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Sabeth schreibt

Poesie Melancholie Philosophie Feminismus Anarchismus - non serviam.

Kleine Bittschrift

 
Kleine Bittschrift
 
Vorm leeren Blatte sitze ich
das Herz drängt übervoll
Dir zu schreiben, Dir zu sagen
von den sorgenvollen Plagen
von den Ängsten, dem Gefecht …
nur wie
weiß ich noch nicht so recht
 
Fragen, Verlustangst, Hoffnung, Schmerz –
dieses Lied ist grauer Greis
Falsche Signale, fehlende Sprache
zu hoch auch Stolz und Erwartung …
 
Verletzungen
sind deren Preis
den zu zahlen es dann gilt
wenn die Enge überquillt
 
wenn ein jeder meint
mehr zu geben, mehr zu tun
nicht geseh´n, erkannt sich glaubt
unverstanden, überrannt
wenn es beiden schließlich scheint
sinnlos würde die Zeit geraubt
 
Wiederholte Differenzen
lassen den Gedanken schwinden
es bestünde Möglichkeit
den gemeinsamen Gang zu finden
Und am guten Willen zehrt
dass der stete, bitt´re Kampf
auch des Leibes Kräfte leert
 
Schon geht die Geduld zur Neige:
Alles war nur Illusion!
Oder ist man bloß zu feige
scheut die Mühen vor dem Lohn?
 
Leichtfertig wirft in der Jugend
man so manches hin und weg
konsumiert, tauscht aus
alles neu, noch ungelebt
sucht man unbedarft nach Spaß
strebt nicht nach solidem Haus
 
Erst die Jahre schleifen ab
und man sehnt sich nach Bestand
So besinnt man sich bisweilen -
gibt das Korn nicht aus der Hand
 
Was ich doch in Dir gefunden
ist ja Teil von meinem Sein
sind die gleichen Schmerzen, Wunden
Kampf und Not und Seelenpein
 
… ist die Suche nach dem Licht
trotz des Zweifels Schwergewicht
ist das früh durchdornte Kind
das um Halt und Haltung ringt
ist die Leidenschaft zur Tiefe
wie die Feuer-Energie
ist das herzvolle Empfinden
das dieselbe Quelle lieh
 
Was mich längst an Dich gebunden –
Deines Wesens Einzigkeit
ist die Fülle kleiner Dinge
ihre Klangvollendetheit
 
… dass Du suchst, Dich mühst
dass nicht kleinmütig Du fliehst
dass spontan Du offen sprichst
nicht unter Schatten zusammenbrichst
 
… ist Dein Staunen, Stürmen, Drängen
der Wille, Dein Herz an Eins zu hängen
ist die Gesamtkomposition
Deiner klangreichen Person
 
Du kannst lachen, Du kannst leiden
nicht mit Halbheit Dich bescheiden
Du kannst glauben, Du willst hoffen
lange steht Dein Tor schon offen …
 
Lass die Pforte uns nicht schließen
Lass uns, Eins ins And´re, fließen
Lass uns sprechen
statt zu brechen
es uns tragen, nicht verzagen
 
Lass uns Geiste öffnen, weiten
uns von Mut und Liebe leiten.
 
… So sitze ich vorm vollen Blatt
aus dem Herzen Dir zu schreiben
ohne Antwort, ohne Schluss
Dich nur bittend, mir
 
zu bleiben
 
-
 
 

 

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