Auch frage ich mich, was das für eine Politik sein soll, wenn, wie von pro familia vorgeschlagen, auf die Übergriffe auf Schwesternpersonal durch alte demente Männer derart reagiert wird, dass diesen eine Prostituierte zur Verfügung gestellt werden soll. Auch wenn diese Männer nichts dafür können (mit der Impulskontrolle isses bei Demenz dann nicht mehr so weit her), aber ist das die Art, wie wir künftig mit Übergriffen umgehen möchten? Wer bekommt dann als nächstes eine Prostituierte verschrieben? Alle die ihre Hände nicht bei sich lassen können? Da ist sie wieder: die „Prostitution ist gut gegen Vergewaltigungen“-Sache, die Triebabfuhr-Theorie. Schon hundert Mal widerlegt und trotzdem nicht totzukriegen. Und ich bekomme das Gefühl nicht los, dass es hier auch darum geht, Patienten ruhigzustellen.
 
Und „Patienten“ habe ich jetzt ganz bewusst nicht gegendert. Denn wir alle warten vergeblich auf das Heer der männlichen Sexualassistenten, die sich den Omis zur Verfügung stellen. Das  „Recht auf Sex“ gilt ja für alle, wie ich in mehreren Artikeln gelesen habe. Also auch für die Omis. Dann mal her mit den jungen Kerlen! Aber die dementen Omis werden, wie ich lesen muss, mit einem Vibrator allein aufs Zimmer geschickt.
 
Überhaupt, wie darf ich mir das alles vorstellen? Müssen diese Omis, die vielleicht die Massenvergewaltigungen durch die alliierten Armeen nach Ende des Zweiten Weltkriegs erlebt haben, die durch gesetzlich festgeschriebene „eheliche Pflichten“ durchmussten, die Vergewaltigung in der Ehe nie anzeigen konnten (bis 1997 nicht) auf der Station jetzt mitbekommen, wie sich die alten Herren immer noch ihres vermeintlichen Rechtes auf Sex und auf Frauenkörper bedienen?
 
Wenn ich lese „auch alte und behinderte und demente Menschen haben ein Recht auf Sex“ finde ich die Vermengung der Ebenen verblüffend. Ja, jedeR hat das Recht auf die eigene Sexualität, sofern sie niemanden belastet. Behinderte Menschen haben ein Recht darauf, in Einrichtungen zu leben die ihnen genügend Privatsphäre für Selbstbefriedigung oder sexuellen Austausch lassen. Alte Menschen sollten nicht beschämt werden für den Sex, den sie haben. Ja, dieses Recht auf Sexualität gibt es, aber es gibt eben KEIN Recht das einem oder einer ein Mensch zur Verfügung gestellt wird, der dabei mitmacht. „Sexualassistenz“ ist ein Wolf im Schafspelz, der Behinderte und Alte vorschiebt, obwohl es in Wirklichkeit darum geht, Verfügungsgewalten über Frauenkörper festzuschreiben. Prostitution läuft gut in Deutschland. Warum nicht neue Märkte erschließen? Schließlich sollen alle was von dem Fleischmarkt mit jungen, oft ausländischen Frauen haben, pardon: alle Männer. Auch die dementen, alten und behinderten.
 
Scharfenberg hat auf ihrer Homepage ihre Aussage übrigens präzisiert: „Und darum gibt es sie, die Sexualbegleiterinnen und Sexualbegleiter. Menschen, die in Pflegeeinrichtungen kommen und gegen Geld sexuelle Wünsche der Bewohnerinnen und Bewohner erfüllen. Dann, wenn keine Partnerin oder kein Partner mehr da ist. Dann, wenn Menschen sich genau das wünschen.“ Einmal auf der Zunge zergehen lassen bitte: Dann, wenn keine Partnerin mehr da ist.
 
Und damit wissen wir jetzt alle ganz genau, welcher Vorschlag als nächstes von den grünen ProstitutionsverteidigerInnen kommt.
 
Huschke Mau"
 
Quelle: huschkemau.de - "Wolf im Schafspelz: Sexualassistenz"

... und solche abscheulichen Ideen, Einfälle, Vorschläge kommen ausgerechnet von einer Frau: Elisabeth Scharfenberg. Warum bietet sie nicht einfach ganz persönlich solche "Sexualassistenz" an - und altruistisch motivierter Weise natürlich überdies: kostenfrei?