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Sabeth schreibt

Poesie Melancholie Philosophie Feminismus Anarchismus - non serviam.

Essen ist Macht ... u.a. die der Lebensmittelkonzerne u. Supermarktriesen - Zeige mir, was Du wie konsumierst, isst und ich sage Dir, wer Du bist

 
Werter Herr Ullrich, selbstredend sind Werte nicht wie Waren (ver-) handelbar, konsumierbar, zur Schau stellbar - zumindest sollten sie es nicht sein (siehe Ihre Kritik). Dennoch ist unsere kapitalistische, globalisiert vernetzte Konsum-, Waren-, Handelswelt komplex und das erfordert durchaus, dass man sich nicht ein für alle Mal auf Eines festlegen kann (und sollte), sondern dass in der Tat stets neu und "gegeneinander" abgewogen werden muss.
 
Was spricht dagegen, so "fair" als möglich zu konsumieren, wohl wissend, dass damit kein Freifahrtschein für andere Fehltritte, eigene Bequemlichkeiten und Selbstbetrug wortwörtlich g e k a u f t werden kann, dass man sich also nicht freikaufen, nicht "reinkaufen" kann.
Das je eigene Konsumverhalten, die Entscheidungen, die man hier trifft, sind nicht alles, aber ebenso wenig - und eigentlich tatsächlich ganz besonders nicht: vernachlässigbar, nebensächlich, banal.
 
Ja, prüfen muss sich jeder selbst: Welche Prioritäten setzt wer aus welchen Gründen - und wie sehr betrügt man sich jeweils dabei wiederum aus welchen Gründen - bspw. der Bequemlichkeit, Behaglichkeit, Ignoranz oder Scheinmoral - selbst? Das sind die Fragen, die das einzelne Individuum für sich selbst beantworten und vor sich selbst verantworten muss, jedenfalls sollte. Wenn es nicht so unbequem wäre ... ;)
 
Dass wir aber von Seiten der Wirtschaftsunternehmen kaum ethisches Tun erwarten können (von wenigen Ausnahmen abgesehen, denen es nicht um ein Marketingmittel, nicht um eigene Profitsteigerung geht), sollte uns im globalisierten Kapitalismus eigentlich längst bewusst geworden sein. Und dass Konsumenten durchaus beeinflussbar, "lenkbar", manipulierbar, verführbar sind, ist nun auch keine Neuigkeit.
 
W e n n Menschen erwachsen, reflektiert, reif sind, erkennen sie all dies selbst. Ohne Paternalismus. Und sie sind dann auch entsprechend selbstkritisch - nicht nur, aber auch in ihrem Kauf-, Konsumverhalten.
 
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