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Sabeth schreibt

Poesie Melancholie Philosophie Feminismus Anarchismus - non serviam.

Mein persönlicher Frauentag, Muttertag - kein Tag, kein Anlass zum Feiern

 
Mein persönlicher Frauentag, Muttertag - kein Tag, kein Anlass zum Feiern
 
Wenn seit drei, fast vier Jahrzehnten niemand mehr da ist, mit dem du Erinnerungen aus deiner Kindheit austauschen, besprechen, dich gemeinsam erinnern und das Erlebte, Erfahrene damit "verifizieren" kannst.
 
Wenn es von Anfang an schon keine Wurzeln, keinen Halt gab und alles Folgende nur Aneinanderreihungen bloß zusammenhangloser Lebensabschnitte, Ereignisse sind, denen ein gemeinsames, tragendes Fundament, ein Identitätsfaden fehlt.
 
Wenn all die Menschen, mit denen du emotional verbunden warst, auf dem Weg verlorengingen - wegzogen oder du selbst häufig Orte (mal mehr, mal weniger freiwillig) wechseltest oder sie verstarben (auch durch eigene Hand schon in jungen Jahren oder alt, krank und ohne, dass jeweils ein Abschiednehmen erfolgte, möglich war).
 
Wenn du so häufig an unterschiedlichen Orten, in unterschiedlichen Bereichen, Tätigkeiten immer wieder neu angefangen, immer wieder ums Existierendürfen gekämpft hast - mit zwei Kindern, für deine Kinder und dich - und es dabei kaum je Beistand, Rückhalt, Unterstützung, Wertschätzung und nie je gemeinsames Verantwortungtragen, -teilen gab.
 
Wenn du auf diesem "Weg" physisch krank, arm, verbraucht, mager, alt geworden bist.
 
Wenn es keine Freude, keine Wärme, kein Licht, keine Perspektive, keine offene Tür, kaum Selbstbestimmung, keine Selbstwirksamkeit, kein Selbst- und kein Urvertrauen (mehr) gibt.
 
Wenn seit Jahren täglich dich der Gedanke an das, dein Sterben, deinen Tod "begleiten".
 
Wenn du anämisch physisch ausgelaugt, ausgezehrt, blutleer, kraftlos, ohne Vitalität in Armut und sozialer Isolation vegetierst - nurmehr aus Verantwortungsbewusstsein deinem (noch minderjährigen) Kind gegenüber - um es nicht im Stich zu lassen, wie du als Kind im Stich gelassen, verlassen, mehrfach herumgereicht, entsorgt wurdest.
 
Wenn da keine Menschen (Familie, Eltern, Freunde) mehr sind und keine "neuen gefunden werden" können.
 
... Dann bleiben dir nurmehr die Orte deiner Kindheit, deiner Erinnerungen. Orte, die du mit Licht, Wärme, Unbeschwertheit, Vitalität, Geborgenheit und Freude verbindest, erinnerst.
 
Orte, die du niemals je wiedersehen wirst.
 
Heimat.
 
-
Wieviel, was alles muss eine Mutter - überzeugt ledig (keine Ehemagd), unfreiwillig alleinerziehend - eigentlich wie lange für ihre Kinder opfern, entbehren? Auf welcher moralisch-ethischen Legitimationsgrundlage?
 
Warum muss sie allein Jahre, Jahrzehnte lang (!) - Sohn wird in Bälde 28, Tochter ist 15 - die ganze Last der alleinigen Verantwortung tragen, wenn/weil es keine anderen Bezugspersonen (verantwortungsvolle, fürsorgliche, liebevolle Kindesväter und/oder Großeltern, sonstige Familie) gibt?
 
Warum wird politisch, gesellschaftlich zugelassen, dass eine solche Mutter für Kind 1 schon ihre gesamte Jugend gab, aufgab - zwangsläufig, gezwungenermaßen, eben weil sie die gesamte Verantwortung alleine trug/trägt, die ganze Sorge-Arbeit alleine unentgeltlich leistete - neben Jobs, Ausbildungen, (halbem) Studium, zahlreichen Umzügen ... - und für Kind 2 ihre "restlichen" guten, mittleren Jahre (30er und 40er)?
 
Warum muss eine solche allein alleinerziehende Mutter, Frau chronisch physisch krank über Jahre, Jahrzehnte in materieller Armut, in HartzIV und/oder Niedriglohn vegetieren - sozial isoliert, ohne soziokulturelle Teilhabe, ohne Mobilität (da ÖPNV viel zu teuer, an Führerschein und Auto nie zu denken).
 
Warum wird eine solche Frau von zahlreichen Männern nur als gratis Fickobjekt gesehen, be-, misshandelt - denn die wenigsten wollen Verantwortung für fremde Kinder tragen.
 
Warum muss eine solche Frau noch im Jahr 2021 in Deutschland nahezu jegliche Selbstbestimmung entbehren - w e i l sie seit frühester Jugend allein alleinerziehende, l e d i g e, materiell arme Mutter, Frau ist?
 
Sie kann nicht einfach in Freizeit tun, unternehmen, was sie wann wie will, was ihr guttut - sie muss immer Rücksicht nehmen: auf Kleinkind(er), auf ältere Kinder. Sie muss sich selbst ein "soziales Netz" basteln, wozu sie wiederum mobil sein können muss und idealerweise nicht arm ist.
 
Sie kann sich beruflich nicht entwickeln, entfalten, sie kann sich nicht bilden, aus-, fortbilden, studieren, wie sie gerne möchte, gewollt hätte, als noch Zeit dafür war - weil sie bedürfnisorientiert fürsorglich und verantwortungsvoll mit zwei Kindern allein alleinerziehend "Umgang hatte".
 
Sie kann nicht reisen, sie kann mit Kind/ern nicht (mehr) trampen, sie findet mit Kind/ern weniger leicht einen existenzsichernden Job, eine Wohnung, einen Partner, Gefährten.
Sie ist gebunden: an Kind/er, durch die Kinder - seit ihrem 19. Lebensjahr: nontsop.
 
Sie hat ihre besten Jahre gegeben: zwei Kindern, wovon eines ihr das Sorgerecht entziehen ließ, weil es im Alter von 16 Jahren einen Umzug nicht mitvollziehen wollte, weil Jugendamt nicht minimalst unterstützt hat, weil es keine weiteren Bezugspersonen - für Kind/er und Mutter - gab, gibt und: obwohl keine Kindeswohlgefährdung, gar -schädigung vorlag.
 
Als allein alleinerziehende, mitfühlende, verantwortungsvolle Mutter, Frau, Partnerin bist du es immer, die gibt, fürsorglich ... ist. Wer, welcher Mann, geht wann mal bedürfnisorientiert-fürsorglich, liebevoll, verantwortungsvoll, wertschätzend mit d i r um?
 
#regrettingmotherhood - aber sowas von!
 
Bundesregierung Patriarchat Frauenkampftag
 
ICH WILL NICHT MEHR.
 
Was heißt das denn, Opfer zu bringen, zu entbehren, Verzichte zu leisten für zwei Kinder, über Jahre, inzwischen fast drei Jahrzehnte? Bring´ doch dafür mal ein paar konkrete Beispiele, Else, mach´ es doch mal anschaulich, nachvollziehbar!
 
Gut, Beispiele, beziehen sich nun hauptsächlich auf Tochter, da ich mit ihr aktuell noch zusammenlebe und weil Sohn schon seit 11 Jahren aus dem Haus ist.
 
- gerade letzte Woche war Tochter (nach einem Jahr) endlich mal wieder beim Friseur, €26,- nur für Spitzenschneiden und das war noch "günstig". Müsste für sie sonst, bei anderen Friseuren, schon den vollen Erwachsenen-, Damenpreis zahlen - hier im Stadtteil sind das um die €50,- aktuell. Mit anderen "günstigen Friseuren" haben wir schon wiederholt negative Erfahrungen gemacht.
 
Ich war 2017 das letzte Mal beim Friseur und davor auch stets nur ein Mal im Jahr, wie so auch Tochter. Seitdem schneide ich mir die Haare selber - entsprechend sieht es aus.
 
- Kind (Tochter) wollte nun auch mal Schminkzeug, ich schminke mich nie, habe sowas daher auch nicht. Letztes Jahr für Kind Schminkgrundausstattung (Bio-Schminke) im Wert von ca. €120,- gekauft.
 
- Kind wünschte sich vor Jahren ein Skateboard - hat sie bekommen, angeblich neu, aber leider ein Billigteil, ging nach zweimaliger Benutzung kaputt - Holz abgesplittert und es fährt von Anfang an schief, kriege das mit T-Schlüssel nicht behoben.
 
- Kind wünschte sich Rollschuhe, hat sie bekommen - neue von BTFL.
 
- Kind wünschte sich Meerschweinchen - hat sie bekommen, mit großem Gehege und Zubehör; mussten wir dann wieder abgeben, weil in der Haltung zu teuer: Heu und nur Frischfutter (kein Trockenfutter) für zwei, später drei Tiere, um die €45,- je Monat, Gehege aus Holz und Zubehör teils neu, teils gebraucht angeschafft, kostet auch Geld.
 
- Kind brauchte einen Schreibtisch, auch mal sowas wie ein, zwei Teppiche (gebraucht gekauft, gewaschen) für ihr Zimmer, "Vorhänge" (hier sind das Tücher, bunte Pareos vor den Fenstern), diversen "Kleinkram", bspw. Poster, Taschen, Rucksack, Stifte, Schränkchen/Kleinkommode für Krimskrams, dann auch sowas wie
 
- Malzeug: bspw. Wasserfarbkästen, Acrylmalfarben, bisschen Bastelkram, zuletzt Pastellmalkreiden mit passendem Papier, dazwischen auch mal Garn für Freundschaftsbänder, sowas wie Springseil, Hüpfpferd, Schaukelpferd (als sie noch klein war)
 
- Kind wünschte sich früher Spielzeug (Puppenhaus aus Holz, Duplo-Sachen, Stofftiere, Puppen und Puppengeschirr, -kleidung, Puppenwagen, Kaufladensachen, Brettspiele etc.) - hat Kind bekommen: alles secondhand angeschafft, so auch
 
- Kleidung, sogar zeitweilig Schuhe (ich auch sowie auch meine Kleidung und Möbel: secondhand-Ware) und inzwischen auch BH´s (auch sowas habe, trage ich selbst nicht)
 
- Kind ging gelegentlich (vor Corona) mit Freundinnen ins Kino
 
- Kind isst im Sommer häufiger Eis: zwei bis drei Kugeln von der Eisdiele
 
Ich gehe nie aus, weder ins Kino noch Theater, Konzert, Ausstellung, ich gehe nie in ein Café, Restaurant - seit mindestens 15 Jahren nicht mehr: HartzIV, aber auch davor nur sehr selten.
 
- Kind hat eine Schülerfahrkarte und ein je Alter/Größe passendes Secondhand-Fahrrad. Ich habe keine Fahrkarte für den ÖPNV, kann ich mir seit acht Jahren nicht mehr leisten, davor auch schon kaum.
Ein Fahrrad habe ich mir letzten Herbst secondhand gekauft, für €45,- (leicht defekt) - nach mehr als 20 Jahren habe ich nun wieder ein Rad.
 
- Wir gehen nie "shoppen". Alles, was Tochter braucht, wünscht, versuche ich secondhand via Internet zu beschaffen, auch ihren Modewünschen so weit es möglich ist zu entsprechen.
 
- Ausflüge: sind hier unmöglich, gibt es: nie.
 
- Urlaube: gibt es nie, gab es mit beiden Kindern: nie.
 
Mein letzter Urlaub liegt 35 Jahre zurück, war in meiner Kindheit - mit meinen Pflegeeltern in Österreich.
Außer Österreich (Tirol, Burgenland - wunderschön!) und ein bisschen Schweiz (Wallis - ein Traum!) habe ich von dieser Welt nichts gesehen, auch noch nie je in einem Flugzeug gesessen.
 
Das sind nur einige Beispiele. Davor war es mit Sohn schon ähnlich - unser gesamter Haushalt: Secondhandware - Kleidung, Möbel, Bücher, Hausrat.
 
Und wie, meint ihr, geht all das: in langjähriger materieller Armut (schon lange vor Hartz 4), alleinerziehend, ohne familiäre Unterstützung und seit 15, nun 16 Jahren im Hartz-Vollzug?
Wer, meint ihr, verzichtet da also ... ? Exakt.
 
Der einzige "Luxus", den wir uns, ich auch mir, leiste, sind Bio-Lebensmittel. Auch hier isst inzwischen, aufgrund von Pubertät, Wachstum ..., meine Tochter mehr als ich.
Ich kann auch krankheitsbedingt kaum noch etwas essen. Folge: kontinuierlicher physischer Verfall, Muskelabbau (sichtbar), Gewichtsverlust, untergewichtig, mangelernährt.
 
Mit Lebensqualität, Lebensfreude, Genuss hat all das schon lange nichts mehr zu tun.
 
Sorge-Arbeit: gratis geleistet seit nunmehr 28 Jahren nonstop - alleine. Daneben jobbend, in Ausbildungen und Studium befindlich gewesen, zahlreiche Umzüge bewältigt habend - und noch einiges andere mehr: mehrere Gerichtsverfahren (Sozialgericht, Finanzgericht, Familiengericht, Amtsgericht - zumeist ohne anwaltliche Vertretung, da schon PKH verwehrt wurde), Behördenschikane, Kampf gegen permanente Jobcenter-Beschädigungen.
 
Keine Eltern. Kein sozialer Rückhalt, Beistand, Unterstützung, Entlastung. Keine Wertschätzung. Keine Liebe. Keine Gefährten.
 
Soziale Isolation in Armut und physischer chronischer Krankheit. Kein Zugang zu medizinisch erforderlicher, hilfreicher (wenigstens symptomatischer) Behandlung.
 
Else, wie oft, lange noch willst du immer und immer dasselbe schreiben, offenlegen, dokumentieren? - So lange, als diese "Missstände" bestehen, sie nicht nur mich und mein(e) Kind(er) beschädigen und: so lange ich noch existiere, vegetiere.
 
Habe ich also noch immer nicht genug ertragen, durchlitten, bewältigt (von Kindheit, meiner, noch gar nicht gesprochen ...)?
Habe ich mich nicht genug bemüht, gekämpft?
 
WAS VERFICKTE SCHEISSE SOLL ICH N O C H AUSHALTEN.
 
Übrigens: Ich saufe nicht, rauche nicht, kiffe nicht, nehme auch keine anderen Drogen. Ich bin nicht übergewichtig, nicht kriminell geworden - trotz all der Belastungen.
Im Gegensatz zu etlichen Menschen, die ich kenne, die drogensüchtig sind, mindestens saufen (ja: Alkoholiker), kiffen, rauchen ... .
Und im Gegensatz zu meiner biologischen "Mutter" - der Säuferin. Die nicht einmal ihren Teil ihrer Verantwortung für ihre Tochter getragen hat - nie je. Weshalb ich bei mehreren Pflegeeltern aufgewachsen bin und zwei "Internate besuchte".
 
Biologischer Vater: unbekannt. Hat sich nie für mich interessiert, nie gekümmert. Ich habe ihn noch nie je gesehen.
 
Pflegeeltern: beide längst verstorben.
 
Biologische "Eltern": machen´s sicher auch nicht mehr lange, denke ich - altersbedingt.
 
Trotz all dessen: war ich ein gesundes, vitales, fröhliches Kind, Mädchen, gut in der Schule, hatte Freundinnen, Hobbies, habe immer gerne und regelmäßig Sport gemacht.
 
Ab dem Zeitpunkt, da ich - vorübergehend - bei meiner biologischen "Mutter" "lebte": fing die soziale Isolation und auch physische Krankheit an, später dann durch die beiden Kleinkinder und die Armut.
 
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Ich bin es leid, Jahr für Jahr (an nicht nur diesem Tag) etlichen Männern (bspw. in social media, auf twitter, aber nicht nur dort) erläutern zu müssen, dass und warum Frauen und Mädchen global wie benachteiligt, beschädigt sind, werden, dass Porno und Prostitution Gewalt ist ...
 
So lange das so ist, sind und bleiben wir weit entfernt von Gleichberechtigung, Gleichwertigkeit, Gleichwürdigkeit der Geschlechter, Geschlechterparität, von Achtung, Wertschätzung, Mitgefühl gegenüber Frauen: von Männern gegeben: freiwillig, überzeugt, reflektiert, reif.
 

Stärke:

Stark ist für mich eine (selbst-) reflektierte, reife, mitfühlende Persönlichkeit, die sich als lebenslang bedürftig und verletzlich weiß und entsprechend verhält. Fehlerkultur
 
Vielleicht sollten w i r einfach aufhören, alles an patriarchal-androzentrisch-machistisch-chauvinistisch-männlichen Maßstäben auszurichten, alles nur auf diese Weise zu definieren, interpretieren, verstehen, verbreiten.
 
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update 09. März 2021
 
Letztlich bleiben wir ja (mehr oder weniger alle) mit unserem "echten", physischen, leiblichen Leben, Sein, Existenz doch ziemlich alleine - insbesondere bei nur virtuellem oder keinem "Sozialkontakt" und wenn wir eben kein tragendes reales soziales "Netz", Freunde, Beziehungen haben.
 
Es wäre so wichtig, dass Menschen viel mehr, öfter, einfacher, spontaner leiblich zusammenkommen könnten - so wie es wohl (vor Corona) im "mediterranen Raum" gebräuchlich war/ist. Dass wir dafür Möglichkeiten, Räume, Gelegenheiten, Orte schüfen, die dazu einladen, anregen, die dies erleichtern, ermöglichen. Siehe Städtebau, Städteplanung, Architektur, aber eben auch entsprechende Neugier, Offensein, Zugewandtsein, "Geselligsein" (-können) von Menschen.
 
Je versehrter, belasteter, verletzter, beschädigter, ausgegrenzter Menschen - vor allem langwierig - bereits sind, umso schwerer wird ihnen das fallen, wird es für sie sein, wird es sie viel Überwindung, Kraft kosten. Man gibt sich irgendwann zumeist doch selbst auf, man hat kein Urvertrauen und kein Selbstvertrauen, keine Selbstbestimmung, keine Selbstwirksamkeit, keine Resilienz mehr.
 
Das wiederzuerlangen, ist m.E. nur möglich durch wiederholte gute, wohltuende, stärkende, emotional, sozial nährende Erlebnisse, Erfahrungen, durch gute Beziehungen.
 
Ich denke, wirklich heilsam ist letztlich "nur" die (idealerweise wiederholte, auch langfristige) Erfahrung guter, wohltuender Beziehung - diese machen zu können. Was aus zahlreichen bekannten Gründen oft wiederum das Problem ist - wie lernt man wann, wo welche Menschen überhaupt erst einmal kennen, wie kann sich dann Beziehung (Freundschaft), wenn, überhaupt gut und stabil entwickeln, wachsen, was, das dafür erforderlich ist, ist wem wie und wie oft zugänglich, möglich bzw. aus welchen Gründen mit welchen Folgen dies nicht usw..
 
Wenn man keine guten Erfahrungen macht, aus Gründen nicht machen kann, kommt man aus der Misstrauensspirale, der Einsamkeit, Isolation, dem (dauerhaften) Rückzug kaum heraus. Das hat wohl leider auch wieder viel mit Glück, Zufall zu tun - an wen man "gerät", auf was, wen man stößt, das hier je persönlich hilfreich ist - nicht nur Informationen, sondern vor allem soziale Kontakte, Menschen, Persönlichkeiten.
 
Ich zumindest bin überzeugt, dass sich über das eingeschriebene "Negative", Schädigende, die oft schon in/seit der Kindheit eingravierten Beschädigungen, erst allmählich und kontinuierlich wieder "Gutes" legen kann, wenn: es erlebt, erfahren werden kann - ganz basal, also vor allem sinnlich, leiblich, physisch, real, damit meine ich nicht Sex, sondern "einfach" wirklich gute Beziehung (die keineswegs Dauerharmonie ist oder Konfliktfreiheit bedeutet) und wohltuende Berührung(en).
 
Den meisten Menschen ist all das wohl gar nicht bekannt und/oder nicht bewusst:
Was aus welchen Gründen antisoziales, schädigendes Verhalten ist - dies auch schon von Eltern, Lehrern, auch von Vorgesetzten, Kollegen, Mitschülern, Partnern (unbewusst oder auch absichtsvoll) getätigt.
Warum Strafe und/oder Verdrängen (Selbstbetrug, Kompensationsverhalten, auch bspw. Sucht ...) nicht hilft, nichts besser macht, warum es bedarf welcher niedrigschwelligen Prävention, Mediation, Wiedergutmachung, Versöhnung (auf privater wie "politischer" Ebene gleichermaßen) bedarf usw..
 
Und vor allem, dass effektive Prävention grundsätzlich in der Kindheit, weltweit: eines jeden Menschen, ansetzt und was das wiederum mit Politik, Gesellschaft, sozialen Verhältnissen, Ideologien, Menschenbildern, Vorurteilen, Unkenntnis, Irrtümern, Falschinformationen ... zu tun hat.
 
Denn Eltern, Kleinfamilie können, kann hier niemals alles alleine leisten, geben, sein und nicht diese große Verantwortung für das physische, psychisch-emotionale, soziale Wohlergehen, für auch gute Prägung und Entwicklung von Kindern, alleine tragen, siehe bedürfnisorientierter Umgang.
 
Daher das Sprichwort:
"Es braucht ein ganzes Dorf, um ein Kind zu erziehen."
 
Dies nicht etwa deshalb, weil Kinder so kompliziert, anstrengend wären, sondern weil alle, sowohl die Kinder als auch deren Eltern, die Erwachsenen, lebenslang mehrere vertraute Bezugspersonen - idealerweise unterschiedlichen Alters und Geschlechts - für ihr Wohlbefinden, ihre Entwicklung, ihre Persönlichkeitsreifung und (Selbst-) Erkenntnis brauchen.
 
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