Die KI, künstliche Intelligenz, und der Mensch
KI - GPT 3 - Replika - Xenobots ...
Künstliche Intelligenz ist steril, tot, eben weil ohne biologischen, lebendigen Organismus, ohne leibliche Erfahrungen, persönliche, individuelle Lebenserfahrungen, Prägungen.
KI kann zwischenmenschlichen Umgang, Beziehungen, Bindungen, kann Menschen nicht ersetzen.
Eine KI ist kein Freund, Partner, Gefährte, sondern ein Konstrukt, ein Imitat, eine Illusion, Täuschung, keine authentische Person, keine durch Lebenserfahrungen, Umwelteinflüsse, Interaktionen etc. gewordene, geprägte, sukzessive gewachsene Persönlichkeit.
Menschen brauchen für ihre je persönliche Entwicklung, Entfaltung und Reifung nicht ausschließlich positiven, d.h. kritiklosen, eindimensionalen Zuspruch, Zustimmung, Bestätigung, solche nur vermeintlich, nur vordergründig positiv erscheinende Reaktion, Rückmeldung.
Sie brauchen auch Reibung, Widerstand, Differenz. Den Anderen, das gleichermaßen physische, reale, lebendige, leibliche Du als authentisches, reales, leibliches Gegenüber, durch das sie auch in Frage gestellt, herausgefordert, aufgefordert und zu Selbsterkenntnis und prosozialem, fairen Verhalten - Mitgefühl, Fürsorge, Rücksichtnahme, Hilfsbereitschaft, Verlässlichkeit, Verbindlichkeit, Verantwortung etc. - angeregt werden.
Das Gegenüber, das Du, den Anderen als eigene, individuelle, als differente Persönlichkeit mit anderen, eigenen, subjektiven Erlebnissen, Erfahrungen, Erinnerungen und erst und nur daraus resultierenden Gedanken, Ideen, Inspiration, Fragen, Zweifeln, Gefühlen, Wünschen, Bedürfnissen, Verhaltensweisen.
Die soziale, zwischenmenschliche Interaktion, Begegnung und Beziehung, auch Bindung, ist für menschliche Entwicklung, Entfaltung und Reifung unerlässlich, sie ist keine eingleisige Angelegenheit. Auch Tiere, bspw. Haustiere, können diese nicht ersetzen, allenfalls ergänzen.
Eine bloße Imitation oder Kopie der eigenen Person oder gar eine - nur scheinbar - idealisierte Phantasie des eigenen Selbst, eine Projektion, eine virtuelle oder anderweitig künstliche, leblose "Gestalt" ist für diese Entwicklung und Reifung nicht nur nicht ausreichend, sondern Reifung sowie Selbstreflexion, Selbstkritik, Selbsterkenntnis sogar hemmend, verhindernd.
Durch ein nur artifizielles, programmiertes, nicht-lebendiges, leibloses Gegenüber wird vieles, das für Selbstreflexion, Selbstfindung, Identitätsbildung und Persönlichkeitsreifung erforderlich ist, gerade nicht angestoßen, angeregt, ausgelöst.
Es wäre deshalb besonders gefährlich, schädigend, KI, entsprechende Roboter, Maschinen, Scheinexistenzen Kindern als eben nur vermeintliche, vorgebliche Begleiter vorzusetzen, sie ihnen auszusetzen.
Der Mensch ist gerade aufgrund seiner Leiblichkeit - mit Verweis auf Maurice Merleau-Ponty und Antonio Damasio - ein Mensch: mit all den (potentiellen) menschlichen physischen, psychisch-emotionalen, mentalen, intellektuellen, sozialen Fähigkeiten, Stärken, Schwächen, Eigenheiten, Möglichkeiten sowie auch Schwächen, Begrenzungen, Bedürftigkeit, Verletzlichkeit (inklusive Krankheiten, Altern) und: seiner Sterblichkeit.
Eine KI, ein Roboter kann bspw. kein authentisches, organisches Mitgefühl haben, empfinden, da sie/er keinen physischen und psychischen, keinen leiblichen Schmerz, kein Leid kennt, keine solche Schmerzerfahrung und Schmerz-, Leiderinnerung hat.
Prosoziales Verhalten basiert aber - nicht nur bei Menschen, auch bei anderen Primaten, Tieren - auf diesem angeborenen Mitgefühl.
Ein Roboter ähnelt auch physisch, seiner Gestalt, Erscheinung und seinem haptischen Eindruck nach nicht einem Menschen, denn der Roboter hat nicht Muskeln, Gewebe, Haut, Körperwärme, er schwitzt, friert, lacht, weint nicht. Er hat keine je individuelle Stimme, siehe auch Gesang.
Er kann nicht nonverbal, über Blicke, persönliche Mimik, Gestik, Stimme, Tonfall, Timbre kommunizieren - er kann darüber keine Gefühle, Stimmungen, Befindlichkeit, Erwartungen, Aufforderungen ausdrücken. Er kann nicht flirten.
Eine KI ist nicht organisch, kein Lebewesen, sie hat nicht nur keinen Leib, sie i s t kein Leib, kein leibliches Wesen.
Eine KI kennt, erlebt, erfährt keine Freude, Melancholie, Trauer, Wut, Angst, Skepsis, keine Begeisterung, keine Leidenschaft, kein Begehren, nicht Selbstzweifel, nicht Sinnsuche, kein Leid und keine Liebe.
Eine KI kann nicht lieben, kann Liebe und menschliche, lebendige, leibliche Bezugspersonen, Beziehung, Bindung, Berührung, Zärtlichkeit, Intimität nicht ersetzen, nicht geben, nicht gemeinsam erleben lassen.
Genau all das aber macht den Menschen, neben seinem Verstand, Intellekt, zum Menschen, zu einem Lebewesen, Subjekt, zu einer je individuellen, nicht austauschbaren Persönlichkeit.
Ohne Schmerz-, Leiderfahrung und -erinnerung, ohne auch Reflexion darüber, ohne angeborenes Mitgefühl keine intrinsisch motivierte Moral, kein entsprechendes moralisches, prosoziales Verhalten und keine rationale, auf dieser emotionalen Urbasis gründende Ethik.
Eine KI müsste einen physischen, biologisch-organischen Leib haben, mit diesem und durch nur diesen sie all diese unentbehrlichen menschlichen Erfahrungen machen, all die Eindrücke, Gefühle, Gedanken, Ideen, Fragen, Erinnerungen, all die physischen, psychisch-emotionalen und mentalen Seins-, Bewusstseinszustände und Empfindungen haben, erleben könnte.
Ein programmierter Zellhaufen, siehe Xenobots, ist kein Mensch, keine Persönlichkeit.
Leben: ist, gibt es nur "analog" - leiblich, Leiblichkeit, Sinnlichkeit, Authentizität, inklusive Widerfahrnissen, Zufällen, Unsicherheit, Ungewissheit(en), Verletzlichkeit, Bedürftigkeit, Sterblichkeit.
Anderenfalls hat es mit Leben, mit Menschsein, der Conditio humana nichts (mehr) zu tun.
Fazit:
Der Mensch ist nicht beliebig, schon gar nicht vollständig, nicht grenzenlos imitier-, kopier-, vermeintlich optimierbar, nicht als Mensch ersetzbar.
KI ist vor allem ein Mittel, Instrument zur Ausübung von Kontrolle, auch Macht, Herrschaft, zu vermeintlicher "Optimierung", Effizienzsteigerung, ein Mittel des Funktionalisierbarmachens, Instrumentalisierens, Ausbeutens und für mannigfaltige Manipulation.
Der Mensch ist ein Lebewesen, ein Subjekt, Individuum, eine Persönlichkeit - kein Objekt, Gebrauchs-, Nützlichkeits-, Verwertbarkeitsgegenstand, keine Verfügungsmasse für wen oder was, zu welchem und wessen Zwecken, Absichten, Motiven, Zielen, Hybris, Allmachts-, Unsterblichkeitsphantasien auch immer.
Mensch wird durch KI nicht "besser", nur wenn/weil er ggf. weniger verletzlich, bedürftig, verwundbar wird, weniger schnell altert, leichter funktionalisier- und ausbeutbar zu machen ist.
Der Mensch ist ein Mensch - keine Maschine, kein Objekt, kein Gegenstand, Gebrauchsgerät, kein Zweckerfüllungsmittel. Mit Verweis auf die Menschenwürde.
Die Intention scheint aber gerade das "Überwinden"wollen des Menschseins - mit all seiner Leiblichkeit, Bedürftigkeit, Verletzlichkeit, Sterblichkeit, Fragilität, Kontingenz - zu sein. Größenwahn, Allmachtsphantasien.
KI - eine Frage nicht (nur) der Machbarkeit, sondern der Ethik.
Die KI sollte der - menschlichen - Ethik folgen, nicht die Ethik der KI.
04. April 2023
Für mich bleibt es dabei: Die Intention scheint das "Überwinden"wollen des Menschseins - mit all seiner Leiblichkeit, Bedürftigkeit, Verletzlichkeit, Sterblichkeit, Fragilität, Kontingenz - zu sein. Größenwahn, Allmachtsphantasien.
Siehe dazu bspw. Klaus Schwab: WEF, "Great Reset" - in seinem Buch "Die Vierte Industrielle Revolution". Geneditierung, Genomeditierung, genome editing, trans, Transhumanismus, Transgender ... .
-
07. Januar 2024
Aus oben verlinkter NDR Kultur-Sendung "Glaubenssachen" vom 17.09.2023 - "Blicke halten die Welt zusammen", von Mathias Greffrath, zitiert und stellenweise von mir kommentiert:
"Der liebe Gott sieht alles."
"Allein, eine autonome Menschheit war im Schöpfungsplan nicht vorgesehen."
Selbstredend nicht: In einer patriarchal-autoritären, auf Hierarchie, Macht, Herrschen, Unterwerfen, Ausbeuten, auf Strafe, Rache, Vergeltung, Dressur, Autoritarismus und Gewalt basierenden Religion, Ideologie ist Autonomie "Teufelszeug" - schlecht, verdorben, "böse".
Deshalb unbedingt zu unterbinden, zu bekämpfen, auszumerzen.
Der Mensch wird innerhalb eines solchen patriarchal-autoritären, schwarzpädagogischen Glaubenssystems für Autonomie, Autonomiebestrebungen von Anfang an, insbesondere in der Kindheit bereits, bestraft.
Autonomie muss in einem solchen System, um es erhalten zu können, im Keim erstickt werden. Psychische und/oder auch physische Gewalt, Unterdrückung, Gehorsam erzwingen, gefügig machen, unterwerfen, instrumentalisieren.
"Kain verbirgt sich vor dem Blick Gottes, den niemand, so heißt es in der Bibel, ansehen darf: `Kein Mensch kann mich sehen und am Leben bleiben.´"
- " 20 Und er sprach weiter: Mein Angesicht kannst du nicht sehen; denn kein Mensch wird leben, der mich sieht."
Natürlich nicht, denn wie soll ein - psychisch gesunder, vernünftiger, reflektierter, reifer - Mensch ein von (anderen) Menschen wahnhaft erdachtes, phantasiertes, illusioniertes Konstrukt, ein Hirngespinst, eine Wahnvorstellung real sehen, sinnlich, optisch wahrnehmen können.
Aber um die Illusion, Ideologie, Indoktrinierung, das hierdurch geschaffene und nur auf diese Weise auch konsolidierbare, zumeist gewaltgeprägte, nicht selten sadistische Hierarchie-, Macht-, Herrschafts-, Unterwerfungs-, Ausbeutungsverhältnis, inklusive aller bekannten Begleiterscheinungen und Folgen, aufrechterhalten zu können, muss sich seitens der Täter eines psychologischen Tricks, der Manipulation und Indoktrination bedient werden, also ist "Gott" für Menschen per Willkürakt, religiöser/ideologischer Setzung schlicht nicht sichtbar, nicht zu sehen - weil "der allmächtige Gott", in okkulter Manier, auf abstruse Weise vorgeblich so "groß, über-, nichtmenschlich, einzig" ist, über allem bzw. außerhalb von allem Menschlichen, somit auch Leiblichen, "Diesseitigen", Realen, Konkreten, jenseits von Physik, Materie, Verstand, Vernunft und Empirie steht.
Ein billiger, schäbiger Taschenspielertrick und der Gottes-Wahn, die autoritäre, wahnsinnige Religion/Ideologie eben.
Zugleich das auf - via Prägung, Erziehung, Dressur - internalisiertem Autoritarismus basierende, pathologische Bedürfnis von in dieser Weise - autoritär - geprägten, beschädigten, unreifen Menschen, sich einem "Führer, Lehrer, Vater, Herrn" gehorsam, devot zu unterwerfen, zu beugen, sich selbst zu verknechten, den sie als allmächtig vorstellen wollen, u m sich das Gefühl von "Erhabenheit", vor allem aber von Schutz, Sicherheit, Geborgenheit, Getragensein, Führung, Orientierung zumindest vorgaukeln zu können.
Solche Menschen sind in der magischen Phase hängengeblieben, sie ertragen aufgrund ihrer intellektuellen, mehr noch ihrer sozialen und emotionalen Unreife die "Entzauberung der Welt" durch Aufklärung, Wissenschaft, Vernunft nicht. Sie klammern sich auch als Erwachsene noch wie kleine Kinder an Illusionen, Phantasien, Märchen, Mythen, "Magie".
Eskapismus, selbstschonender Selbstbetrug und die Weigerung oder Unfähigkeit, zu reifen, somit auch: persönlich Verantwortung zu tragen.
"Ein paar Jahrhunderte lang noch stützte die Kirche in ihren populären Varianten gegen die naturwissenschaftlichen Erkenntnisse den Glauben ans himmlische Reich über den Wolken, an die Himmelstür, an die göttliche Bilanzrechnung. Und mit diesem Glauben die feudalen Verhältnisse von Unterordnung und Ausbeutung."
Aber: Der Mensch kann bewusst, willentlich vom Gewohnten, Althergebrachten abweichen, eingefahrene Wege verlassen, seine Scheuklappen und Fesseln selbst couragiert ablegen, vermeintlich "Normales", Normen hinterfragen, kritisieren, modifizieren, auch überwinden und neu anfangen, anders als bisher vorgehen, denken, fühlen, erkennen, sich verhalten, agieren. Dies gerade aufgrund bestimmter gemachter Erfahrungen, aufgrund von Verstand, Vernunft, Einsichten, Wissen, Verstehen, Erkennen und Reflektieren. Reife.
"Beziehung ist das eigentlich Wirkliche."
"Im Zeitalter der Milliarden Bilder, die unsere Blicke verkleben, von Selfie und TikTok und Facebook, die sie in Schablonen pressen oder in die falsche Unendlichkeit von Traumklischees. Und damit das verhindern, womit alles Neue beginnt: mit Blickkontakt.
Nicht mit Klicks und Likes."
-
Kommentiere diesen Post