21. Dezember 2023
Was ist weshalb politisch links, links-progressiv
Erlaube mir, vorab anzumerken, dass Feminismus genuin, siehe Radikalfeminismus, nicht rechts, rechtskonservativ sein kann, da konservativ von jeher patriarchal-autoritär war und ist und damit Frauen benachteiligend, unterdrückend, ausbeutend ... .
Auch sozialistische Staaten sind nicht links.
Es gibt offenbar nach wie vor erhebliche Missverständnisse und Unkenntnis darüber, was weshalb politisch links ist.
Es ist durchaus zu unterscheiden zwischen "Organisation", Staat, Nation und Gemeinschaft. Schon Staat, Nation sind von Beginn an patriarchal. Siehe, wann, wie und warum Staaten entstanden sind, "gebildet" wurden.
Ich halte es für sehr wichtig, die Missverständnisse um was politisch rechts und links ist aufzuklären, denn eben weil es diese Missverständnisse gibt, können Menschen irregeführt und instrumentalisiert werden. Grüne und SPD sind längst bürgerlich-konservativ, neoliberal, nicht links.
Das Perfide: Dass Rechte die Grünen und SPD als links framen, um sie angreifen zu können - Oppositionsgeschäft - liegt auf der Hand. Das zentrale Problem ist, dass Grüne und Linke sowie deren Anhänger, Wähler sich selbst als links wähnen, bezeichnen, inszenieren.
Für mich ist kollektivistischer Anarchismus "echt" links.
Echte, progressive Linke, siehe auch Linksintellektuelle (Ursprung Frankreich, Émile Zola, Dreyfuss-Affäre, davor Französische Revolution ...) waren von jeher gegen Repression, Autoritarismus, für Gleichberechtigung, Offenheit, Empathie, Autonomie, siehe auch Anarchismus.
Für mich waren typische Merkmale für Linksintellektualität immer bspw. ein geschärftes Analyse-, Urteils-, Differenzierungs-, Reflexionsvermögen, Zweifeln, sorgfältiges Durchdenken, Hinterfragen von Regierungspolitik, Autoritarismus, Selbstkritik, Selbstreflexion u.a.m..
Auch das Hinterfragen und Kritisieren von Macht, Herrschaft, Gehorsam, Strafe, Gewalt, Militär, Staat, Kirche, Religion, "Normalität", moralischer Normen, vermeintlicher Selbstverständlichkeiten, Mehrheitsmeinungen.
Das stets kompensatorische, narzisstische Streben nach Macht, Kontrolle, Herrschen, Unterwerfen, Ausbeuten ist demonstrativer Ausdruck emotionaler, sozialer und intellektueller Unreife.
Politisch links, links-progressiv ist von jeher gegen Autoritarismus, Herrschaft, Repression, Strafe, Militär, Unterdrückung, Ausbeutung, für Gleichberechtigung, Emanzipation, Autonomie, Solidarität.
Man hat Werte, Überzeugungen, die praktisch, in Lebenspraxis umzusetzen, zu leben durchaus anstrengend sind, die man nicht aus dem Ärmel schüttelt. Aber das sind die grundsätzlichen Unterschiede, siehe oben genannt zur politischen Rechten, zu Rechtskonservatismus, der sich auf patriarchale Einstellung, Vorstellungen, Verhaltensweisen, Ziele gründet.
Bei "französischen Linken", Linksintellektuellen beziehe jedenfalls ich mich v.a. auf Émile Zola, Denis Diderot, Albert Camus, Pierre Bourdieu, außerdem auf David Graeber (nicht Franzose, aber links und Anarchist), Erich Fromm und Arno Gruen.
Bekannte Frauen: Emma Goldman, Voltairine de Cleyre, Louise Michel bspw..
Tatsächlich kenne ich keine gegenwärtig lebenden Frauen, die sich selbst als Anarchistinnen bezeichnen.
Es sind aber aus bekannten Gründen - und nach wie vor deshalb so - mehrheitlich Männer in Politik, Wirtschaft, lange Zeit auch in Wissenschaft, Kultur aktiv bzw. Ton angebend, dies war insbes. zu Ende des 19. Jahrhunderts noch so.
Das Verhalten von Männern im Patriarchat gründet sich auf selbiges, d.h. ist patriarchal-autoritär, weil und so lange es ihnen mehr Vorteile als Nachteile bringt.
Anarchismus ist vor allem eine Lebenspraxis, nicht starr, nicht unveränderlich, aber mit bestimmten Werten, Idealen und diese Werte, Ideale, Überzeugungen, Ziele stehen jenen des Rechtskonservatismus, konservativ eingestellter Menschen, in vielen Punkten diametral entgegen. Siehe, wie oben bereits ausgeführt.
Sehr viele Verbesserungen hinsichtlich Arbeit, Lohnarbeit, gehen auf Anarchisten zurück.
Grundsätzlich ist kollektivistischer Anarchismus nicht egozentriert, sondern hat Gleichberechtigung, Gleichwertigkeit, Gleichwürdigkeit, Selbstbestimmung, Solidarität, Gemeinwohl zum Ziel.
Und grundsätzlich streben Anarchisten nach Freiheit von Herrschaft und Unterdrückung, Freiheit von Autoritarismus, Staat, Kirche/Religion/Glaube (inkl. Aberglaube, Esoterik, Fatalismus), Unterdrückung, Knechtung, Ausgrenzung, Armut. Das ist ein Prozess.
Je mehr Menschen diese Werte, Überzeugungen, Ideale, Ziele teilen und diesen Prozess der Veränderung aktiv, gewaltfrei, solidarisch, kooperativ unterstützen, umso wahrscheinlicher ist es, dass daraus gesellschaftlich, gemeinschaftlich gelebte Praxis wird.
Immer ging und geht es im global nach wie vor bestehenden Patriarchat um Rache, Vergeltung, Strafe, Konkurrenz, Übervorteilung, Macht, Unterwerfung, Ausbeutung, Gewalt, Krieg - statt um Kooperation, Solidarisieren, Gemeinwohl: für a l l e Menschen. Menschenwürde.
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