04. September 2024
Alter, Krankheit, Unfall, Pflegebedürftigkeit, Pflege und bestehende Hindernisse, politische Missstände ...
Habt ihr sowas wie eine wirksame, rechtlich sichere (notariell beglaubigte) Vorsorgevollmacht und/oder Patientenverfügung?
Habt ihr Angehörige, Familie, Freunde, Kinder, die eure Angelegenheiten regeln, euch vlt. auch pflegen (werden/wollen, können)?
Wieviele Menschen in Deutschland werden aufgrund von Alter, Krankheit, Demenz oder Behinderung zu Hause ambulant von auch oder nur der Familie gepflegt und wieviele vollstationär in Heimen, Einrichtungen?
Wusstet ihr, dass auch Eltern keine ärztlichen, medizinischen Informationen erhalten und keine solchen Entscheidungen treffen können, wenn ihre Kinder volljährig sind und es keine Vorsorgevollmacht gibt?
Wann kann man in Deutschland sein Leben endlich selbstbestimmt, menschenwürdig, ohne Leid, sicher selbst beenden, idealerweise mit ärztlicher Begleitung und Natrium-Pentobarbital i.v., nicht oral eingenommen? ! ? Freitod, Suizid, siehe BVerfG-Urteil vom 26. Februar 2020 - 2 BvR 2347/15!
Oder findet ihr den Gedanken, die Vorstellung angenehm, in fortgeschrittenem Alter als Pflegefall, ggf. dement oder schwer krank in einer Einrichtung, einem Pflegeheim "fremdbetreut" Tag für Tag dem Tod nur noch entgegenzuvegetieren?
? ? ?
Wieviele ältere und alte Menschen, Eltern, v.a. Frauen, Mütter, Alleinerziehende, die ihre Kinder Jahre und Jahrzehnte fürsorglich, verantwortungsvoll, bedürfnisorientiert! umsorgt haben, sind im Alter von diesen Kindern ausrangiert, abgeschoben: Pflegeheim, "Fremdbetreuung"?
Alternde, alte Eltern, erwachsene Kinder - das Verhältnis, die Fürsorge, Verantwortung ist inzwischen offenbar längst eine Einbahnstraße geworden. Es geht nicht um "Pflicht", es geht um MITGEFÜHL und Wertschätzung.
Es geht nicht darum, ob erwachsene Kinder ihren (alten) Eltern etwas schulden oder etwas aus Pflicht (-vorstellung) oder aufgrund religiösen Indoktriniertseins, Glaubens tun.
Es geht um Wertschätzung, Mitgefühl, Solidarität, Loyalität. Vielleicht sogar Dankbarkeit.
Du hast jahrelang unentbehrliche Arbeit: "häusliche" Sorge-Arbeit geleistet, wirst dafür vor allem als Frau, alleinerziehende, ledige Mutter, lebenslang mit Armut bestraft, inkl. aller bekannten Folgen ... .
Meine Freunde blieben wiederholt auf der Strecke: eben weil ich so früh, mit 19, das erste Mal Mutter wurde, weil ich häufig umziehen musste, weil kinderlose Freunde umzogen (Studium) und andere Interessen hatten, weil soziokulturelle Teilhabe und Mobilität, Mobilseinkönnen (kein Auto, kein Führerschein, ÖPNV und Zug/Bahnfahrten zu teuer) in Armut nicht möglich ist.
Es gibt auch keine Art "Kontaktbörse" für mittellose Menschen, keine offenen Begegnungsstätten (nicht: kostenpflichtige Vereine!), die fußläufig, ohne Kosten, ohne ÖPNV für eingeschränkt mobile Menschen erreichbar sind.
Ich wohne in einem weit außerhalb des Zentrums gelegenen, elitären Stadtteil. Nur hier habe ich vor elf Jahren mit Glück eine jobcentertaugliche Wohnung gefunden. Hier gibt es keine "Sozialkaufhäuser", Begegnungsstätten etc..
Und selbst wenn du mit deinen ggf. noch verbliebenen "Angehörigen, Familienmitgliedern" - bspw. Eltern und/oder Kinder - zusammensein möchtest, geht es oft aufgrund räumlicher Distanz und Armut nicht. Sie wohnen zu weit weg, man kann auch nicht einfach umziehen, zusammenziehen.
Staat, Regierungen machen es unmöglich, dass Menschen zusammenkommen, einander gegenseitig unterstützen ... können, siehe Wohnungsnotstand, Pflegenotstand, Armut, Einsamkeit, soziale Isolation, nicht nur/erst im Alter.
Wenn deine alternden oder alten Eltern hunderte Kilometer entfernt wohnen und ihr - sie und du - mittellos, nicht-vermögend, ggf. auch chronisch krank seid, infolgedessen "kaum" mobil sein könnt, WIE willst, kannst du ihnen da helfen, sie unterstützen, sie pflegen - w i e ? ? ?
Sehr vieles an der Art und Weise, wie wir heute "leben", wohnen, arbeiten uns (vermeintlich) "entspannen", was und wie wir konsumieren, wie wir was medizinisch behandeln, "therapieren" ist falsch, ist schädigend, macht (zusätzlich) krank!:
Ehe, Kleinfamilie, Kapitalismus, Neoliberalismus, Primat der Wirtschaft, statt des Sozialen: "Arbeit" bzw. Erwerbstätigkeit, Zwang zur Lohnarbeit, Beziehungslosigkeit, Bindungslosigkeit, Singledasein, Drogen, Sucht, Konsumismus - Kompensationsverhalten, Selbstbetrug ... .
Kapitalismus ist nicht Gemeinwohl, sondern das Gegenteil dessen.
Fremdbetreuung ist systematische, gezielte, vorsätzlich getätigte Auslagerung - ausgerechnet von bedürftigen, verletzlichen, oft wehrlosen Menschen: Kindern, Säuglingen, Kleinkindern, kranken, alten, behinderten, sterbenden Menschen. Damit "die Leistungsfähigen" "arbeiten gehen" können. Menschenverachtend.
Wie geht eine Gesellschaft mit ihren Alten, Sterbenden, Kranken, Versehrten, Kindern, Fremden um?
Wir lagern sie sämtlich in Einrichtungen zur Fremd"betreuung" aus - bequem, kalt, schäbig.
Um "frei", ohne Ballast der Lohnarbeit frönen zu können, uns unter diese Knute zu beugen.
Wohl wissend, aber zumeist, alltäglich verdrängend, dass wir alle einmal Kinder waren, krank, alt werden und dass nichts im Leben eines jeden Menschen so gewiss ist wie der Tod - nicht nur sein eigener.
Wie barbarisch kann Mensch sein: wenn sein Mitgefühl betäubt ist.
An dieser Stelle abermals der Verweis auf Erich Fromm - "Haben oder Sein", "Die Kunst des Liebens", der passive Mensch, Kompensationsverhalten, Konsumismus ... und Arno Gruen - Mitgefühl, Autonomie, Empfindsamkeit vs. Macht, Erfolg, Anpassung, Gehorsam, Selbstbetrug, Selbstverrat ... .
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05. September 2024
Fortsetzung - persönliche Situation, Lebensumstände, Belastungen, Hürden ...
Wenn du deiner gerade volljährigen Tochter helfen möchtest, aber es nicht kannst, wenn du deiner pflegebedürftigen, schon kurz vorm Sterben gewesenen Mutter helfen möchtest, aber es nicht kannst - weil dir das Geld fehlt, weil Behörden, Bürokratie, Gesundheitssystem dir praktische, tatkräftige, bedürfnisorientierte!, nicht-paternalistische, wohltuende! Unterstützung, Beistand unmöglich machen - auch bspw. Pflegeheim, Betreuer, Betreuungsgericht bei Mutter und Klinikambulanzen, Fachärzte (keine zeitnahen Termine), Krankenkasse (u.a. keine Reha-Bewilligung) sowie behandelnde Ärztin (über Wochen, zuletzt drei Monate! keinerlei Rückmeldung bei uns, bis ich bei der Kassenärztlichen Vereinigung schließlich "Hilfe" suchte ...) - wenn du ca. 800 km (?) entfernt wohnst (von Mutter), deshalb nicht einmal von sterbenden Menschen - bspw. vor Jahren auch meinen Pflegeeltern, beiden - Abschied nehmen und vor Ort nichts erledigen, nicht unterstützen, nichts bringen, besorgen ... kannst, wenn du selbst chronisch physisch krank, geschwächt bist und leider auch dein erwachsener (31-jähriger) Sohn, den du seit mindestens 11 Jahren bekniest, er möge doch b i t t e zumindest für deine Tochter, seine (Halb-) Schwester gelegentlich eine Bezugsperson sein, auch nicht "beisteht", für seine Schwester nicht "da ist", es nicht sein w i l l - wenn du aufgrund all dessen - Biographie, materielle Armut seit Jugend, alleinerziehend mit einem, dann zwei Kindern, jetzt "nur noch einem" seit insgesamt drei Jahrzehnten, eigene körperliche Erkrankungen, Dauerstress mit dem Jobcenter ("Bürgergeld", Hartz IV) - l ä n g s t dringend "Bezugspersonen" brauchst: Menschen, denen du vertrauen kannst, die dich nicht beschädigen, benutzen, die mitfühlend sind, die dir mit Tat, nicht bloß "Ratschlägen", beistehen, die Anteil nehmen, dir Halt geben, dich mal im Arm h a l t e n, dir mal etwas abnehmen ..., Menschen, auf die du dich verlassen kannst: gerade in der Not, bspw. auch dann, wenn/weil du vom Jobcenter vollsanktioniert bist (bereits warst) oder krankheitsbedingt bettlägerig bist (bereits warst) - wenn du all das: solche Menschen, Bezugspersonen, Familie, Freunde, Partner und hilfreiches GELD gerade aufgrund deiner Lebensumstände (Armut, fehlende Mobilität, Krankheit, Gebundensein mit Kindern über viele Jahre deiner eigenen Jugend) nicht hast - was machst du dann?
Aktuell bspw. bräuchte ich umgehend ein Seniorenhandy, Smartphone und einen "Senioren-Laptop" oder ggf. wenigstens ein geeignetes Tablet mit Tastatur für meine pflegebedürftige Mutter. Wie, woher, von welchem Geld beschaffen?
Ich bräuchte eine bestimmte Fachärztin/Facharzt und Untersuchung in einer UKE-Spezialambulanz für meine Tochter sowie Reha-Bewilligung für sie - keine Chance!
Ich müsste mich längst um bauliche Mängel, Defekte in meiner Mietwohnung kümmern: kostet Geld, das ich nicht habe und es wären dann mehrere unterschiedliche Handwerker zu beauftragen (von Vermieterin), somit etliche Termine für Instandsetzungsarbeiten zu vereinbaren - w i e, wenn ich oft körperlich nicht kann?!
Du versuchst, dich um das Wohl anderer bedürfnisorientiert, einfühlsam, effektiv zu kümmern, bemühst dich darum, aber dir fehlen die Kraft und die finanziellen Mittel sowie das Mitwirken anderer erforderlicher Menschen.
Wie soll man da nicht "resignieren", aufgeben?
Und falls sich jemand gewundert oder gefragt haben sollte: Ja, es geht um meine leibliche Mutter - die ich seit fast 30 Jahren nicht mehr gesehen habe, zuletzt war es im Jahr 1995.
An anderer Stelle, siehe "Biographisches", habe ich den Hintergrund, die Umstände ... bereits detailliert offengelegt. Für Nachvollziehbarkeit, Transparenz:
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07. September 2024
Aufgrund meiner Beobachtungen und Erfahrungen denke ich, dass viele Menschen, gleich welchen Alters, auch deshalb diverse Ängste und "Sozialphobie" entwickeln, weil sie zu lange Zeit zu viel einsam, sozial isoliert sind - bspw. krankheits-, armuts- und/oder altersbedingt.
Und ich denke, das ist auch einer der Gründe, warum einige Menschen im Alter "schwierig" werden - sie sind zu wenig unter ihnen vertrauten, verbundenen Menschen: Bezugspersonen, nicht Betreuungspersonal, das sie oft nicht ernstnimmt, keine Zeit für Gespräche, Nähe hat.
Kann es daher nur wiederholen: Es ist falsch, schlecht, schädigend, wie so viele Menschen aufgrund politischer, gesellschaftlicher Missstände und biographischer Umstände "leben" müssen: sozial isoliert, einsam, ausgegrenzt, "fremdbetreut": ausgelagert, kaum oder nicht mobil ... .
Du kannst pflegebedürftige Eltern nicht einfach, zeitnah oder überhaupt je zu dir holen, sie nicht selbst umsorgen, pflegen, "betreuen", nicht zu ihnen ziehen: weil es keinen bezahlbaren Wohnraum gibt, man zu weit voneinander entfernt wohnt: mehrere hundert Kilometer.
Deine volljährigen Kinder können nicht ausziehen, nicht in eigene Wohnung, eigenen Haushalt ziehen, selbständig werden, ihren eigenen Weg gehen ... : weil es keinen bezahlbaren Wohnraum/Mieten gibt, dies insbes. nicht für Menschen mit sehr geringem oder keinem Einkommen. Armut.
Es helfen auch keine Ärzte, Therpeuten, Beratungsstellen, Behörden, Einrichtungen, Heime, Pflegedienste etc. - alles nur in der Theorie, in der Praxis: keine Hilfe.
Unzureichende oder Fehlinformationen, Paternalismus, Mangel an Verständnis, Mitgefühl, viel zu lange Bearbeitungszeiten: in der Zwischenzeit versterben Menschen!
Weil sie schon zu lange chronisch krank, alternd sind, weil sie schon seit Jahren oder Jahrzehnten (!) n i c h t die erforderliche Unterstützung erhalten haben und weil es dann, nach so langer Zeit, ZU SPÄT ist.
Wenn du Glück (!) hast, gibt es mitfühlende, verantwortungsvolle Menschen mit funktionierendem moralischen Kompass und intaktem Mitgefühl (!) in deiner direkten Nähe, idealerweise Familie, Freunde, ggf. Nachbarn, die dir tatkräftig helfen.
Wenn du Glück hast. Zufall.
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08. September 2024
Einsamkeit, soziale Isolation, Messie-Syndrom, "pathologisches Horten" (Sammeln ist etwas anderes), Kompensation
Falls ihr betroffene Angehörige oder Freunde habt oder selbst betroffen seid, hier die für mich bisher beste Information dazu:
"(...) Psychoanalytiker sprechen von einer narzisstischen Störung oder einer oralen Schädigung: Die Betroffenen versuchen unbewusst, die Löcher in der Seele mit Äußerlichkeiten – in diesem Fall mit Sammeln und Horten – zu stopfen. Frühkindliche traumatische Verlusterlebnisse, Bindungsstörungen und kritische Lebensereignisse können eine Einschränkung des emotionalen Erlebens hervorrufen. Es wird dann versucht, dies mit Besitz zu kompensieren: Die Unfähigkeit zu fühlen, bringt Messies dazu, sich für das „Haben“ statt für das „Sein“ (nach Erich Fromm) zu entscheiden. Viele Psychologen, so auch Gisela Steins (9), sehen im Messie-Dasein ein äußerlich sichtbares Spiegelbild des inneren Chaos. Ein erhöhtes Erregungsniveau (oft gespeist durch soziale Ängste, überhöhte Ansprüche an sich selbst und die Trauer darüber, dass man sie nicht erreicht) erschwert die Kontrolle über das Messie-Verhalten. Untersuchungen von Renate Pastenaci (2) zeigen, dass der Müll die Betroffenen von seelischen Problemen entlasten kann und dass bei einer „Entmüllung“ der Wohnung Panikreaktionen auftreten können.
Was sich oberflächlich als Messie-Verhalten zeigt, wird im Einzelfall mit unterschiedlichen Krankheitsbildern konnotiert. (...)
Zwangsstörung
Das Sammeln von Objekten, die nur einen subjektiven und keinen objektiv erkennbaren Wert haben, kann Ausdruck einer Zwangsstörung sein.
Zwanghafte Messies haben Schwierigkeiten, sich von emotional besetzten Gegenständen zu lösen. Die Trennung von dem Gegenstand wird häufig als Verlust eines Teils der eigenen Identität erlebt und ist hochgradig angstbesetzt. Ein weiterer Grund kann ein extremes Vermeidungsverhalten sein, bei dem der Patient – etwa aus Angst, etwas falsch zu machen – alle anstehenden Entscheidungen vor sich herschiebt und sich nicht entscheidet. (...)
Sucht
Häufiger wird das Messie-Phänomen mit Suchterkrankungen konnotiert. Während die zwanghaften Messies strukturiert, ordentlich und vordergründig kontrollierend mit dem Horten und Sammeln umgehen, haben die Suchtkranken einen ausgeprägten Kontrollverlust. Ihr Sammeln ist unstrukturiert, chaotisch, ohne System und kann bis zur Vermüllung gehen. Betroffene reagieren mit Messie-Verhalten auf erlebte Verluste oder nicht erfüllte Wünsche. (...)
Depression
Häufig sind einsame, depressive Menschen vom Messie-Syndrom betroffen. Es ist jedoch selten das Leitsymptom, sondern eine Nebenproblematik. Der Mangel an Zuwendung und auch die eigene Gefühlsarmut verlangen nach einem Ausgleich. Die materiell greifbaren Objekte treten an die Stelle sozialer Nähe und steigern kurzfristig das Selbstwertgefühl. Deshalb kommt es zu weiteren Anhäufungen, aber auch zu immer größeren Frustrationen. Der Depressive landet in einem Teufelskreis: Durch die fortschreitende Isolation können die wahren sozialen Defizite nicht aufgefangen werden, und die depressiven Phasen verschlimmern sich. (...)
Altersverwahrlosung
Die Verwahrlosung und „Vermüllung“ im Alter ist häufig Ausdruck altersbedingter Krankheiten oder sozialer Isolation. Demente Patienten versuchen, sich symbolisch (durch das Horten) ihre Welt zu erhalten: Was sie „im Kopf“ immer wieder verlieren, wird materiell festgehalten oder herangeschafft. Zudem „vergessen“ die Betroffenen im fortgeschrittenen Stadium der Krankheit, sich selbst und ihre Wohnung zu pflegen.
Auch soziale Ängste im Alter führen häufig zu aufgetürmten Müllbergen – als „Schutz“ gegen die Außenwelt. Menschen, die im Alter kaum soziale Kontakte haben, leben oft nur in der Erinnerung.
Ihre einzige Lebenserfüllung ist das Aufbewahren alter Kleider, Fotos und Verpackungen, da es sonst nichts mehr in ihrem Leben gibt, woran sie sich halten können. (...)"
Und deshalb hilft messies, hilft einem messie auch NICHT, nur aufzuräumen und das Schlimmste für Betroffene ist, in der Wohnung eine Entrümpelungsfirma wüten zu lassen, aber genau das wird gerade bei alten und/oder pflegebedürftigen Menschen vollzogen, diese die Betroffenen massiv belastende, brachiale, brutale Vorgehensweise ist überdies mit hohen Kosten verbunden. Sie müssen diese Misshandlung also auch noch selbst bezahlen - oder kommen in ein Pflegeheim. So viel nochmal zur "Hilfe, Unterstützung" in Deutschland - "Sozialstaat".
Bloßes Aufräumen, Ausräumen, Entrümpeln, Reinigen der Wohnung hilft einem messie nicht! Diese Menschen brauchen psychotherapeutische Hilfe, vor allem: Bezugspersonen, Beziehungen, soziales Eingebundensein, statt Einsamkeit, soziale Isolation!
Ich habe vier Personen in meinem Umfeld, die davon betroffen, die "messies" sind, die pathologisch Horten ... und darunter mehr oder weniger bewusst leiden.
Welche bedürfnisorientierte, wohltuende, effektive Hilfe erhalten mittellose messies zeitnah! wo, wie, von wem?: In materieller, finanzieller Armut.
Besonders belastend und beschädigend, für Betroffene und Angehörige erschütternd ist es, wenn es sich um einen pflegebedürftigen Menschen handelt, der vor von gesetzlichem Betreuer vor die "Wahl" gestellt wird:
entweder teure Entrümpelung der Wohnung, Kosten ca. €3000,- oder vollstationäre Unterbringung - dauerhaft, endgültig, irreversibel - in einem Pflegeheim, "Seniorenheim".
Ja, es geht um meine Mutter.
W a s soll, was kann ich w i e tun - selbst mittellos und aus ca. 800 Kilometern räumlicher Entfernung?! ?
Selbstverständlich will meine Mutter n i c h t in ein Pflegeheim, dort auch nicht sterben.
Selbstverständlich möchte auch meine Mutter in ihrer vertrauten Umgebung, ihrer Wohnung und so lange als möglich selbstbestimmt bleiben - wie es wohl die meisten Menschen so möchten.
Übrigens: Meine Mutter hat keinen Festnetzanschluss mehr, kein funktionierendes Handy (Mobiltelefon, Smartphone), keinen PC, Laptop, kein Tablet, keinen Internetzugang - sie ist mental fit, nicht dement, aber mittellos, kann nicht einmal jemanden anrufen ! ! ! Armut.
Armut tötet. Menschen. Auf vielerlei Weise, Arten, Wegen ..., zumeist auf Raten: sukzessive - jedenfalls immer absolut verlässlich.
Mittellose Menschen werden schneller, früher krank, alt, einsam - sind früher tot.
Falls ihr es noch nicht wusstet.
Und nein, ich kann nicht einfach zu meiner Mutter nach Süddeutschland fahren. Ich habe nicht das Geld für die Zugfahrt, Fahrkarte, weder Führerschein noch Auto, könnte dort nirgendwo unterkommen, habe hier eine Tochter "in Behandlung", die jedoch auch keine Hilfe erhält ... .
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10.09.2024
Alltag im Altenheim, "Seniorenheim"
Was tut ihr Menschen an!? Wie könnt ihr alten Menschen sowas antun?! Es ist eine Zumutung. Schon das Ansehen. D a s soll ich meiner Mutter antun ?!? Pflegeheim!
Siehe ndr-Doku - "Altenheim: Wenn das Leben plötzlich von anderen geregelt wird"
Denkt ihr, das sei gut so? Jeder Tag von morgens bis abends gleich, künstlich durchgetaktet, rund um die Uhr fremdbestimmt: wann wie Körperpflege, was wann essen, welche "Freizeitangebote", wann schlafen, wann aufstehen ...
ES - IST - EINE - ZUMUTUNG ! ! !
Nur weil ein Mensch alt, gebrechlich, auf Hilfe angewiesen ist, ist er deshalb nicht zwangsläufig dement oder blöde und will auch nicht wie ein Kleinkind behandelt werden!
ES IST FALSCH!: kleine Kinder zusammenzupferchen und/oder alte Menschen. Fremdbetreuung, Auslagerung.
Es ist falsch, Menschen in "altersähnlichen Gruppen" wie Tiere zu dressieren, Menschen wie Roboter zu takten - erst in der Kita, dann beim Job, Lohnarbeit, dann im Altenheim, im Pflegeheim: dem Tod entgegenvegetieren. Fremdbestimmt bis zum letzten Moment.
Niemals je haben Menschen so gelebt!
Menschen lebten in altersgemischten Gemeinschaften zusammen: Kinder, Jugendliche, Adoleszente, Erwachsene, alternde, kranke, gesunde und sterbende Menschen: n i c h t voneinander getrennt!
HÖRT DAMIT ENDLICH AUF ! ! !
Ich ertrage es nicht.
"Um jedoch zu verhindern, dass sich der pflegebedürftige Mensch schon vor dem Umzug vom "echten" Leben ausgeschlossen oder seiner Mitbestimmungsrechte beraubt fühlt (...)"
DOCH, genau das wird er: völlig selbstverständlich!
Was eine Heuchelei!
Und wenn du dann sagst, du möchtest das alles nicht: Altenheim, Pflegeheim, wenn du sagst, du möchtest in deinem Zuhause ärztlich begleitet selbstbestimmt, würdevoll, ohne Leid sterben: Suizid, Freitod, Sterbehilfe - darfst du nicht einmal wengistens das! - Würde ?!?
Es ist falsch. Es ist falsch. Es ist falsch.
Es belastet, schädigt Menschen - psychisch, emotional, sozial und auch physisch, gesundheitlich. Fremdbetreuung ist Auslagerung: Kinder, alte, kranke, fremde, behinderte, sterbende Menschen. Kapitalismus.
Habt ihr alle kein Mitgefühl?
Seid ihr alle so hart indoktriniert, so abgerichtet, dressiert - so gefühllos, kalt, emotional verpanzert, abgestumpft? Denn die Mehrheit lässt es zu, vollzieht es mit, findet es "normal": Fremdbetreuung, Auslagerung.
Wiederhole es nochmals:
Wie geht eine Gesellschaft mit ihren Alten, Sterbenden, Kranken, Versehrten, Kindern, Fremden um?
Wir lagern sie sämtlich in Einrichtungen zur Fremd"betreuung" aus - bequem, kalt, schäbig.
Um "frei", ohne Ballast der Lohnarbeit frönen zu können, uns unter diese Knute zu beugen.
Wohl wissend, aber zumeist, alltäglich verdrängend, dass wir alle einmal Kinder waren, krank, alt werden und dass nichts im Leben eines jeden Menschen so gewiss ist wie der Tod - nicht nur sein eigener.
Wie barbarisch kann Mensch sein: wenn sein Mitgefühl betäubt ist.
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ndr-Doku aus 2018 - "Altenheim: Wenn das Leben plötzlich von anderen geregelt wird"
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Sinn, Ziel des Lebens, Menschsein, Conditio humana, Bewusstsein, Erkenntnis, Reife, Ethik, Verantwortung, Mitgefühl, Liebe, Vergänglichkeit - Kein Mensch ist eine Insel - Sabeth schreibt - Lebenskunst für Laien
28. August 2024 Lebenssinn, Lebenskunst - Bewusstheit, Reflexion, Reife: Mensch s e i n Tatsächlich frage ich mich noch immer, ob die Mehrheit der Menschen, der je einzelne Mensch sich nie oder kaum
https://kallisti-dichtet-belichtet.over-blog.com/2021/04/sinn-ziel-des-lebens-menschsein-conditio-humana-bewusstsein-erkenntnis-reife-ethik-verantwortung-mitgefuhl-liebe-verganglichkeit-kei
ndr, 18.06.2024 - "Plötzlich kein Kontakt mehr: Wenn Kinder ihre Eltern verlassen"
19. Juni 2024
Zu oben verlinktem Artikel des ndr vom 18.06.2024 - "Plötzlich kein Kontakt mehr: Wenn Kinder ihre Eltern verlassen"
Verlassene, verwaiste Eltern, Kontaktabbruch vonseiten erwachsener Kinder - siehe dazu nachfolgende Fragen und Anmerkungen - von einer Frau (mir), die zweifache Mutter ist, Tochter war und beide Arten des Kontaktabbruchs kennt.
Was auffällt:
1. Es ist fast immer die Rede von Müttern, kaum je von Vätern, obwohl zunächst von "verlassenen Eltern" gesprochen wird. Es geht fast immer vor allem um das Verhältnis zur Mutter. Warum nicht um das zum Vater? Wir kennen die Gründe, Missstände. ;)
2. Warum wird nie gefragt, ob und wie auch ältere Kinder, Jugendliche, Adoleszente und erwachsene (?) Kinder sich ihren Eltern, insbes. Müttern gegenüber angemessen, fair, prosozial, mitfühlend, wertschätzend verhalten könnten, sollten?
Ein Konflikt ist nie einseitig verursacht.
3. In wievielen Fällen solcher Kontaktabbrüche lag tatsächlich Kindesmisshandlung, Kindeswohlschädigung (inkl. Vernachlässigung, psychischer Gewalt) zugrunde und in wievielen geht es um ganz anderes? Und um jeweils was aus welchen Gründen?
Was hat das mit Ehe, Kleinfamilie, mit welchen Vorstellungen von Eltern, Elternschaft, Müttern, Muttersein zu tun: sowohl aufseiten der Eltern, Mütter als auch der (erwachsenen) Kinder?
Mütter sind auch Frauen, Individuen mit einer Biographie, Vergangenheit, eigenen Wünschen, Bedürfnissen, Belastungen, Grenzen.
Ich kenne beide Seiten, Situationen - sowohl als Kind, Tochter, die den Kontakt abgebrochen hat als auch als Mutter, deren Sohn den Kontakt "abgebrochen" hat.
Nachfolgender Text wurde ursprünglich verfasst am 27. März 2024.
Was kann, was "darf" man als Eltern heute eigentlich noch von seinen jugendlichen, adoleszenten und/oder erwachsenen Kindern an prosozialem Verhalten, Solidarität, Unterstützung, Hilfe erwarten und was wie aus welchen Gründen nicht?
Wie verhält es sich bei euch, anderen Eltern, vor allem Alleinerziehenden mit euren Kindern bzw. Jugendlichen:
In welchem Alter leisten sie zu Hause welche Arbeiten im Haushalt wie oft, welche Aufgaben haben und erfüllen sie wie regelmäßig? Und welche weshalb nicht?
Wie alt sind die Kinder? In Pubertät oder davor oder darüber hinweg?
Was sollen sie im Haushalt bspw. so machen, helfen?
Wie verhält es sich mit Mithilfe zu Hause und wie mit prosozialem Verhalten der Freunde der Kinder (peer group) und wie verhalten sich die Kinder, Jugendlichen gegenüber ihren Freunden?
Wie begründen sie ihre Verweigerung, Unterlassung der Mithilfe, des prosozialen Verhaltens zu Hause?
Gibt es hier?, wo? eigentlich auch andere - wieviele? - Frauen, Mütter, Alleinerziehende, die sich von ihrer Familie, von ihren Kindern und/oder von Männern, "Partnern" ausgebeutet fühlen? Geben, Fürsorge, Verantwortung als Fass ohne Boden, einseitig?
Hat eine mittellose, nicht-vermögende, überzeugt ledige, unfreiwillig allenerziehende Frau, Mutter, unbezahlt Sorge-Arbeit Leistende eigentlich auch irgendwann ein moralisches, ethisches Recht auf Selbstbestimmung, Fürsorge - wessen?, Teilhabe - wann?
Und was, wenn du als Mutter, Alleinerziehende physisch und psychisch nicht mehr kannst? Burnout, Mütterburnout.
Es gab schon Kontakte zum Jugendamt - hat nicht geholfen.
Es gibt/gab schon "Therapie" für Tochter - hilft ihr leider nicht.
Jobcenter setzt unter Druck, sanktioniert ... . Armut.
A l l e i n Alleinerziehende, Frauen, Mütter, Sorge-Arbeit Leistende, Pflegende: ohne Einkommen, ohne Vermögen - mittellos, "armutsbetroffen", arm. Drogenfrei. Hier: ohne Alkohol, Cannabis und sonstige Suchtmittel, auch ohne Kaffee.
Wer kümmert sich - wann, wo, wie lange, wie oft - bedürfnisorientiert, wohltuend, nicht-paternalistisch, respektvoll, mitfühlend, stärkend um die Fürsorglichen, Gebenden - die zumeist die Frauen, Mütter sind?
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26. April 2024
Eltern haben gegenüber ihren pubertierenden, jugendlichen, dann auch volljährigen, adoleszenten und "erwachsenen" Kindern keine Rechte - dürfen heute offenbar nichts mehr von ihren Kindern erwarten, nicht das Basalste.
Eltern, jedenfalls alleinerziehende Mütter haben gegenüber ihren Kindern heute übrigens - erfahrungsgemäß - keinerlei Rechte, dürfen von ihren Kindern auch nichts erwarten: keine Rücksichtnahme, Mithilfe, kein Mitgefühl, keine Verantwortung, Wertschätzung, Loyalität.
Du darfst von deinen pubertierenden, jugendlichen, volljährigen, adoleszenten, "erwachsenen" Kindern nichts erwarten, siehe oben. Du hast gefälligst nur a l l e s zu geben: als Mutter, Frau. Aber die Väter dürfen sich verpissen, ihrer Verantwortung und Fürsorge entziehen.
Du erhältst als alleinerziehende, ledige, mittellose Frau und Mutter keine wohltuende Unterstützung, Entlastung, Stärkung, Beistand, Rückhalt.
Als Mutter hast du gefälligst die eierlegende Wollmilchsau zu sein - ohne eigenen Körper, Gefühle, Bedürfnisse.
Aber: Auch eine Frau, Mutter ist ein Mensch: mit physischen, emotionalen, sozialen Bedürfnissen und Grenzen. Keine eierlegende Wollmilchsau. Keine Heilige. Keine devote Magd. Kein Benutzungsobjekt. Würde.
Biologische, "säumige" Väter, Vater: keine Umgangspflicht, Sorgepflicht, Verantwortungspflicht - Patriarchat
Staat. Macht. Gewalt. Regierungen, Regierende.
Und: Wie der "Vater" so der Sohn. "Väter", Vaterschaft - Patriarchat: Vaterherrschaft. Nur Rechte, Privilegien und Vermögen, keine Pflichten, Verantwortung, geleistete Fürsorge, SorgeArbeit.
Auch der biologische Vater meines in Kürze 31-jährigen Sohnes verweigert, verwehrt seinem Sohn - schon in/seit dessen Kindheit - den Kontakt, Umgang: Fürsorge und Verantwortung.
Wie es so auch mein biologischer Vater mir gegenüber lebenslang tat, verweigerte.
Und nein, ich habe diesem Mann, dem biologischen Vater meines Sohnes, nie den Umgang, Kontakt mit seinem Sohn verwehrt, im Gegenteil: ich bemühte mich, gerade aufgrund meiner eigenen "Vorgeschichte" um Kontakt zwischen beiden - ohne mich, meine Gegenwart, Anwesenheit.
Nein, es ist n i c h t gut, wohltuend, angemessen, allein alleinerziehend zu sein, denn alle Menschen brauchen lebenslang! mehrere Bezugspersonen unterschiedlichen Alters und unterschiedlichen Geschlechts - Frauen und Männer. Nicht Betreuungspersonal, Fremdbetreuung.
Kein Mensch, gleich welchen Geschlechts und Alters, sollte ein Kind oder gar mehrere Kinder allein, als einzige, alleinige Bezugsperson, umsorgen müssen. Sorge-Arbeit (emotional, sozial, physisch, psychisch, organisatorisch ...), Fürsorge, Verantwortung, Kindeswohl, Elternwohl.
Und nochmal: Nein, Fremdbetreuung, d.h. bezahltes Betreuungspersonal in Kita, Krippe, Kindergarten, Schule ... ist n i c h t dasselbe wie, auch nicht annähernd vergleichbar mit (idealerweise langjährig bekannten, vertrauten, zugewandten, wohltuenden) Bezugspersonen.
Die immer frühere, immer längere, kapitalistisch ausbeutbare Fremdbetreuung, in Form von Lohnarbeit, von Auslagerung von Kindern, Alten, Kranken, Sterbenden, ist nicht Lösung, sondern Teil des Problems und manifestiert dieses. Bezugspersonen, statt Betreuungspersonal.
Was meine ich mit "allein alleinerziehend":
Es gibt
- keine unterstützenden Eltern, Großeltern oder anderweitige Familie
- keine unterstützenden, entlastenden, Verantwortung tragenden, alltäglich Fürsorge leistenden Kindesväter
- kein Geld für Babysitter
- keinen neuen Partner/Bezugsperson
Das Jugendamt - eine staatliche Kontroll-, Überwachungsinstanz - hat hier übrigens noch nie geholfen, wann immer ich mich eigeninitiativ Hilfe suchend an selbiges wandte: sowohl damals bei Sohn (in dessen Pubertät), als auch bei Tochter: nach deren Volljährigkeit.
Eltern haben keine Rechte, müssen alles ertragen, aushalten.
Was macht man eigentlich, wenn man seit 30 JAHREN (!) als allein alleinerziehende, ledige, mittellose, nicht mobile Frau und Mutter Bezugspersonen - NICHT: bezahltes Betreuungspersonal, Beratung, Therapie, Coaching - für sich und seine Kinder braucht?
Frauen, Mütter, Alleinerziehende - Die Frage ist leider nach wie vor unbeantwortet:
Wer kümmert sich wann, wo, wie oft bedürfnisorientiert, nicht-paternalistisch, wohltuend, stärkend um die Gebenden, die Frauen, Mütter, insbesondere, wenn sie ledig und alleinerziehend sind: ?
Wer geht mit euch, allein alleinerziehenden, mittellosen, ggf. chronisch kranken Frauen, Müttern fürsorglich, wertschätzend, liebevoll um? Ohne "Fickgegenleistung".
Seit wann, wie oft, wie lange - wie?
Wer umsorgt, stärkt und wertschätzt bedürfnisorientiert-fürsorglich, nicht paternalistisch, achtsam, empathisch, liebevoll die Sorge-Arbeit-Leistenden: weltweit nach wie vor mehrheitlich biologische Frauen. ? Wann, wo, wie, wodurch, wie oft, wie lange?
Wer kauft für euch Lebensmittel ein, wenn ihr krank seid?
Wer kocht euch Tee, Suppe ... ?
Wer nimmt euch in den Arm, ist zärtlich zu euch, berührt euch wohltuend: nicht-sexuell?
Wer kümmert sich um eure (kleinen) Kinder, wenn ihr krank, bettlägerig oder im Krankenhaus seid?
Wer putzt, wäscht, kocht für euch, wenn ihr längerfristig krank seid?
Wer bringt euch Kleinigkeiten mit, macht euch damit oder mit bestimmtem Tun, Verhalten eine kleine Freude, um euch Wohl zu tun, aufzuheitern, zu stärken?
Wer steht emotional, sozial, politisch an eurer Seite?
Wenn du selbst schon ohne Eltern, Bezugspersonen, Wurzeln aufgewachsen bist, dann früh mittellos, ledig alleinerziehende Mutter wirst, dich mit Kindern alleine durchs Leben schlagen musst, inkl. mehrerer Umzüge ..., wird es schwierig mit Bezugspersonen, Freunden, Freundschaften.
Und der Staat, Regierung, Regierungen b e s t r a f e n dich als ledige, mittellose, alleinerziehende Frau und Mutter noch zusätzlich mit Armut - trotz/für die von dir geleistete Arbeit, Sorge-Arbeit und deine Selbstbestimmung. "Bürgergeld", Hartz IV, Sanktionen: Kürzen, Unterschreiten sogar des sogen. Existenzminimums - vorsätzliche Existenzgefährdung, sukzessive Existenzvernichtung.
Für alles in diesen 30 Jahren, Lebensjahren, Geleistete, Durchlittene, Entbehrte, Bewältigte erhältst du nicht einmal wenigstens von irgendjemandem Anerkennung, Wertschätzung, nein, du wirst n u r bepöbelt und existenziell! sukzessive vernichtet: Bürgergeld, Sanktionen, Armut.
Nein, es verhält sich gerade nicht so, dass es keine Alternative zu patriarchaler Ehe und Kleinfamilie gäbe, aber diese Alternative - cohousing, Wahlverwandtschaften, alternative Wohnformen, Wohnprojekte - werden staatlich nicht gefördert, unterstützt.
Ehe und Kleinfamilie werden nach wie vor vom Staat, von Regierungen gefördert, als einzig akzeptable "Lebensform" anerkannt, siehe deshalb auch die sogen. Homoehe.
Hauptsache patriarchale Institution Ehe. Patriarchat.
Nein, es verhält sich keineswegs so, dass die "dumme, schlechte, böse, unfähige, gestörte" Mutter, Alleinerziehende, Frau - in diesem Falle, aber eben nicht nur ich - ihre Kinder "nicht richtig erzogen" oder ihnen Falsches "vorgelebt" hat. Sie hat sie halt nur nicht autoritär abgerichtet, dressiert.
Diese Mutter, Frau, Alleinerziehende - in diesem Falle ich - hat ihre beiden Kindern nie vernachlässigt, misshandelt, nie ihre eigenen Bedürfnisse über die der Kinder gestellt, sondern drei Jahrzehnte erhebliche Verzichte geleistet, sie hat nicht gesoffen, gekifft, gefressen.
Sie war all die Jahre, trotz bestehender materieller Armut und fehlender weiterer Bezugspersonen (Väter, Großeltern, Familie ...), um das physische, leibliche, gesundheitliche und psychisch-emotionale Wohl der Kinder bemüht. Soweit es ihr sozioökonomisch möglich war und ist.
Es sind auch nicht ihre beiden Kinder, die chronisch krank, mangelernährt, untergewichtig, abgemagert waren oder sind und es sind auch nicht die Kinder, die völlig sozial isoliert vegetieren - es ist die Mutter. WEIL sie allein alleinerziehend, ledig, mittellos ist.
Wenn du dann endgültig nicht mehr kannst - weder physisch noch psychisch, weil du seit etlichen Jahren schon nur noch im roten Bereich "funktionierst": ohne Treibstoff, Energie ... - und dich ans Jugendamt wendest, heißt es: Nein, Hilfe kann nur Ihr volljähriges Kind beantragen.
Und vom Jobcenter wirst du im "Bürgergeld"-Vollzug überdies vollsanktioniert. Vollsanktionierung, Totalsanktion wegen "fehlender Mitwirkung" - Zwang, Strafe, Gewalt: Entzug der Existenzgrundlage - Existenzvernichtung. Staat. Macht. Gewalt.
Es geht nicht um "Beziehungen erzwingen", sondern um Verantwortung, angemessene Fürsorge, Mitgefühl, Wertschätzung, Loyalität - das sollte ein Kind von seinen Eltern erwarten können und gleichermaßen alternde, ggf. kranke, mittellose Eltern von ihren volljährigen Kindern.
Kinder sind keine "Privatsache, Privatangelegenheit", kein "Privatvergnügen", dies insbes. dann nicht, wenn deren "Eltern" überzeugt ledige, deshalb mittellose, unfreiwillig alleinerziehende Mütter, Frauen sind, die ungeplant schwanger wurden.
Welche "souveräne Entscheidung" hat mich in welche Lage gebracht?
Nein, Sorge-Arbeit ist keine Privatsache - ganz im Gegenteil. Siehe schon alleine Art. 6 Abs. 4 GG. Sowie diese Tatsache:
Wie geht eine Gesellschaft mit ihren Alten, Sterbenden, Kranken, Versehrten, Kindern, Fremden um?
Wir lagern sie sämtlich in Einrichtungen zur Fremd"betruung" aus - bequem, kalt, schäbig. Um "frei", ohne Ballast, der Lohnarbeit frönen zu können, uns unter diese Knute zu beugen.
Wohl wissend, aber zumeist, alltäglich verdrängend, dass wir alle einmal Kinder waren, krank, alt werden und dass nichts im Leben eines jeden Menschen so gewiss ist wie der Tod - nicht nur sein eigener.
Wie barbarisch kann Mensch sein: wenn sein Mitgefühl betäubt ist.
Im Gegensatz zu meinen biologischen "Eltern" habe ich mich um meine beiden Kinder verantwortungsvoll, bedürfnisorientiert im Rahmen meiner sozioökonomischen Möglichkeiten gekümmert, sie umsorgt - sie nicht abgeschoben, entsorgt.
Aber nach wie vor gilt offensichtlich: Den Vätern die Rechte, den Müttern die Pflichten. Patriarchat.
Wenn du dich als Mutter von deinen Kindern trennst, giltst du als "Rabenmutter", ein "Vater" darf seine Kinder aber problemlos, konsequenzenlos, ohne Nachteile oder gar Strafen im Stich lassen. Lebenslang.
Nein, für jedenfalls mich war es k e i n "Privatvergnügen", allein alleinerziehend, ohne jeglichen familiären, sozialen Rückhalt, Beistand, ledig, deshalb mittellos 31 Jahre lang für zwei Kinder Fürsorge, Sorge-Arbeit zu leisten, Verantwortung zu tragen.
Arbeit - Leistung - Armut.
Und das, siehe oben: MITGEFÜHL ..., trifft m.E. auch auf einen "erwachsenen" (?), 30-jährigen Bruder gegenüber seiner 13 Jahre jüngeren Schwester zu: wenn er weiß, dass sie sich einen Bruder als Bezugsperson wünscht, braucht.
Nein, leider konnte ich meinen beiden Kindern eine Familie - Väter, Großeltern, Onkel, Tanten - nicht backen. Ich hatte selbst schon keine solche: Herkunftsfamilie, Eltern, Wurzeln.
Für die säumigen Väter bin ich nicht verantwortlich.
Meine Freunde blieben wiederholt auf der Strecke: eben weil ich so früh, mit 19, das erste Mal Mutter wurde, weil ich häufig umziehen musste, weil kinderlose Freunde umzogen (Studium) und andere Interessen hatten, weil soziokulturelle Teilhabe in Armut nicht möglich ist:
Hartz IV, Bürgergeld, materielle Armut, infolgedessen chronische Krankheit, fehlende Mobilität, fehlende soziokulturelle Teilhabe und neue Leute, Freunde, Sozialkontakte finden, kennenlernen, Beziehungen knüpfen ist nahezu unmöglich.
Es gibt auch keine Art "Kontaktbörse" für mittellose Menschen, keine offenen Begegnungsstätten (nicht: Vereine!), die fußläufig, ohne Kosten, ohne ÖPNV für eingeschränkt mobile Menschen erreichbar sind.
Ich wohne in einem weit außerhalb des Zentrums gelegenen, elitären Stadtteil. Nur hier habe ich vor elf Jahren mit Glück eine jobcentertaugliche Wohnung gefunden.
Hier gibt es keine "Sozialkaufhäuser", Begegnungsstätten, Sozialberatungsstellen, keine Rechtsberatung (ÖRA-Zweigstelle), keine linken "Läden", Projekte, Initiativen. Fahrrad hatten immer nur die Kinder: secondhand.
Warum "nebenan.de" für mich keine Option ist - keinen Bock auf Kontrolle, Überwachung.
"Demnach werden persönliche Nutzerdaten auch mit Drittfirmen, Behörden und "anderen Nutzern" geteilt. Die Diensteübergreifende Identifizierung der Nutzer erfolgt je nach Dienst z. B. über Geräte-ID, Werbe-ID, IP-Adressen, Kontaktdaten oder Ortungsdaten."
Damit, siehe oben: "teilen" der Nutzerdaten mit, Zitat: "Behörden und `anderen Nutzern´", hat es sich für jedenfalls mich auch schon erledigt.
Es gab und gibt übrigens offenbar durchaus Männer, Söhne, die aus einfachen Verhältnissen, Arbeiterfamilien stammen und nach ihrem "sozialen Aufstieg" gerade ihre mittellosen Mütter nicht verleugnet haben, bspw. Albert Camus, Pierre Bourdieu, David Graeber, Édouard Louis, Didier Eribon.
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16. August 2020
Wie macht ihr es so, im Hartz-Vollzug, wenn ihr dann doch vielleicht mal neue Leute kennenlernt - und man üblicherweise fragt
"Was machst du so beruflich?" Das jedenfalls früher oder später, direkt oder indirekt, i m m e r Thema ist. Und Leute sich offenbar nach wie vor vorrangig über ihre Erwerbstätigkeit und/oder ihr Vermögen ("Haben statt Sein", Erich Fromm) definieren.
Und wenn man sich dann mit euch "auf einen Kaffee oder ein Bier" treffen will - und ihr nicht mal mobil sein könnt, Gäste zu Hause nicht bewirten könnt, weil die Kohle allmonatlich - und so seit 19 JAHREN: Hartz IV, "Bürgergeld" - schon für euch selbst fürs Essen fehlt.
Und wenn eure Wohnung und ihr selbst `runterkommt, weil das Geld für Reparatur oder Austausch defekter, alter Gebrauchtmöbel, Hausrats, Kleidung, Schuhe, Brille, Friseur fehlt - macht ihr es dann auch so wie ich und bietet allenfalls einen gemeinsamen Spaziergang in - bitte - eurem Stadtteil (da nicht mobil, ÖPNV zu teuer) an oder: wimmelt die Leute schon von Anfang an ab - um weiterhin in sozialer Isolation zu vegetieren, in Armut zu krepieren?
Und wer mir jetzt wieder mit "Integration durch Arbeit", d.h.: kapitalistisch ausbeutbare Erwerbstätigkeit, nicht: gemeinwohlförderliche, erfüllende, sinnstiftende (Sorge-) Arbeit kommt, kann gleich wieder gehen.
14. August 2020
Frage: Gibt es eine Art überregionale Kontaktbörse für Menschen im Hartz IV/Bürgergeld-Vollzug bzw. generell in materieller Armut?
Nicht vorrangig ein Beratungsforum, sondern eher für privaten, sozialen Austausch, Kennenlernen und Kontaktaufnahmemöglichkeiten jeweils vor Ort?
Eine Art überregionales Forum mit regionalen "Unterforen" und der Möglichkeit, sich über diverse Interessen, Ideen, Themen ... austauschen und eben auch offline Kontakte knüpfen zu können - Freundschaften schließen, keine Fickbörse.
Warum, wozu das? Weil Leute in materieller Armut nicht die Möglichkeiten zu Mobilität, soziokultureller Teilhabe, Interessen, Hobbies haben (können) wie andere, Wohlhabende. Weil sie weitgehend ausgegrenzt und abgewertet sind. Weil sie mit Scham und sozialer Isolation belastet sind.
28. April 2023
Wo in Deutschland: in wievielen Städten, Dörfern, Gemeinden, Kommunen, Stadtteilen gibt es offene, kostenfrei zugängliche Orte, Räume, Möglichkeiten für Begegnung, Austausch von Menschen: Kindern, Jugendlichen, Erwachsenen, alten, kranken, behinderten Menschen, Migranten ... ?
Wo gibt es diese Orte, öffentlichen Räume, "Begegnungsstätten", in denen Menschen sich unverbindlich, kostenfrei aufhalten, austauschen, unterhalten, auch Verschiedenes gemeinsam tun, erleben, erfahren, unternehmen, gestalten können: real, nicht-virtuell, leiblich?
06. Juli 2022
WO gibt es wieviele solcher selbstverwalteten, selbstgestalteten offenen, leicht zugänglichen Begegnungsräume, -möglichkeiten für Kinder, Jugendliche, Erwachsene, Senioren? In welchen und wievielen (Klein-) Städten und auf dem Land? Wer hat ZEIT, Muße, Energie und Geld dafür?
Nur dann, wenn Menschen unterschiedlichen Alters und Geschlechts, unterschiedlicher Herkunft, unterschiedlicher Ansichten, Überzeugungen ... einander regelmäßig! direkt begegnen können und wollen, nur dann kann es echte, gelebte Solidarität und Kooperation geben.
Es bedarf dafür des direkten, je persönlichen Kontakts, der leiblichen, mit allen Sinnen erlebten Begegnung zwischen Menschen, Personen, Persönlichkeiten - nur rein virtuell, gar nur via social media, ohne Blickkontakt, Mimik, Gestik, Stimme, leiblichen Anwesenheit: geht es nicht.
Aber statt solche direkten, authentischen, leiblichen Begegnungen, Kontakte, Austausch zu ermöglichen, zu fördern, findet das Gegenteil statt: Digitalisierung sämtlicher Lebensbereiche. Home Office, Home Schooling, social media, Konsum, digitalisierte Verwaltung, digitale Identität.
23. Januar 2024
Und wenn du nicht günstig einkaufen kannst, weil die Lebensmittelgeschäfte 2 km (einfache Strecke) entfernt sind und es in deinem Stadtteil keine Secondhand-Läden, gar "Kaufhäuser" mit Gebrauchtartikeln gibt, hast du einfach mal die Arschkarte gezogen. Du asoziale Ballastexistenz: im "Bürgergeld"-Vollzug.
Und wenn du weder über Führerschein und Auto noch ein verkehrssicheres Secondhand-Fahrrad (für Kind/er u n d dich) noch über Zugang zu Mobilität mittels ÖPNV verfügst, weil der ÖPNV seit Jahren und nach wie vor für Mittellose viel zu teuer ist, wenn du also nicht mobil sein kannst, nicht mobil sein darfst, dann hast du auch keinen Zugang zu Facharztpraxen: für medizinisch notwendige (!) ambulante, fachärztliche Untersuchungen und Behandlung für Tochter und dich. Mit entsprechenden Folgen.
Du kannst auch keine Freunde besuchen und/oder kulturelle Einrichtungen.
Und wenn du dann unabwendbar krank wirst, sich dein physischer und psychsicher Gesundheitszustand unausweichlich verschlechtert, du das nicht selbst verschuldet hast, aber auch nicht selbsttätig beheben kannst (Stichwort Facharztbehandlung), wenn du dann in sozialer Isolation über Jahre vegetierst, krepierst - hier sind es mittlerweile fast zwei Jahrzehnte: 18 Jahre Hartz IV, "Bürgergeld", Armut: ledig, allein alleinerziehend seit 30 Jahren, chronisch physisch krank seit 14 Jahren - geben sie dir auch dafür die Schuld, überziehen dich mit Sanktionen: Kürzung, Unterschreitung des Existenzminimums - Strafe, Gewalt.
Davor: Schikane, Drohen, Einschüchtern, mittels etlicher Schreiben, Bescheide, Verwaltungsakte: zermürben, ängstigen, schwächen.
Es ist systematische, sukzessive Vernichtung, Existenzvernichtung bestimmter - mittelloser, nicht-vermögender, oft seit Kindheit bzw. Geburt vielfach, nicht selbstverschuldet benachteiligter, belasteter, versehrter - Menschen.
Diese Menschen gelten Staat, Regierungen, Gesellschaft offensichtlich auch heute noch als "Ballastexistenzen, Asoziale" - NS-Menschenbild, Nazi-Ideologie.
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Bayern 2 radioWissen - "Was schulden wir den Eltern? Zwischen Pflichtgefühl und Abgrenzung", Barbara Bleisch
Deutschlandfunk Kultur, 18.02.2018, Gespräch mit Barbara Bleisch - "Generationengerechtigkeit - Was schulden wir unseren Eltern?"
22. Dezember 2023
Erwachsene Kinder und alternde Eltern - Bindung, Beziehung, Verpflichtung, Mitgefühl, Fürsorge, Verantwortung, Wertschätzung
Es geht nicht darum, ob erwachsene Kinder ihren (alten) Eltern etwas schulden oder etwas aus Pflicht (-vorstellung) oder aufgrund religiösen Indoktriniertseins, Glaubens tun.
Es geht um Wertschätzung, Mitgefühl, Solidarität, Loyalität. Vielleicht sogar Dankbarkeit.
Was darf man heute eigentlich noch von seinen erwachsenen Kindern erwarten: Unterstützung, Beistand, Hilfe?
Nicht alle Menschen haben "ihre" Kinder geplant und/oder gewollt bekommen.
Nicht alle Eltern haben ihre Kinder in guten Verhältnissen, Umständen "großgezogen", umsorgt, sondern bspw. allein, alleinerziehend, in Armut, mit zahlreichen Entbehrungen, Belastungen ... .
Zumeist sind es weltweit Frauen, Mütter, die über Jahre, auch Jahrzehnte die unentbehrliche Sorge-Arbeit gratis, ohne Wertschätzung, ohne Einkommen leisten, vor allem als ledige, wurzel-, familienlose, mittellose Alleinerziehende.
All das übergeht Barbara Bleisch, siehe oben verlinkte Quellen.
"Kinder machen doch auch Freude." Dies wird häufig geäußert, aber:
Das kommt sehr auf die jeweiligen Lebensumstände und auch auf die Kinder an. Vor allem auf die Zeit, die man allein verantwortlich, allein Fürsorge leistend, gebend, selbst entbehrend, verzichtend in Armut mit ihnen verbringt - viele, viele Jahre.
Kein Mensch, gleich welchen Geschlechts und Alters, sollte ein Kind oder gar mehrere Kinder allein, als einzige, alleinige Bezugsperson, umsorgen müssen. Sorge-Arbeit (emotional, sozial, physisch, psychisch, organisatorisch ...), Fürsorge, Verantwortung, Kindeswohl, Elternwohl.
Und nochmal: Nein, bezahltes Betreuungspersonal in Kita, Krippe, Kindergarten, Schule ... ist n i c h t dasselbe wie, auch nicht annähernd vergleichbar mit idealerweise mehreren langjährig bekannten, vertrauten, zugewandten, wohltuenden Bezugspersonen.
Und nein, es lässt sich auch nicht alles oder das Wesentliche durch "Erziehung", "Vorleben", persönlichen Umgang mit dem Kind, den Kindern, "formen". Die genetische Anlage wirkt sich durchaus, z.T. erheblich aus. Nicht nur die Umwelt, Sozialisation.
Ich bspw. fühle mich meinen leiblichen, biologischen Eltern nicht verbunden, verantwortlich - sie haben mich beide, Mutter und Vater, schon in meiner frühen Kindheit entsorgt.
Anders verhält es sich mit meinen Pflegeeltern, die meine tatsächlichen sozialen Eltern waren. Sie sind bereits verstorben.
Die "Alternative" zu patriarchaler Ehe und Kleinfamilie muss und sollte nicht Single-Dasein sein, sondern cohousing. Nicht nur, aber vor allem für Alleinerziehende, Mittellose, alte und kranke Menschen und zum Schutz vor Einsamkeit, sozialer Isolation.
Wenn ich erst in eine andere, auch weiter entfernte Stadt fahren oder auch "nur" mehrere Stadtteile bzw. längere Strecken überwinden muss, um Bezugspersonen sehen, treffen, Zeit mit ihnen verbringen zu können, ist das ggf., je nach Lebensumständen, sozio-ökonomischen Verhältnissen, Mobilitätsmöglichkeiten oder -einschränkungen schon eine erhebliche Hürde/Belastung.
Es ist unerträglich und ethisch nicht legitimierbar, dass nach wie vor alle Menschen mehr oder weniger dem Lebensmodell Ehe und Kleinfamilie staatlich, politisch, gesellschaftlich unterworfen werden - oder mit Armut bestraft.
Problem vieler unfreiwillig alleinerziehender, überzeugt lediger, nicht selbstverschuldet mittelloser Mütter, Frauen: gratis geleistete Sorge-Arbeit, systematische Ausbeutung, patriarchales Zementieren von Ehe und Kleinfamilie.
Ehe, Kleinfamilie, Patriarchat Wer als absichtsvoll, überzeugt l e d i g e Frau - unfreiwillig - allein alleinerziehend ist, bspw. weil die Kindesväter säumig sind, weder Fürsorge leisten noch Verantwortung für ihre Kinder! tragen, wird vom Staat, von Regierungen, Regierenden mit Armut bestraft.
Die längste Zeit, siehe Menschheitsgeschichte bis zur neolithischen Revolution - Sesshaftwerdung, Ackerbau, Viehzucht, Beginn des Patriarchats vor ca. acht- bis zehntausend Jahren - haben Menschen n i c h t in Ehe und Kleinfamilie oder alleine gelebt.
Nur weil eine Frau und ein Mann biologische Eltern eines Kindes oder mehrerer Kinder sind, heißt das nicht, dass sie als Kleinfamilie zusammenleben müssen - die längste Zeit in der Menschheitsgeschichte taten sie dies gerade nicht: keine Ehe, keine Kleinfamilie.
Das Problem sind nicht Sesshaftwerdung, Ackerbau, Viehzucht, Landwirtschaft, sondern die von bestimmten Menschen, vermögenden Männern geschaffenen und zu ihrem Vorteil zementierten Eigentumsverhältnisse, inkl. Ausbeutung. Patriarchat. Kapitalismus. Feudalismus.
Menschen sind soziale Wesen, waren immer schon auf die Zugehörigkeit zu einer Gruppe, Gemeinschaft angewiesen. Ich halte das Alleinleben, Single-Dasein daher nicht für "natürlich", d.h. nicht für dauerhaft, langfristig wohltuend, außerdem beansprucht es viel Platz, Raum.
Wenn Menschen in Single-Haushalten leben, haben sie zumeist weniger häufigen und weniger leicht zugänglichen regelmäßigen Kontakt mit anderen Menschen unterschiedlichen Alters und Geschlechts, insbesondere bei/in Armut.
Und diese Art zu wohnen - mit vielen Single-Haushalten und bei bisherig üblicher Architektur und Wohnungsbau - verbraucht sehr viel Raum.
Oft können Menschen ihre Bezugspersonen, Familie, Freunde aufgrund größerer räumlicher Distanz nur vergleichsweise selten sehen, mit ihnen zusammensein.
Als alternder bzw. gealterter, auch chronisch kranker Mensch, insbesondere wenn alleinstehend, getrennt, verwitwet, sind solche allein lebenden Personen dann zumeist auf Fremde, auf Pflegedienste etc. angewiesen, häufig vegetieren sie sozial isoliert in ihren Wohnungen, siehe Alterseinsamkeit.
Menschen zu früheren Zeiten lebten keineswegs nur aufgrund von bspw. wirtschaftlicher "Notwendigkeit" in größeren Gemeinschaften zusammen, sondern eben weil über Millionen Jahre nur die Zugehörigkeit zur Gruppe das Überleben sicherte, sind wir auch heute noch soziale Wesen.
Siehe dazu Folgendes:
"Der Ausschluss aus der Gruppe der Artgenossen bedeutete über Millionen von Jahren hinweg das Todesurteil. Ausgegrenzt zu werden konnte sogar weit verhängnisvoller sein, als körperlichen Schmerz zu erleiden. Dies erklärt, warum das menschliche Gehirn lernte, beides - soziale Ausgrenzung ebenso wie Bedrohung der körperlichen Unversehrtheit - als in gleicher Weise alarmierende Gefährdung einzuschätzen. Als Folge davon beantwortet der Mensch nicht nur willkürlich zugefügten körperlichen Schmerz, sondern auch Ausgrenzung mit Aggression. (...)
Fehlende Zugehörigkeit zu einer Gruppe und Zurückweisung durch andere Menschen sind die stärksten und wichtigsten Aggressionsauslöser."
Zitiert aus: Joachim Bauer "Schmerzgrenze - Vom Ursprung alltäglicher und globaler Gewalt".
Vor Beginn des Patriarchats, vor also ca. acht- bis zehntausend Jahren, vor der sogen. neolithischen Revolution lebten Menschen bereits in Gemeinschaften zusammen, bspw. matrifokal, matrilinear, in Clans (und Lineages), nicht nur oder erst in patriarchaler Sippe.
Ich halte es für natürlich und wichtig für das psychische und physische Wohlbefinden, die Entwicklung, Persönlichkeitsentfaltung und -reifung von Menschen, dass diese mit mehreren bekannten, vertrauten anderen Menschen unterschiedlichen Alters und Geschlechts zusammenleben.
Sowohl Kinder als auch Eltern, Erwachsene brauchen lebenslang mehrere Bezugspersonen: Beziehung, Bindung. Idealerweise zu mehreren Menschen unterschiedlichen Alters und Geschlechts.
Cohousing würde meines Erachtens Abhilfe schaffen, wird aber staatlich nicht oder kaum gefördert. "Mehr-Generationen-Haus", alternative Wohnprojekte, gemeinschaftliches, generationenübergreifendes, selbstorganisiertes, selbstbestimmtes Wohnen, Leben.
Cohousing müsste eben zugelassen, intensiv gefördert werden, damit es auch nicht-vermögenden Menschen zugänglich ist. Statt Ehe, Kleinfamilie, Single-Dasein, somit oft Einsamkeit, soziale Isolation, nicht nur oder erst im Alter (Alterseinsamkeit).
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06. Mai 2024
Erkenntnis:
Ich verachte Menschen nicht, wenn/weil sie leiden, nicht wegen ihres physischen und psychischen Leids, im Gegenteil: wenn etwas mich wirklich berührt, ist es das Leiden anderer Menschen, insbesondere das Leiden von Kindern.
Mitgefühl: das eigene, schmerzhafte bis unerträgliche psychisch-emotionale, bis sogar auch körperliche Leiden am Leid anderer, die eigene Verzweiflung darüber und der sich daraus unmittelbar ergebende starke, nicht verdrängbare Impuls, helfen, das Leid der anderen aktiv und umgehend beheben, beenden zu wollen (soweit es einem möglich ist).
Was ich verachte, ist moralische Schwäche, moralische Verkommenheit - wenn Menschen hinnehmen, zulassen, es ihnen gleichgültig ist oder sogar Befriedigung verschafft (siehe Sadismus), wenn, dass andere - ihnen fremde und/oder nahestehende - Menschen leiden und überdies sie selbst durch ihr ignorantes, antisoziales, selbstsüchtiges Verhalten, ihre Bequemlichkeit, Egomanie, Selbstgerechtigkeit, Herrschsucht, ihren Trotz, Konformismus, Opportunismus, selbstschonenden Selbstbetrug, ihre Feigheit dieses Leid anderer Menschen verursacht oder verschärft haben und es durch ihr Verhalten (!) konsolidieren, statt es persönlich eigeninitiativ, aktiv, engagiert, aus eigenem echten, ehrlichen Bedürfnis heraus zu beheben, zu beenden, wenigstens zu mildern, dies zumindest zu versuchen, sich darum ernsthaft zu bemühen.
Denn nur weil es augenfällig leider zahlreiche solche Menschen gibt, die sich in dieser antisozialen, unempathischen, ignoranten, skrupellosen, gefühlskalten bis sadistischen Weise verhalten, gab und gibt es weltweit so viel Grausamkeit: menschengemachtes, durch Menschen wissentlich, oft sogar absichtsvoll verursachtes und fortgesetztes Leid. Das beendet werden könnte. Das vermeidbar wäre. Das es nie hätte geben müssen.
Woran es diesen antisozialen, charakterlich unreifen, schäbigen, hässlichen, abstoßenden Menschen mangelt, ist: intaktes Mitgefühl.
Mitgefühl ist nicht dasselbe wie Empathie, es geht über Empathie weit hinaus und es ist allen Menschen (auch anderen Primaten) angeboren, bei vielen aber - aus bekannten Gründen - offensichtlich schon lange nicht mehr intakt, wirksam.
Diese Gründe, Ursachen, Verhältnisse, die das angeborene Mitgefühl betäuben, beschneiden, beschädigen, werden fortwährend zementiert - statt überwunden.
Was ich verachte, was mir zuwider ist, ist diese moralische Verkommenheit, Abscheulichkeit und dass solche Menschen sich selbst für groß, stark mächtig halten, so inszenieren, dabei aber zu feige sind, ihre gravierend fremdschädigenden charakterlichen, moralischen Defizite, ihren Selbstbetrug, ihr antisoziales Verhalten selbst zu erkennen und vor anderen offen zuzugeben; stattdessen leugnen sie ihr destruktives Fehlverhalten und tätigen üblicherweise Schuld-, Täter-Opfer-Umkehr. Skrupellosigkeit, Selbstbetrug. Feigheit.
Das sind Menschen, die nicht aufrichtig um Verzeihung bitten (können, wollen) und die nicht Wiedergutmachung leisten. Sie sind verantwortlich für viel Leid anderer - sie verursachen es, sie erhalten es. Und sie empfinden dabei selbst keinen eigenen Schmerz, kein eigenes Leid.
D a s ist "das Böse": der Mangel oder das sogar gänzliche Fehlen von Mitgefühl.
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r e a k t i v e Aggression ...
swr kultur Feature aus 2023 - "Von leeren Häusern und neuer Hoffnung – Alleinsein im Alter"
14. August 2023
Einsamkeit, soziale Isolation - Alter, Armut, Krankheit
swr kultur - "Von leeren Häusern und neuer Hoffnung - Alleinsein im Alter"
Was darf man heute eigentlich noch von seinen erwachsenen Kindern erwarten: Unterstützung, Beistand, Hilfe?
Cohousing würde Abhilfe schaffen, wird aber staatlich nicht oder kaum gefördert. "Mehr-Generationen-Haus", alternative Wohnprojekte, gemeinschaftliches, generationenübergreifendes, selbstorganisiertes, selbstbestimmtes Wohnen, Leben.
Sowohl Kinder als auch Eltern, Erwachsene brauchen lebenslang mehrere Bezugspersonen: Beziehung, Bindung. Idealerweise zu mehreren Menschen unterschiedlichen Alters und Geschlechts.
cohousing - statt Ehe, Kleinfamilie, Single, allein alleinerziehend.
26. September 2024
Alter, Pflegeheim - Fremdbetreuung ist Auslagerung besonders bedürftiger, verletzlicher Menschen, die kapitalistisch nicht (mehr) nützlich, nutzbar sind: Kinder, alte, kranke, behinderte, sterbende Menschen.
Menschenverachtend. Barbarisch.
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Frauen, Frau sein: angeborenes biologisches Geschlecht, entsprechender Leib, Leiblichkeit, Biologie und Folgen dessen: für Frauen.
Bayern 2, 20.11.2023 - "Adieu, Elternhaus! Entrümpeln, Trauern und loslassen"
20. November 2023
Bayern 2 - "Adieu Elternhaus! Vom Sortieren, Entrümpeln, Trauern und Loslassen"
Ich rate, möglichst persönliche Dinge zu bewahren, insbesondere Fotos, Briefe, Tagebücher, wichtige Dokumente. Als historisches, persönliches Erbe für Nachgeborene.
Möglicherweise haben die (erwachsenen) entrümpelnden Kinder (Erben) kein Interesse an manchen dieser Dinge, sehen keinen Wert darin, aber vielleicht deren Kinder, Enkel oder diverse Archive: Geschichte, Dokumentation, Nachweise.
Was machst du, mittelloses Einzelkind, eigentlich, wenn deine Eltern, zumindest biologische Mutter, ca. 700 km entfernt leb(t)en, du sie 30 Jahre nicht mehr gesehen hast, selbst aus finanziellen und gesundheitlichen Gründen gar nicht zu ihrer Wohnung gelangst, also nichts ansehen, ggf. aufbewahren kannst? Armut.
Was machst du, wenn deine sozialen Eltern, deine Pflegeeltern, die altersmäßig deine Großeltern hätten sein können, beide bereits verstorben sind, du aber nichts über die Umstände erfahren darfst, keine Informationen erhältst, w e i l du Pflegekind warst? Kinderrechte? Rechtsstaat?
Identität, Wurzeln, "Biographiearbeit"?
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Identität - Wer bin ich? Über das (Selbst-) Bewusstsein, über Adoptierte, Pflegekinder, Samenspende, Babyklappen, anonyme Geburt, Identitätsfindung, Wurzeln ... - Sabeth schreibt
update 28. März 2023 Da Menschen, sowohl Frauen als auch Männer, bspw. via social media (twitter) immer wieder mal äußern, es sei der biologische Vater vor Beginn des Patriarchats unwichtig ...
https://kallisti-dichtet-belichtet.over-blog.com/2015/07/identitat-wer-bin-ich-uber-das-selbst-ich-bewusstsein-u-a-auch-uber-adoptierte-u-pflegekinder-samenspende-babyklappen-anonyme-geburt
/https%3A%2F%2Fassets.deutschlandfunk.de%2F78e2cf31-22d4-44c6-802e-515d80b4997d%2F1920x1080.jpg%3Ft%3D1680868355662)
Unsterblichkeit - Traum oder Wahn, Grauen? Leben, Sterben, Altern, Vergänglichkeit, Endlichkeit, Tod, Bewusstsein, Seele, Transhumanismus ... - Sabeth schreibt
update 19. Juli 2023 "Leben retten"? Leben erhalten: mit allen Mitteln, um jeden Preis, zu/mit allen Qualen, leidvoll, siehe bspw. verweigerte, verwehrte Sterbehilfe, assistierter Suizid auch bei ...
https://kallisti-dichtet-belichtet.over-blog.com/2023/07/unsterblichkeit-traum-oder-wahn-grauen-leben-sterben-altern-verganglichkeit-endlichkeit-tod-bewusstsein-seele-transhumanismus.html
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