Overblog
Edit post Folge diesem Blog Administration + Create my blog

Sabeth schreibt

Poesie Melancholie Philosophie Feminismus Anarchismus - non serviam.

Am Essen zu sparen ist Ausdruck von Geiz - und das ist typisch für Deutsche

26. und 31. Oktober 2023
 
Wer will auch freiwillig den ALDI-Dreck konsumieren? Wenn er nicht muss, bspw. armutsbedingt.
Gilt für sämtliche Discounter und auch viele Supermärkte. 90% dessen, das es dort zu kaufen gibt, ist Industriefraß. Widerlich.
 
Das Bisschen Frischware - Gemüse - das sie da verkaufen, ist qualitativ eine Vollkatastrophe, außerdem kaum Auswahl/Vielfalt. Backwaren auch der letzte Müll: sowohl geschmacklich als auch gesundheitlich. Igitt.
Oben über Aldi Geäußertes gilt, ich schrieb und begründete es bereits, auch für Lidl, Penny, Netto ... - für sämtliche Discounter und auch Supermärkte.
 
Industriefraß und Folgen solcher "Ernährung", Nahrungsaufnahme, siehe arte-Doku: "Unser Hirn ist, was es isst".
 
Aggression, Gewalt, Gewalttätigkeit, Depression, antisoziale PKST: durch falsche, schlechte, ungesunde, einseitige Ernährung, Nahrungsmittel, Mangelernährung.
Zu viel schlechtes Fett, zu viel Zucker, Junkfood, Industriefraß.
 
Und jetzt überlege man, wie sich Mangelernährung infolge von Armut auswirkt. Global. Vitalstoffmangel: Mangel an Vitaminen, Mineralstoffen, Spurenelementen, sekundären Pflanzenstoffen, Omega 3 -Fettsäuren und: Eiweiß! Siehe auch Eisenmangel-Depression. Anämie, Blutarmut.
 
-
 
Zwar kann ich bestätigen, dass Geiz nach wie vor offenbar geil zu sein scheint, dass gerade die Deutschen offensichtlich gerne am Essen sparen, d.h. keinesfalls in Bezug auf die Menge, die sie kaufen, konsumieren, durchaus aber in Bezug auf die Qualität - Ausdruck von Geiz.
Allerdings trifft der Vorwurf ja nicht auf alle Menschen zu.

Wenn man qualitativ hochwertige (so produzierte), wohltuende, gesundheitsförderliche, Körper und "Geist", Seele stärkende Nahrungsmittel kauft - bspw. Anbau-Verbände-Bio-Lebensmittel - und diese, wo möglich, überdies fair gehandelt, wenn man überdies ein oder mehrere Kinder damit zu versorgen hat und diese auch noch andere Bedürfnisse und Wünsche haben, wenn man außerdem aber nur ein sehr geringes Einkommen, bspw. aufgrund von Niedriglohn hat oder auch gar keines, sondern Hartz 4 bezieht, dann bleibt tatsächlich nichts mehr "übrig" für bspw. sozio-kulturelle Teilhabe, Bildung, Mobilität, gesundheitlich weiteres Erforderliches etc.. Denn qualitativ hochwertige, d.h. unbelastete, wenig bis gar nicht industriell verarbeitete, nicht denaturierte, nicht chemisch-synthetisch hergestellte, idealerweise biologisch-dynamisch hergestellte und je regional wie saisonal verfügbare Nahrungsmittel sind zumeist genau das: teuer, dies jedenfalls im Vergleich zu Discounterware und auch vor dem Hintergrund des geringen Einkommens, das man nur zur sogenannten Verfügung hat.

Schnittblumen sind hier btw so wenig möglich zu kaufen wie Topfpflanzen und etliches andere mehr.

Wenn man mit sehr wenig Geld seine wertebasierten Prioritäten so setzt, dass man Lebensmittel, ggf. sogar auch Körperpflege- und Putzmittel möglichst umweltverträglich und gesundheitlich nicht belastend kauft und nutzt, dann bleibt tatsächlich für nichts anderes mehr Geld übrig, d.h. auf alles andere muss man dann verzichten, es entbehren - auch und gerade die Kinder.
 
Bspw. Ausflüge an den Wochenenden, denn man ist ohne Auto und ÖPNV nicht mobil - beides kann man sich finanziell nicht leisten - auch Urlaube/Verreisen sind grundsätzlich niemals möglich.
Auch sowas wie eine neue Brille (wenn die alte defekt ist) oder Ersatz abgenutzter oder defekter Haushaltsgegenstände, auch Hausrat und alte Möbel, die schon secondhand gekauft wurden und viele Umzüge hinter sich haben, Waschmaschine, Kühlschrank Herd, aber auch Dinge wie Töpfe, Pfannen, Geschirr, Bettwäsche, Handtücher etc. ist nicht zu kaufen, zu ersetzen möglich, kann man armutsbedingt nicht finanzieren.

Oder auch Friseurbesuch, der dann allenfalls, wenn überhaupt, ein Mal jährlich stattfindet und das bei einem "günstigen" Friseur.

Außerdem diverse Spielsachen oder ein erforderliches, größeres Fahrrad: stets gebraucht natürlich, niemals neu für vor allem bis ausschließlich das Kind/die Kinder und Bildung, Kultur (kulturelle Veranstaltungen, Bücher, Zeitungen ...) - all das ist nicht möglich, muss entbehrt werden. Nicht nur vorübergehend, für wenige Wochen oder Monate, sondern über Jahre und Jahrzehnte, zumeist: lebenslang. Armut.

Das nur mal so randläufig. Als kleiner Realitätsabgleich.

Kleidung (mit Ausnahme von Unterwäsche und Socken) gibt es hier im Haushalt für alle (Kinder und mich) auch seit Jahrzehnten nur secondhand, zum Teil auch Schuhe (für mich, fürs Kind stets neu, aber möglichst preisreduziert, da sonst nicht käuflich zu erwerben möglich).
Und auch da ist es inzwischen schwer geworden, etwas zu finden, das nicht nach Altkleidersack aussieht und trotzdem noch erschwinglich ist.

Das Handy ist uralt und ebenfalls secondhand angeschafft worden.
 
Der einzige Fernseher im hiesigen Haushalt ist ein kleiner, mittlerweile 20 Jahre (!) alter Röhrenfernseher, der Schrift bspw. nur noch verzerrt und das Bild insgesamt wie "verpixelt" wiedergibt.

Der PC ist ein uralt Laptop von einem bekannten Discounter - ebenfalls gebraucht gekauft.

Ja, wenn wir Blumen möchten, pflücken wir draußen Gänseblümchen.
 
Aber es gibt tatsächlich Zeitgenossen, die einem dann sogar noch vorwerfen, man setze falsche Prioritäten, man könne "nicht wirtschaften, mit dem Geld angemessen haushalten" - man solle doch also bei den Discountern einkaufen, da gebe es ausreichend gesunde Lebensmittel.
 
Es geht also nicht nur um Geiz, es geht auch um Unkenntnis, Uninformiertheit, Desinteresse, Ignoranz, Selbstgerechtigkeit - um Dummheit und Bequemlichkeit sowie um Egomanie und Gier.

Denn Geiz und Gier, siehe auch Völlerei, Maßlosigkeit, sind stets miteinander verschwistert.
 
-
04. Dezember 2023
 
arte 42, Doku aus dem Jahr 2022 - "Wie werden alle satt?"
 
Landwirtschaft, Grüne Gentechnik, GVO, Monokulturen, Pestizide, Düngemittel, CRISPR-Cas9, Genomeditierung, KI, Cybertechnologie und Ungewissheiten, Risiken - Boden, Humus, Degradation. Alternative: Ökolandbau, Vielfalt ... .
 
-
Aktualisierung am 29. Februar 2020
 
Im Radio, bspw. auf Sendern wie dem Deutschlandfunk und anderen öffentlich rechtlichen (swr2, hr2, wdr3, dlf kultur) sowie auch immer wieder mal im TV ist zu hören, man solle wegen des Klimawandels (zur besseren Ökobilanz ...), für die Agrarwende, für das Tierwohl, für fairen Handel, zur Nachhaltigkeit, gegen Ausbeutung und Zerstörung (von Menschen, Tieren, Ökosystem, Biodiversität durch bspw. auch Rohstoffraub, landgrabbing, outsourcing, Kriege ...) anders, bewusster konsumieren.
 
Es heißt da immer wieder, man solle bspw.
 
- weniger fliegen, weniger Flugreisen, Fernreisen und Kurzstreckenflüge tätigen
 
- weniger Fleisch essen sowie auch Milchprodukte und Fisch
 
- weniger Auto fahren, stattdessen mit dem Rad und den ÖPNV sowie die Bahn nutzen
 
- keine unnötigen, überflüssigen Käufe tätigen, insbesondere keine "Billigtextilien", nicht kompensatorisch konsumieren
 
- Kunststoff, Plastik einsparen, meiden, auf alternative Materialien zurückgreifen (Glas, Stoff, Holz, Metall bspw.)
 
- Kapselkaffee(automaten) und Einweg-, Wegwerfmaterial nicht nutzen, siehe die gesamte unsägliche to-go-Unkultur
 
- Ökostrom nutzen
 
- weniger Ski fahren und Kreuzfahrten machen
 
- qualitativ hochwertige, regionale, saisonale, fair gehandelte, somit idealerweise Bio-Lebensmittel - aus echtem ökologischen Anbau, siehe Bio der Anbauverbände, nicht EU-"Bio" - kaufen, idealerweise auch andere nachhaltig hergestellte Produkte wie Kleidung, Möbel, Kinderspielzeug, Hausrat und/oder statt dies zu kaufen, es teilen, tauschen, leihen, secondhand erwerben oder auch schenken, spenden
 
und so weiter.
 
Ich frage mich dann jedes Mal:
 
Haben Menschen, die Zivilbevölkerung - in Deutschland?, in Europa?, in den Industrienationen? - mehrheitlich? tatsächlich Jahrzehnte lang überwiegend so ignorant, dekadent, egoman, horizontverengt gelebt, konsumiert, sich verhalten?
 
Ist es - weltweit? - wirklich nur eine Minderheit von Menschen, Individuen, Persönlichkeiten, Gemeinschaften, die Solidarität, Kooperation, Mitgefühl und Verantwortung überzeugt leben, internalisiert haben, sich aus intrinsisch motivierter (nicht ideologisch, religiös oktroyierter) Moral heraus entsprechend prosozial, d.h. integer, gewissenhaft, verantwortungsvoll, solidarisch, mitfühlend, fair, bedürfnisorientiert fürsorglich verhalten w o l l e n und dies auch tatsächlich in Lebenspraxis, im Alltag tun?
 
Heute spricht man im Zusammenhang mit all dem Genannten von freiwilligem Verzicht, der mehr Genuss, Zeit, Muße, Zufriedenheit bringt, von Suffizienz, Postwachstum, Konvivialismus, Gemeinwohlökonomie.
 
Ich frage mich dann jedes Mal, ob in solchen Sendungen all diese Menschen, die sich längst so prosozial und solidarisch, altruistisch, so verantwortungsvoll, integer, reflektiert, reif verhalten, offenbar nie gemeint sind - eben w e i l sie eine Minderheit darstellen?
 
Dann gälte es ein Mal mehr, die Ursachen, die zu Ignoranz, Bequemlichkeit, Gier, Geiz, Neid, Verantwortungslosigkeit, Selbstsucht/Egozentrismus, antisozialem, gewaltvollen Verhalten, Selbstbetrug, fehlendem Mitgefühl und all dem daraus resultierenden, typischen, bekannten (selbst-) destruktiven Kompensationsverhalten führen, endlich angemessen zu beheben.
Stichwort Prävention. Hat immer mit Kindheit, Prägung, Sozialisation zu tun, somit auch mit Schule, vermittelten Werten, Idealen, Menschenbild etc..
 
Nein, "der Mensch" ist nicht des Menschen Wolf.
Nein, der Mench ist kein homo oeconomicus.
Nein, "die Moral" ist nicht tot, wenn "Gott" tot ist.
Nein, Macht, Gewalt, Rache, Strafe, Sozialdarwinismus, Biologismus, Hass, Religion(en), "innere Emigration", selbstschonender, zugleich oft fremdschädigender Selbstbetrug sind weder zuträglich, wohltuend noch konstruktiv.
 
Haben so viele Menschen tatsächlich nie reflektiert, selbständig erkannt, dass Sinnfindung, ein erfülltes Leben, Lebenszufriedenheit sich nicht aus Konsumismus, aus Haben, Besitzen, Besitzmehren, Kapitalakkumulation, Vermögen speisen, sondern aus Teilen, G e b e n, nicht-paternalistisch Fürsorglichsein, Verantwortung tragen - also: Lieben?
 
Haben sie diese wohltuende, heilsame Erfahrung des aktiven Liebens - nicht nur des Geliebtwerden(wollens), also wiederum des vorwiegenden Nehmens, statt des Gebens - nie gemacht?
Sind sie emotional so taub, verpanzert, versehrt, dass sie diese Erfahrung nicht machen, nicht kennen k ö n n e n?
 
Die Urbasis jeder Ethik (auf rationaler, deskriptiver, auf der Metaebene, siehe Verstand, Vernunft) ist das jedem Menschen, wie auch anderen Primaten angeborene M i t g e f ü h l.

Dieses gilt es daher zu stärken, zu kultivieren, zu reaktivieren. Global.
 
Statt "Pinzip Hoffung" (Ernst Bloch), "Prinzip Verantwortung" (Hans Jonas), müsste es um das "Prinzip Liebe" gehen:
 
- Erich Fromm ("Die Kunst des Liebens")
- Arno Gruen (Mitgefühl)
- Emmanuel Lévinas (Liebe für den Anderen, Verantwortung gegenüber dem Anderen)
- Martha Nussbaum ("Gerechtigkeit braucht Liebe").
 
Die Kernelemente von Liebe bzw. des aktiven Liebens sind, nach Erich Fromm, eben diese:
 
Erkenntnis, Achtung (Wertschätzung), Verantwortung, Fürsorge, Freiheit - Verbundensein.
 
Fragt (psychoanalytisch - nicht mit S. Freud oder C.G. Jung, sondern mit E. Fromm, A. Gruen, A. Adler, S. Ferenczi), warum augenfällig nur so vergleichsweise wenige Menschen liebesfähig sind und wie dem wodurch angemessen abzuhelfen und vorzubeugen ist.
 
Fakt ist: Es gibt diese liebesfähigen, prosozialen, verantwortungsvollen, mitfühlenden, solidarischen, hilfsbereiten, reflektierten ... Menschen. Nachweislich und glücklicherweise.
Nein, sie sind weder "Engel" noch "Götter", sondern einfach nur reflektierte, vernünftige, reife, liebesfähige, sozial und emotional intakte Persönlichkeiten. Aus Gründen.
 
Übrigens: Ja, all das oben Aufgezählte (Verhalten) mache, lebe ich seit Jahrzehnten bereits. Nicht nur aufgrund von materieller Armut, sondern aufgrund der genannten intrinsischen Moral - weil es dir eben niemand erst erklären muss, sondern es für dich persönlich völlig selbstverständlich ist und du dich immer wieder fragst, wie es all das für andere nicht sein kann, warum sie so völlig anders "gepolt" (geprägt, sozialisiert, indoktriniert, verblendet, unreif, beschädigt) sind.
 
Die Frage - nicht erst am Ende - deines Lebens sollte sein
nicht: Hatte ich genug "Spaß"?

"Erkenne dich selbst" und "Tu, was du willst" bedeutet gerade nicht maximaler, egomaner Hedonismus und Eskapismus, sondern das Gegenteil dessen.

Die Frage, die du dir zu Lebzeiten stellen solltest, u m dein Leben als sinnvoll, erfüllt erleben, erfahren, bewerten zu können, ist:
Habe ich mit meinem Wollen, Streben, Verhalten dazu beigetragen, "die Welt ein bisschen besser zu machen", d.h. habe ich nach meinen persönlichen Möglichkeiten, Umständen, Fähigkeiten und Kräften zum (je "privaten", regionalen wie globalen) Gemeinwohl beigetragen?


Deutlicher:
War mein Leben, meine Existenz, mein Wirken, Tun und Unterlassen nach bestem Wissen und Gewissen für auch andere Menschen, schmerzfähige Lebewesen gut, zuträglich, wohltuend, konstruktiv, förderlich, hilfreich, stärkend?

Ich denke, nur dann, wenn man seine kleine Existenz "in den Dienst einer dem Ego übergeordneten Sache stellt", also nicht in den engen Grenzen des je eigenen Egos - nicht zu verwechseln mit dem Selbst - verhaftet, gefangen bleibt, erfährt man Sinn und Erfüllung.
Und eben dies erfährt, (er-) lebt man vor allem durch das aktive Lieben.

Nein, dafür bedarf es keines "Gottes", keiner Metaphysik, keiner Mystik, keiner Religion, Ideologie, Esoterik, sondern "nur" der je persönlichen Erkenntnis-, Reflexionsfähigkeit, des Mitgefühls, der Vernunft, der Persönlichkeitsreife - der Liebesfähigkeit.
 
-

Diesen Post teilen

Repost0
Um über die neuesten Artikel informiert zu werden, abonnieren:

Kommentiere diesen Post