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Sabeth schreibt

Poesie Melancholie Philosophie Feminismus Anarchismus - non serviam.

unten

 
unten
 
Durch sterile Flure
in blaukaltem Kunstlicht
erstickende Hirnwatte durchschritten
 
An der Kehle
die geschliffene Klinge
so viel Zaudern gelitten –
noch immer nicht
den geifernden Lebenstrieb zerschnitten
 
Im offenen Feld
unter ausweidender Sonne
das blasse Verlöschen
zelebriert
da Vernichtungsschmerz
die kontrollverlustige Fratze gebiert
 
Das seilgebundene Selbst
von der Leine gelassen
steigt Stufe um Stufe
hinunter
hinab
bis zum Sturz
in sein Schwarz
in dem es
nichts
mehr gibt als
den Freien Fall …
 
Bis zum Aufschlagen
auf dem Grund
des Seins
 
In zahllose Splitter zersprengt
durch unnennbare Pein
sich selbst sezierend
mit elendem Ich-Rest allein
 
Das Fleisch
verbrannt
an der eigenen Glut
Der Wille
verwest
unter geronnenem Blut
 
Die Grenze der Tiefe
irreversibel verletzt
Den innersten Kern
wollüstig zerfetzt
 
selbstbewusst
in bewusstloses Koma getaucht
Der letzten Verbindung
nach oben
beraubt
 
… schließen sich weiß schäumende Wellengebirge
wie Lawinen aus Sand
um den eiternassen Seelenwundbrand
 
bis endlich
triumphierend
über die Klippe gesprungen
die tonlose Stimme
den Zerfall besungen –
 
der oszillierende Abgrund
einen Funken ausspeit
 
… das röchelnd winselnde Tier
von seinen bleiernen Ketten
 
befreit.
 
-
 
 
 
 

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