Overblog
Edit post Folge diesem Blog Administration + Create my blog

Sabeth schreibt

Poesie Melancholie Philosophie Feminismus Anarchismus - non serviam.

Frau, ledig, alleinerziehend, nicht vermögend, Feministin im Patriarchat

27. November 2023
 
Frauen, Mütter, Alleinerziehende - Die Frage ist leider nach wie vor unbeantwortet:
Wer kümmert sich wann, wo, wie oft bedürfnisorientiert, nicht-paternalistisch, wohltuend, stärkend um die Gebenden, die Frauen, Mütter, insbesondere, wenn sie ledig und alleinerziehend sind: ?
 
Eine Frage an alle allein (!) alleinerziehenden Mütter ohne tatkräftige Unterstützung, Rückhalt, sozialen Beistand von Familie, Kindesvätern, neuen Partnern, Freunden:
Gibt es jemanden, die/der euch gelegentlich Gutes tut, für euch da ist: bedürfnisorientiert fürsorglich, stärkend, haltend, wertschätzend?
Wer stärkt EUCH, die ihr ununterbrochen über Jahre für Kinder Fürsorge leistet, Verantwortung tragt?
 
Wer geht mit euch, allein alleinerziehenden, mittellosen, ggf. chronisch kranken Frauen, Müttern fürsorglich, wertschätzend, liebevoll um? Ohne "Fickgegenleistung". Seit wann, wie oft, wie lange - wie?
 
Wer umsorgt, stärkt und wertschätzt bedürfnisorientiert-fürsorglich, nicht paternalistisch, achtsam, empathisch, liebevoll die Sorge-Arbeit-Leistenden: weltweit nach wie vor mehrheitlich biologische Frauen. ? Wann, wo, wie, wodurch, wie oft, wie lange?
 
Wer kauft für euch Lebensmittel ein, wenn ihr krank seid?
Wer kocht euch Tee, Suppe ... ?
Wer nimmt euch in den Arm, ist zärtlich zu euch, berührt euch wohltuend: nicht-sexuell?
Wer kümmert sich um eure (kleinen) Kinder, wenn ihr krank, bettlägerig oder im Krankenhaus seid?
Wer putzt, wäscht, kocht für euch, wenn ihr längerfristig krank seid?
Wer bringt euch Kleinigkeiten mit, macht euch damit oder mit bestimmtem Tun, Verhalten eine kleine Freude, um euch Wohl zu tun, aufzuheitern, zu stärken?
Wer steht emotional, sozial, politisch an eurer Seite?
 
Ich bin seit 30 Jahren, seit meinem 19. Lebensjahr, überzeugt ledige, unfreiwillig allein alleinerziehende Mutter und: Frau, Individuum, Subjekt, Persönlichkeit.
 
Gibt es in diesem Land noch andere ledige, nicht drogensüchtige Frauen, Mütter, Alleinerziehende in solcher "Situation" ? :
 
Was meine ich mit "allein alleinerziehend":
- Es gibt keine unterstützenden Eltern, Großeltern oder anderweitige Familie
- keine unterstützenden, entlastenden, Verantwortung tragenden, alltäglich Fürsorge leistenden Kindesväter
- kein Geld für Babysitter
- keine(n) neue(n) Partner
 
Frau, ledig, Mutter, alleinerziehend - vom Staat, Regierungen, Patriarchat mit Armut BESTRAFT. Für Selbstbestimmung, Würde. Keine Ehemagd. Non serviam.
 
Nicht nur Kinder, Alte, Kranke, Sterbende, sondern auch Erwachsene und gerade auch Mütter brauchen lebenslang mehrere unterschiedliche Bezugspersonen, Beziehungen. Nicht: Ehe, Kleinfamilie, Auslagerung in Fremdbetreuung, Einrichtungen, Heime ... .
 
Kein Mensch, gleich welchen Geschlechts und Alters, sollte ein Kind oder gar mehrere Kinder allein, als einzige, alleinige Bezugsperson, umsorgen müssen.
Sorge-Arbeit: emotional, sozial, physisch, psychisch, organisatorisch ..., Fürsorge, Verantwortung. Kindeswohl, Elternwohl.
 
Und nochmal: Nein, bezahltes Betreuungspersonal in Kita, Krippe, Kindergarten, Schule ... ist n i c h t dasselbe wie, auch nicht annähernd vergleichbar mit idealerweise langjährig bekannten, vertrauten, zugewandten, wohltuenden Bezugspersonen unterschiedlichen Alters und Geschlechts.
Bezugspersonen, Beziehungen, Bindungen statt wechselndes, bezahltes Betreuungspersonal, Fremdbetreuung, Auslagerung von kapitalistisch nicht (mehr) nutzbaren, ausschlachtbaren Menschen - Kindern, Alten, Kranken, Sterbenden.
 
Sorge-Arbeit, Reproduktionsarbeit, Care wird absichtsvoll "professionalisiert", ausgelagert: u m sie wirtschaftlich, d.h. kapitalistisch instrumentalisierbar machen zu können. Arbeit, Arbeitsbegriff, Arbeitsdefinition, systematische Ausbeutung von Frauen durch Regierungen, Gesellschaft, Staat. Kapitalismus. Patriarchat.
 
Wenn du dich als Frau nicht ehelichen lässt oder anderweitig mit einem Mann in einer "Wirtschaftsgemeinschaft" monogam lebst, aber "trotzdem" Kind/er hast, wirst du von patriarchal-autoritärem, kapitalistischen Staat, Regierung/en, Gesellschaft mit Armut für deine Unabhängigkeit, Selbstbestimmung b e s t r a f t.
 
Gibt es Studien (-ergebnisse), Zahlen, Daten hierzu:
Wieviele nicht-vermögende alleinerziehende Frauen, Mütter in Deutschland, in Europa, sind überzeugt, absichtlich ledig, unverheiratet, nicht: geschieden?
 
Falls sich noch jemand fragt, wie es möglich ist, dass ich seit 30 Jahren kontinuierlich - mit zwei Kindern - alleinerziehend war/bin. Meine Kinder haben übrigens verschiedene (biologische) Väter.
Indem man mit 19, somit vor exakt 30 Jahren, das erste Kind bekommt, mit diesem alleinerziehend ist, 13 Jahre später das zweite Kind bekommt und auch mit diesem alleinerziehend ist - dies einige Jahre somit auch mit beiden Kindern.
 
Was meine "suboptimale Familienplanung" anbetrifft:
Vater von Kind 1, Sohn: wollte sich nie um sein Kind kümmern, auch nicht sein Umgangsrecht wahrnehmen und hat auch über Jahre keinen Unterhalt für seinen Sohn gezahlt.
Vater von Kind 2, Tochter: kann sich aus gesundheitlichen Gründen nicht kümmern.
 
Nur, dass man nicht, Zitat "´reinfällt" - siehe oben:
Jedenfalls ich suche mir Menschen, Beziehungen, Freunde, Partner nicht nach kaufmännischen Aspekten, nach Strichliste, pro/contra, Tauglichkeit, für Zweckgemeinschaft, schon gar nicht für Ehe und Kleinfamilie aus.
Und meine Kinder waren tatsächlich beide nicht nach Plan gezeugt.
 
Es hat auch viel mit den Lebensumständen zu tun, ob, wann, wie man w e l c h e neuen Partnern "finden", d.h. einander mit Zeit, in Ruhe kennenlernen, Beziehung aufbauen kann oder nicht, Stichworte Armut, fehlende Mobilität, Gebundensein eben durch gerade kleine, noch jüngere Kinder (kein Babysitter), chronische Krankheit(en) ... .
Vor allem, wenn man keinen "Versorger, Beschützer" sucht, selbst nicht verfügbare Ehemagd und/oder private Sexdienstleisterin für einen Mann sein, sich nicht in der Ehe prostituieren will, sondern eine Beziehung tatsächlich auf Liebe, also: Erkenntnis, Achtung, Freiheit, Fürsorge, Verantwortung, Verbundensein (siehe Erich Fromm) gründen möchte - Gefährten sucht, wünscht. Nicht: pragmatisch-praktische Zweck-, Wirtschaftsgemeinschaft, gegenseitige Benutzung.
 
Die Frage ist halt immer: Wie geht es den Kindern dabei, mit der Fremdbetreuung, mit fehlenden Bezugspersonen, mit gestresstem, belasteten Elternteil und wie lange schafft man das selbst: Kind/er (Pubertät und Säugling), Job, Studium.
Vielleicht fehlt es da einigen Eltern an Empathie, Mitgefühl, Sensibilität oder sie meinen eben, wie Sie: es sei "normal" und "alternativlos". Die Eltern "müssen halt arbeiten gehen", also werden die Kinder in Fremdbetreuung gesteckt.
 
Nochmal zur Erinnerung:
Mein Leben hat vor 18 Jahren, im Jahr 2005, aufgehört: Als ich schwanger mit Tochter, mit Beschwerden, und bereits alleinerziehend mit damals 13-jährigem Sohn mein Studium (Uni Hamburg) abbrechen, mich exmatrikulieren musste und direkt in Hartz IV gestürzt bin.
Bis dahin hatte ich mir - seit meinem 17. Lebensjahr und seit meinem 19. Lebensjahr zum ersten Mal alleinerziehend Mutter (mit meinem Sohn) - j e d e n Job, j e d e n Ausbildungsplatz, j e d e Wohnung und den Studienplatz alleine, eigenständig gesucht, beschafft. Ohne jegliche familiäre Unterstützung.
 
Ja, es ist einfach so: ich gebe, verzichte, entbehre SEIT 30 JAHREN, damit es den Kindern nicht am Nötigsten mangelt(e). Wie etliche andere Frauen, Mütter es genau so tun, leisten. Bis sie zusammenbrechen. Auch: physisch.
Und in der ganzen Zeit erhältst du als gratis unentbehrliche Sorge-Arbeit Leistende, als allein alleinerziehende, unbemittelte Frau, Mutter null Wertschätzung. Wirst stattdessen noch zusätzlich vorsätzlich beschädigt: Armut, HartzIV, Bürgergeld, Jobcenter.
 
Wann wird häusliche Sorge-Arbeit, sogen. Reproduktionsarbeit, endlich als für jede Gesellschaft unentbehrliche Arbeit, Leistung anerkannt, wertgeschätzt und existenzsichernd monetär honoriert? Und warum immer noch nicht? Kapitalismus. Patriarchat.
 
Warum gibt es noch immer kein existenzsicherndes, menschenwürdiges Sorge-Gehalt - keine "Herdprämie" - für weltweit mehrheitlich von biologischen Frauen geleistete "häusliche" Sorge-Arbeit? Es ist systematische Ausbeutung. Folge: Armut, Frauenarmut - Kinderarmut ist immer auch Mütterarmut.
 
Gemäß Art. 23 Abs. 3 UN-Menschenrechtecharta, müsste "häusliche" Sorge-Arbeit, sogen. Reproduktionsarbeit, übrigens längst entlohnt werden: angemessen, Zitat "gerecht und befriedigend", also: wertschätzend und existenzsichernd. Arbeit.
 
Artikel 23 Abs. 3: "(3) Jeder, der arbeitet, hat das Recht auf gerechte und befriedigende Entlohnung, die ihm und seiner Familie eine der menschlichen Würde entsprechende Existenz sichert, gegebenenfalls ergänzt durch andere soziale Schutzmaßnahmen."
 
 
Regierungen, Regierende - mehrheitlich vermögende Menschen, vor allem Männer.
Staat. Macht. Gewalt.
Systematische Ausbetung von Frauen, Müttern, Alleinerziehenden, Sorge-Arbeit Leistenden.
Armut: Frauenarmut, Kinderarmut, Mütterarmut. Patriarchat.
 
Sie machen dich absichtlich, vorsätzlich fertig: physisch, psychisch, sozial, existenziell: Hartz IV, Bürgergeld, Jobcenter, Sanktionen - Kürzen des Existenzminimums! - Gutachter (bspw. beim Ärztlichen Dienst der Agentur für Arbeit), Bürokratie, inkl. zur Abschreckung, als Hindernis absichtsvoll extrem hoch gesetzte Hürden bei Beantragung und zumeist auf nur drei Jahre befristeter Bewilligung von Erwerbsminderungsrente. Regierungen, Menschenbild, Gesetze, sogen. "Sozialgesetzbuch". Armut. Vernichtung.
 
Und wenn du dann tatsächlich endgültig am Boden bist - physisch, gesundheitlich, sozial, psychisch, existenziell - treten sie noch nach und trichtern dir manipulativ ein, du seist selbst schuld an deiner Situation, materiellen Armut.
So macht man das. Staat, Regierungen, Kapitalismus, patriarchal-autoritäre Männer. Immer noch.
 
-
updates aus Februar, Juli, Oktober, Dezember 2022
 
#IchbinArmutsbetroffen: seit 36 Jahren, seit meinem 13. Lebensjahr - als Jugendliche, Azubi, Jobbende, Schwangere, Mutter, Studentin, Sorge-Arbeit Leistende, alleinerziehende, ledige Frau. Bildung schützt vor Armut nicht.
Armut = Gefängnis.
Armut vernichtet, tötet: Menschen.
 
Wie verhält es sich mit, Zitat Olaf Scholz, Bundeskanzler: "Anerkennung von Lebensleistung" all der Menschen, die arm, krank, versehrt, oft seit Kindheit vielfach belastet ihr Leben ertragen, bewältigen? Wann erhalten diese von Gesellschaft und Regierung, Regierenden, Wertschätzung: welche?
 
Wie verhält es sich mit Respekt, Wertschätzung, Anerkennung von Lebensleistung, unentbehrlicher, unersetzlicher Arbeit von Alleinerziehenden, Müttern?
Sorge-Arbeit, Frau, ledig, alleinerziehend, d e s h a l b in Armut vegetierend, krepierend.
Armut als Strafe.
 
Ein Mensch ist nicht nur oder erst dann existenzberechtigt oder "wertvoll", wenn er wirtschaftlich, d.h. kapitalistisch ausbeutbare Lohnarbeit tätigt, funktional, nützlich, benutzbar, dressierbar, knechtbar ist.
Menschenwürde. Grundgesetz. Menschenrechte. Ethik.
 
"Handle so, daß du die Menschheit sowohl in deiner Person, als in der Person eines jeden andern jederzeit zugleich als Zweck, niemals bloß als Mittel brauchest."
Immanuel Kant
 
Der Wert eines Menschenlebens bemisst sich nicht nach akademischen Titeln, Einkommenshöhe, Vermögensumfang, Narzissmusgrad (besetzten Machtpositionen), Ruhm, wirtschaftlicher Funktionalität und Verwertbarkeit.
Menschenwürde.
 
Es ist zahlreichen erwerbstätigen, berufstätigen Frauen, alleinerziehenden Müttern häufig nicht einmal möglich, durch Arbeit, Lohnarbeit ihre und der Kinder Existenz zu sichern: zahlreiche Alleinerziehende sind "Aufstocker". Hartz IV, Bürgergeld.
 
Wann diskutieren wir darüber, dass Erwerbstätigkeit Frauen häufig nicht wirtschaftlich, sozial unabhängig macht: Niedriglohn, Armut, working poor, Dienstleistungsprekariat, dass viele Erwerbstätigkeit außerdem bullshitjobs sind - weder sinnstiftend noch gemeinwohlförderlich.
 
Wann diskutieren wir, Feminismus, "Feministinnen", darüber, dass Schluss sein muss mit dem Entwerten von Sorge-Arbeit, dass jede Frau berufstätig, erwerbstätig sein können muss: nach je persönlichen Fähigkeiten, Interessen, aber auch ggf. vorhandenen persönlichen Einschränkungen, Wünschen, inklusive Sorge-Arbeit!
 
Wann diskutiert ihr privilegierten, bürgerlichen Mittelschichtsfrauen (inkl. AkademikerInnen), dass und warum etliche benachteiligte Frauen, Alleinerziehende ... n i c h t die Möglichkeit zu beruflicher Selbstbestimmung und Selbstentfaltung haben, stattdessen in Armut vegetieren. Und mit ihnen zwangsläufig ihre Kinder.
 
Warum setzt ihr euch nicht für ein emanzipatorisches, existenzsicherndes, menschenwürdiges BGE und ein ebensolches Sorge-Gehalt ein, das es Menschen ermöglicht, auf Basis gesicherter Existenzgrundlage Muße für Beziehungen, Sorge-Arbeit, Persönlichkeitsentwicklung, -reifung zu haben, selbstbestimmt im Sinne des Gemeinwohls tätig sein zu können.
 
Wenn du dich als Frau nicht ehelichen lässt oder anderweitig mit einem Mann in einer "Wirtschaftsgemeinschaft" monogam lebst, aber "trotzdem" Kind/er hast, wirst du mit Armut für deine Unabhängigkeit, Selbstbestimmung bestraft.
 
Und dabei wissen alle, gerade auch Politiker, Regierende, Ökonomen: keine "Arbeit", Erwerbstätigkeit, keine Wirtschaft, Wohlstand, Produktivität ohne sogen. Reproduktionsarbeit: Sorge-Arbeit. Diese leisten nach wie vor weltweit mehrheitlich Frauen. Gratis. Systematische Ausbeutung.
 
Sowohl Kinder als auch Eltern, Erwachsene brauchen lebenslang mehrere Bezugspersonen: Beziehung, Bindung. Idealerweise zu mehreren Menschen unterschiedlichen Alters und Geschlechts.
cohousing - statt Ehe, Kleinfamilie, allein alleinerziehend.
 
Das afrikanische Sprichwort "Es braucht ein ganzes Dorf, um ein Kind großzuziehen." meint nicht, Kinder seien so schwierig, weshalb es mehrerer Erwachsener bedarf, aber durchaus, dass Sorge-Arbeit Arbeit ist und dass die Kinder eben mehrere verschiedene Bezugspersonen brauchen.
 
Keine Mutter, kein Mensch sollte ein Kind oder gar mehrere völlig alleine umsorgen müssen. Denn früher oder später bleiben Kinder und/oder Erwachsener - meist die Mütter - auf der Strecke: physisch, psychisch, sozial ... .
 
Hier: Seit mehr als drei Jahrzehnten keine Familie, Eltern, Verwandte.
Seit Jahren auch kein Partner, keine Mobilität, soziokulturelle Teilhabe, Sozialkontakte, Zugang zu Facharztpraxen, kein Genuss durch wenigstens Nahrung (krankheitsbedingt, armutsbedingt). Keine Selbstwirksamkeit, Vitalität. - Wozu ... ?
 
Und nochmal: Ich rauche nicht (seit ca. 20 Jahren nicht mehr, davor auch nur wenige Jahre). Ich saufe nicht. Ich kiffe nicht. Ich fresse nicht. Ich kann fast nichts mehr essen, wg. Krankheit und Armut, habe keinerlei Sozialkontakte, soziokulturelle Teilhabe. Ich vegetiere nur.
 
Gibt´s hier noch andere Menschen, die den ganzen HartzIV-, Armuts-, Lebenswahnsinn seit Jahrzehnten ohne Alkohol, Kiffen, Zigaretten/Rauchen, Tabletten, Drogen, übermäßiges Essen bewältigen? Wie macht, wie ertragt ihr es?
Mir hat früher Sport geholfen, kann ich jetzt nicht mehr.
 
Wie kommt ihr - nüchtern - klar mit Armut, sozialer Isolation, fehlendem Zugang zu Mobilität, soziokultureller Teilhabe, Sozialkontakten, Ausflügen, Urlauben, Freizeitaktivitäten, nicht vorhandener Familie, null Perspektive auf Verbesserung der Situation?
 
Was hat das jahre-, jahrzehntelange Vegetieren (-müssen) in/wegen Armut, Hartz IV, Alter, Krankheit, allein Alleinerziehendsein, Einsamkeit, sozialer Isolation, ohne Mobilität, Sozialkontakte, soziokulturelle Teilhabe, Wertschätzung, Selbstbestimmung mit Lebensqualität, mit Würde, Menschenwürde zu tun? Art.1 GG
 
Nein: Es reicht nicht, "ein Dach über dem Kopf" zu haben und "nicht zu (ver-) hungern". Der Mensch ist ein soziales Wesen und braucht Zugehörigkeit, Teilhabe, Gemeinschaft, Beziehungen, Mitgestaltungsmöglichkeit ... .
 
Armut ist: über Jahre, Jahrzehnte, zumeist lebenslang keinen Zugang zu Wohltuendem, Tragenden, Heilsamen, Erfreulichen zu haben, haben zu dürfen - gesunde Nahrung mit Genuss essen können, medizinische Behandlung, Mobilität, Sozialkontakte, Teilhabe, Zugehörigkeit, Wertschätzung, Abwechslung, Sozialkontakten, schönen, tragenden Momenten, Erlebnissen mit anderen Menschen (Freunde, Familie, Kinder, Partner), Urlauben, Ausflügen, Geselligkeit, kultureller Veranstaltungen, mit Genuss essen k ö n n e n: gibt es nicht. Du vegetierst, krepierst nur.
 
Was für einige Menschen selbstverständlich ist - Eltern, Familie, Sozialkontakte, Gesundheit, Zugang zu ärztlicher Behandlung, Existenzsicherheit, Ausflüge, Urlaube, Wertschätzung, genussvolles Essen ... - ist für viele andere lebenslang unverschuldet unerreichbar. Zu lange.
 
Und nein, ich habe keine meiner chronischen physischen Erkrankungen selbst verursacht/verschuldet. Und nein, ich kann sie auch sämtlich nicht durch "einen gesunden Lebensstil" beheben oder wenigstens mildern.
 
Und infolge all dessen können "Menschen wie ich" auch nicht ihre Kinder fördern - ihnen fehlen sowohl die finanziellen, erforderlichen Mittel als auch die Kontakte, Beziehungen und die körperliche Kraft, Energie, Gesundheit, Mobilität. Folge: Das zieht dich zusätzlich ´runter.
Ab und zu musst du einfach auftanken können - wenigstens: essen. Wenigstens genug Blut. Ab und zu musst du dich auf irgendetwas auch freuen können. Du brauchst eine Perspektive. Die gibt es nicht mehr.
Hartz IV ist Endstation: Armut, Alter, Verfall, Tod.
 
Je intensiver und langandauernder ein Mensch, Individuum, gesundheitlich, sozial, wirtschaftlich, bürokratisch, finanziell, emotional, existenziell - nicht selten auch vielfach, "vielseitig" - belastet, benachteiligt, übergangen, missachtet, drangsaliert, schikaniert, herabgesetzt, ausgebeutet, ausgegrenzt, also: beschädigt wird, umso weniger ist er willens, bereit, fähig zu Empathie, Mitgefühl, Kooperation, Solidarität. Er hat schlicht keinerlei Kraft, physische und/oder psychische Ressourcen mehr dafür - sie sind, wie er selbst, erschöpft, entleert.
Er müsste längst zunächst selbst wieder "aufgetankt" werden. Statt belastet, beschädigt. Von anderen - bekannten oder fremden - Menschen, von Verwaltung, Behörden, Bürokratie, Justiz, Gesundheitssystem, Krankenkassen, Versicherungen, Banken, Schulen, Erwerbstätigkeit, Vorgesetzten, Arbeitskollegen, Mitbürgern, Regierung ... .
 
Wiedergutmachung für 17, nun 18 Jahre entzogenes, geraubtes Leben: Hartz IV, "Bürgergeld". Unmöglich: Es ist die gesamte Kindheit meiner Tochter, inklusiver aller Entbehrungen, lebenslang wirksamer Prägung. Armut.
 
Gibt es eigentlich Studien, Zahlen, Daten, Fakten - durch welche Medien wann, wo, wie und wie oft zugänglich gemacht? - dazu, wieviele Menschen in Deutschland an den direkten und indirekten Folgen nicht selbstverschuldeter langjähriger materieller Armut versterben?
 
Wieviele haben infolge von materieller Armut, bekannten einhergehenden Belastungen, Entbehrungen, Ausgrenzungs-, Schmerzerfahrungen, Sorgen, Nöten (auch Kinder betreffend), Krankheiten, Verzweiflung den Suizid vollzogen?
Warum erfahren wir darüber nie je etwas?
 
-
13. Juli 2023
 
Wo auf dieser Welt gibt es seit wann wieviele allein alleinerziehende Männer, Väter, die rein nur durch Lohnarbeit - ohne Erbe, familiäre Unterstützung, Aktien, Korruption - vermögend wurden und dabei ihre Kinder seit deren Geburt bis zur Volljährigkeit selbst, eigenverantwortlich, persönlich liebevoll umsorgt haben?
 
Wieviele Menschen in Deutschland haben sich ihr Vermögen oder auch "nur" ihren Wohlstand ausschließlich durch eigene Erwerbstätigkeit "verdient": ohne Erbe, ohne Unterstützung durch Eltern, Familie, Betriebsübernahme, ohne Geldanlage, Wertpapiere, Aktien, Spenden?
 
Und wieviele dieser in solcher Weise wohlhabend, ggf. auch vermögend gewordenen Menschen sind Männer, wieviele Frauen und wieviele ledige, alleinerziehende Frauen, Mütter?
 
Wieviele dieser reichen, "mächtigen" Männer, Vermögenden, Superreichen sind oder waren:
 
1. in Kindheit/Jugend unbemittelt, mittellos, arm
2. ledig
und
3. langjährig allein alleinerziehend: ohne jegliche familiäre Unterstützung und/oder der der Kindesmutter?
 
Was meine ich mit "allein alleinerziehend"? :
 
Es gibt
- keine unterstützenden Eltern, Großeltern oder anderweitige Familie
- keine unterstützenden, entlastenden, Verantwortung tragenden, alltäglich Fürsorge leistenden Kindesväter
- kein Geld für Babysitter
- keinen neuen Partner, der Fürsorge und Verantwortung leistet

Sorge-Arbeit (emotional, sozial, physisch, psychisch, organisatorisch ...) ist unentbehrliche, unersetzliche menschliche Arbeit, Leistung - Fürsorge, Verantwortung, Kindeswohl, Elternwohl.

Und nochmal: Nein, bezahltes Betreuungspersonal in Kita, Krippe, Kindergarten, Schule ... ist n i c h t dasselbe wie, auch nicht annähernd vergleichbar mit (idealerweise langjährig bekannten, vertrauten, zugewandten, wohltuenden) Bezugspersonen.
 
Die immer frühere, immer längere, kapitalistisch ausbeutbare Fremdbetreuung, in Form von Lohnarbeit, von Kindern, Alten, Kranken, Sterbenden ist nicht Lösung, sondern Teil des Problems und manifestiert dieses. Bezugspersonen, statt Betreuungspersonal.
 
Fragen auch nochmal an andere allein alleinerziehende Mütter - ohne Unterstützung, Rückhalt, sozialen Beistand von Familie und/oder Kindesvätern:
Wer stärkt, umsorgt, wertschätzt EUCH, die ihr ununterbrochen über Jahre für Kinder Fürsorge leistet, Verantwortung tragt?
Wann, womit, wie oft, wie?
 
-
update 28. November, 09. Dezember 2022 und 06. Januar 2023
 
Frage: Kennt jemand alleinerziehende Mütter, Frauen, die ledig (!) sowie ohne familiären Hintergrund/Unterstützung, ausschließlich durch Erwerbstätigkeit, Lohnarbeit vermögend, reich geworden sind?
Bitte nicht nur vom Hörensagen, sondern mit Quellen-, Faktenbelegen. Danke.
 
Nur durch ein menschenwürdiges, existenzsicherndes Sorge-Gehalt hätten Frauen Wahlfreiheit und finanzielle, wirtschaftliche Unabhängigkeit von Männern. Statt Ehe.
 
Sorge-Arbeit - systematische Ausbeutung von Frauen, Müttern. Armut ist die bekannte Folge. Nach wie vor. Weltweit.
Täglich vegetieren und krepieren Menschen, insbesondere Frauen und ihre Kinder in, durch, wegen Armut. Trotz geleisteter Arbeit.
 
Warum "gelingt" es ganz besonders und nach wie vor mehrheitlich Arbeit leistenden, Leistung ;) , Frauen ohne Einkommen nicht, Vermögen aufzubauen, auch nicht in Deutschland? Warum müssen sie gratis arbeiten? Sorge-Arbeit: Arm trotz Arbeit.
 
Warum soll die von mehrheitlich Frauen, Müttern geleistete Sorge-Arbeit, auch die Pflege von Angehörigen weniger wert sein als die bullshitjobs von Investment-Bankern, Beamten in Bürokratie, Verwaltung oder Versicherungsmaklern ... ?
Erstere sind für das Gemeinwohl, für weltweit jede Gesellschaft und Gemeinschaft absolut unentbehrlich, unersetzlich, aber nicht - wie Letztere - kapitalistisch ausbeutbar. Und n u r darum geht es bei unserem gängigen Arbeits- und Leistungsbegriff und bei Einkommen.
 
Wenn du in diesem Staat nicht erwerbstätig bist - um jeden Preis, auch arbeitend, alleinerziehend, chronisch krank, behindert, mit geringem Einkommen, somit in Armut bleibend, working poor, ausgebeutet, verheizt, ohne Wohlstand - wirst du be-, misshandelt wie ein Verbrecher.
 
Gibt es Studien (-ergebnisse), Zahlen, Daten hierzu:
Wieviele nicht-vermögende alleinerziehende Frauen, Mütter in Deutschland, in Europa, sind überzeugt, absichtlich ledig, unverheiratet (nicht: geschieden)?
 
Die Mehrzahl, Mehrheit der Frauen in Deutschland scheint sich diesen patriarchalen Verhältnissen noch immer zu beugen: sie heiraten, lassen sich ehelichen, machen sich wirtschaftlich, finanziell von einem (einzigen) Mann, Partner, Ehemann abhängig.
Das vor allem, gerade dann, wenn sie schwanger sind oder werden wollen, wenn diese Frauen einen Kinderwunsch haben - eben weil sie wissen, dass sie alleine NICHT Kinder, Sorge-Arbeit und Lohnarbeit täglich über Jahre existenzsichernd leisten können.
 
Ich will und wollte niemals je einen Ehemann, Ehe - ich wollte (zumindest einen, gerne mehrere) Gefährten: Liebe, Freundschaft, Beziehung, Bindung. Nein, das ist nicht dasselbe, es ist tatsächlich das Gegenteil von Ehe.
Liebe, d.h. aktives Lieben, siehe gemäß Erich Fromm: Erkenntnis, Achtung (Wertschätzung), Fürsorge, Verantwortung, Freiheit - Verbundensein.
 
-
update 20. März 2024
 
Armut betrifft, belastet, beschädigt weltweit vor allem Frauen, Mütter, Alleinerziehende. Frauen, die unbezahlt, ohne Einkommen dafür zu erhalten, alleine Sorge-Arbeit, inkl. häusliche Pflege, leisten!
Das ist systematische Ausbeutung von Frauen.
Kinderarmut, Frauenarmut, Mütterarmut, Altersarmut. Patriarchat.

 
Siehe dazu u.a. die zdf-Sendung 37 Grad "Vererbte Armut" vom 27.02.2024.
Seht euch die Wohnverhältnisse an. Seht euch die "Ernährung" der Frauen und ihrer Kinder an.
 
All jene Menschen, mehrheitlich sind es nach wie vor Frauen, die diese unentbehrliche, unersetzliche Sorge-Arbeit leisten, brauchen und verdienen l ä n g s t ein existenzsicherndes Sorge-Gehalt für geleistete Arbeit, monetäre Wertschätzung, Existenzsicherung, Einkommen, statt strafbewehrtes "Bürgergeld", Grundsicherung, zementierte Armut und Ausbeutung.
 
Es sind bekanntlich gerade mittellose, nicht-vermögende, ledige, alleinerziehende Frauen, Mütter, die mit materieller Armut eben dafür bestraft werden: dass sie ledig oder geschieden sind, ich nicht an einen Ehemann binden, von ihm abhängig machen wollen.
 
Dies betrifft auch mich: Frau, zweifache Mutter, überzeugt ledig, unfreiwillig allein alleinerziehend, mittellos, nicht-vermögend, ohne Einkommen Sorge-Arbeit leistend, deshalb im Kapitalismus, vom Patriarchat mit Armut b e s t r a f t. Lebenslang.
 
Zur unten verlinkten zdf-Doku "Vererbte Armut":
 
Warum schaffen einige Kinder ihren Schulabschluss nicht, warum werden sie aggressiv, depressiv, resigniert: Weil sie kaum Bezugspersonen haben, keine Wertschätzung erhalten, ihre Welt klein, karg, trist, voller Sorgen, Belastungen, Ausgrenzung ist.
Woran, worüber können sie sich freuen? Es ist eine Kindheit und Jugend geprägt von Verzicht, Entbehrungen, Belastungen, Traurigkeit, Eintönigkeit. Deshalb entwickeln sie kein Selbstvertrauen, kein Selbstwertgefühl, keine Zuversicht. Täglich spüren sie ihre Ausgrenzung, fühlen sich wertlos!
 
Auch meine beiden Kinder sind ihre gesamte Kindheit hindurch nie verreist, "in Urlaub gewesen", kennen kaum Ausflüge, Geselligkeit: mehrere vertraute Bezugspersonen - es gab/gibt keine fürsorglichen, verantwortungsvollen Väter, keine Großeltern, keine Familie.
 
Als Mutter, als alleinig Fürsorge Leistende und Verantwortung Tragende, hast du all das - zusätzlich zu deinen eigenen finanziellen, existenziellen, gesundheitlichen Belastungen, Sorgen, Nöten und Entbehrungen - zu tragen, abzufedern, "auszugleichen" soweit es irgend geht.
Wer geht je mal bedürfnisorientiert, wohltuend fürsorglich, zärtlich, liebevoll, stärkend, unterstützend mit d i r, der Frau, Mutter, Gebenden, um: in all den Jahren, in bei mir mittlerweile drei Jahrzehnten!?
Jedenfalls kein Mann, "Partner". Auch keine Eltern. Sowieso nicht deine (erwachsenen) Kinder.

-
06. April 2024
 
ndr Kultur, Sendung "à la carte" vom 08.03. 2024, Julia Knörnschild "Mama kann nicht mehr"
Eine Sendung vorgeblich über Mütterburnout, Erschöpfungsdepression. Mutterbild, Mutterrolle ... - ziemlich unerträgliches Gequatsche, siehe nachfolgend begründet.

 
1. Julia Knörnschild beschreibt "Kliniken" als, Zitat "Seelenwellness, mit die beste Zeit meines Lebens", aus einer Klinik kommt man "als die bessere Version seiner selbst wieder ´raus und wenn nich, kann man da weiter dran arbeiten".
Da kommen "alle Berufsgruppen zusammen".
 
Kein Wort von mittellosen, ledigen, allein alleinerziehenden, nicht erwerbstätigen, aber einkommenslos Sorge-Arbeit leistenden Frauen, Müttern. Solche Frauen hat Julia Knörnschild in ihrer Tagesklinik offenbar nicht kennengelernt.
 
Und nein, es ist nicht der Druck, den man sich selbst macht, sondern es sind Rollenbilder, Rollenklischees, Vorstellungen von Frauen, Müttern aufgrund nach wie vor patriarchal-kapitalistischer, frauenfeindlicher Verhältnisse. Dieser Indoktrinierung folgen einige, vor allem, aber nicht nur junge Frauen.
Gäbe es solche gesellschaftlichen, patriarchal-autoritären, kapitalistischen, konservativen Klischees, Stereotype über Frauen, Frausein, Muttersein, Mutterschaft nicht nach wie vor, so machten Frauen, Mütter sich eben nicht selbst "diesen Druck".
 
Und nein: eine Klinik ist kein Ort der Selbsterkenntnis, Selbstfindung, Selbstreflexion, Persönlichkeitsreifung, sondern es geht darin, bei Behandlung, Therapie grundsätzlich, nur um "Reparieren", darum, wieder funktional gemacht zu werden, wieder zu funktionieren, sich also gerade nicht zu emanzipieren, auszubrechen, sondern schlicht wieder die alte Rolle - jetzt "therapiert", deshalb vermeintlich leichter, freiwilliger, angemessener, reibungs-, widerstandsloser - mit allenfalls ein paar oberflächlichen Änderungen, "Korrekturen" brav anzunehmen, auszufüllen.
 
Alles andere würde erfordern, dass frau entweder keine Kinder zu umsorgen hat oder dass die gesellschaftlichen Verhältnisse gravierend andere (geworden) sind: Sorge-Gehalt für Sorge-Arbeit, Care, Männer, die gleich viel Sorge-Arbeit leisten, viel weniger auszuführende Erwerbstätigkeit, bezieht sich auf Frauen und Männer, keine Ehe und Kleinfamilie mehr, sondern mehrere Bezugspersonen unterschiedlichen Alters und Geschlechts (Frauen und Männer) für alle Beteiligten: Kinder, Jugendliche, Erwachsene, Eltern, Mütter, Väter ... .
 
Ein anderes Wirtschaftssystem - Postwachstum, Gemeinwohlökonomie, überwundener Kapitalismus, somit Konservatismus und Patriarchat.
Eine andere, wohltuende Art zu wohnen - inkl. entsprechender Architektur und Infrastrutkur - zu arbeiten, zu leben.
 
So lange die "äußeren", menschen-, seit Jahrtausenden vor allem männergemachten Verhältnisse, Missstände bleiben, wie sie sind, hilft, d.h. h e i l t keine "Behandlung, Therapie", kein Klinikaufenthalt. Es ist bloß oberflächliche Symptombehandlung und Selbstbetrug.
 
Dann sagt Julia Knörnschild tatsächlich, Zitat:
"Ich persönlich z.B. hatte ´ne ganz bestimmte Vorstellung von mir, wie ich als Mutter sein werde. Ich dachte wirklich, ich hüpfe mit Leinenkleider am Meer mit meinen Kindern auf Zehenspitzen herum und wir singen fröhlich Lieder miteinander. Aber die Realitätsklatsche hat mir einfach eine ´reingehauen."
 
Das klingt nicht nach Ironie, Satire, Scherz. Es klingt unfassbar realitätsfern, unreif, infantil.
Solche Vorstellungen hatte ich nie, auch nicht, als ich mit 19 das erste Mal alleinerziehende Mutter wurde - warum und woher auch? Ok: Es gab damals noch kein für alle zugängliches Internet, ich hatte weder Computer noch Handy noch Instagram, Tik Tok oder Ähnliches. Ich habe die Zeitschrift "Eltern" gelesen, um mich zu informieren.
 
Wenn Frauen als Mütter, Zitat "Schuld- und Schamgefühle" haben, so liegt es an oben bereits genannten Gründen: am Druck, den die patriarchal-kapitalistische Gesellschaft macht, an den Rollen-, Frauen, Mutterbildern, die sie indoktriniert und oktroyiert.
 
2. Und dann geht´s in oben verlinkter Sendung (ndr Kultur "à la carte"vom 08.03.2024) mit der psychischen Pathologisierung los: Angststörung, ADHS und die genannten, mehr oder weniger typischen Symptome, Verhaltensweisen, Beschwerden, Belastungen ... .
Julia Knörnschild findet ihre Diagnose, Zitat "episch".
"Warum fühle ich mich anders als andere (...), mir wurde auch oft das Gefühl gegeben, ich wäre anders (...), weil ich eben die Diagnose ADHS habe (...) mein Gehirn funktioniert anders und deswegen war´s sehr erklärend und der Schlüssel zu meinen Glück und ich konnte mich damit abfinden."
 
Solchen Sätzen, solcher Einstellung, Überzeugung (?!) sitze ich tatsächlich sowohl entsetzt als auch ernüchtert, desillusioniert gegenüber. Denn:
Wie praktisch: Wir sind zwar als Menschen, Persönlichkeiten, Individuen grundsätzlich alle "anders" als andere, eben weil wir Individuen - mit unterschiedlicher genetischer Anlage, Wesen/Naturell, Sozialisation, Erfahrungen ... - aber zugleich alle Menschen sind, aber das übergehen "wir" mal eben, denn wer sich aus verschiedenen Gründen - die zwar je Individuum vorhanden und dabei auch unterschiedlich ausgeprägt sind, sich aber bei Menschen zugleich durchaus wiederholen, gehäuft vorkommen, keineswegs "einzigartig, einmalig" auftreten - einigermaßen anpassen kann, w e i l er/sie andere Umstände, Lebensverhältnisse, Hintergrund, ggf. auch Unterstützungs-, Entlastungs-, Regenerations- und Kompensationsmöglichkeiten hat als ein anderer Mensch mit ähnlichen Belastungen, "Symptomen" und in ggf. auch ähnlicher Situation, gilt halt als "normal, gesund", während Menschen, denen es situations-, familiär, gesellschaftlich und politisch bedingt an diesen Entlastungs-, Unterstützungs-, Regenerations-, Kompensationsmöglichkeiten, schon am Zugang hierzu mangelt, als "psychisch krank" oder "gestört" gelten: psychisch pathologisiert und infolgedessen lukrativ! "therapiert, behandelt" werden: können und es sogar selbst wollen, eben weil sich die belastenden äußeren, gesellschaftlichen, politischen, familiären, sozialen Umstände, Missstände nicht mal eben ändern lassen - da doktert man mehr oder weniger notgedrungen und verzweifelt dann doch lieber an sich selbst herum bzw. lässt sich "behandeln, therapieren", also wieder funktional machen.
 
Mit Heilung und/oder Bewältigung, gar Befreiung und Reifung (Persönlichkeitsreife) hat das nicht das Mindeste zu tun, im Gegenteil: indem die äußeren, gesellschaftlichen, politischen, Menschen massiv belastenden bis sogar gesundheitlich und existenziell beschädigenden Umstände, Verhältnisse, Missstände nahezu unverändert erhalten bleiben, ist persönliche Heilung damit unmöglich gemacht.
 
Anna Novak, die Interviewende, fragt Julia Knörnschild sodann, was sie anderen Frauen, Müttern rät, die denken "Ach, ich glaub´ ich hab´ das auch?", J.K. sagt daraufhin, Zitat: "Es sind sogar vier Expertinnen, Therapeutinnen und Psychiaterinnen einer Klinik, die sich auf ADHS spezialisiert haben, die haben auch ein ganz tolles Buch geschrieben."
und, Julia Knörnschild:
"Was ich raten würde, ist schwer gesagt, es gibt ja endlose Wartelisten für ADHS-Diagnosen."
"Wenn man in ´ner Tagesklinik oder in ´ner vollstationären Klinik is´, kriegt man natürlich schneller ´ne Diagnose, weil man da eben schon bei den richtigen Leuten is´."
"Ich brauch´ jetzt endlich ´ne Diagnose, weil das könnte uns allen weiterhelfen hier, an der Arbeit an mir."
 
Das ist die bekannte, verbreitete Vorgehensweise:
Menschen lassen sich psychisch pathologisieren und "therapieren", w e i l sie unter den oben bereits genannten äußeren, d.h. gesellschaftlichen, politischen, kapitalistischen Verhältnissen psychisch und/oder physisch leiden.

Da aber diese äußeren, gesellschaftlichen, sozialen, politischen Missstände - Kapitalismus, Lohnarbeit, Erwerbstätigkeit, Sorge-Arbeit, Dreifachbelastung von vor allem Frauen und Müttern, insbes. auch Alleinerziehenden, mangelnde bis keine Wertschätzung und kein Einkommen für diese mehrheitlich von Frauen geleistete "häusliche" Sorge-Arbeit (sogen. Reproduktionsarbeit), Armut, auch physische chronische Erkrankungen und verbreitete Erschöpfung, Fatigue bei vor allem Frauen, siehe auch ME/CFS und Fibromyalgie sowie LongCovid, PostCovid - sich nicht zeitnah angemessen, wohltuend ändern, bewältigen, überwinden lassen, werden die Belastungen und daraus resultierenden! Beschwerden, Verhaltensweisen, vermeintlichen "Störungen" psychisch pathologisiert und vermeintlich "therapiert": lukrativ für Ärzte, Kliniken ... .
 
Es wird die gesamte Verantwortung also, wie üblich und wie stets im patriarchal-autoritären Kapitalismus, dem jeweiligen Individuum zugeschoben, exakt so macht man es auch im Falle von materieller Armut!
 
Nur dass man bei "psychischer Erkrankung" eben nicht "selbst schuld" ist - man ist ja krank, kann nichts dafür, denn es ist nicht eigenes Verschulden zugrundeliegend, wenn man psychisch krank (geworden) ist, denn es liegt, insbes. bei psychischer Erkrankung, Störung schließlich "am Gehirn" oder an der "Veranlagung", den Genen.
 
Julia Knörnschild: "Durch mein ADHS ist mein Gehirn sehr laut oder mein Kopf, ich denke mehrere Sachen gleichzeitig. Deswegen kann ich auch keine Bücher lesen (...), weil während ich lese, denk´ ich auch."
 
D a s ist jetzt aber hoffentlich schon ein Witz!?
Ja s e l b s t ve r s t ä n d l i c h denkt man - hoffentlich! - "mehrere Sachen gleichzeitig" und selbstverständlich! denkt man, während man liest, setzt sich kognitiv mit dem Gelesenen und Assoziationen, weiteren, eigenen Ideen, Fragen auseinander, zu denen das Gelesene anregt.
Und ja: sich zu konzentrieren hat mit Anstrengung zu tun: ganz selbstverständlich! Das geht auch anderen Menschen so. Deshalb ist man nicht "psychisch krank".
 
Nicht zur Ruhe kommen zu können hat wiederum mit äußeren Umständen zu tun. Dies bestätigt Julia Knörnschild selbst, indem sie sagt :"Die Kunst hilft mir, zur Ruhe zu kommen und dann mal´ ich."
 
Das bedeutet: sie befasst sich mit sich, mit etwas, worauf sie Lust, woran sie Interesse, wobei sie Freude, ein gutes Gefühl hat - also nicht: Pflichten erfüllen, für andere sorgen, arbeiten!
Es ist demzufolge - nicht nur bei Julia Knörnschild und/oder anderen Menschen, die meinen ADHS zu haben oder eine solche Diagnose haben ;) - die übermäßige äußere, gesellschaftliche Belastung, die zahlreiche! Menschen überlastet, stresst, aus der Ruhe, "Mitte" bringt!
 
Wiederum bestätigt Julia Knörnschild genau das, wenn dann von der "me-time" die Rede ist - Rückzug auf, in sich selbst, Zeit, Ruhe, Muße für und mit sich selbst. Jedoch ohne dabei dauerhaft sozial isoliert zu sein. Denn auch das ist nicht "menschengerecht", nicht wohltuend.
 
Dann kommen von ihr, Julia Knörnschild, für auch alleinerziehende Mütter unerträglich primitive, platte "Tips": "die Fünf-Minuten-Pause". "Wenn man sich am Tag nur fünf Minuten für sich nimmt, dann ist das schon ganz schön gut für die mentale Gesundheit."
 
Das ist b i t t e Satire!
 
Julia Knörnschild: "Bei youtube eingeben: Es gibt Fünf-Minuten-Yoga-Sessions, Achtsamkeitsübungen, man kein einfach um den Block einmal rennen! Es gibt so viele Möglichkeiten, wie man in fünf Minuten was für sich machen kann."
 
Das ist Hohn, Ignoranz und/oder Idiotie - eine Zumutung für all jene Menschen, die in ihrem Alltag, ihrem Leben aufgrund gesellschaftlicher, politischer, ökonomischer Verhältnisse, infolge derselben! intensiv belastet bis beschädigt, ausgebeutet werden - insbes. mittellose Frauen, Mütter, Alleinerziehende.
 
Wie kann man so viel unerträglich gequirlte Scheisse in einer Radiosendung verbreiten und in Büchern als Verlag veröffentlichen?!
W e i l es um das Zementieren dieser kapitalistischen, patriarchalen, destruktiven Indoktrinierung, des Funktionalhaltens, Ausbeutens geht.
Krank!
 
Übrigens, nein, ich hatte vor dieser ndr-Sendung noch nie von einer Julia Knörnschild gehört, gelesen oder etwas gesehen. Liegt vielleicht an meinem fortgeschritteneren Alter.
Ihre Tips helfen jedenfalls mir - aus genannten Gründen - null.
 
Sorry, jedenfalls mir helfen die billigen, idiotischen Tips von Julia Knörnschild weder jetzt, nach 31 Jahren ledig und allein alleinerziehend, mittellos Muttersein (Mutter zweier Kinder), noch hätten sie mir vor Jahren geholfen. Sondern ganz anderes - oben bereits genannt: mehrere Bezugspersonen unterschiedlichen Alters und Geschlechts (Frauen und Männer, nicht Fickkontakte), Fürsorglichkeit, Unterstützung, Entlastung von anderen, cohousing, existenzsicherndes, menschenwürdiges Sorge-Gehalt für geleistete Sorge-Arbeit u.a.m..
 
Am Ende der Sendung gibt Julia Knörnschild schhließlich noch den unbeschreiblich tiefschürfenden Tip, Zitat: "Feel it to heal it."
Du glaubst es einfach nicht.
 
-
12. Dezember 2023
 
Wie es auch heute noch zu ungeplanter Schwangerschaft, ungeplanten Schwangerschaften kommen kann, bei mir: siehe nachfolgend (unten) genannt.
 
Weitere Gründe sind bspw. Vergewaltigung, die Annahme, aus gesundheitlichen, organischen oder hormonellen Gründen, nicht fruchtbar bzw. zeugungsfähig zu sein.
 
So lange ich als - biologische - Frau die Hauptlast der Konsequenzen einer ungeplant, ggf. auch ungewollt entstandenen Schwangerschaft trage - Schwangersein, Geburt und Folgen, inkl. Alleinerziehendsein und Armut oder Abtreibung - präferiere ich nfp.
Nicht Verhütung für den Mann.
 
Hätte ich schon als Jugendliche gewusst, was nfp - Natürliche Familienplanung bzw. symptothermale Methode - ist, wie "das geht", wann genau die fruchtbaren Tage je Zyklus (bei einer gesunden Frau mit regelmäßigem Zyklus) sind und woran man sie erkennt, etc., wäre ich möglicherweise kein einziges Mal ungeplant schwanger geworden.
 
Chemisch-synthetische Verhütung, Verhügungsmittel, habe ich von jeher abgelehnt, verfüge aber über Erfahrung mit kurzzeitiger Einnahme der Pille ("Anti-Baby-Pille", Hormonpräparat) sowie längere (einjährige) Anwendung der DMS (Drei-Monats-Spritze) und den Folgen dessen. Ich empfehle deshalb nfp.
 
Kondome sind selbstverständlich eine gute, wichtige Erfindung. Sie werden halt nur aus diversen, durchaus nicht nebensächlichen Gründen oft nicht bzw. irgendwann in einer Beziehung nicht mehr genutzt.
 
Da in jedem Falle, gleich ob bei Schwangerschaftsabbruch, Abtreibung oder Austragen einer Schwangerschaft und Geburt/Gebären und Mutterschaft immer die biologische Frau die physische, psychische, soziale, existenzielle Hauptlast trägt, hat sie allein zu entscheiden!
 
Was bei ungeplanter Schwangerschaft auch und wahrscheinlich gar nicht so selten zugrundeliegen kann, sind unbewusste, innerpsychische (intrapsychische) Vorgänge, Gefühle. Das also, das patriarchal-autoritäre, grobschlächtige, unsensible Menschen, mehrheitlich Männer, leugnen oder unterdrücken müssen/nur können. Mit Verweis auf Erich Fromm und Arno Gruen.
 
Es ist mir erst viele Jahre später aufgefallen, aber ich wurde mit jedem der beiden Kinder fast genau zwei Jahre nach dem Suizid eines mir nahegestandenen habenden Menschen schwanger:
 
1992 schwanger mit Sohn - 1990 hatte sich meine langjährige Kindheitsfreundin Silke im Alter von 17 Jahren suizidiert.
2005 schwanger mit Tochter - 2003 hatte sich Christian, ein junger Mann, in den ich zwei Jahre lang sehr verliebt gewesen war, im Alter von 21 Jahren suizidiert.
 
Es kann/wird schlicht Zufall sein, vielleicht war es aber auch so, dass ich unbewusst nach "etwas" suchte, das mich selbst im Leben halten "sollte", konnte.
 
Die "Trauerphase" war damit keineswegs beendet - auch wenn die Trauer nicht mehr so intensiv und vernichtend ist wie damals (wenn ein Todesfall noch "akut" ist) - man vermisst bestimmte Menschen lebenslang und wird immer wieder an sie erinnert, bewahrt bewusst, willentlich ihr Andenken. Treue.
 
Und dann gibt es bekanntlich nicht wenige völlig ignorante, verantwortungslose, empathielose Männer, "säumige" biologische Väter, wie bspw. meinen "Vater":
Was sind das für Männer, "Väter", die Jahre, in u.a. meinem "Fall" fünf Jahrzehnte (50 Jahre), von der Existenz ihres Kindes wissen!, lebenslang aber jeglichen Kontakt, Umgang mit diesem Kind verweigern, sich null um dessen Existenz, Rechte ... scheren?
 
Und ja, das trifft leider ähnlich auch auf meine biologische, ledige, alleinerziehende Mutter zu, die mich seit meiner frühesten Kindheit (im Säuglings- und Kleinkindalter bereits) zu Tagesmüttern und auch später wiederholt zu Pflegeeltern, in Pflegefamilien abgeschoben, entsorgt hat.
 
-
04. Oktober 2023
 
Arbeit, Ausbeutung, Ehe, Kleinfamilie, Patriarchat
 
Wer ledig und allein alleinerziehend ist - mehrheitlich sind das biologische Frauen, die gratis unentbehrliche, unersetzliche Sorge-Arbeit leisten - wird nicht zu Vermögen gelangen. 
 
"Einen sehr großen Unterschied macht der Beziehungsstand aus: Singles und Alleinerziehende besitzen im Median gerade mal 20.000 Euro. Bei zusammenlebenden Paaren sind es dagegen 151.000 Euro – egal, ob sie Kinder haben oder nicht. "
 
update 09. und 10. Oktober 2023
 
"Ruhestand"
 
Ich weiß nicht, wie´s euch geht, aber für mich steht spätestens und jedenfalls jetzt, im Alter von 50 Jahren fest: Das Leben findet statt bis zum Alter von max. 45 Jahren. Alles danach ist überflüssiges, zumeist leidvolles Verrotten. Sinnlos.
 
Zugegeben, es hat selbstredend immer auch mit dem jeweiligen sozio-ökonomischen Hintergrund, den Lebensumständen, also Politik, Regierungen zu tun: Wohlhabende, vermögende Menschen können zweifelsohne leichter und länger "jung, vital, gesund" bleiben als mittellose, arme Menschen.
 
Denn wir alle wissen - einige von uns aus persönlicher, zumeist lebenslanger Erfahrung:
Armut macht krank und (früher, schneller) alt und gerade im Alter sind viele Menschen krank und arm - weltweit aus längst und hinreichend bekannten Gründen mehrheitlich biologische Frauen. Kapitalismus, Patriarchat.
 
"(...) 70 Prozent der 1,4 Milliarden armen Menschen weltweit sind Frauen. Sie sind nicht nur stärker von Armut betroffen als Männer, sie haben auch einen schlechteren Zugang zu Bildung und unsicherere Einkommensverhältnisse. Ihre rechtliche Stellung ist vielerorts mehr als prekär. Frauen leisten laut UNICEF mit 66 Prozent einen weitaus größeren Anteil an der weltweiten Arbeit – bezahlt und unbezahlt, können jedoch lediglich 10 Prozent des Einkommens auf sich vereinigen. Ihr prozentualer Anteil am Zugang zu Ressourcen, inklusive zu Land und Krediten, liegt lediglich bei 1 Prozent. Armut ist weiblich. Frauen stellen das Gros der working poor. Es ist daher notwendig und sinnvoll zu fragen, wie sich die Armutsverteilung jenseits geografischer Analyse darstellt und was die Ursachen sind. (...)"
 
Die MDGs basieren auf einem auf materielle Aspekte verengten Entwicklungsbegriff. Die Vielgestaltigkeit der Ursachen von Armut und sozialer Ausgrenzung werden erst gar nicht adressiert. Entwicklung und Armutsüberwindung werden völlig unterkomplex behandelt. Strukturelle Fragen der Verteilungsgerechtigkeit, asymmetrische, ungerechte weltwirtschaftliche Handelsbeziehungen und vor allem zentrale Aspekte der demokratischen und politischen Entwicklung (Rechtsstaatlichkeit, demokratische Partizipation, Transparenz, Menschen und Bürgerrechte) blenden die acht MDGs, ihre Unterziele und Indikatoren, die mittlerweile erarbeitet wurden, aus. „In den MDGs erscheint Armut als ein macht- und verteilungsunabhängiges Symptom eines gesellschaftlichen Ungleichgewichts. Das Problem der Armut ist abgelöst von seinen strukturellen Ursachen, von makro-ökonomischen Prozessen, sozialen Ungleichheiten…“ (Christa Wichterich 2006:126). (...)
 
Auch strukturelle Ursachen von Armut – nationale wie internationale – werden nicht thematisiert. (...)
 
Unübersehbar ist jedoch, dass mangelnde Rechte, keine Eigentumstitel für Land usw. in den MDGs überhaupt nicht mehr vorkommen. Auch reproduktive und sexuelle Rechte für Frauen sind in der Zielformulierung der MDGs komplett entfallen. Dies ist ein absoluter Rückschritt im Vergleich zu den verabschiedeten Dokumenten der Weltfrauenkonferenz wie der Aktionsplattform von Peking 1995 und zur Antidiskriminierungskonvention CEDAW aus dem Jahr 1979. (...)
 
Christa Wichterich fasste dies präzise wie folgt zusammen: „Frauen sind arm an Ressourcen, Bildung, Gesundheit, Beschäftigung, Einkommen, etc., weil sie arm sind an Rechten, Chancen, Macht, sozialer Sicherheit, Zeit, Gewaltfreiheit etc. (Wichterich 2006: 127). (...)
 
40 Prozent aller Erwerbstätigen weltweit, wenn auch mit signifikanten regionalen Unterschieden, sind heute weiblich – vor 30 Jahren waren es nur halb so viele. Verglichen mit der Situation von Frauen in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts hat sich eine beachtliche Transformation vollzogen. Den unbestrittenen Fortschritten gegenüber steht, dass – national wie global gesehen – die Hierarchien, Machtunterschiede und Dominanzverhältnisse zwischen den Geschlechtern noch längst nicht abgebaut sind. Die Armutsstatistiken sind ein Spiegelbild dessen.

Frauen sind im informellen Sektor (ohne Landwirtschaft), in dem soziale Sicherung kaum gewährleistet ist, überrepräsentiert. Und in den Spitzenjobs sind Frauen nach wie vor stark unterrepräsentiert . Geschlechterungleichheit besteht nicht nur in der Erwerbsarbeit, sondern vor allem auch in der Sorgearbeit (Haushalt, Pflege, Reproduktion) weiter. Sorgearbeit wird weitgehend unbezahlt von Frauen geleistet, u.a. weil sie nicht mit dem dominierenden Männerbild in Einklang zu bringen zu sein scheint. Frauen und Männer lösen das Vereinbarkeitsproblem durch die Beschäftigung niedrig entlohnter Putzhilfen, Kindermädchen, Altenpflegerinnen – häufig Migrantinnen. Die Neuverteilung von Sorgearbeit findet derzeit rund um den Erdball statt, aber nicht in ausreichendem Maße zwischen Männern und Frauen, sondern durch eine globale Versorgungskette zwischen sehr verschiedenen Frauen aus verschiedenen Ländern, sozialen Klassen und Kulturen. (...)"
 
 
Hervorhebungen habe ich vorgenommen.
update 17. Januar 2023
 
gender care gap
 
Eine überzeugt ledige, unbemittelte, unfreiwillig allein alleinerziehende Frau, wie bspw. ich es seit 30 Jahren bin, leistet zwangsläufig sämtliche Sorge-Arbeit vollumfänglich alleine.
Arbeit, Leistung, Sorge- Arbeit. - Einkommen? Sorge-Gehalt? Wohlstand? Gerechtigkeit? Ausbeutung.
 
Dass die Kindesväter ihren Teil der Verantwortung, Fürsorge, Sorge-Arbeit für ihre Kinder nicht leisten, ist nicht dieser Frau, Mutter, Kindesmutter anzulasten.
Ebensowenig, dass diese unentbehrliche Sorge-Arbeit, Leistung nicht existenzsichernd monetär honoriert wird.
 
Nochmal:
Es kann im 21. Jh. nicht sein, ist ethisch nicht legitimierbar, dass eine Frau, nur deshalb wenn/weil sie Kinder will oder bekommen hat, von einem (Ehe-) Mann finanziell, materiell abhängig ist, gemacht wird, eine Ehe eingehen muss, um ihre Existenz sichern zu können.
 
Weder für Liebe, Beziehung, "Partnerschaft", Gefährtensein, Freundschaft, noch die gemeinsame Fürsorge und Verantwortung für Kinder ist eine Ehe, eine monogame Paarbeziehung der biologischen Eltern, ist Kleinfamilie erforderlich oder wohltuend.
 
Keine Frau sollte aus Gründen der Berufstätigkeit, Erwerbstätigkeit, beruflichen Karriere dazu genötigt sein, keine oder erst spät (wenn dann noch möglich) Kinder bekommen zu können/zu müssen oder zu diesem Zwecke ihre Eizellen einfrieren lassen zu müssen.
 
Keine Frau muss Mutter werden (wollen), aber jede Frau sollte tatsächlich selbstbestimmt wählen können, ob und wann sie es wird, w e n n sie es möchte und entsprechend geänderter, bedürfnisorientierter, sorge-freundlicher Arbeitszeiten, -formen und -strukturen bedarf es, auch für bspw. pflegende Angehörige, entsprechender Freiräume und Unterstützung sowie materieller Existenzsicherung - hierfür haben Politik und Wirtschaft gemeinsam ihrerseits Sorge zu tragen, dies zu ermöglichen, statt es weiterhin zu untergraben, zu verunmöglichen.
 
Beide Eltern können sich gemeinsam bedürfnisorientiert! um Kinder kümmern, Sorge-Arbeit leisten.
Ein Sorge-Gehalt, aufgeteilt oder nur für jene, die die Hauptsorgearbeit leisten, und cohousing sind geboten, längst überfällig. Statt systematische Ausbeutung von Frauen.
 
Nur dann, wenn es ein menschenwürdiges, existenzsicherndes Sorge-Gehalt gibt, könnten vor allem (biologische) Frauen tatsächlich selbstbestimmt entscheiden, ob und wenn ja, wann sie mit wem Kinder bekommen wollen und wären nur dann wirtschaftlich von Männern unabhängig - statt Ehe.
 
Bisher sind ja gerade Alleinerziehende - mehrheitlich sind das auch in Deutschland nach wie vor (biologische) Frauen - erheblich von materieller Armut betroffen. Eben weil sich "Familie und Beruf" für ledige Frauen NICHT gut "vereinbaren lassen". Hartz IV, "Bürgergeld".
 
Dies ist jedenfalls dann der Fall, wenn:
 
- die Frau ledig ist
- sie keine familiäre und/oder kindesväterliche soziale, auch wirtschaftliche, monetäre Unterstützung erhält
- sie nicht oder geringqualifiziert oder Studienabbrecherin ist
- sie chronisch krank ist
 
Bei mir: alles.
 
Menschen, nicht nur, aber besonders Kinder und Jugendliche, brauchen lebenslang mehrere vertraute Bezugspersonen unterschiedlichen Alters und Geschlechts, auf Basis emotionaler Bindung, Beziehung - nicht wechselndes Betreuungspersonal, Fremdbetreuung.
 
Cohousing und Sorge-Gehalt könnten Abhilfe schaffen, vor allem Armut, die weltweit mehrheitlich Frauen und ihre Kinder trifft, belastet, beschädigt, effektiv beheben.
 
W e i l du Frau, Mutter, ledig, alleinerziehend, nicht vermögend bist und dich weder in Maloche noch bullshitjobs verheizen lässt, wirst du vom Staat, von Regierungen, im Kapitalismus, Patriarchat mit materieller Armut BESTRAFT.
 
-
10. September 2023
 
allein alleinerziehend - Frau, Mutter, ledig, arm
Frage mich jetzt, mit 50 Jahren, nach 30 Jahren für zwei Kinder geleistete Sorge-Arbeit in Armut, wie es bei anderen Alleinerziehenden so ist:
 
Wart ihr auch jahrelang regelmäßig mit eurem Kind allein auf Spielplätzen, im Zoo, Wald, Park?
 
Habt ihr auch alle Kindergeburtstage entweder gar nicht bzw. allein "zu zweit" feiern können (wie bei uns bei Tochter) oder nur mit Freunden des Kindes (wie bei Sohn) und nie mit Kindesvater und/oder anderen Verwandten, Familie, Großeltern, neuem Partner?
 
Habt ihr mit euren Kindern auch deren gesamte Kindheit und Jugend hindurch nie, nicht ein einziges Mal Urlaub machen, verreisen können?
Und auch keine Ausflüge in umliegende Natur, weil zu weit entfernt, zu schwer erreichbar, zu teuer - mit dem ÖPNV?
 
Habt ihr auch keine Parties gefeiert, keine Festivals, Konzerte, Kulturveranstaltungen, Theater, Oper, Kabarett besucht, seid ca. drei Jahrzehnte in kein Restaurant, Café (als Gast) gegangen - wenn, dann nur eure Kinder, mit anderen Menschen, weil: zu teuer?
 
Wart ihr auch an Weihnachten und Silvester jedes Jahr, 30 Jahre lang - Lebensjahre: eure - allein mit dem jeweiligen Kind (meine beiden haben einen Altersabstand von 13 Jahren, sind somit zwei Einzelkinder) oder allein und das Kind bei Freunden feiern?
 
Und wenn es um sowas wie Reparatur von Hausrat, Fahrrad (des Kindes, ich selbst hatte mehr als 20 Jahre kein Rad) oder Renovierung der Wohnung (bspw. wegen Umzug) ging, hattet ihr da auch niemanden, der euch geholfen hat, musstet alles allein organisieren, bewältigen?
 
Und wenn ihr krank wart oder geworden wärt, bspw. auch mit stationärem Klinikaufenthalt, wer hat oder hätte dann eure (kleinen) Kinder versorgt und: wo, wie, wie lange?
Oder wenn euch etwas "zugestoßen" wäre ... - wie, wo wären eure Kinder dann "untergekommen"?
 
Musstet ihr auch mit Jugendamt und wiederholt bzw. dauerhaft mit anderen Behörden, staatlichen Institutionen, Gerichten/Justiz, Schule und Jobcenter kämpfen - ums Existierendürfen ohne Strafe, Sanktionen, Kürzung des Existenzminimums? Ohne sozialen Beistand, Rückhalt, Hilfe?
 
Seid ihr infolge all dessen - 30 Lebensjahre überzeugt ledig, unfreiwillig mit zwei Kindern allein alleinerziehend in Armut, ohne Familie, Unterstützung, "soziales Netz" - auch physisch oder psychisch chronisch krank geworden?
Wertschätzung? Teilhabe? Selbstbestimmung?
 
Und das alles nur, weil ich keiner wohlhabenden, vermögenden Familie entstamme, keine Herkunftsfamilie, Eltern hatte/habe, mich nicht zur Ehe-Magd knechten und nicht mittels Niedriglohnmaloche ausbeuten ließ/lasse. Menschenwürde.
 
Nur weil man liebt, gibt, liebesfähig ist, lieben, geben, sorgen will und kann und das "sogar" selbstverständlich findet, heißt das nicht, dass man selbst ein bedürfnisloses Objekt, Gebrauchsgegenstand, eine Maschine oder Masochistin ist.
Mutter
 
Ehe, Kleinfamilie: meine Frau, meine Kinder, mein Haus, mein Auto, mein Eigentum, meine "Arbeit", meine "Leistung" - ICH ICH ICH.
Mein Selbstbetrug. Meine Liebesunfähigkeit und Unreife. Als Mann.
Patriarchat. Ich habe die Scheisse so satt!
 
Und ertragt, bewältigt ihr diese ganze existenziell belastende, beschädigende, sukzessive vernichtende! Scheisse, patriarchale, staatliche Gewalt auch lebenslang bereits vollkommen nüchtern: ohne Drogen, Alkohol, Kiffen, Tabletten, übermäßiges Essen oder andere Sucht, Süchte, Konsumismus, Ersatzbefriedigung?
 
-
update 16. August 2023
 
Mütterkult
 
Ihr wollt keinen "Mütterkult" - keine Wertschätzung von Müttern?
 
Ja, ich war auch mal so dumm, naiv, manipulierbar, mir diesen patriarchalen Dreck einreden zu lassen.
 
Nein, nicht alle biologischen Mütter sind auch gute soziale Mütter, die hierzu zu stellende Frage ist:
Aus welchen Gründen sind oder waren sie es nicht? Warum konnten sie es nicht sein?
Stichworte Armut, Alleinerziehendsein, fehlende weitere Bezugspersonen - nicht: Betreuungspersonal, Fremdbetreuung, chronische psychische oder physische Erkrankungen, Traumatisierung, Gewalterfahrung, Vernachlässigung in eigener Kindheit, unfreiwillige Schwangerschaft und Mutterschaft, ohne Möglichkeit, legal und medizinisch sicher abtreiben, einen Abbruch vornehmen lassen zu können, weitere belastende, beschädigende Lebensumstände, Arbeit u.a.m..
 
Und dann mal ganz Grundsätzliches:
 
Mindestens und jedenfalls beim Kinderzeugungsfick, Geschlechtsverkehr, hatte jedenfalls der biologische Kindesvater seinen Spaß: seinen Schuss, seinen Orgasmus, seinen Erguss, seine Befriedigung.
Was die biologische Kindesmutter betrifft, ist das keineswegs so selbstverständlich der Fall, sie kann leider auch ohne sexuelle "Befriedigung", Erfüllung und sogar unter Schmerzen beim Geschlechtsverkehr, bei Penetration, bei der Kindeszeugung schwanger werden/geworden sein.
 
W e r aber hat danach alle physischen, psychischen, emotionalen, zumeist auch sozialen und existenziellen "Herausforderungen", Belastungen mehrheitlich oder auch alleinig zu tragen: die Schwangere, die werdende Mutter, die Frau.
 
In i h r e m Leib wächst und entwickelt sich der Embryo, der Fetus, das Ungeborene.
 
S i e hat - nicht immer, aber doch meistens - die Schwangerschaftsbeschwerden auszuhalten: Übelkeit (nicht nur die ersten drei Monate), Brustschmerzen, Verdauungsbeschwerden, ggf. Ödeme, die mit zunehmendem Bauchumfang einhergehenden Bewegungseinschränkungen, auch im Liegen, beim Schlafen, Verdrängung innerer Organe, Sodbrennen, Dehnungsstreifen/Schwangerschaftsstreifen und noch anderes mehr - bis hin zu Schwangerschaftsdiabetes, Präeklampsie und Gestose etc.. 
 
Es ist i h r Körper, auf, an, in dem Schwangerschaft, Geburt/Gebären und Stillen ihre Spuren irreversibel hinterlassen, auch bspw. Dammschnitte oder -risse, durch das Stillen erschlaffte Brüste, Veränderungen der Vulva, Gebärmuttersenkung u.a.m..
 
S i e, die Frau, die (werdende) Mutter, die Gebärende ist es, die die Schmerzen der Wehen, Geburt, des Gebärens zumeist über Stunden zu ertragen, zu durchleiden hat.
 
S i e ist es, die vom Stillen (anfangs) nicht selten wunde, sogar blutende Brustwarzen hat, die bei jedem Anlegen höllisch wehtun.
 
S i e hat ggf. Blasen- und Brustentzündung nach Geburt (wegen bspw. gelegtem, verunreinigten Blasenkatheter) und durch das Stillen.
 
S i e hat den Wochenfluss, kann wegen Dammriss oder -schnitt wochenlang kaum sitzen, hat Nachwehen und i h r e inneren Organe, vor allem aber Vagina und Vulva müssen sich erst wieder allmählich "zurückbilden", soweit es nach mehreren (vaginalen) (Spontan-) Geburten noch und je individuell möglich ist.
 
Nein, Schwangerschaft, Geburt/Gebären und Stillen sind keine Krankheiten, aber zweifelsohne sind sie dennoch meistens physisch, nicht selten auch psychisch belastend, beschwerlich, beeinträchtigend für die jeweilige Frau, Schwangere, Gebärende, Mutter - und sie hinterlassen irreversible Spuren, manchmal auch Blessuren, in schlimmen Fällen auch ein Trauma.
All das: bei der Frau, der Mutter - nicht beim Mann, Vater.
 
Es ist die biologische Frau, die entstehendes, werdendes Leben in, durch, mit ihrem Leib neun Monate trägt, schützt, dafür auch auf einiges verzichtet, die sich zurücknimmt, dies ohnehin und noch weit mehr, wenn das Kind geboren ist.
 
Es ist die biologische Frau, die neues Leben, einen neuen Menschen - unter starken Schmerzen, Wehen - zur Welt bringt.
Durch ihre Vagina und Vulva muss der Kopf des Babys herausgepresst werden - unter sehr starken Schmerzen. Und ihre Vulva fühlt sich dadurch, dabei wie zerfetzt ... an. Nicht die Genitalien des Mannes, Vaters.
Ihr Damm wird nach der Geburt genäht. Nicht der des Mannes, Vaters.
S i e hat die Dammnaht.
 
Es ist die biologische Frau und Mutter, die dann fast immer als auch soziale Mutter die erste Hauptbezugsperson, wichtigste Bindungsperson für das Neugeborene, den Säugling, das Kleinkind ist. Auch durch das Stillen, siehe Oxytocin. Mutter-Kind-Bindung.
 
S i e ist es, die es stillt, nährt, pflegt, umsorgt, seine Bedürfnisse fürsorglich, zugewandt, aufmerksam, empathisch, liebevoll und unermüdlich Tag und Nacht erfüllt - und infolgedessen nicht selten bald physisch und psychisch auf dem Zahnfleisch geht, weil sie selbst, vor allem im ersten Jahr, zumeist aber auch noch bis zum dritten Lebensjahr des Kindes, oft auch noch länger (siehe auch kranke Kinder) nachts nicht mehr durchschlafen, mal in Ruhe essen oder duschen, einkaufen, den Haushalt bewältigen ... kann. Geschweigedenn irgendetwas anderes für sich in Ruhe und längere Zeit, ohne Unterbrechung, tun.
 
S i e ist es, die das Kind meistens wickelt, füttert, trägt, wiegt, streichelt, massiert, es in den Schlaf singt, mit ihm spielt, dafür sorgt, dass es nicht überreizt wird, sich aber auch nicht langweilt (als Kleinkind und älteres Kind), dass es nicht schwitzt oder friert, dass es nicht Hunger leidet, dass es gesund ernährt wird, dass seine physische und psychische Entwicklung gut verlaufen kann, dass es zur richtigen Zeit das passende "Spielzeug", Materialien, Gegenstände, die alters-, kindgerechte Umgebung hat, ausreichend frische Luft, Natureindrücke, Naturkontakt erhält, vor Schaden, Gefahr, Verletzungen bewahrt, beschützt wird, sich nicht nachts ängstigt, nicht unter Trennungs-, Verlustschmerzen leidet, sich frei und individuell entfalten, ausprobieren, die Welt entdecken, erkunden, begreifen (lernen) kann und etliches andere mehr.
 
S i e ist es, die rund um die Uhr achtsam, aufmerksam und empathisch ist, die die feinen Antennen hat, sofort auch nachts aufwacht, wenn das Baby sich regt, Geräusche von sich gibt.
S i e ist es, die sich darum kümmert, dass es im Schlaf nicht überhitzt oder friert, dass es die Lage wechselt usw., die nachsieht, ob alles in Ordnung ist, ob es ihm gutgeht, ob es sich wohlfühlt. Tags wie nachts. 
 
S i e ist es auch, die nicht selten vom biologischen Kindesvater allein-, im Stich gelassen wird.
 
Der Kindesvater, der all die Sorge-Arbeit n i c h t leistet: Tag und Nacht.
Der n i c h t alltäglich Fürsorge leistet und Verantwortung für das psychisch-emotionale, physische, soziale Wohlergehen seines Kindes trägt.
Der oft nicht einmal wenigstens den Mindestunterhalt zahlt und/oder auch nicht von seinem Umgangsrecht Gebrauch macht.
Der säumige, verantwortungslose "Vater". Der dennoch nicht als Rabenvater bezeichnet, diffamiert, ausgegrenzt, geächtet wird, wenn/obwohl e r sich einfach aus dem Staub macht, seiner Verantwortung entzieht, sein K i n d im Stich lässt, zurücklässt: "entsorgt".
 
Wie praktisch, dass es ja noch die - biologische und soziale - Mutter, Frau gibt. Die sich kümmert. Die alles leistet, erträgt, bewältigt. Jeden Tag. Jede Nacht. Jahre lang. Auch selbst: mutterseelenallein. Allein alleinerziehend.
 
Es ist nach wie vor mehrheitlich weltweit, auch in Deutschland, die biologische und soziale Mutter, die den Hauptteil, als allein Alleinerziehende - ohne weitere Bezugspersonen (Kindesvater, Großeltern, weitere Familie oder enge Freunde) - auch die alleinige Verantwortung trägt und Sorge-Arbeit leistet: physisch, psychisch-emotional, sozial, inklusive Haushalt, nicht selten zusätzlich zu Lohnarbeit, Erwerbstätigkeit oder Ausbildung, Studium, Jobs und oft auch für mehrere Kinder.
 
Es ist die biologische und soziale Mutter, Frau, die dafür nach wie vor keinerlei, nicht einmal wenigstens gesellschaftliche und politische Wertschätzung erhält - oft nicht einmal vom Kindesvater und/oder ihren (älteren oder erwachsenen) Kindern, der "Familie" - von einem Sorge-Gehalt, Einkommen ganz zu schweigen.
 
Nein, es wird nicht mehr über all das, diese systematische, staatliche, kapitalistische, patriarchale Ausbeutung der biologischen und sozialen Frau und Mutter und über das Mütterbashing sowie über regretting motherhood und weltweite Frauenarmut, Mütterarmut geschwiegen.
Es wird nicht mehr einfach ausgehalten, durchgestanden, geleistet, bewältigt, "klaglos", devot als selbstverständlich, als "normal" hingenommen zumindest nicht, was mich betrifft.
 
Was wäre diese Welt ohne empathische, fürsorgliche, liebevolle, verantwortungsvolle, gebende Frauen und Mütter.
 
Das Mindeste, das ihnen zusteht, ist echte, nicht bloß geheuchelte Wertschätzung, d.h. auch: angemessene Entlastung, Unterstützung, Beistand, Rückhalt: sozial, emotional, existenziell - durch die Gesellschaft, Gemeinschaft, von Politik, Regierenden. Fürsorge für sie selbst: die unentbehrlichen, unersetzlichen Frauen, Mütter, Sorgenden, Gebenden, Arbeitenden, Entbehrenden, Verzichtenden, Liebenden.
 
-
23. Februar 2018
 
Zur Situation nicht nur, aber gerade auch vieler Alleinerziehender im reichen Deutschland, dem es doch "so gut geht", hier nochmal (m)eine Stellungnahme:
 
Unter anderen Menschen malocht auch die Alleinerziehende häufig in einem Niedriglohnjob oder mehreren Minijobs, ihre Kinder sind währenddessen qualitativ keineswegs gut fremdbetreut, sondern von frühester Kindheit an durch die grundsätzlich viel zu frühe Fremdbetreuung geschädigt - siehe Verlust-, Trennungsängste, Stress, gestörte oder unmöglich gemachte Bindung - die jedoch lebenslang eine so immens wichtige Rolle spielt: die sichere Bindung, das Ausbildenkönnen von Urvertrauen, das das Selbstvertrauen überhaupt erst möglich macht, zur Folge hat - und wir sehen all die persönlichkeitsgestörten Menschen, insbesondere pathologische Narzissten, ängstliche Konservative bis hin zu Tätern schwerer Gewalttaten, denen es an genau dieser sicheren Bindung fraglos fehlte.
 
Ich wiederhole:
Es geht in neoliberaler Politik, Regierung nicht um die Kinder, deren Wohl, es geht nicht um die Mütter, Frauen, deren berufliche "Selbstverwirklichung", Freiheit, Selbstbestimmung, Gleichberechtigung - es geht rein nur um die Wirtschaft, um das Instrumentalisieren der Lohnarbeitssklaven.
 
Denn ein tatsächlich bedürfnisorientiertes Arbeiten, Wirtschaften, Handeltreiben und Wohnen, müsste ein tatsächlich (!) am Gemeinwohl orientiertes sein und das in letzter Konsequenz auch und gerade auf das möglichst globale Gemeinwohl hin orientiert, darum bemüht. Aber es geht faktisch augenfällig nicht um das Gemeinwohl, sondern um Privilegien, Profite, Gier, Geiz, Neid, Konkurrenz, Kampf, Ausbeutung, Unterwerfung, Macht, Unterdrückung.
 
Und da schließt sich der Kreis: W a r u m werden Menschen (weltweit btw) zu solchen "Monstern"? Es liegt in ihrer Kindheit, Prägung und Sozialisation begründet, häufig eben in Schwarzer Pädagogik (die nicht nur aus Schlagen besteht, die nicht ausschließlich durch physisch sichtbare Gewalt gekennzeichnet ist) und zumeist auch in religiöser Indoktrinierung.
 
Wenn mit dem Kind nicht angemessen, d.h. je individuell bedürfnisorientiert umgegangen wird oder werden kann - weil die Eltern selbst bereits massiv beschädigt worden sind oder unter Druck stehen, siehe Krisengebiete, Gewalt, Armut, Elend, Not, diktatorische Regime - dann entwickelt es sich entsprechend: negativ, bspw. ängstlich, misstrauisch, aggressiv, gewalttätig, abwehrend, verweigernd, unkooperativ, neidisch, gierig, narzisstisch, Sucht ausbildend, Macht, Kontrolle, Unterwerfung anstrebend usw..
 
Man nennt das allgemeinhin Kompensation, siehe außerdem Gehorsam, Identifikation mit dem Aggressor, freiwillige Knechtschaft, Selbstentfremdung (mit wiederum entsprechenden Folgen: des Suchens nach "Höherem, Übergeordnetem, Metaphysischem" aufgrund der eigenen Haltlosigkeit, Angst, Verzweiflung).
 
Denn das ihm angeborene Mitgefühl ist gravierend beeinträchtigt, beschädigt, somit seine Fähigkeit zu prosozialem Verhalten auf ganz ursprünglicher Basis eben dieses Mitgefühls, intrinsischer, nicht religiös, ideologisch oktroyierter Moral.
 
Hierzu sei immer wieder auf Erich Fromm ("Anatomie der menschlichen Destruktivtät", "Die Kunst des Liebens" ...) verwiesen, außerdem auf Alice Miller, Arno Gruen (Schmerz, Anpassung, Gehorsam) und Joachim Bauer ("Schmerzgrenze - Vom Ursprung alltäglicher und globaler Gewalt") sowie Gabor Maté.
 
Und die Geschichte zeigt uns in nicht wenigen Figuren deutlich auf, was passiert, wenn Menschen eine belastende, insbesondere physisch und/oder psychisch gewaltvolle Kindheit erlitten haben: Sie werden, als einstige Opfer, selbst zu Tätern, man denke bspw. an Hitler, Stalin, oder zu Kranken, man denke bspw. an Nietzsche.
 
Es kann allerdings auch vorkommen, dass die alleinerziehende Mutter in Hartz 4 - mit ihrem Kind - vegetiert.
Weil:

- es ihr an einer beruflichen Qualifikation, einem berufsqualifizierenden Abschluss/Scheinchen, außerdem auch an "Kontakten" fehlt
 
- sie vom Jobcenter über Jahre keine Weiterbildung, Umschulung bzw. berufliche Qualifizierung gewährt, finanziert bekommt (da es hierauf keinen Rechtsanspruch gibt), obwohl sie zertifizierte Maßnahmen und entsprechende Träger vorlegt
 
- sie infolgedessen mittels Ein-Euro- oder Minijobs bis ins Alter bzw. bis in den Tod am Hartz 4-Tropf hängen muss - und das offensichtlich auch s o l l, anderenfalls erhielte sie ja vom Jobcenter individuell passende, bedürfnisorientierte Unterstützung, Stichwort "fördern"
 
- sie möglicherweise physisch chronisch krank und daher zusätzlich entsprechend beruflich eingeschränkt ist und die Jahrzehnte währende materielle Armut, inklusive aller Folgen, Belastungen, Entbehrungen und ohne jeglichen familiären, sozialen Rückhalt, diese Situation kontinuierlich nur verschlechtert, statt verbessert.
 
Sorry, dass ich schon wieder selbstmitleidvoll "gejammert" hab´, aber ja:
Ich würde sehr gerne mal Zahlen haben:
 
Wievielen Menschen es im Hartz-Vollzug eigentlich wie lange schon aus welchen Gründen wie schlecht geht: physisch und/oder psychisch. Und was das mit ihnen "macht" - mit ihrer Persönlichkeit, ihrem Selbstwertgefühl, ihrer Gesundheit, ihrem Verhalten, siehe bspw. Ängste, Rückzug, Aggression, Depression, Verzweiflung bis hin zum Suizid.
 
Warum gibt es hierzu keine Studien - nicht nur also zur "Erwerbslosigkeit", denn es ist nicht die Erwerbslosigkeit das Problem dieser Menschen, sondern: dass sie keine Zugehörigkeit haben, keine Teilhabe, dass sie keine Anerkennung und Wertschätzung erhalten und sich nicht nach je persönlichen Möglichkeiten, Fähigkeiten, Interessen, Stärken, Wünschen, aber auch etwaig vorhandenen Einschränkungen, Belastungen in die Gesellschaft einbringen können und dabei gerade n i c h t individuell bedürfnisorientiert unterstützt werden.
 
Nein, Menschen brauchen keine "Arbeit" um jeden Preis.
Nein, nicht jede "Arbeit" (Erwerbstätigkeit) ist besser als keine.
 
Menschen brauchen ein existenzsicherndes Einkommen und all das, das ich soeben aufgezählt habe.
 
Und dafür wiederum ist eine gute, stabile, fröhliche, lebenslang prägende und im Idealfall tragende Kindheit absolute Grundvoraussetzung - um den "Unbillen", Herausforderungen, Belastungen des Lebens überhaupt gewachsen zu sein, um sie bewältigen (!) zu können.
 
Was Menschen, gleich ob Kinder oder Erwachsene, n i c h t brauchen, was sie stattdessen belastet, beschädigt, ist:
 
bevormundender, respektloser Paternalismus, Ignoranz, Verachtung (getarnt als "Mitleid"), Beschämung, Verheizt-, Ausgebeutetwerden und Schwarze Pädagogik:

Druck, Zwang, Kontrolle, Schikane, Härte, Strenge, emotionale Kälte, Dressur, Strafe - absichtsvolles Schmerzzufügen, das man im allgemeinen Sprachgebrauch als Sadismus bezeichnet - Gewalt also: psychische und physische. Staatliche, strukturelle, systematische.
 
-
update 05. April 2023
 
Es werden grundsätzlich von patriarchal-autoritären, zumeist frauenfeindlichen und minderwertigkeitskomplexbehafteten Männern immer und ausschließlich Mütter, die Mutter, Frau, angegriffen - niemals je die für Kinder gleichermaßen verantwortlichen Väter. Patriarchat.
 
Wenn bei, mit Kindern und/oder Jugendlichen irgendetwas "falsch läuft", sie etwas belastet oder auch beschädigt, sie Probleme womit auch immer haben, auch als spätere Erwachsene: die Schuld (!) wird nahezu ausnahmslos ausschließlich der jeweiligen Mutter, Frau zugeschoben.
 
Die Väter, Männer, werden zumeist weder von den Jugendlichen, Adoleszenten, erwachsengewordenen Kinder noch der Gesellschaft, Justiz, Jugendamt, Staat in die Pflicht, in die Verantwortung genommen. Stattdessen geschont, oft von insbesondere den Söhnen sogar "verehrt".
 
Für die - auch säumigen - Väter, Männer, zeigen die (erwachsenen) Kinder sowie Gesellschaft, Politik, Regierungen Verständnis, mit ihnen hat man Nachsicht, sie zieht man nicht zur Verantwortung: rechtlich, gesellschaftlich, sozial, moralisch, ethisch. Wohl aber die oft vielfach belasteten Mütter.
 
-
"(...) Sie sind es, die nicht nur absolut, sondern auch relativ zu ihrem Einkommen am meisten Geld für Bier, Wein und Schnaps ausgeben, wie der „Alkoholatlas 2022“ des Deutschen Krebsforschungszentrums ausweist.
In keiner Gehaltsklasse ist der Anteil größer als in der von Christian Lindner, Christian Dürr und Markus Herbrand. (...)
 
Ein Langzeitexperiment in den USA – Forscher mehrerer Universitäten und Disziplinen führen es unter dem Titel Baby’s First Years durch – bestätigt dies gerade wieder. In ihrem Versuch stellen sie armutsbetroffenen Familien von der Geburt eines Kindes an jeden Monat 333 Dollar zusätzlich zur Verfügung. Die Eltern können damit tun, was sie wollen, es gibt keine Bedingungen.
 
Als Kontrollgruppe dienen Familien, die lediglich 20 Dollar erhalten. Bereits nach einem Jahr maßen Neurowissenschaftler, wie sehr Kinder der Versuchsgruppe (die mit den 333 Dollar monatlich) von der Gabe profitierten:
Ihre Gehirne entwickelten sich signifikant besser als bei den Kindern in der Kontrollgruppe. An mehr Alkohol und Kippen für die Eltern lag das nicht, und übrigens auch nicht an größeren Glotzen, die sich die Erwachsenen mit den Geld hätten anschaffen können.
Eine erste Auswertung zeigt, dass sie ihr zusätzliches Budget in Dinge wie Kinderspielsachen und Bücher investierten. (...)"
 
Es verhält sich nun mal leider folgendermaßen:

Als attraktive, intelligente, sexuell begehrenswerte Frau wirst du von Männern zunächst zu "erobern", sexuell verfügbar zu machen versucht, wenn ihnen das nicht gelingt oder aber gelingt und du dich dann aber nicht (mehr) benutzen lassen willst - als Sexobjekt, Gegenstand oder auch als Mutter, Magd, Animateurin usw. - sondern selbst auch Bedürfniserfüllung beanspruchst, wenn du also nicht nur permanent geben, sondern auch "nehmen", erhalten willst, wirst du von Männern dann schnell abgestoßen, ausgetauscht oder aber angegriffen, zu demütigen, zu entwerten versucht, auch nicht selten wirst du von ihnen diffamiert.
 
Grundsätzlich liegt das daran, dass solche Männer Angst vor solchen Frauen haben - vor Frauen, die keine braven, genügsamen, anschmiegsamen, f o l g s a m e n Weibchen sind, sondern die als ebenbürtige Partnerinnen, Gefährtinnen, als zu respektierendes Gegenüber gesehen und vor allem behandelt werden wollen.
 
Männer haben Angst vor und Wut auf Frauen, denen sie sich sozial, emotional, intellektuell und moralisch unterlegen, von denen sie sich außerdem physisch (sexuell ...) und psychisch-emotional (Fürsorge, Bestätigung, Rückhalt, Zuwendung ...) abhängig fühlen.
 
Sie gehen dann schmollen oder hauen drauf und das auf unterschiedliche Weise, je nach Wesen, Naturell, Temperament des jeweiligen Mannes.
 
Ja, irgendwann, in meinem Fall mit knapp Mitte 40, ist das einfach ermüdend und stinklangweilig.
 
Und enttäuschend ist es ohnehin - frau verliert den Respekt vor solchen Männern: aufgrund deren ureigenen Verhaltens.
 
Und wenn du dann überdies noch wagst, dich dem Patriarchat fast schon demonstrativ zu widersetzen, indem du alleinerziehend bist, indem du dich also nicht zur Ehemagd verfügbar machen, dich nicht unterwerfen, dich nicht von einem Mann besitzen, dich nicht von ihm finanziell, wirtschaftlich, sozial abhängig machen lässt, wenn du in all diesen Bereichen also bewusst und überzeugt von Männern unabhängig sein und bleiben willst, wenn du dabei aber nicht vermögend bist, dann wirst du gerade genau dafür vom Patriarchat bestraft: indem man dir und deinen Kindern vorsätzlich die Existenzgrundlage entzieht: das Geld zum Leben, ein Einkommen für die von dir geleistete Sorge-Arbeit (die du neben Erwerbsarbeit leiste(te)st) und indem dir überdies die dir dafür gebührende Anerkennung, Wertschätzung aktiv und nachhaltig vorenthalten, v e r w e i g e r t wird.

Du wirst stattdessen abgewertet, belächelt, verachtet, bemitleidet oder schlicht ignoriert - somit selbstredend auch deine Sorgen, Nöte, deine Wünsche, Rechte und Forderungen.
 
Manchmal kommen dann Männer, die sich deiner gnädigerweise gönnerhaft "annehmen" wollen - um sich damit aufzuwerten, um ihr Gewissen damit zu beruhigen, um sich nicht ganz so schäbig fühlen zu müssen oder auch einfach wieder nur, um dich gratis sexuell verfügbar zu machen.
 
Es geht all solchen Männern um eines grundsätzlich nicht: um die erforderlichen, angemessenen, gesellschaftlichen, politischen Veränderungen und das im Übrigen global.
Es geht ihnen darum, das Patriarchat zu erhalten - also: ihre Privilegien, ihre Macht - mit all den bekannten Folgen.
 
Verhielte es sich anders, so gäbe es etliche Missstände längst nicht mehr - bspw. Pornographie (also gefilmte Prostitution, gefilmte Sexualgewalt), Prostitution, materielle Armut, die global mehrheitlich Frauen und ihre Kinder trifft, schädigt.

Es gäbe grundsätzlich weniger Gewalt, mehr Kooperation, statt Kampf und Konkurrenz.
Die Verhältnisse v o r der neolithischen Revolution und in den wenigen, noch heute bestehenden Matriarchaten belegen genau das.
 
Aber einer weltweiten Mehrheit von Männern geht es augenfällig nicht um Geschlechterparität - deshalb sprechen sie von "Genderwahn, -terror", deshalb sind sie Maskulisten, Anti-Feministen, Freier, Vergewaltiger, machtgeile Narzissten und Psychopathen, deshalb beuten sie Frauen weltweit aus: sexuell, sozial, als gratis Sorge-Arbeiterinnen ... .
 
Deshalb gibt es den backlash in usa, in Europa - im "christlichen Abendland", im vorgeblich "aufgeklärten, demokratischen Westen".
 
Deshalb sind die drei sogenannten Buchreligionen, die durch und durch patriarchal, autoritär sind, sich sämtlich auf das gewaltvolle Alte Testament stützen, noch immer so stark verbreitet.
 
Deshalb boomt weltweit das Geschäft mit Pornographie, Prostitution, Waffen.
 
Deshalb ist Armut global "weiblich".
 
Deshalb gibt es den gender pay gap - immer noch.
 
Deshalb gibt es den Femizid, werden Frauen und Mädchen weltweit noch immer diskriminiert, misshandelt, unterdrückt (siehe als e i n Beispiel die Genitalverstümmelung von Mädchen und Frauen) und getötet, ermordet.
 
Und deshalb wollen Rechtskonservative und Rechtsextreme - nicht nur, aber auch in Deutschland - zurück zu "traditionellen Rollenbildern, Geschlechterrollen", sind sie gegen Abtreibungen und gegen Alleinerziehende, gegen gender studies, gegen den Feminismus - sie wollen Geschlechterpolarität, nicht -parität, sie wollen ihre Vormachtstellung, Deutungshoheit, ihre Privilegien zurück bzw. sie erhalten, sie wollen sich gerade nicht emanzipieren, reifen, sich selbst kritisch, ehrlich hinterfragen.
 
Ich wollte nur mal kurz anmerken, w i e über ich all das habe.
 
-

Diesen Post teilen

Repost0
Um über die neuesten Artikel informiert zu werden, abonnieren:

Kommentiere diesen Post