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Sabeth schreibt

Poesie Melancholie Philosophie Feminismus Anarchismus - non serviam.

Über die Lust der Frau - u.a.: 3sat, scobel - und ein paar Anmerkungen dazu ;)

 
Ok, einmal tief durchatmen. Dann anfangen. ;)
 
Vorweg: So sehr ich sowohl die Sendung ("scobel") als auch den Moderator derselben, Gert Scobel, seit vielen Jahren schätze, so enttäuscht war ich nun von dieser Folge, von ihrem Inhalt, der Herangehensweise und der Auswahl der "Problempunkte".
Denn leider wurde auf vieles sehr Wichtige überhaupt nicht eingegangen, es wurde manches nicht einmal wenigstens angesprochen, so zum Beispiel Pornographie und Prostitution. Genau: meine "Lieblingsthemen".
 
Nachdem zunächst diverse Allgemeinplätze wiedergekäut und zu Anfang auch wiederum fast ausschließlich die nur rein biologischen Gegebenheiten und Funktionsweisen der weiblichen Geschlechtsorgane kurz und mehr oder weniger salopp-witzig umrissen werden und leider auch in dieser Sendung also es hauptsächlich um die Vagina, nicht jedoch um die für die Lust der Frau ausschlaggebende Vulva geht, wird die Sendung eigentlich erst zur Mitte bzw. zum letzten Drittel hin dann wenigstens noch einigermaßen interessant.
 
Meine Anmerkungen, Einwände, mein Hauptaugenmerk dazu nun im Folgenden:
 
Selbst in unserer heutigen Zeit, in "unserer" (westlichen, auch also deutschen) Gesellschaft und Kultur - mit all den zumindest in der Theorie, auf dem Papier immerhin schon mal existierenden juristischen Rechten und der sogenannten "sexuellen Befreiung" und Freizügigkeit sowie des allgegenwärtigen Sexismus´ - ist die sexuelle Selbstbestimmung bzw. Selbstentfaltung und Erfüllung (!) der Frau - ich behaupte: einer Mehrheit von Frauen, auch unterschiedlichsten Alters - nach wie vor nicht gegeben, nicht vorhanden.
 
Und das hat meiner Überzeugung, meiner Beobachtung sowie auch meiner persönlichen Erfahrung nach erheblich noch immer mit Sozialisation und Prägung, ganz besonders aber mit gesellschaftlichen Entwicklungen zu tun - mit vor allem also Pornographie (besonders Internetpornographie) und Prostitution. Und insbesondere hierbei wiederum damit, welche Art, Form von Pornographie und Prostitution verbreitet ist und mehrheitlich konsumiert wird: von mehrheitlich nach wie vor Männern.
 
Denn: Auf eben diese Weise "lernen" gerade Frauen (nicht nur sehr junge, sexuell un- oder wenig erfahrene, daher häufig auch noch gehemmte bzw. wenig selbstbestimmte Mädchen übrigens), was sexuell seitens vieler Männer von ihnen erwartet wird, d.h. was mann beim Sex gerne will, was mann erregend, geil findet und was (alles) frau an und mit ihm zu tun, zu "verrichten", zu dienstleisten hat, damit mann es also mit frau (ein Mal oder mehrmals oder auch "regelmäßig" und langfristig) geil findet.
 
Siehe schon alleine die Bezeichnungen: "blow job", "hand job" etc., die sich grundsätzlich und ausnahmslos an Frauen richten - Frauen, die diese "JOBS" nicht nur zu kennen und zu lernen, sondern sie möglichst auch perfektioniert, virtuos am Manne anzuwenden und zur Vollkommenheit zu bringen haben.
Als sei das die heimliche Lebensaufgabe, der eigentlich tatsächliche Lebensinhalt einer jeden Frau: die perfekte Sexgespielin welchen Mannes auch immer zu werden, zu sein.
 
Und umgekehrt?
 
Wo lernen Männer, wie sexuelle, physische (!) Erregung von/bei Frauen "funktioniert", wie sie auf welche Weise ausgelöst, entfacht werden kann? Wo lernen Männer, wie Frauen berührt werden wollen und wie individuell unterschiedlich das sein kann, aber auch, welche "Gemeinsamkeiten" es anatomisch und biologisch de facto gibt, anderenfalls würden bspw. Vibratoren nicht funktionieren. ?
Und wieviele Männer wollen das auch wirklich von sich aus, aus eigenem, echten Interesse wirklich wissen, lernen?
 
In Pornos lernen Männer solches jedenfalls üblicherweise nicht. Und auch nicht einmal durch die Lektüre von Frauenzeitschriften, da selbst diese sich tatsächlich überwiegend bis ausnahmslos mit der Erfüllung der sexuellen Lust des Mannes - durch die Frau - befassen, statt: mit der Erfüllung der Lust der Frau.
 
Das ist eigentlich schon Armutszeugnis genug. Sollte man meinen.
Aber es scheint sich in dieser Hinsicht noch immer kaum etwas zu ändern. Traurig und erschreckend zugleich. Enttäuschend vor allem.
 
Frauen bekommen durch gängig verbreitete Pornos üblicherweise vor allem eines (absolut nonverbal btw) vermittelt: dass sie eben gegenüber dem Mann idealerweise die Dienstleistende, die Gebende, die Hingebungsvolle, die "Reaktive", Sich-Anpassende, Sich-Fügende, die Folgende und Folgsame zu sein haben, dass die Lusterfüllung, Triebbefriedigung des Mannes im Vordergrund, im Mittelpunkt steht, dass die Lusterfüllung, die sexuelle "Befriedigung" bzw. Erfüllung der Frau absolut redundant, also vernachlässigbar ist.
 
Wichtig ist dem Manne nur, dass es immerhin wenigstens so aussieht, den Anschein hat, als habe die Frau auch Spaß an der Sache, als mache es sie geil, was mann mir ihr tut oder was sie am Mann zu tun hat - welchen "Job" jeweils sie also an ihm ausführt bzw. wieviel "Freude" sie auch an ihrer Unterwerfung durch den Mann hat, wie sehr sie sich diese wünscht, geradezu ersehnt, wie sehr es sie danach verlangt "richtig hart rangenommen und durchgefickt" zu werden ... .
 
Es genügt zumeist - dem Mann - vollauf die Illusion der (vermeintlichen, vorgeblichen) "Lust" und Leidenschaft der Frau - der Schein, das Schauspiel, die Lüge. Der Betrug. Der Selbstbetrug des Mannes.
 
Er will es gar nicht so genau wissen: ob sie wirklich auch "Spaß" dran hat, ob sie wirklich, echt erregt ist, ob sie wirklich gerade gerne und tatsächlich mit Lust tut, was sie tut oder was sie mit sich tun lässt ... .
 
Aus eben diesem Grunde ist es Männern - im Gegensatz zu der Mehrheit der Frauen - auch (nicht nur anatomisch bedingt ;) ) möglich, Sex mit Prostituierten zu haben: Es reicht vollauf, wenn die Illusion stimmt und aufrechterhalten werden kann, wenigstens so lange, bis Er gekommen ist. Alles andere interessiert den, einen solchen Mann - mindestens in dem Moment, da er seine Triebbefriedigung oder/und seine Machtdemonstration anstrebt - nicht.
 
Nach wie vor also werden die sexuellen Wünsche und Bedürfnisse, Vorstellungen, Erwartungen und Phantasien von Frauen kaum bis gar nicht benannt - jedenfalls nicht öffentlich und auch privat sehr häufig noch immer nicht.
 
Allenfalls darf eine Frau äußern, ob bzw. dass sie "Unterwerfungsphantasien" hat, ganz gleich, ob sie diese tatsächlich hat oder nicht, dass sie sich dem Manne "bedingungslos hingeben" will, dass sie davon träumt mit Ihm und weiteren Frauen Sex zu haben, dass es sie unbändig nach Analverkehr verlangt, dass sie kaum mehr an sich halten kann, weil sie so dringend Fellatio an ihm ausführen und "gesichtsbesamt" werden möchte, dass sie davon träumt, hart und animalisch genommen zu werden usw. - dass sie also all die gängigen Männerphantasien und Klischees artig bedient.
 
Sollte sie hingegen ganz andere, davon u.U. stark abweichende Wünsche und Gedanken ... haben, die ihr Lust bereiten, sie in sexuelle Erregung versetzen, so darf sie diese jederzeit gerne für sich behalten.
Denn zahlreiche Männer sind gerade nicht gewillt, auf diese Bedürfnisse und Wünsche sowie Erwartungen tatsächlich einzugehen - gar häufiger oder regelmäßig.
 
Denn dies erforderte vom Mann Einfühlungsvermögen, Geduld, Offenheit, Zeit, Spielfreude, Verführungskunst, Virtuosität, Interesse, Neugier - die Lust an der Lust des Anderen - der Frau in diesem Falle.
Es erforderte, dass der Mann sich, seinen Trieb, seine Lust, seine Gier, seinen Drang nach sexueller Befriedigung zurücknimmt, zurücknehmen kann und will.
 
Und genau da liegt das eigentliche Problem. Und genau deshalb sehen wir all solches auch nicht in den gängig verbreiteten Pornos.
 
Denn all das interessiert die meisten Männer offensichtlich nicht wirklich. Es macht sie nicht an. Es langweilt sie oder stößt sie sogar ab - macht ihnen Angst. Angst vor der Lust der Frau. Angst, ihre Lust nicht erfüllen zu können. Angst, selbst ins Hintertreffen zu geraten. Angst, nicht zu genügen, nicht "gut im Bett" zu sein. Und Angst, selbst nicht genug zu bekommen. Dann doch weiterhin lieber nehmen als geben.
 
Und es hat auch nicht wenig mit Machtverhältnissen, mit dem häufig männlichen "Bedürfnis", d.h. kompensatorischen Streben nach Dominanz und Machtausübenkönnen zu tun.
 
Dann also weiterhin lieber die Illusion. Die Lüge. Die Show: der Frau/en. Den Selbstbetrug: des Mannes.
 
All das wurde in der Sendung (siehe Link/Video oben) leider überhaupt nicht erwähnt.
 
Die vermeintliche oder tatsächliche, sexuelle "Lustlosigkeit" von (einigen) Frauen liegt also nicht grundsätzlich oder ausschließlich oder auch überwiegend in etwaiger "Schamhaftigkeit", Verklemmtheit, Prüderie, sexuellen Unaufgeschlossenheit bzw. Verschlossenheit, vorgeblich "natürlichen Passivität", Gehemmtheit oder einem generell "weiblichen" Desinteresse oder geringeren Sexualtrieb begründet, sondern:
 
zahlreiche Frauen sind sexuell vermeintlich "lustlos", weil sie nicht ihre sexuelle Erfüllung im Kontakt, beim Sex mit Männern (mit bspw. Beziehungspartnern) erleben können. Und das nicht selten deshalb, weil nicht wenige Männer an eben dieser sexuellen Erfüllung der Frau kein oder ein vergleichsweise geringes Interesse haben, weil sie sich zumindest nicht allzu viel "Mühe machen", Mühe damit haben, geben wollen.
 
Weil nicht wenige Männer, gleich welchen Alters, auch noch immer deutlich zu wenig über die Lust, die Erregung, die körperlichen "Bedingungen" und Gegebenheiten, insbesondere über die Beschaffenheit und Art der Erregbarkeit der Vulva wissen - bzw. es nicht lernen möchten.
 
Die Gründe dafür nannte ich oben im Text bereits.
 
Und weil nicht wenige Männer nach wie vor außerdem erleben, dass zahlreiche Frauen sich selbst immer wieder, immer noch zurücknehmen und der Lust, der Befriedigung, dem Spaß des Mannes den Vorrang geben.
 
Es wäre höchste Zeit, dass sich daran einiges ändert - denn wenn beide wirklich echte Lust und "Freude" am Sex haben, erst und nur dann wird gemeinsames sexuelles Erleben wirklich intensiv und erfüllend.
 
Wer das hier von mir Vorgetragene anzweifelt, nicht glauben kann/möchte, bestreitet, möge sich bitte anhand nachfolgender Links, blog-Einträge gerne einmal intensiver informieren und mit dem Thema ohne innere und äußere Abwehr auseinandersetzen.
 
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Aktualisierung am 05. April 2019

Ein paar Sätze zum Anal"sex":
 
Es geht hier nicht ("nur") um irgend eine, überdies vorgeblich private Sexualpraktik, sondern darum, was genau Analfick mit Patriarchat und nicht selten auch mit "Missbrauch", Sexualgewalt zu tun hat und w a r u m Männer eben auf diesen Analfick stehen. Warum Analfick - via Porno - "salonfähig", zur sexuellen Norm, zu einer Art Standardpraktik wurde und dass eben deshalb einige Frauen dies mitvollziehen, obwohl sie es tatsächlich selbst nicht wirklich wollen, es sie nicht erregt, schon gar nicht (physisch, sexuell) befriedigt, sondern es ihnen unangenehm ist und/oder auch Schmerzen verursacht - auch psychische, denn der Analfick ist vor allem eine Unterwerfungsgeste, wie auch facial/cumshot - er ist für Männer also nicht nur physisch geil, weil "es so eng ist", sondern es spielt g e r a d e die psychische "Komponente" eine entscheidende Rolle dabei.
 
Und genau dieses Ins-Private-Schieben, ist und war von jeher das Problem. Deshalb: Das Private ist politisch.

Kein silencing, keine Indoktrination - dann auch kein Missbrauch, keine Sexualgewalt, keine Objektifizierung der Frau.
 
Vergewaltigung ist es nicht "erst" oder nur dann, wenn der Täter ein Fremder ist und/oder die Frau prügelt, würgt oder mit einer Waffe bedroht - die meiste Vergewaltigung, Sexualgewalt findet innerhalb von Beziehungen und Bekanntschaftsverhältnissen statt, die Täter sind den Frauen mehrheitlich bekannt, n i c h t Fremde. Und die meiste Sexualgewalt findet in Privaträumen statt, in vertrauter Umgebung oft (bspw. in der Wohnung des Opfers oder der des Täters).
 
Eben das ist der Punkt:
Geschieht das Jeweilige (nicht nur, aber gerade insbesondere auch beim Sex, der hier Thema ist) t a t s ä c h l i c h freiwillig und einvernehmlich? Oder ist die jeweilige Frau schon so - häufig unbewusst! - indoktriniert und angepasst, devot oder auch fürsorglich-bedürfnisorientiert liebend und selbstlos, dass sie ihre eigenen echten physischen und psychisch-emotionalen Bedürfnisse und Grenzen zurückstellt bzw. überschreiten l ä s s t, dass sie das, das sie als "freiwillig und konsensual" vermeintlich wahrnimmt, erlebt gar nicht mehr als Misshandlung, als Sexualgewalt erkennt bzw. es aus Gründen - Indoktrinierung, Manipulation, Liebe oder auch Abhängigsein (wirtschaftlich bspw. oder auch sozial oder emotional) - z u l ä s s t, mitvollzieht.
 
Siehe hierzu auch narzisstischen Missbrauch, der weit verbreitet zu sein scheint: der Mann, Partner als pathologischer Narzisst (anti-, dissoziale PKST) mit all dem dafür typischen, kennzeichnenden Verhalten.
 
Oder auch, weil sie Angst hat, dass der jeweils betreffende Mann sich sonst "anderswo" sucht, was sie ihm "nicht gibt", dass er bspw. "fremdgeht" oder Frauenkauf tätigt (Prostituierte konsumiert, benutzt) oder dass sie anderweitige Nachteile oder gar Beschädigung (physische, soziale, wirtschaftliche, psychisch-emotionale, bspw. auch Trennung) durch den Mann erleiden wird, wenn sie seine sexuellen "Wünsche", Forderungen (so "subtil" bzw. manipulativ sie auch vermittelt werden) nicht (mehr) erfüllt.
 
Ja, im Grunde müssten wir uns an dieser Stelle schon wieder mit BDSM befassen. Im blog habe u.a. auch ich dazu einiges informative Material gesammelt.
 
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Das ist eine heikle Sache. Denn im Artikel ("Fragen der Fantasie" - aus der Freitag, siehe oben stehenden Link) wird zwar durchaus einiges Unterstützenswerte gesagt, allerdings bleibt Wichtiges unerwähnt.
In einer Zeit, da Porno mehrheitlich als Porno vom Mann für den Mann produziert wird, in der also im Porno - wie im Artikel auch wenigstens anklingend - überwiegend bis eigentlich ausnahmslos die sexuelle Lust, Erregung und Lusterfüllung des Mannes im Mittelpunkt steht und in welcher der Frau ausschließlich die Rolle der fleischlichen Erfüllungsgehilfin, der Sexdienstleisterin zugebilligt bzw. aufgezwungen wird, in einer Zeit, in der in gängigen/weit verbreiteten/vielfach konsumierten Pornos tatsächlich Vergeltung (revenge porn), psychisch-emotionale (Beschimpfungen, Beleidigungen ...) wie physische Gewalt gegen Frauen sowie deren physische Misshandlung dargestellt werden und sich das lukrativ vermarkten lässt, es mehrheitlich von Männern nachgefragt und konsumiert wird - in einer Zeit, in der die so dargestellte (und am Set praktizierte!) sexuelle Gewalt von Männern gegen Frauen, die von der Frau vermeintlich "einvernehmlich" (gegen Bezahlung, siehe auch Prostitution), aber gerade n i c h t lustvoll eben doch auch offline bis in "reale" Beziehungen getragen und auch dort vermeintlich "freiwillig und einvernehmlich" praktiziert wird, ist es mehr als fraglich, ob eine Proklamation einer "weiblichen Lust an sexueller Devotion" - im Rahmen von BDSM - hilfreich dafür ist, die Einstellungen, Überzeugungen und Verhaltensweisen nicht weniger Männer in Bezug auf Frauen, auf "weibliche Lust", auf die Erregung, die sexuellen Bedürfnisse von Frauen - und also gerade nicht nur von einer Minderheit dieser - angeraten ist - oder ob dies nicht viel eher dem eigentlichen Wunsch nach "Aufklärung" und Horizontweitung zuwiderläuft, insbesondere aber dem, das tatsächlich der Grund und das Ziel von Feminismus ist.
 
Es wäre stattdessen schon sehr viel mehr gewonnen, gerade das zu thematisieren, das nach wie vor geleugnet wird, siehe oben: dass die Lust (-erfüllung) des Mannes in mehrheitlich verbreiteten, konsumierten Pornos noch immer zentral ist, dass überdies es bei diesen gewaltvollen Pornos gerade nicht eigentlich um sexuelle Triebbefriedigung bzw. Lusterfüllung, sondern um Demonstration von Dominanz, von Macht des Mannes und Erniedrigung, Demütigung, Entwertung der Frau geht. Dies wird zwar immer noch von mehrheitlich Männern geleugnet, doch sind es gerade andere Männer selbst, die das bestätigen - u.a. auch männliche Pornoproduzenten.
 
BDSM ist heute längst schon zu einer Art "Mode" geworden - jedenfalls nichts mehr, dessen man sich schämen müsste. Auch nicht als submissive Frau. (Siehe bspw. die "50 Grauschattierungen" und Vergleichbares.)
Das Gegenteil ist der Fall: solche Texte (siehe Artikel) zementieren das Bild, das Märchen von der "qua Natur" devoten Frau - und unterminieren, ja torpedieren damit jegliche feministischen Bestrebungen.
 
Ja: Wenn überhaupt Porno - also explizite Darstellungen von etwas, das eigentlich intim ist und all das nicht darstellen, zeigen kann, das sich an/als Erotik im Kopf der Beteiligten abspielt - und das das eigentlich Erregende ist, ausmacht - dann in Form von absolut authentischem, ehrlichen, echten Sex - bei dem tatsächlich ausnahmslos alles einvernehmlich bzw. von sämtlichen Beteiligten als sexuell lustvoll, erregend und: erfüllend gezeigt wird, mit folglich auch allen menschlichen Seiten, Eigenheiten, mit allen "Pannen" ... .
 
Nur dann, wenn insbesondere die im Porno und im Leben sexuell agierenden Frauen ihre sexuelle Lust und Erregung sowie Lusterfüllung nicht mehr (regelmäßig oder überhaupt grundsätzlich) spielen, vorgaukeln müssen, nur und erst dann kann von Gleichberechtigung und sexueller Selbstbestimmung (im Porno wie beim Sex) die Rede sein, von also Feminismus.
 
Alles andere ist Mittel zum Zweck der Unterdrückung, Erniedrigung, Entwertung von Frauen. Und das überdies noch "rentabel", lukrativ.
Dass es Frauen gibt, die sich dafür monetär bezahlen lassen, macht es nicht besser oder weniger brisant. Hier gälte es stets, die Hintergründe genauer auszuleuchten. So auch bei Prostitution. Eigenes Thema.
 
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Ist es zu fassen?!
Was hiermit (siehe oben stehenden Artikel der ZEIT - "Die Zervix kann Frauen zu sehr intensiven Orgasmen bringen") erreicht werden soll, ist nichts anderes, als Frauen die vaginale Penetration - wieder - schmackhaft zu machen, nachdem durch all die rohe Gewalt in Pornos (revenge-porn) Frauen ggf. allmählich doch dahintersteigen, dass sie mittels eben solcher Pornos nur manipuliert, gefügig gemacht werden sollen: dahingehend, als Sexdienstleisterin zu fungieren, am Mann diverse Jobs auszuführen, siehe "blow job", "hand job", all das, das den Frauen sogar durch Frauenzeitschriften immer wieder vermittelt wird - wo wird Männern nahegebracht, wie weibliche Lust tatsächlich zu entfachen ist: physische Erregung und Lusterfüllung ... ?!
 
Denn in gängigen, verbreiteten Pornos geht es genau darum: Die Lust, die Befriedigung des Mannes steht im Mittelpunkt - die wirkliche, tatsächliche, nicht gespielte Lusterfüllung der Frau wird grundsätzlich vernachlässigt bzw. vollständig ignoriert, übergangen. Und zur Cervix uteri (dem Gebärmutterhals also, zu dem auch der äußere Muttermund gehört):
 
Jede Frau, die längere Zeit nfp/SensiPlan betreibt, kennt ihren Muttermund bestens und weiß genau, dass frau dort keine Lustgefühle verspüren oder erzeugen kann - weder durch Abtasten, noch durch Massage oder Stöße oder Drücken. Und es gibt auch keinen "G-Punkt". Was es gibt: ist eine Klitoris, die weit größer, länger, umfangreicher ist, als die meisten (Männer) wissen und was möglich ist: sind sogenannte "vaginale Orgasmen", die rein nur durch die i n n e r e Stimulation der Klitoris ausgelöst werden.
Hierfür erforderlich ist ein gesunder Beckenboden, eine zueinander passende Anatomie von jeweiliger Frau und jeweiligem Mann (die da zusammen kommen, sexuellen Kontakt haben ...) und entscheidend kommt es auf die Penetrationsart des Mannes an sowie darauf, ob die Frau v o r der Penetration ausreichend, d.h. tatsächlich (!) physisch erregt ist - und nicht nur psychisch-emotional und/oder nicht nur vorspielt, erregt zu sein.
 
Die Frau braucht für physische Erregung also angemessene, richtige, virtuose Stimulation ihrer VULVA (und anderer erogener Zonen wie bspw. Po oder Oberschenkelinnenseiten ...).
Und jede Frau, die mit sich selbst intensivste Orgasmen erlebt, weiß, dass sie dafür n i c h t s in ihrer Vagina braucht: keinen Penis, keinen Dildo und auch sonst keine Gegenstände.
 
Schlimm, dass nun also ausgerechnet Frauen anderen Frauen die Penetration wieder schmackhaft machen zu müssen meinen - man müsste erfahren, wer/was hinter diesen Personen steht, in wessen Auftrag mit welcher Bezahlung sie solchen Nonsens verbreiten. Damit wir also wieder bei Null anfangen dürfen ... -.-
 
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