jede andere".
Mir ist tatsächlich nicht nachvollziehbar, was daran so schwer zu verstehen ist:
Es fiele mir - und etlichen anderen Frauen, hoffentlich auch einigen Männern - doch nicht im Traum ein, an einem Mann sexuelle Handlungen vorzunehmen oder sie durch ihn an mir vornehmen zu lassen, wenn und nur weil ich ihn dafür bezahle, bezahlen kann oder will. Ich hätte doch nicht die geringste Freude oder gar sexuellen Genuss, wenn ich wüsste, dieser Mensch will all das gar nicht mit mir, nicht jetzt, nicht auf diese Weise, sondern macht es nur mit oder lässt es zu, weil ich ihm dafür Geld gebe.
Ich würde mich entsetzlich vor mir selbst ekeln, schämen und erst recht vor dieser gekauften Person. Ich k ö n n t e gar keinen "Sex" mit ihm haben, ich könnte es gar nicht ertragen - den Gedanken, dass er nun etwas vorspielen muss, weil er Geld dafür bekommt, dass er etwas zulassen, aushalten, mitmachen muss/macht, weil er dafür Geld bekommt - obwohl er es selbst gar nicht will, nicht genießt, sondern darunter physisch und psychisch leidet.
Ich könnte niemals "Sex" genießen mit einem Menschen, von dem ich weiß - nicht nur vermuten kann bzw. muss, vielleicht sogar doch sehe, s p ü r e (Stichwort Empathie, Mitgefühl), dass er selbst das Geschehende nicht will, nicht genießt, sondern es nur über sich ergehen lässt, mir etwas vorspielt, weil er dafür bezahlt wird.
Ich käme mir so schäbig vor, ich könnte es nicht fortsetzen, nicht einmal damit anfangen. Es wäre Selbsterniedrigung, Selbstverletzung, einem anderen Menschen so etwas zuzumuten, ihm das aufzuzwingen - weil er Geld braucht, weil er abhängig, weil er beschädigt, unter Druck, in Not ist.
Und ja: So wie es auch "Prostitution in der Ehe" gibt, so gibt es auch sexuellen und damit auch psychisch-emotionalen Missbrauch, Vergewaltigung in Beziehungen, in Partnerschaften.
Es hat n i c h t s mit Liebe zu tun, sich misshandeln zu lassen und es ist nicht nur keine Liebe, sondern völlige Respektlosigkeit bis hin zum Sadismus, einen anderen Menschen, der einem eigentlich nahesteht, auf solche Weise zu misshandeln, zu beschädigen: wissentlich, absichtsvoll, wahrnehmbar.
Das ist kein Sex - das ist Gewalt, Misshandlung, Vergewaltigung - was denn sonst?!
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Schluss mit den Mythen um Prostitution, d.h. Frauenkauf, Freiertum:
1. Es handelt sich bei Frauenkauf, also Freiertum nicht um "Sex"kauf, denn es geht beim Freiertum nicht um Sex - Sex ist es grundsätzlich nur dann, wenn:
das Geschehende mit allen Beteiligten auf die vollzogene Art und Weise von allen Beteiligten tatsächlich freiwillig und einvernehmlich, d.h. aus je persönlicher, sexueller, physischer und psychisch-emotionaler Lust am Geschehen, an der sexuellen Interaktion mit den jeweils Beteiligten vollzogen wird.
Alles andere ist nicht Sex, sondern sexuelle, d.h. physische und damit grundsätzlich stets einhergehende psychisch-emotionale Gewalt, Vergewaltigung.
Sexuelle Erfüllung kann nur dann erlebt, erfahren werden, wenn sämtliche Beteiligten das Geschehende tatsächlich lustvoll erleben, es genießen, wenn sie entsprechend interagieren.
Alles andere ist bloße, einseitige, egomane, selbstsüchtige, bequeme, ignorante Triebbefriedigung in Form von "erweiterter" Masturbation.
Die Prostituierte - mehrheitlich/üblicherweise eine Frau - wird dabei und dafür objektifiziert, damit entpersonalisiert, entmenschlicht, sie wird zum Gebrauchsgegenstand gemacht, darauf reduziert, in dieser Weise entwertet; sie dient lediglich als "Hilfs"mittel, als fleischliche Erfüllungsgehilfin für egomane, selbstsüchtige, ignorante und empathielose Trieb- und/oder Machtbefriedigung des Freiers, sie ist also objektifiziertes Mittel zum Zweck, ein fleischlicher Masturbationshilfsgegenstand - wie sie dies gleichermaßen bei/in Pornographie ist, denn:
um die echte, tatsächliche Lusterzeugung und -erfüllung, um die Bedürnfisse, Wünsche, Präferenzen, Abneigungen, persönlichen Eigenheiten und Befindlichkeiten, um also das Wohlbefinden der Frau (in Pornographie und/oder Prostitution) geht es - dem Freier, dem Pornokonsumenten - grundsätzlich nicht, all das wird von ihm stattdessen wissentlich, absichtsvoll, mehr oder weniger ignorant oder selbstbetrügerisch ignoriert, übergangen, ausgeblendet; verhielte es sich anders, so könnte er keine Pornographie konsumieren und keinen Sexkauf tätigen, da beides, aus soeben ausführlich erläuterten Gründen, sexuelle Gewalt und gerade nicht einvernehmlicher Sex ist und er dies dann schlicht selbst nicht ertrüge, verfügte er über das entsprechende, erwartbare wie gebotene Mitgefühl.
Der Freier will aber genau das: Jegliches etwaig bei ihm vorhandene Mitgefühl ausblenden dürfen und von der Prostituierten, auch der Pornodarstellerin eine Show vorgespielt bekommen, die nicht nur glaubhaft ist, sondern die gefälligst überzeugend zu sein hat; er will sich für beides gerade nicht schämen, nicht schlecht fühlen müssen/sollen und meint, es handle sich allein deshalb nicht um sexuelle Gewalt, um Vergewaltigung, weil er Geld dafür bezahlt und weil die Frauen es (Prostitution, Pornographie) vorgeblich "freiwillig" tun.
Warum es sich um echte Freiwilligkeit, tatsächliches Einvernehmen de facto jedoch nicht handeln kann, habe ich bereits dargelegt:
Es fehlt die je persönliche echte Lust, Freude der Prostituierten und/oder der Pornodarstellerin am jeweils Geschehenden mit den jeweils Beteiligten auf die jeweils stattfindende Art und Weise - erlebte sie echte, tatsächliche Lust, sexuelle Erfüllung, wenigstens physische Befriedigung dabei, so müsste und würde sie sich nicht dafür bezahlen lassen.
Frauen hatten und haben nach wie vor überreichliche Möglichkeiten, kostenfrei Sex haben zu können.
Wenn Frauen sich prostituieren (siehe auch in Pornographie, die nichts als gefilmte Prostitution, gefilmte sexuelle Gewalt ist), so tun sie dies mehrheitlich deshalb, weil sie entweder dringend und schnell Geld benötigen und/oder anderweitig das benötigte Geld nicht - so zeitnah und ohne bürokratischen oder anderen belastenden, einschränkenden Aufwand, mittels bspw. Erwerbsarbeit - beschaffen können, bspw. dann nicht, wenn sie Migrantinnen sind, sie die jeweilige Landessprache nicht sprechen, sie sich "illegal" in einem Land aufhalten, es ihnen an erforderlicher, im jeweiligen Land anerkannter Berufsqualifizierung fehlt oder auch, weil sie drogensüchtig sind, was wiederum zumeist erheblich durch ihre Tätigkeit als Prostituierte (also auch Pornodarstellerinnen betreffend) verursacht ist.
2. Es sind die Mehrzahl der Prostituierten weltweit Frauen, die Mehrzahl der Freier sind weltweit Männer, wie auch die Mehrzahl der Konsumenten und Produzenten von Pornographie Männer sind. Daher lässt sich Freiertum als Frauenkauf bezeichnen.
Begründet liegt das - weltweit - keineswegs darin, dass Frauen grundsätzlich weniger gerne Sex, auch Orgasmen haben, genießen wollen und/oder können oder eine vermeintlich geringere Libido haben, auch nicht (mehr) daran, dass Frauen zu sexueller "Enthaltsamkeit" oder "Zurückhaltung" erzogen werden.
Der Grund dafür, dass und warum Frauen sich global mehrheitlich und auch heute nach wie vor nicht Männer für sexuellen Kontakt und/oder sexuelle Triebbefriedigung kaufen, liegt darin, dass Frauen schlicht keine Freude daran haben:
Frauen macht Sex mit einem Mann, der keine echte (sexuelle) Lust auf sie und mit ihr hat, der für den sexuellen Kontakt, d.h. die Interaktion und das zuvor Bestellte bezahlt werden muss, um es zu tun, der sich verstellen, der sexuelle Lust vortäuschen, sein echtes Befinden und Fühlen verbergen muss, der also in und mit seinem aktuellen, persönlichen echten Willen, Fühlen und Empfinden übergangen, ignoriert, überwältigt wird, keinen "Spaß", sie haben, erleben an solchem "Sex", der eben kein solcher ist, an solcher Interaktion, die letztlich Gewalt wäre bzw. ist, keine Freude - ganz im Gegensatz zu all den ungezählten Männern weltweit, seit Jahrtausenden ... - täglich rings um den Globus.
3. Nachweislich sind die meisten, wenn nicht alle Frauen, die sich prostituieren (bezieht sich immer auch auf Pornodarstellerinnen), selbst bereits in jungen Jahren physisch und/oder psychisch-emotional misshandelt worden, es muss sich dabei nicht immer um sexuellen Missbrauch handeln, sondern kann auch andere Formen von Misshandlungen, Vernachlässigung, Beschädigungen, zumeist in der Kindheit und Jugend erlitten, handeln.
Dies belegen die Schilderungen von Aussteigerinnen hinreichend.
Dass und warum all jene Prostituierten, die als solche noch tätig sind, sich nicht schlecht über die Prostitution, d.h. das Freiertum, den Frauenkauf äußern können, es zumeist auch nicht dürfen, daher auch nicht tun, liegt mehr als augenfällig begründet auf der Hand:
Wer sägt sich freiwillig den ("existenzhaltenden") Ast ab, auf dem er nach wie vor sitzt, sitzen muss?
4. Der Ausstieg aus der Prostitution wird Prostituierten vielfach erschwert, sie werden nicht ausreichend, angemessen unterstützt, insbesondere, was ihr anschließendes Lebens-, Wohn- und Arbeitsumfeld, die hier dann bestehenden Bedingungen und Verhältnisse, betrifft.
Es ist nicht damit getan, Ex-Prostituierte in Niedriglohnjobs weiterhin letztlich nur auszubeuten, zu beschädigen, sie in solche bequem zu verscherbeln, da sie sich kaum dagegen wehren können, oft über keine erforderliche Berufsqualifikation und/oder -erfahrung für andere, d.h. angenehmere Erwerbstätigkeit und höhere Entlohnung verfügen.
Erforderlich wäre, je individuell angemessene, bedürfnisorientierte (also gerade nicht paternalistische, bevormundende) psycho-soziale, ggf. psychotherapeutische Unterstützung, Begleitung anzubieten und zu gewährleisten, so lange je individuell erforderlich, zuträglich, gewünscht sowie je individuell angemessene Qualifizierung und finanzielle Existenzsicherung.
5. Prostitution ist auch nicht "das älteste Gewerbe der Welt", sondern besteht erst seit/mit Beginn des Patriarchats.
Zuvor, d.h. vor der neolithischen Revolution, bestand hingegen Geschlechterparität, ein gewaltfreies, gleichwertiges, gleichwürdiges Zusammenleben von Frauen und Männern. Frauen wurden häufig überdies als (Fruchtbarkeits-, Mutter-) Göttinnen ver- und geehrt, respektiert, wertgeschätzt, somit nicht unterworfen, erniedrigt, ausgebeutet, misshandelt, missbraucht.
Genaueres hierzu findet sich in nachfolgend verlinkten Quellen dargelegt.
6. Die wenigsten Prostituierten werden durch die Prostitution "reich", noch weniger werden/sind darin, dabei, damit glücklich, lebenszufrieden.
7. Bei Freiertum, Frauenkauf geht es vor allem um Macht, Unterwerfung, Demütigung, Erniedrigung, Ausbeutung - von weltweit mehrheitlich bis fast ausnahmslos Männern gegenüber Frauen seit Jahrtausenden, seit Bestehen des Patriarchats, getätigt; dies ist grundsätzlich immer eine Kompensationshandlung.
Die eigenen Minderwertigkeits-, Unterlegenheits- und Schamgefühle bis hin zur Misogynie (dem Frauenhass) versucht der Freier auf diese Weise - unterwerfen, erniedrigen, entwerten, benutzen, ausbeuten, misshandeln von Frauen - zu kompensieren. Auf augenfällig destruktive Weise.
Genaueres hierzu findet sich lange schon von bspw. Erich Fromm ("Anatomie der menschlichen Destruktivität", autoritärer Charakter, Gesellschafts-/Sozialcharakter, Machtwünsche, Gehorsam, Sadismus, "Kunst des Liebens" ...) und Arno Gruen (Schmerz, Schmerzunterdrückung durch Wut, Hass, außerdem auch zu Anpassung, Gehorsam, Mitgefühl ...) dargelegt, überdies auch von Alice Miller (kindliche Traumata ...); siehe zum Verhältnis von Schmerz und Gewalt sowie zur Geschlechterparität vor der neolithischen Revolution auch Joachim Bauer ("Schmerzgrenze - Vom Ursprung alltäglicher und globaler Gewalt").
8. Es gibt kein "Recht auf Sex", somit auch nicht auf sexuelle Triebbefriedigung und/oder Erfüllung. - Es gibt ja auch bspw. kein Recht auf Zärtlichkeit, emotionale Zuwendung oder Liebe im Sinne von Geliebtwerden. Man kann sich auch nicht Geliebtwerden kaufen.
9. Prostitution ist keine Care-Tätigkeit, warum sie das nicht sein kann, habe ich sowohl (in groben Zügen) oben als auch in unten verlinkten blog-Einträgen ausführlicher erläutert.
10. Prostitution ist keine "Sexarbeit", keine Dienstleistung "wie jede andere", warum sie auch das nicht sein kann, habe ich ebenfalls sowohl oben als auch in nachfolgend verlinkten blog-Einträgen (dort wiederum ausführlicher) erläutert.
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12. März 2018
Ich kann es auch nur wiederholen:
Um zu erkennen, dass und warum Frauenkauf/Freiertum - das Nutzen, der Konsum von Prostitution, Prostituierten, von Menschen also und dabei mehrheitlich Frauen sowie auch der Konsum, die Produktion und Anwendung/praktische Umsetzung von Pornographie - ausnahmslos und grundsätzlich sexuelle, physische und damit zwangsläufig einhergehend immer auch psychisch-emotionale Gewalt, Misshandlung, Vergewaltigung ist, bedarf es im Grunde keiner "Nachweise", eigentlich auch keiner Erklärungen - es erschließt sich dies jedem vernünftigen, verständigen, mitfühlenden Menschen unmittelbar von selbst.
Welcher gesunde, heile, unversehrte Mensch (mit entsprechend unbeschadetem Selbstwertgefühl, Psyche) würde sich je freiwillig, "einvernehmlich" wissentlich benutzen, konsumieren, objektifizieren, missbrauchen lassen - und das wiederholt: an Leib und Seele, d.h.: mittels physischen und psychischen Übergriffs, Zugriffs auf und in sein je persönlich intimstes Inneres - fremdbestimmt, durch Fremde verfügbar (gemacht) und i n v a s i v - siehe Penetration verschiedener Körperöffnungen durch bspw. das männliche Geschlechtsteil/Penisse - von fremden Männern, zu denen kein persönliches, emotionales Verhältnis besteht, die von den Frauen weder sexuell begehrt noch von ihnen geliebt werden, sondern fremde "Invasoren" ihrer, der Frauen, Körper (und Psyche) sind?
Es handelt sich bei diesen invasiven Zu-, Ein-, Übergriffen - die gegen Geld, Bezahlung erfolgen, die rein nur durch das Bezahlen als legitim(iert) gelten sollen (wie man also eine Ware, einen Gegenstand kauft) - die mehrheitlich bis ausnahmslos von Männern (Freiern) an mehrheitlich Frauen (Prostituierten) getätigt werden - ja nicht etwa um ärztliche, medizinisch etwaig erforderliche Eingriffe, denen die betroffene Person/Frau zugestimmt hat, sondern es handelt sich um ein gewaltsames Annektieren (In-Besitz-Nehmen), Unterwerfen des Körpers und damit auch der Psyche der Frau, um das Verfügbarmachen der Frau - nicht für irgendeinen Zweck, irgendeine "Dienstleistung", sondern eben zum Zweck und mit der männlichen Absicht des Unterwerfens, Verfügens, Benutzens, Konsumierens: der Frau als fleischlichen Gebrauchsgegenstand, als menschliche, leibliche Masturbations-, Triebbefriedigungshilfe, Erfüllungsgehilfin des Mannes, darüberhinaus jedoch keineswegs nur, um seinen Sexualtrieb zu "befriedigen", sondern um seinen "Wunsch" nach Macht, Kontrolle und Unterwerfung, nach Erniedrigung, Entwertung, Entwürdigung - der Frau - zu stillen.
Und all das gegen Geld. Als sei das der Freibrief, der Blankoscheck zu und die normale, normierte, übliche, moralisch konzedierte Legitimation für jegliche Form von daraufhin erfolgen dürfender Schändung, Misshandlung - für also Gewalt: physisch-sexuelle und psychisch-emotionale.
Welcher Mensch würde sich freiwillig, einvernehmlich gegen Geld körperlich und psychisch-emotional dem Willen, den Wünschen, der Bestellung/Forderung eines ihm fremden Menschen unterwerfen - einem Menschen, den er nicht liebt, nicht begehrt, dessen Wünsche er nur deshalb erfüllt, weil er sie w e g e n der Bezahlung erfüllen m u s s, aus Zwang also?
Und wir sprechen bei den Wünschen der Freier nicht von "Trag´ mit mir mal den Tisch weg" oder "Mach´ mal meine Wohnung sauber" (auch das ist unzweifelhaft eine Form der Verfügung, Unterwerfung, Ausbeutung - wenn man andere Menschen für Tätigkeiten missbraucht, die man eigentlich selbst auszuführen hätte bspw. weil man den wegzuputzenden Schmutz verursacht hat - nicht die ihn entfernen müssende Person, eigenes Thema).
Wir sprechen von dem Zu-, Ein- und Übergriff eines Fremden in den physischen und psychischen Intimbereich eines Menschen - üblicherweise einer Frau - durch überlicherweise einen Mann getätigt. Der sich das erlauben "darf", erlauben zu dürfen meint, einfach nur, weil er Geld hinlegt, weil er s i c h eine Frau als zu benutzenden Gegenstand kauft, der nicht nur benutzt wird, sondern dem Käufer/Freier/Täter überdies zu Willen zu sein, sich seinen Wünschen zu unterwerfen, sich von ihm erniedrigen, misshandeln zu lassen hat und darüberhinaus auch noch vorspielen soll/muss, dass ihm, d.h. ihr, der Frau, all das, das sie tun muss und das an ihr vorgenommen wird, auch noch gefällt - sie soll Lust, Erregung, Begehren vorspielen, den Freier in seinem Tun, seiner "Männlichkeit", seiner "Potenz" - in seiner Machtposition - bestätigen - sich ihm also unterwerfen: vollständig: körperlich u n d psychisch.
Ja, das können wohl nur Menschen "leisten", die lange zuvor bereits psychsich, nicht selten auch physisch beschädigt, verletzt, versehrt wurden und die Identifikation mit dem Aggressor auf dieser ("sexuellen") Ebene deshalb zulassen "können".
Das allerdings ist mitnichten auch nur ansatzweise Ausdruck von tatsächlicher Freiwilligkeit und Einvernehmlichkeit - das ist Ausdruck von gravierendem Beschädigtwordensein, Versehrtsein und daraus resultierendem "Masochismus" - es ist eine Form der Kompensation, ein Versuch der Bewältigung, der Selbstermächtigung, die jedoch keine gute, wohltuende, sondern eine weiterhin schädigende ist.
Und diese Fortsetzung der Beschädigung, Verletzung wird nicht deshalb zugelassen und mitvollzogen, weil sie so toll, so wohltuend ist, sondern weil ein internalisiertes Verhaltensmuster zugrundeliegt, das wiederholt, fortgesetzt wird - weil das betroffene Individuum nicht anders kann - eben w e i l es beschädigt, versehrt bereits ist.
Und der Freier, der Täter nutzt diese bereits vorhandene Versehrtheit schamlos, gewissenlos für seine Zwecke aus und behauptet zu seiner vermeintlichen Entlastung überdies perfiderweise auch noch, das Opfer, die Prostituierte mach(t)e doch alles "freiwillig, einvernehmlich" und sei durch die Bezahlung quasi "entschädigt".
Für solche Misshandlung k a n n es gar keine angemessene Entschädigung geben.
Es kann nur mit - idealerweise angemessener, je individuell bedürfnisorientierter Unterstützung - möglicherweise Heilung geben.
Übrigens: Auch der Täter, der Sadist, dem es Lust und Befriedigung bereitet, anderen Schmerz absichtsvoll zuzufügen, sie zu quälen, ist versehrt, beschädigt.
Und all das - Prostitution, diese Art des "Kontaktes" zwischen Menschen sowie auch Pornographie (gefilmte sexuelle Gewalt) sind beide deutlicher Ausdruck von psychischer Störung - denn mit tatsächlichem, authentischen, intimen, lustvollen, leidenschaftlichen, erotischen, persönlichen (!), individuellen, respektvollen Sex hat beides nicht das Mindeste zu tun.
Es ist n i c h t "normal", im Sinne von psychisch gesund, gut, die Grenzen des Anderen wissentlich, absichtsvoll und sogar lustvoll gegen dessen tatsächlichem Willen zu überschreiten - und sich mit fadenscheinigen Ausreden und/oder Geld herauszuwinden, d.h.: sich maximal selbst zu betrügen.
Vergewaltigung ist es immer dann, wenn die Grenzen eines anderen Menschen (physisch sexuell, damit auch psychisch-emotional) absichtsvoll überschritten werden - wenn der Andere also wissentlich, absichtsvoll - und überdies "sinnlich wahrnehmbar"! - beschädigt, verletzt, versehrt wird.
Wer das auch noch wiederholt tätigt, offenbart damit in aller Deutlichkeit s e i n e "Störung", seine ureigene Beschädigung.
Prostitution ist nicht einvernehmlicher Sex. Niemals. Anderenfalls wäre keine "Bezahlung" erforderlich und fände keine Verletzung statt.
Pornographie ist kein einvernehmlicher, echter Sex. Niemals.
Anderenfalls würde dabei nicht grundsätzlich die tatsächliche, echte Lusterzeugung und Lusterfüllung der Frau vom Mann wissentlich, absichtsvoll, wahrnehmbar ü b e r g a n g e n und die Grenzen der Frau auch hier absichtsvoll überschritten. Das ist Vergewaltigung.
Ich hoffe, ich konnte das nun abschließend klären. Es haben dies andere Frauen vor mir längst auch bereits versucht und vielleicht besser darlegen können. Ich wollte es dennoch in eigenen Worten erläutern, verständlich machen.
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Im Grunde muss jeder Freier sich vor sich selbst ekeln, davor, einem anderen Menschen so etwas anzutun, ganz gleich übrigens, ob er Geld bezahlt oder nicht. Es ist sexuelle Gewalt - immer.
"[...] Während meiner Zeit als Prostituierte war mein gesamter “Auftritt” während des Treffens mit einem Freier zwar meist gespielt, dieser Akt war aber nicht mit der wundervollen Tätigkeit einer Schauspielerin zu vergleichen. Er handelte sich vielmehr um eine gefährliche Verleugnung meiner eigenen Bedürfnisse und die Abspaltung meiner Identität:
Bevor ich ein Hotel betrat, um einen Freier zu treffen, hatte ich mir bereits 3x das stärkste auf dem Markt verfügbare Deodorant unter die Achseln gesprüht, um den Angstschweiß zu hemmen. Ich hatte nämlich jedes Mal eine Scheißangst, die ich überspielen musste.
Beim Zusammentreffen mit dem Freier spielte ich dann entgegen dem glorifizierenden und vielseitig erscheindenden Vergleich mit “dem Schlüpfen in eine andere Rolle” und dem “Spiel mit Identitäten” – TROTZ wechselnder Oufits oder Attitüden – letztendlich immer nur EINE Rolle, und zwar die der (durch den Freier) aufgegeilten Frau.
Ohne diese eine Rolle hätte Prostitution nämlich bei den meisten meiner Kunden nicht funktioniert. Sie wollten nämlich, dass ich auch meinen Spaß habe…
Ich wiederum war auf eine schnelle Erregung und Entspannung des Freiers angewiesen, um einen Termin möglichst schnell und unkomliziert “über die Bühne” zu bringen – vor allem, um die psychische Belastung für mich in Grenzen zu halten. Ein befriedigter Kunde ist eine entschärfte Bombe, von der vorerst keine Gefahr mehr ausgeht. Das bisschen zeitschindende Blabla “danach” überlebte ich schließlich auch noch. Irgendwie.
Allerdings glaubten die Freier (die nicht immer, aber auch nicht selten deutlich über 50, mit starkem Bauchansatz, auch vom Charakter her häufig schwer vermittelbar waren) dieses Schauspiel nur allzu gern, sie WOLLTEN mir UNBEDINGT “abkaufen”, dass es sich bei unserem “Date” ausnahmsweise um echte Lust (meine) handelte. So gut konnte man das ihrer Ansicht nach nämlich gar nicht spielen…..Deshalb ließen mich manche Kunden auch am Ende eines Treffens etwas pikiert – gar vorwurfsvoll – wissen, dass SIE ja eigentlich diejenigen sein sollten, die Geld von MIR bekommen müssten, da “es” ja ganz offensichtlich so wahnsinnig lustvoll war für mich. Ein Schlag ins Gesicht nach dieser in Wahrheit qualvollen Begegnung.
Viel wichtiger als die geschauspierlerte Attitüde und Erregung war aber nicht das Spiel MIT-, sondern das Abspalten VON der eigenen Identität – als Überlebensstrategie, während ein fremder, für mein Emfinden trotz Dusche häufig unangenehm riechender Mann stundenlang meine Körperöffnungen mit Zunge oder anderen Körperteilen penetrierte, während sein Körperschweiß auf meinen gequälten Leib tropfte. Ohne dieses Dissoziieren hätte ich wahrscheinlich dem meine empfindlichsten Grenzen überschreitenden Freier längst schon einmal mit dem meist neben mir stehenden Nachttischlampe eins übergebraten. Stattdessen stöhnte ich dank Abspaltungsprozess ein bisschen, damit er bloß schnell fertig würde. [...]
Somit bleibt beim Kunden das nachhaltige Gefühl, attraktiv und potent zu sein und eine Frau damit beherrscht, bezwungen zu haben.
Was mir bis heute bleibt, ist die Qual, die auf dieses “Schauspiel” folgte, dieses schlimme Gefühl, das jeder Mensch kennt, wenn er immerzu – wieder, wieder und wieder – ja anstatt nein sagt."
Quelle: neztwerk-ella.de - "Prostitution als `Schauspiel´"
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