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Sabeth schreibt - Lebenskunst für Laien

Poesie Melancholie Philosophie Feminismus Anarchismus - non serviam.

Was unterscheidet den Menschen vom Tier - ist der Mensch auch nur ein Tier?

 
28. März 2023
 
Menschen sind nicht anderen Tieren vergleichbar, eben weil Menschen mit Verstand,  bestimmtem Bewusstsein, Erkenntnis-, Reflexionsfähigkeit, Mitgefühl und Ethik "ausgestattete" Lebewesen, Säugetiere sind.
 
Übrigens: Auch Tiere, bspw. Primaten, haben Mitgefühl, verhalten sich entsprechend:
Siehe bspw. bei Frans de Waal nachlesbar: "Der gute Affe".
Frans de Waal ist Primatologe und Verhaltensforscher.
Mitgefühl und entsprechend prosoziales, faires Verhalten ist auch anderen Primaten angeboren.
 
Von religiös-ideologischen Begriffen "Gut und Böse" in diesem Kontext zu sprechen, ist natürlich Unsinn. Worum es geht, ist, dass nicht nur, aber auch Frans de Waal prosoziales Verhalten bei Tieren, nicht nur, aber auch Primaten beobachtet, erforscht hat.
 
Und exakt das ist die - emotionale - Urbasis jeglicher rationalen Ethik (Metaebene): das auch Menschen angeborene Mitgefühl - intrinsisch motivierte, nicht religiös/ideologisch oktroyierte Moral.
 
Menschen sind mit Verstand behaftete Säugetiere - oder kennen Sie andere Tiere, die Kunst, Musik, Malerei, Philosophie, Wissenschaft(en) hervorbringen?
 
Welches andere Tier weiß, dass es sterblich ist, reflektiert über Leben, Sein, Welt, Tod? Machen andere Tier auch?
 
Welche Tiere verfügen über Abstraktionsfähigkeit? Mathematik? Logik?
Welche Tiere komponieren Sinfoniekonzerte, schreiben Romane, Gedichte?
Welche Tiere planen, was sie in den nächsten Tagen, Wochen tun (wollen oder müssen)?
 
Diskutieren Tiere über Moral, Ethik ... ?
Reflektieren Tiere über Personalität, Identität, Evolution, Entstehung der Welt?
Kennen/haben Tiere Politik, Technik, Astronomie, Ästhetik, Erkenntnistheorie - bringen sie etwas davon zur Anwendung?
 
Kennen und praktizieren Tiere den Suizid, bspw. sogen. Bilanzsuizid?
 
Es geht hierbei - mir - übrigens nicht um eine "Überhöhung" oder Idealisierung "des" Menschen, von Menschen, sondern schlicht um nachweislich wahre Tatsachen, Realität (Wirklichkeit) und um entsprechendes, sorgfältiges Differenzieren.
 
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Was unterscheidet den Menschen vom Tier - ist der Mensch auch nur ein Tier? Was unterscheidet den Menschen vom Tier - ist der Mensch auch nur ein Tier?
02. Januar 2023
 
Ratgeber"literatur", Coaching, NLP, Selbst"optimierung", Selbstobjektifizierung, Zwangs-, Zweckoptimismus - Selbstbetrug
 
Das Leben, mit all seinen Ambivalenzen, Widersprüchen, Widerfahrnissen, lässt sich nicht als Art "eigenes" Projekt durchorganisieren, planen, abhandeln, vollziehen.
 
Der Mensch ist keine von wem auch immer bloß "richtig" zu programmierende, funktionalisierbar, ausschlachtbar zu machende Maschine, kein effizientes, zu optimierendes Gerät, Objekt, das nach eigenem oder fremdem Willen für bestimmte Zwecke nutzbar, verwertbar, darauf reduzierbar zu machen ist, verdinglicht werden darf. - Menschenwürde, Ethik.
 
Der Mensch, das Leben ist kein persönliches oder fremdes "Werkstück", an dem zur scheinbaren "Optimierung", etwaig für wirtschaftliche, kapitalistische oder soziale Funktionalität, Effizienz, herumgefeilt, der/das nach Plänen vom Reißbrett zurechtgebogen oder als Art Modelliermasse, nach Rezept in die jeweils gewünschte Form gepresst werden kann.
 
Mensch lernt, erfasst, erkennt (inklusive Selbsterkenntnis), begreift, durchdringt, reift, wenn überhaupt, nur "von innen heraus", organisch, leiblich: infolge je persönlich, individuell, subjektiv gelebten Lebens, leiblich gemachter Erfahrungen, (wiederholt) durchlittener Widerfahrnisse, bewältigter oder auch gerade nicht bewältigter Herausforderungen, Krisen, Geworfenseins, Zweifelns, Fragens, Suchens und der gründlichen, bewussten, ehrlichen, couragierten Reflexion über all das.
Ohne Krücken. Ohne "Sicherheitsleine". Ohne selbstschonenden, bequemen, vorübergehend behaglichen Selbstbetrug.
 
Es gibt - leider offenbar zahlreiche - Menschen, Zeitgenossen, die das nie erfassen, begreifen, durchdringen (können).
Mit Philosophie wissen sie nichts "anzufangen", sie wissen zumeist nicht einmal, was Philosophie ist.
Und nicht einmal wenigstens in fortgeschrittenem Alter, mit mehr Lebenserfahrung (als in jungen Jahren, in Kindheit, Jugend, Adoleszenz, mit 20, 30, vlt. auch noch 40 Jahren) - wenigstens ab 50 Jahre aufwärts - reflektieren sie.
 
Verbreiteter Missstand scheint überdies zu sein, dass Menschen zwar ggf. lesen, auch belesen sind, das Gelesene aber "trotzdem" nicht intellektuell erfassen und reflektieren können.
 
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09. Januar 2024
 
Zu oben verlinktem Video der GBS - "Die Menschheit im Anthropozän"
 
... oder eher Andropozän? Siehe Industrialisierung, Kapitalismus, Klima, Klimawandel, Klimaneutralität, "Klimaeffektivität", Destruktivität.
 
Ist "der" Mensch tatsächlich "Treuhänder"?
Wieviel, wie umfassende, weitreichende, Zitat "planetare Verantwortung" hat der Mensch, wieviel kann oder muss? er tatsächlich wie, mit welchen Folgen alleinig tragen? Ethik?
 
Ist es sinnvoll, gut, geboten, Eiszeiten aktiv zu verhindern?
Warum sollte der Mensch sich also wiederum über Natur, Evolution stellen, mit dem egozentrischen Wunsch, Ziel, vor allem sein eigenes Fortbestehen auf der Erde zu "sichern"?
Ist es nicht menschliche Hybris, wiederum, wie schon Kirche, Religionen und diverse andere Ideologien, den Menschen in den Mittelpunkt zu stellen, ihn also doch wieder/immer noch/gleichermaßen in den Mittelpunkt "der Welt" zu stellen? Anthropozän.
 
Es geht m.E. nicht um eine, Zitat Michael Schmidt-Salomon (GBS): "heile, paradiesische Natur", eine solche Vorstellung oder Illusion, sondern um, Zitat "kosmologische Realitäten". Inwiefern werden diese vom Menschen anerkannt, wenn man/Mensch zugleich den Fortbestand vor allem des Menschen als Ziel setzt?
 
Wer setzt auf welcher wissenschaftlichen, ethischen, auf welcher vernünftigen, reflektierten, reifen Definitions- und Legitimationsgrundlage, dass es geboten, gut, sinnvoll sei, "komplexes Leben", inkl. Menschen, auf der Erde zu erhalten, Eiszeiten zu verhindern: ?
 
Woher weiß wer - Julian Huxley, Paul Crutzen, Michael Schmidt-Salomon, ... ? - so genau, dass bzw. ob dies - Eiszeiten verhindern, das Leben von u.a. auch Menschen auf der Erde dauerhaft erhalten - kosmologisch?! sinnvoll, gut, richtig ist?
 
Auf welcher vernünftigen, reifen, reflektierten?, epistemologischen?, philosophischen?, ethischen? Grundlage lässt sich behaupten, festlegen oder auch nur annehmen, der Mensch stünde über kosmologischem Geschehen, kosmologischen Realitäten! - zu denen u.a. auch Eiszeiten gehören?
 
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"(...) Man muss einmal mehr lernen: Nein, der Mensch ist kein vollendetes Wesen. Wir sind unendlich. Unendlich sein heißt nicht, unendlich lange zu leben, es heißt, dass es etwas in uns gibt, was nicht von der Zeit abhängig ist. Etwas, das über die Zeiten trägt, das uns nicht auf unsere kurze Lebenszeit reduzieren lässt. Was lernen wir in unseren Menschenleben? Wir lernen, dass wir letztlich nie ein komplett fertiger Mensch geworden sind. Ich bin immer wieder erstaunt über die Tatsache, dass ich nie erwachsen geworden bin. Ja, groß natürlich, aber trotzdem gibt es Augenblicke, wo ich feststelle, dass ich nicht wirklich so erwachsen bin, wie ich dachte. (...)
 
Was ist Kunst überhaupt? Nur eines können wir mit Gewissheit sagen: Nicht mehr nur der Versuch der Formbildung ist Kunst, sondern auch jener der Deformation und Zerstörung der Form enthält eine künstlerische Aussage. Aber welche? Wofür ist sie ein Symptom? Und man kann dann sagen: Wo es Symptome gibt, muss es eine Krankheit geben? Ja, vielleicht, aber man muss ebenso feststellen, dass alle großen Transformationen zuvor als Krankheit betrachtet worden sind, als Verrücktheit. (...)
 
Es ist ein Hinweis darauf, wie skrupellos die technischen Möglichkeiten die künstliche Fabrikation von lebenden Wesen vorantreiben. (...)
 
Es gibt zwar viele Atheisten, aber es gibt ganz wenige, die atheistische Fundamentalisten sind. Das sind dann eher Intellektuelle oder Künstler – warum? Weil sie das Religiöse durch etwas anderes ersetzt haben. Man braucht keinen Gott, wenn man Philosophie betreibt. Aber das ist auch schwer, denn es bedeutet, dass es keine Lösung gibt. Das stimmt, aber wir können letztlich eben doch damit leben, auch ohne Lösung und ohne Antwort. Und das konnten wir immer. Ich bin überzeugt, dass selbst in den großen Epochen des christlichen Glaubens auch die gläubigsten Menschen nicht in der Überzeugung starben: „Schön, nun werde ich Gott und der heiligen Jungfrau begegnen“, nein, sie wussten schon, dass es ein Ende gibt, ein endgültiges. Jeder ahnt das. Das bedeutet gleichsam, dass das Christentum nie besonders trostspendend war. Das wurde es erst, als man versuchte, mithilfe des Glaubens die soziale Misere des 19. Jahrhunderts zu beruhigen. (...)
 
Jean-Luc Nancy ist ein konsequenter Denker, er denkt ohne Dogmen, ohne Begriffe, ohne Bedeutungen. Und wer ihm beim Denken zuhören durfte, kann so etwas wie eine Erlösung verspüren, von dem Bedürfnis nämlich nach all zu flotter Stringenz – im Denken und im Ziehen von Schlussfolgerungen. (...)"
 

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