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Sabeth schreibt

Poesie Melancholie Philosophie Feminismus Anarchismus - non serviam.

Über die "Junge Freiheit", das Sprachrohr, die Souffleuse der AfD

Aktualisierung am 08. August 2019
 
Immer mehr erhärtet sich mein Eindruck, dass all die patriarchalen, komplexbeladenen, pathologisch narzisstischen, egomanen, (passiv-) aggressiven, verbitterten, rechtskonservativen, autoritären Männchen reines, demonstratives Kompensationsverhalten an den Tag legen - eben aufgrund ihrer ureigenen, mannigfaltigen Charakterdefizite, psychisch-emotionalen und sozialen Unzulänglichkeiten (die sie gerne auf andere projizieren, siehe auch victim blaming), ihrer daraus resultierenden Probleme mit anderen Menschen (siehe bspw. Beziehungen) sowie Scham über ihre Minderwertigkeits-, Unterlegenheitsgefühle, ihre Selbstwertproblematik, ihren Selbsthass und ihre mangelnde Integrität und Persönlichkeitsreife.
 
Der Erbärmlichkeit sind augenfällig keine Grenzen gesetzt, wie all die pathologischen Narzissten und Psychopathen in Führungspositionen weltweit täglich demonstrieren.

Die Verbitterten sind sich selbst der ärgste Feind - und merken es nicht. Selbstbetrug, Kompensation.
 
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"[...] Von den zehn Hauptautoren aus der Gründungszeit sind heute nur noch drei dabei, inklusive Stein. Der Rest verlässt die „Junge Freiheit“. Wie Martin Schmidt, der heute für die AfD in Rheinland-Pfalz im Parlament sitzt. Oder Hans-Ulrich Kopp, ein extrem rechter Burschenschafter. Er verlässt die „Junge Freiheit“ aus Protest nach einem Streit über den Redakteur Andreas Mohler. Der relativierte in einem seiner Artikel den Holocaust, Stein feuert Mohler. Kopp hätte ihn gern in der Redaktion behalten.
 
Zu den Pionieren gehört auch Peter Kienesberger, der in den 1960er Jahren in Italien mehrfach zu lebenslänglichen Freiheitsstrafen verurteilt wurde – wegen eines terroristischen Anschlags mit vier Toten. Der Österreicher kämpft damals für eine Abspaltung Südtirols. In seinem Heimatland wird er freigesprochen. Österreich liefert ihn nicht an Italien aus, dem Gefängnis entgeht er dadurch. In den 1970er Jahren zieht Kienesberger nach Deutschland. Der bayerische Verfassungsschutz nennt ihn in einer Broschüre, da er rechtsextremistisches Gedankengut verbreitet. Er ist bis zu seinem Tod 2015 Mitgesellschafter der Jungen Freiheit Verlag GmbH. [...]
 
Der brandenburgische AfD-Landesvorsitzende Alexander Gauland hat gesagt: „Wer die AfD verstehen will, muss die ,Junge Freiheit’ lesen.“ Tatsächlich liest sich das AfD-Parteiprogramm, als sei es aus den Themen der Wochenzeitung destilliert: Schließt die Grenzen; Vorsicht vor kriminellen Ausländern; Schluss mit der Massen-Zuwanderung; Rettet die traditionelle Familie.
 
Wer die „Junge Freiheit“ regelmäßig liest, stößt auf Schlagzeilen wie: 
  • „Mutmaßlicher Vergewaltiger trotz Vorstrafe nicht abgeschoben.“
  • „Aus Rücksicht auf Flüchtlinge – Chor verzichtet auf christliche Weihnachtslieder“
  • „China brüllt und Deutschland kuschelt“
  • „Grünen-Mitglieder in Pädophilen-Kreisen verstrickt“
  • „Dutzende Heiligenfiguren geschändet“ (verdächtigt werden „sechs Islamisten“)
  • Oder auch: „Frauen-Gang verletzt Mann schwer.“ [...]
 
Eines der zentralen Themen der „Jungen Freiheit“ ist der Kampf gegen das „Gender-Mainstreaming“.
 
Es gibt eine eigens erstellte Broschüre zum Thema, Untertitel: „Kinderseelen werden gebrochen – empörte Bürger wehren sich“. Man sieht eine grüne Schultafel, auf der mit Kreide geschrieben steht: „Gender, Dildo, Lederpeitsche, Gruppensex“. Vor der Tafel: ein etwa Dreijähriger mit gestreiftem Lätzchen, der sich die Augen zu hält. Im Begleittext erfahren wir, dass „über die Lehrpläne bereits Grundschüler mit der Gender-Ideologie indoktriniert werden“, dass schon „die Kleinsten ihr Geschlecht hinterfragen“ und den „Umgang mit Sexspielzeug erlernen“ sollen. Das stimmt so zwar nicht. Aber die „Junge Freiheit“ behauptet dennoch: „So werden schwere Persönlichkeitsstörungen geradezu vorprogrammiert.“ Man kann das Pamphlet gratis bestellen, zu 25, 50 oder 100 Stück, und die Website vermeldet dazu in einem Banner: „Riesenerfolg! Bereits über 1,36 Mio. Broschüren verteilt.“ Ob die Zahl stimmt, lässt sich nicht überprüfen. [...]
Auch personelle Überschneidungen gibt es zwischen der AfD und der „Jungen Freiheit“. Mehrere ehemalige Autoren sind heute als Sprecher oder Abgeordnete bei der AfD. [...]
Auch Götz Kubitschek, inzwischen einer der Vordenker der Neuen Rechten, hat seine Karriere bei der „Jungen Freiheit“ begonnen. Im Jahr 2000 gründet er das Institut für Staatspolitik, 2003 das Magazin „Sezession“, heute gehört er zu den Stichwortgebern etwa von AfD-Rechtsaußen Björn Höcke.
Mittlerweile haben sich Stein und Kubitschek aber auseinandergelebt. Unter anderem wegen des Umgangs mit der NPD. Dieter Stein sagt, er sehe die Rechtsextremen als politischen Gegner. Kubitschek hingegen habe sich nicht konsequent gegenüber der NPD abgrenzen wollen; er „kokettiert mit faschistischen Ideen“, sagt Stein. Kubitschek kommentiert dies auf Anfrage lediglich mit der Bemerkung: „Wenn der Dieter das meint und wenn es ihm guttut, dies zu äußern: bitte, ich verstehe den Impuls.“ [...]"
 
Quelle: correctiv.org - "Das Zentralorgan der AfD"

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