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Sabeth schreibt - Lebenskunst für Laien

Poesie Melancholie Philosophie Feminismus Anarchismus - non serviam.

Über den Schwangerschaftsabbruch - gegen ein (christlich-fundamentalistisches) Abtreibungsverbot, für die verantwortungsvolle, uneingeschränkte Selbstbestimmung der Frau über ihren Körper, ihre Existenz ...

 
03. Juni 2023
 
Was ist ein valider Grund für erlaubte Abtreibung und wer definiert und verfügt das mit welchem Geltungsrecht auf welcher ethischen Grundlage?
 
Wer definiert weshalb wie, auf welcher wissenschaftlichen, realitätsbasierten oder religiösen, ideologischen, Legitimationsgrundlage "menschliches Leben", was weshalb wann wie menschliches Leben ist?
 
Warum sollten Frauen nicht abtreiben dürfen, da s i e unmittelbar betroffen, beteiligt sind: in, mit ihrem eigenen Körper und ihrer Psyche: Schwangerschaft, Geburt und Folgen.
 
Abtreibung, Schwangerschaftsabbruch, hierüber hat aus ethischen, physischen, gesundheitlichen, medizinischen, sozialen und psychisch-emotionalen Gründen kein Mann zu bestimmen, zu verfügen, zu entscheiden. Nicht ein einziger. Nicht einmal der "werdende Vater".
 
Denn:
Selbstbestimmung ist ein Menschenrecht, siehe auch Persönlichkeitsrechte (Grundrechte), Schutz des g e b o r e n e n Lebens, also gerade auch das der geborenen (schwangeren) Frauen. Menschenwürde.
 
Ein Embryo kann aus bekannten Gründen noch keine persönlichen Interessen haben und nicht über sich selbst bestimmen, er ist keine Person, hat keine Persönlichkeit, kein (Selbst-) Bewusstsein, nicht einmal ein Schmerzempfinden.
Sein Vorhandensein kann daher nicht über dem Selbstbestimmungsrecht und der Menschenwürde seiner biologischen, ggf. werdenden Mutter bzw. der schwangeren Frau, stehen.
 
Demente Menschen bspw. sind geborene Menschen, ihnen werden Interessen und Rechte deshalb (!) zuerkannt. Embryonen sind keine geborenen Menschen, sie sind nicht einmal leidensfähig.
Etwa 50-70% der Embryonen gehen überdies natürlich ab - will "Gott" oder der Gesetzgeber diese also nicht "schützen"?
 
Indem man den Schwangerschaftsabbruch unter Strafe stellt, übt mann faktisch Kontrolle über und Druck auf Frauen aus, nimmt ihnen ihr Selbstbestimmungsrecht, bedroht und beschädigt sie mit Strafe, wenn sie dieses Recht wahrnehmen möchten.
Es geht solchen Männern um - illusionierte - Macht. Siehe Patriarchat.
Macht, Kontrolle, Herrschen, Unterwerfen - oft mittels psychischer und physischer Gewalt. Das ist generell Kompensationsverhalten, Unreife.
 
Abtreibungen werden bekanntlich bis zur 12. SSW vorgenommen: bei Embryonen, nicht Feten. Aber auch Feten und Frühgeborene sterben.
 
Die Entscheidung liegt immer bei der betroffenen Frau: weil, solange sie direkt "betroffen" ist.
Sie ist kein benutzbares, verfügbares Objekt, Ausführungsorgan, Vollzugsinstrument.
Die (biologische) Frau, also auch die Schwangere, die abtreibende Frau sowie auch die (gewordene) Mutter ist bereits geborener, existierender Mensch, Subjekt, Individuum Person, Persönlichkeit.
 
Es gibt kein werdendes oder geborenes Leben, Mensch, Person ohne die Schwangere, die biologische Frau, dann werdende Mutter (wenn keine Abtreibung vorgenommen wird). Es geht nicht ohne die - biologische - Frau.
Die Frau ist nicht objektifizierbar, sie ist kein ausführendes, benutzbares "Gefäß", Objekt.
Siehe auch Kants "Selbstzweckformel".
 
"Handle so, daß du die Menschheit sowohl in deiner Person, als in der Person eines jeden andern jederzeit zugleich als Zweck, niemals bloß als Mittel brauchest."
Immanuel Kant
 
Die Frau, Schwangere i s t bereits Mensch, schützenswertes! g e b o r e n e s Leben, Person, Subjekt, Individuum: mit entsprechenden Menschen-, Grund-, Persönlichkeits-, Selbstbestimmungsrechten, mit Bewusstsein, Empfinden, Schmerz-, Leidfähigkeit, Interessen, Persönlichkeit, Erfahrungen, Erinnerung u.a.m..
 
Das Ungeborene ist, so lange es ungeboren ist, von der Existenz der Frau, Schwangeren abhängig, ohne sie, die biologische Frau und ihr Wohlergehen!, außerhalb von ihrem Leib kann es selbst nicht existieren, sich nicht gut entwickeln und nicht - ohne Geburt, Geborenwerden - in die Welt kommen.
 
Es gibt demzufolge kein Ungeborenes, keinen Embryo, Fötus ohne die biologische Frau, Schwangere - ohne ihren Leib (Körper und Psyche, Verhalten, Empfinden, Wohlergehen ...), ohne ihre, der Frau, Schwangeren Existenz.
Das bedeutet: Das Ungeborene, der Embryo, der Fötus ist keineswegs "identisch" mit der Frau, Schwangeren, sondern er ist existenziell! von ihr abhängig, auf sie angewiesen. Er wird, kann sich nicht entwickeln, nicht reifen, nicht zur Welt kommen ohne sie.
 
Und es ist nicht ethische "Aufgabe, Gebot" der Frau, Schwangeren, sich diesem in ihrem Leib, durch selbigen, nur durch, wegen, aufgrund  i h r e r Existenz nur entwickeln könnenden Ungeborenen zu unterwerfen, sie ist nicht dessen "Dienerin".
Es ist mit und ohne Ungeborenes IHR Leib, IHR Leben.
 
Die moralisch relevante Frage ist nicht, ob "menschliches Leben" mit Befruchtung, Konzeption, beginnt, sondern ab wann wem aus welchen Gründen! Menschsein, Menschenwürde, Menschenrechte, Persönlichkeitsrechte zukommen. Moral. Ethik.
Denn anderenfalls - würde man all das, diese Rechte, das Menschsein, Menschenwürde - schon Embryonen und Feten zuweisen, so wären alle, durchaus zahlreichen, natürlichen Abgänge, Fehlgeburten ebenfalls "Tötung, Mord" - durch die Natur? Oder von "Gott" vollzogen? ;)

Man sollte verstanden haben, dass ein Embryo kein leidfähiges Lebewesen ist, kein Bewusstsein, keine Interessen, keine Personalität hat und sehr häufig natürlich spontan, zumeist unbemerkt, wieder abgeht. Also kein Kind ist, daher auch keine "Kindstötung".

Und man sollte vollumfänglich erfasst haben, dazu entsprechend kognitiv befähigt sein ;), dass eine Frau, Schwangere ihrerseits all das bereits ist: Mensch, geborenes, schützenswertes! Leben, Subjekt, Individuum, Person, Persönlichkeit: mit Bewusstsein, Leidfähigkeit, Grund-, Menschenrechten, Würde.

Es ist bekanntlich seit Beginn des Patriarchats genau das, das patriarchal-autoritäre Männer nicht ertragen können: diese von ihnen so empfundene "Macht" der - biologischen - Frau: über Leben oder Nicht-Leben. Dieses absolut existenzielle Abhängigsein von der Schwangeren, der Mutter, der Frau.
Statt mit Unterdrückung, Druck, Zwang, Strafe, Gewalt zu reagieren, könnte mann auch einfach wertschätzend und fürsorglich, prosozial mit "der" Frau, also auch mit der Schwangeren umgehen, gerade auch dann, wenn sie abtreiben möchte: ihren Wunsch, Willen, ihre Selbstbestimmung achten.
 
Ich bin dafür, dass grundsätzlich nicht Männer über Frauen, deren Körper, Sexualität, ihr Selbstbestimmungsrecht verfügen, dies einschränken oder entsprechende Entscheidungen mit Strafe, also Gewalt belegen, Frauen damit belasten, beschädigen.
 
Bei der hohen Zahl natürlicher, zumeist unbemerkter früher Abgänge, Fehlgeburten gibt es auch kein etwaig moralisches Problem mit gewollter, bewusster, freiwilliger Abtreibung, solchem Schwangerschaftsabbruch.
 
Abtreibung muss medizinisch sicher und kostenfrei jeder ungewollt schwangeren Frau zugänglich und für die Frau, von ihr freiwillig gewünscht sein, vorgenommen werden.
 
Es gibt je nach Land, Region, Gesetzen, medizinischer Versorgung ... erheblich medizinisch und gesundheitlich sicherere und deutlich weniger sichere Abtreibungen, Abtreibungsmöglichkeite und -vollzüge. Jede Frau muss Zugang und Möglichkeit zu Ersterem haben können und dürfen.
Mit Geburten verhält es sich übrigens nicht anders.
 
Der Schwangerschaftsabbruch, eine Abtreibung i s t aber leider in Deutschland immer noch verboten, unter Strafe gestellt, siehe §218 StGB und Hintergründe: Kirche, Kirchenrecht.
 
Patriarchat: kompensatorisches Streben nach Macht Kontrolle, Herrschaft, Unterwerfung und Ausbeutung der Frau durch den Mann - gewaltsames Zwingen unter seinen Willen.
 
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update 04. Juli 2023
 
Es ist weltweit derselbe patriarchal-autoritäre, konservative, religiöse, also: ideologische Dreck: alle "Weltreligionen", eben weil patriarchal, androzentrisch, verbieten grundsätzlich Abtreibung: den Frauen. Die Gründe kennen wir: hinreichend.
 
Denn nochmal: Es geht da nicht um "Schutz des Ungeborenen" und dessen "Beseelung", noch weniger um Schutz des/der dann Geborenen, vor allem, wenn es Mädchen sind.
Es geht um Macht, Kontrolle, Unterwerfung, Ausbeutung: Patriarchat = Vaterherrschaft, Religion(en), Ideologie. Bingo.
 
Und deshalb auch nochmal und immer wieder, so lange erforderlich:
Es ist ein wahres Kreuz, Elend mit Religion, also: Ideologie, mit Patriarchat, also: Gewalt, Frauenfeindlichkeit, Frauenhass, Frauenentwertung und -misshandlung: weltweit, täglich.
 
Zweifelsohne verhält es sich so: je autoritärer, patriarchaler, androzentrischer, maskulinistischer die Verhältnisse - Religionen, Ideologien, Traditionen, "Kultur", Politik - sind, umso mehr Unterdrückung von und Gewalt gegen Frauen. Siehe katholische Kirche, Evangelisten (nicht nur, aber besonders in usa), Femizide in Mexiko, Indien ... .
 
Die Umstände, Rechte und Interessen der Frau, Schwangeren stehen aus bereits genannten Gründen über denen des ungeborenen, nicht leidfähigen Embryos:
Ein Embryo ist kein geborener, mit Bewusstsein, Menschenrechten, Grundrechten, Persönlichkeitsrechten, Selbstbestimmungsrecht und Interessen in der Welt existenter Mensch, also auch kein Kind.
Etliche Embryonen gehen spontan, natürlich, zumeist unbemerkt ab - sind die auch alle "getötete Kinder"? Dann tötet "Gott" bzw. "die Natur" aber ständig extrem viele "Kinder". ;)
Aber wenn´s ein haluzinierter "Gott", ein Hirngespinst macht, ist es okay, gell? Hauptsache die Frau, Schwangere hat kein Selbstbestimmungsrecht und keine Menschenwürde: als bereits geborenes, existierendes, leidfähiges Lebewesen, als Person, Persönlichkeit, Subjekt mit Rechten, Interessen, Würde.
 
Kein Mensch, als nur die betroffene Frau, Schwangere, auch nicht der biologische Vater bzw. Erzeuger des Embryos, hat darüber zu entscheiden, ob eine Frau eine Abtreibung vornehmen lassen möchte, kann, wird oder nicht. Nur die jeweilige Frau selbst.
 
Die Schwangerschaft wirkt sich überdies lebenslang auf einen (un)geborenen Menschen aus, siehe die erheblichen Einflüsse: gesundheitliche, soziale, emotionale, auch epigenetische, denen das Ungeborene "ausgesetzt" ist: mit der leiblichen, biologischen Mutter, Frau, eng leiblich verbunden.
Und gleichermaßen verhält es sich bei, mit der werdenden Mutter, der biologischen Frau, der Schwangeren:
s i e trägt alle gesundheitlichen, körperlichen Risiken, Belastungen, Beschwerden, Einschränkungen, auch Beschädigungen und Spuren, auch durch Geburt: selbst, persönlich, allein - nicht der Vater, Mann.
 
Wie verhält es sich für die sogenannten, selbsternannten "Lebensschützer", die religiös, ideologisch indoktrinierten Abtreibungsgegner mit unfreiwillig geborenen Kindern: deren Lebensumständen, Kindheit, Belastungen, Nöten, Sorgen? Mit Adoptierten und Pflegekindern, deren oft lebenslange Suche nach ihren direkten Wurzeln (biologischen Eltern), deren Identitätsbildung und Persönlichkeitsentwicklung, deren Interessen, Rechten, deren Biographiearbeit, deren Leid ... ?
Denn das ist für die sogen., selbsternannten "Lebensschüzter", Abtreibungsgegner, die bekanntlich mehrheitlich religiös gläubig, also ideologisch indoktriniert sind, typisch: Um das dann g e b o r e n e Leben, die geborenen Kinder scheren sie sich einen Dreck.
 
Man tötet durch Schwangerschaftsabbruch, Abtreibung keine Kinder, sondern man verhindert eine Menge Leid, gerade auch das der Schwangeren, Frauen, indem man Abtreibung als das sieht, das sie faktisch ist: Schwangerschaftsabbruch. Wie etliche natürliche Abgänge es auch sind. Statt das zu dramatisieren.
 
Man sollte verstanden haben, dass ein Embryo kein leidfähiges Lebewesen ist, kein Bewusstsein, keine Interessen, keine Personalität, keine Persönlichkeit hat und sehr häufig natürlich spontan, zumeist unbemerkt, wieder abgeht. Also kein Kind ist, daher auch keine "Kindstötung".
 
Und man sollte vollumfänglich erfasst haben (können), dass eine Frau, Schwangere ihrerseits all das bereits ist: Mensch, geborenes, schützenswertes! Leben, Subjekt, Individuum, Person, Persönlichkeit: mit Bewusstsein, Leidfähigkeit, Grund-, Menschenrechten, Würde.
 
04. Juli 2023
 
Man muss sich natürlich ein wenig mit der Entstehungsgeschichte, dem Beginn des Patriarchats auseinandersetzen, davon Kenntnis haben.
Hier ein kleiner, oberflächlicher Einblick, siehe auch Besitz, Eigentum und Krieg:
Substantiierte rechtsphilosophische, ethische Argumentation von Michael Schmidt-Salomon:
 
"[...] Wenn wir die fundamentalen Kriterien einer rationalen, evidenzbasierten und weltanschaulich neutralen Begründung an die deutschen Bestimmungen zum Embryonenschutz (ESchG) und Schwangerschaftsabbruch (§§ 218-219b StGB) anlegen, zeigt sich schnell, dass diese einer kritischen Prüfung nicht standhalten können. Denn sie verstoßen erstens gegen fundamentale Grundrechte, ignorieren zweitens die empirische Faktenlage und verpflichten drittens alle Bürgerinnen und Bürger auf die Wertehaltungen einer religiösen Minderheit, was dem weltanschaulich neutralen Staat zwingend verboten ist.
 
Diese dreifache Verfehlung der deutschen Gesetze zum Embryonenschutz und Schwangerschaftsabbruch zeigt sich besonders deutlich an der Formulierung von § 219 StGB (Beratung der Schwangeren in einer Not- und Konfliktlage). Denn dieser Paragraph offenbart wie kaum ein anderer die weltanschaulich-religiösen Grundlagen, auf denen die jeweiligen Strafbestimmungen beruhen. So heißt es in § 219 Abs. 1 StGB zum Ziel der "Schwangerschaftskonfliktberatung", es müsse der Frau bewusst sein, "dass das Ungeborene in jedem Stadium der Schwangerschaft auch ihr gegenüber ein eigenes Recht auf Leben hat und dass deshalb nach der Rechtsordnung ein Schwangerschaftsabbruch nur in Ausnahmesituationen in Betracht kommen kann, wenn der Frau durch das Austragen des Kindes eine Belastung erwächst, die so schwer und außergewöhnlich ist, dass sie die zumutbare Opfergrenze übersteigt."
 
Diese Formulierung, die, wie gesagt, den Kerngedanken der deutschen Gesetzgebung zum Embryonenschutz und Schwangerschaftsabbruch offenbart, enthält einige schwerwiegende Defizite. Denn der Staat maßt sich hier an, die "zumutbare Opfergrenze" für die betroffenen Frauen festzulegen, wobei er als Anwalt des "ungeborenen Lebens" keinerlei Differenzierungen zwischen empfindungsunfähigen Embryonen und potenziell leidensfähigen Föten vornimmt, sondern unzulässig generalisierend von einem "Kind" spricht, das angeblich "in jedem Stadium der Schwangerschaft", also ab der Einnistung der befruchteten Eizelle, "ein eigenes Recht auf Leben hat", welches gegen das Selbstbestimmungsrecht der Frau ins Feld geführt wird.
 
Was ist dazu aus einer rationalen, evidenzbasierten, weltanschaulich neutralen Perspektive zu sagen, sprich: aus jener Perspektive, die der Gesetzgeber eigentlich einnehmen müsste? Zunächst einmal ist klar, dass das menschliche Leben biologisch mit der Verschmelzung von Samen- und Eizelle beginnt. Ebenso klar ist aber auch, dass wir es zu diesem Zeitpunkt keineswegs mit menschlichen Personen im empirischen Sinne zu tun haben. Denn unter "Personen" verstehen wir "Lebewesen mit Ich-Bewusstsein" und einer zumindest rudimentären Fähigkeit zur "Antizipation der Zukunft", woraus sich ihr "personales Lebensinteresse" speist, worauf juristisch wiederum ihr "Recht auf Leben" gründet.
 
Über solche personalen Eigenschaften verfügen Embryonen selbstverständlich nicht.[8] Embryonen sind nicht einmal leidensfähig, sie haben daher auch keinerlei "Interessen", die in einem Konflikt ethisch oder gar juristisch berücksichtigt werden könnten. Erst mit der 20. Schwangerschaftswoche beginnt die Entwicklung der Großhirnrinde, so dass wir es ab einer bestimmten Entwicklungsstufe des Fötus (nicht des Embryos!) mit einem empfindungsfähigen Lebewesen zu tun haben, dessen "Interessen" zu beachten sind.
 
Allerdings sind auch Föten weder empirische Personen mit Ich-Bewusstsein noch Rechtspersonen mit eigenen Rechtsinteressen. Allgemein akzeptiert ist die Regelung, Individuen ab ihrer Geburt als Rechtspersonen zu betrachten. Zwar ist auch der Säugling noch keine Person mit Ich-Bewusstsein, aber die Geburt bildet eine sinnvolle "natürliche Grenze", um dem Individuum personale Rechte einzuräumen. Dies entspricht auch Artikel 1 der UN-Menschenrechtserklärung, in der es heißt, dass alle Menschen "frei und gleich an Würde und Rechten geboren" sind. Aus gutem Grund steht hier nicht, dass sie mit Würde und Rechten "gezeugt" sind! Die Behauptung einiger "Lebensschützer", die Menschenrechte würden bereits für Embryonen gelten, ist also widersinnig.
 
Der Gesetzgeber kann zwar mit rationalen, evidenzbasierten, weltanschaulich neutralen Gründen verfügen, dass Spätabtreibungen nur in Ausnahmefällen zulässig sind, um entwickelten Föten Leid zu ersparen. Derartige Gründe liegen jedoch nicht vor, wenn der Staat bewusstseins- und empfindungsunfähigen Embryonen "ein eigenes Recht auf Leben" einräumt und dieses vermeintliche "Recht" gegen die Selbstbestimmungsrechte der Frauen ausspielt. Der zugrundeliegende empirische, ethische und rechtsphilosophische Sachverhalt ist in dieser Hinsicht klar und eindeutig zu fassen. Gegenteilige Auffassungen beruhen auf spezifischen religiös-weltanschaulichen Vorannahmen, etwa auf dem erst 1869 (!) verkündeten Dogma der "Simultanbeseelung". Solche "Beseelungskonzepte" sind zwar denkmöglich, aber sie sind weder rational noch evidenzbasiert noch weltanschaulich neutral – weshalb sie vom Gesetzgeber unter gar keinen Umständen herangezogen werden dürfen, um bürgerliche Freiheiten einzuschränken!
 
Damit ist selbstverständlich auch § 219a StGB (Werbung für den Abbruch der Schwangerschaft) obsolet, der derzeit wieder in der Debatte ist, weil die Gießener Ärztin Kristina Hänel auf Basis dieses Paragraphen erstinstanzlich verurteilt wurde, nachdem sie auf ihrer Website Informationen zum Schwangerschaftsabbruch bereitgestellt hatte.[9] Mit welcher Begründung auch sollte ein liberaler Rechtsstaat frei zugängliche, öffentliche Informationen über entsprechende ärztliche Angebote unter Strafe stellen?! Tatsächlich ist dieser alte "Lebensborn-Paragraph" 219a StGB aus der Zeit des Nationalsozialismus nur ein weiterer Beleg für die juristisch unbegründete und somit verfassungswidrige Schikane des Staates gegenüber Frauen, die eine freie, selbstbestimmte Entscheidung treffen wollen.[10] Zudem verlangt § 219a StGB nichts anderes als einen bewussten Verstoß gegen die ärztliche Informationspflicht (§ 630c, § 630e BGB), mit der eigentlich die Selbstbestimmungsrechte der Patientinnen und Patienten gestärkt werden sollen.
 
Bei genauerer Betrachtung zeigt sich, dass Kristina Hänel zwar mutmaßlich gegen eine juristische Einzelnorm verstoßen hat, aber beim besten Willen nichts getan hat, wofür man sie in einem liberalen Verfassungsstaat rechtmäßig bestrafen könnte. Im Gegenteil: Sie ist ihrem beruflichen Ethos gefolgt, das nun einmal verlangt, Patientinnen vollumfänglich aufzuklären.[11] Genau dies, und nichts anderes, sollte man von einer verantwortungsbewussten Ärztin erwarten!
 
Um den Skandal der geltenden Gesetzgebung richtig einschätzen zu können, ist es hilfreich, sich zwei weitere Aspekte des Themas ins Bewusstsein zu rufen, die in der öffentlichen Debatte meist unter den Tisch fallen.
 
Punkt eins: Etwa die Hälfte der befruchteten Eizellen geht spontan wieder ab, was nur in knapp 20 Prozent der Fälle überhaupt bemerkt wird. Was, so muss man sich doch fragen, ist angesichts dieser Häufigkeit des natürlichen Aborts von einem Gesetzgeber zu halten, der die Folgen des künstlichen Aborts, also des Schwangerschaftsabbruchs, derart dramatisiert, dass er den betroffenen Frauen eine "zumutbare Opfergrenze" abverlangt?! (Christliche "Lebensschützer", die sich für die Ausdehnung dieser "Opfergrenze" einsetzen, sollten in diesem Zusammenhang vielleicht einmal die religiösen Konzepte überdenken, auf die sie sich berufen. Denn kann man wirklich ernsthaft an einen "Gott" glauben, der jeder befruchteten Eizelle zunächst eine "ewige Seele" einhaucht, um sie gleich darauf bei der Hälfte der Embryonen wieder "auszuhauchen"? Immerhin müsste man einem solchen "Gott" nicht nur ein erstaunliches Maß an Unentschlossenheit zuschreiben, er wäre auch der mit Abstand "größte Abtreibungsarzt aller Zeiten"!) [...]
 
Überhaupt nicht betroffen sind kurioserweise diejenigen, die angeblich im Zentrum des Embryonenschutzgesetzes stehen, nämlich die Embryonen selbst, da sie keinerlei Interessen haben, die in irgendeiner Weise geschädigt werden könnten. (Die beliebte Argumentationsweise, von seinem erwachsenen Ich aus darauf zu schließen, dass man als Embryo ein Interesse am eigenen Überleben gehabt hätte, beruht auf einem Denkfehler. Denn es ist klar: Hätte meine Mutter "mich" als Embryo abgetrieben, wäre dies für "mich" kein Problem gewesen, da dieses "Ich", das Probleme hätte haben können, gar nicht erst entstanden wäre.) [...]
 
Quelle: https://weltanschauungsrecht.de/blinder-fleck-des-deutschen-rechtssystems
 
Farbliche Hervorhebungen habe ich vorgenommen.
update 28. September 2020
 
Schwangere, Frauen nicht länger unter Strafe stellen 
 
Schwangerschaftsabbruch ist btw schon deshalb kein Mord, weil ein Embryo keine Person in rechtlichem Sinne ist, im Gegensatz zur Schwangeren somit keine Persönlichkeitsrechte hat, nicht einmal leidfähig ist.
 
Den zumeist männlichen, konservativen, religiösen Abtreibungsgegnern geht es nach wie vor um die Unterwerfung, Verfügbarmachung der Frau - im Patriarchat von jeher so. Siehe daher auch die Institution Ehe, siehe Prostitution, Pornographie, Vergewaltigung, FGM (weibliche Genitalverstümmelung), siehe patriarchale, autoritäre, monotheistische Religionen, Ideologien.
 
Übrigens, da es offenbar leider immer noch wichtig ist: Ich habe abgetrieben.
Und ich habe zwei von vier Schwangerschaften ausgetragen, zwei Kinder geboren, eine Fehlgeburt gehabt. Ich weiß also, wovon ich spreche. 
 
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12. Dezember 2023
 
Wie es auch heute noch zu ungeplanter Schwangerschaft, ungeplanten Schwangerschaften kommen kann, bei mir: siehe nachfolgend (unten) genannt.
 
Weitere Gründe sind bspw. Vergewaltigung, die Annahme, aus gesundheitlichen, organischen oder hormonellen Gründen, nicht fruchtbar bzw. zeugungsfähig zu sein.
 
So lange ich als - biologische - Frau die Hauptlast der Konsequenzen einer ungeplant, ggf. auch ungewollt entstandenen Schwangerschaft trage - Schwangersein, Geburt und Folgen, inkl. Alleinerziehendsein und Armut oder Abtreibung - präferiere ich nfp.
Nicht Verhütung für den Mann.
 
Hätte ich schon als Jugendliche gewusst, was nfp - Natürliche Familienplanung bzw. symptothermale Methode - ist, wie "das geht", wann genau die fruchtbaren Tage je Zyklus (bei einer gesunden Frau mit regelmäßigem Zyklus) sind und woran man sie erkennt, etc., wäre ich möglicherweise kein einziges Mal ungeplant schwanger geworden.
 
Chemisch-synthetische Verhütung, Verhügungsmittel, habe ich von jeher abgelehnt, verfüge aber über Erfahrung mit kurzzeitiger Einnahme der Pille ("Anti-Baby-Pille", Hormonpräparat) sowie längere (einjährige) Anwendung der DMS (Drei-Monats-Spritze) und den Folgen dessen. Ich empfehle deshalb nfp.
 
Kondome sind selbstverständlich eine gute, wichtige Erfindung. Sie werden halt nur aus diversen, durchaus nicht nebensächlichen Gründen oft nicht bzw. irgendwann in einer Beziehung nicht mehr genutzt.
 
Da in jedem Falle, gleich ob bei Schwangerschaftsabbruch, Abtreibung oder Austragen einer Schwangerschaft und Geburt/Gebären und Mutterschaft immer die biologische Frau die physische, psychische, soziale, existenzielle Hauptlast trägt, hat sie allein zu entscheiden!
 
Was bei ungeplanter Schwangerschaft auch und wahrscheinlich gar nicht so selten zugrundeliegen kann, sind unbewusste, innerpsychische (intrapsychische) Vorgänge, Gefühle. Das also, das patriarchal-autoritäre, grobschlächtige, unsensible Menschen, mehrheitlich Männer, leugnen oder unterdrücken müssen/nur können. Mit Verweis auf Erich Fromm und Arno Gruen.
 
Es ist mir erst viele Jahre später aufgefallen, aber ich wurde mit jedem der beiden Kinder fast genau zwei Jahre nach dem Suizid eines mir nahegestandenen habenden Menschen schwanger:
 
1992 schwanger mit Sohn - 1990 hatte sich meine langjährige Kindheitsfreundin Silke im Alter von 17 Jahren suizidiert.
2005 schwanger mit Tochter - 2003 hatte sich Christian, ein junger Mann, in den ich zwei Jahre lang sehr verliebt gewesen war, im Alter von 21 Jahren suizidiert.
 
Es kann/wird schlicht Zufall sein, vielleicht war es aber auch so, dass ich unbewusst nach "etwas" suchte, das mich selbst im Leben halten "sollte", konnte.
 
Die "Trauerphase" war damit keineswegs beendet - auch wenn die Trauer nicht mehr so intensiv und vernichtend ist wie damals (wenn ein Todesfall noch "akut" ist) - man vermisst bestimmte Menschen lebenslang und wird immer wieder an sie erinnert, bewahrt bewusst, willentlich ihr Andenken. Treue.
 
Was meine "suboptimale Familienplanung" anbetrifft:
Vater von Kind 1, Sohn: wollte sich nie um sein Kind kümmern, auch nicht sein Umgangsrecht wahrnehmen und hat auch über Jahre keinen Unterhalt für seinen Sohn gezahlt.
Vater von Kind 2, Tochter: kann sich aus gesundheitlichen Gründen nicht kümmern.
 
Und dann gibt es bekanntlich nicht wenige völlig ignorante, verantwortungslose, empathielose Männer, "säumige" biologische Väter, wie bspw. meinen "Vater":
Was sind das für Männer, "Väter", die Jahre, in u.a. meinem "Fall" fünf Jahrzehnte (50 Jahre), von der Existenz ihres Kindes wissen!, lebenslang aber jeglichen Kontakt, Umgang mit diesem Kind verweigern, sich null um dessen Existenz, Rechte ... scheren?
 
Und ja, das trifft leider ähnlich auch auf meine biologische, ledige, alleinerziehende Mutter zu, die mich seit meiner frühesten Kindheit (im Säuglings- und Kleinkindalter bereits) zu Tagesmüttern und auch später wiederholt zu Pflegeeltern, in Pflegefamilien abgeschoben, entsorgt hat.
 
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update 29.09.2020
 
Nochmal Grundsätzliches zum (gestrigen) SafeAbortionDay
 
Patriarchal-konservativ-autoritären Männern geht es beim Schwangerschaftsabbruch - wie auch bei Prostitution, Pornographie, Vergewaltigung, Genitalverstümmelung (FGM) und Verschleierung (bekanntlich nur der Frau, nie einer solchen des Mannes) - um die Verfügungsgewalt über die Frau, über den weiblichen Körper, Willen, um das Selbstbestimmungsrecht der Frau. Es geht um strukturelle, autoritäre Macht, männliche Vormachtstellung (deren Erhalt bzw. Wiedereinsetzung), Kontrolle, Unterwerfung und Ausbeutung.
Um Kompensationsverhalten also.
 
Denn der Embryo und zumeist auch der Fötus ist üblicher-, natürlicherweise und seit Jahrmillionen bereits Teil der Schwangeren, der (jedenfalls biologischen) Frau. Der Embryo (und Fötus) existiert nur in, mit, wegen dieser schwangeren Frau - es gibt für ihn (seit Jahrmillionen) keine Existenz außerhalb ihres Leibes, er existiert in und nur wegen und mit ihr, er ist von ihr, ihrer Existenz und auch ihrem Wohlergehen existenziell (!) abhängig.
Und er kommt als Person und Individuum (mit eigener, je persönlicher mehr oder weniger bzw. zunehmend unabhängiger Existenzmöglichkeit und Entwicklung, Erfahrung, Identitätsbildung, Entscheidungs- und Handlungsmöglichkeit etc.) erst und nur dann in die Welt, wenn die Schwangere, die Frau, üblicherweise also die werdende Mutter, ihn gebiert - zur Welt bringt.
 
Es ist diese Abhängigkeit von der Frau, der (werdenden) Mutter, die patriarchale Männer nicht ertragen - sie fühlen sich als Mann der Frau hierdurch bewusst oder unbewusst unterlegen, eben: sogar existenziell von ihr abhängig, auf sie, die Frau - als Mutter, Schwangere, Gebärende, Stillende/Nährende, Fürsorgliche, Gebende - existenziell vom Beginn ihres Lebens an angewiesen.
 
Das ist, das das Patriarchat bekanntlich zunichte machen will und machte, indem Männer ihre Unterlegenheits-, Abhängigkeitsgefühle und Minderwertigkeitskomplexe aggresiv und gewaltvoll Frauen als Verursacherinnen all dessen anzuhängen begannen und alles Leibliche, Sexuelle - siehe Fortpflanzung, Schwangerschaft, Geburt und eben auch Abbruch der Schwangerschaft, die mit Sex mehr oder minder seit Jahrmillionen zusammenhängen - deshalb als schlecht, schmutzig, schädlich, destruktiv, hinterhältig, nieder usw. zu entwerten, zu diskreditieren versuch(t)en.
Siehe in diesem Zusammenhang, vor diesem Hintergrund auch sogenannte "Keuschheit", den Jungfrauenkult, die "unbefleckte Empfängnis" und den Zölibat sowie das Abwerten von Prostitutierten, die Verschleierung von Frauen und die Genitalverstümmelung: sogar von kleinen Mädchen.
 
Denn auch sexuell fühlen solche Männer sich von Frauen abhängig, auf sie angewiesen, einfach nur deshalb, w e i l sie Frauen sexuell begehren, aber sie fragen, ihre Zustimmung einholen, Konsens zugrundelegen müssen, wenn/bevor sie Sex mit ihnen haben können. Und auch das ertragen patriarchale Männer nicht - weder das Angewiesensein, ihr eigenes sexuelles Begehren, das auf die Frau ausgerichtet ist, noch die Erforderlichkeit von Konsens, da alles ohne Konsens bekanntlich Vergewaltigung ist.
 
All das ist durchdrungen von Lust-, Genuss-, Leibesfeindlichkeit, von Destruktivität, Sadismus, Hass und Angst sowie Scham - all das auf Basis bereits genannter Minderwertigkeitskomplexe, Unterlegenheitsgefühle, patriarchal-destruktiv-autoritären Frauenbildes.
Die Frau kann, darf, m u s s in einem solchen patriarchal-destruktiv-misogynen Weltbild nur entweder Mutter: Heilige (und das am besten "unbefleckt, jungfräulich", also völlig realitätsfern und biologisch unmöglich) oder Hure: Verführende, Lockung, Gefahr, Dienstmagd, Hexe, Objekt, Sklavin sein.
 
Es ist das Problem solcher Männer, dass sie nicht akzeptieren, respektieren, noch weniger wertschätzen können, dass Frauen als Schwangere, Gebärende, Stillende oder eben auch "Abtreibende" über schon entstandenes Leben - das jedoch weder in rechtlichem Sinne Person, noch, als Embryo, leidfähig ist - entscheiden, bestimmen, gerade w e i l dieses Leben (Embryo, Fötus) sich in ihrem, der Schwangeren, der Frau, Leib befindet und nur dort und nur mit und wegen der Existenz dieser den Embryo und Fötus t r a g e n d e n Frau und (werdenden, gebärenden, stillenden/nährenden, fürsorglichen) Mutter existieren, wachsen, werden, sich entwickeln, l e b e n kann.
 
So einfach ist das. Tatsächlich. Und leider: immer noch verhält es sich so, dass es solche patriarchalen Männer gibt, die dann überdies gerne als "echte Männer" bezeichnet werden, obschon sie erbärmliche, hassvolle, misogyne, minderwertigkeitskomplexbeladene Würste sind, die reines, offensichtlichstes Kompensationsverhalten an den Tag legen: destruktiv, oft auch gewaltvoll.
 
In sogenannten Matriarchaten haben Männer das nicht nötig, verhalten sie sich nicht so. Was sämtliche sogen. Matriarchate weltweit spezifisch kennzeichnet, ist u.a. Gewaltlosigkeit.
 
Es liegt also nicht an der "Biologie des Mannes", dass er patriarchal ist, denkt, fühlt, sich verhält, sondern an seiner persönlichen, frühkindlichen und kulturellen, oft noch immer auch religiösen, ideologischen Prägung, an seiner Sozialisation, an der Umwelt, in und mit der er bestimmte Erfahrungen macht - wie so auch "die" Frau, Frauen.
Es ist folglich durchaus änderbar - es muss so destruktiv keineswegs sein, bleiben.
 
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"[...] Für die „Lebensschützer“ gilt der Schwangerschaftsabbruch als „vorgeburtliche“Tötung und sie setzen ihn sogar dem Holocaust gleich. Ihr Begriff des „Lebensschutzes“ heißt umfassende Kontrolle über Frauen und die Herstellung der „alten Ordnung“ mit der „heiligen Familie“. Sie wollen Mädchen und Frauen jedes Recht auf Selbstbestimmung nehmen. Sie kämpfen gegen die heutige Vielfalt von Lebensentwürfen, sexuellen Orientierungen oder geschlechtlichen Identitäten. Sie hetzen gegen Gleichstellung und eine tolerante Gesellschaft und bedrohen mit dieser Haltung Leben statt es zu schützen. Zudem sind sie eng verbunden mit der rechtsradikalen AfD. [...]"
 
Quelle: siehe oben stehenden Link (sexuelle-selbstbestimmung.de, Aktionstag 17.09.2016 "Mein Körper, Meine Verantwortung, Meine Entscheidung" - Weg mit §218!").
 
Nachfolgend meine Replik auf Einwände in einem facebook-Kommentar (siehe facebook-Kommentarspalte unterm ursprünglichen Link).

Ja: Ein Embryo ist qua Natur der Mutter unterstellt, auf sie angewiesen, von ihr abhängig. So ist das. Und d a s ist es, das vor allem zahlreiche Männer - bis heute - nicht ertragen können, wie es hier ein Mal mehr deutlich zum Ausdruck kommt. Darauf zurück geht das Patriarchat. Es ist die Kränkung, die der Mann empfindet, da ihm bewusst wird/wurde, dass er - wie jeder Mensch - sein Leben, seine Existenz überwiegend einer Frau, einer Mutter verdankt.
 
Der Zeugungsakt ist nicht ohne Zutun des Mannes möglich (ohne männlichen Samen), alles Weitere: durchaus. Es liegt und lag auch und umso mehr zu früheren Zeiten an der Frau, ob das Kind überhaupt geboren wurde (siehe, wie die Schwangerschaft verlief, natürlich auch intensiv abhängig von Außenfaktoren wie der werdenden Mutter Ernährung, Gesundheit, physische und psychische Unversehrtheit etc.) und dann, ob es nach der Geburt überlebte - oder nicht. Es war/ist auf die Muttermilch, die stillende Frau (Mutter oder Amme) angewiesen wie auch auf die zumeist/überwiegend mütterliche, weibliche Fürsorge, Zuwendung ... .

Ja, schon sehr lange hadern Männer genau hiermit, sie fühlen sich "abhängig, unterlegen". Offensichtlich. Daher wird auch Muttersein, Mutterschaft seit Jahrzehnten und noch länger abgewertet - bagatellisiert, relativiert oder direkt diskreditiert - siehe, wie wichtig angeblich immer frühere Fremdbetreuung und sogenannte "Frühförderung" ist, siehe, wie lange es hieß, Säuglinge sollten wegen angeblicher Giftstoffe in der Muttermilch nicht gestillt, sondern mit künstlicher Säunglingsmilch ernährt werden, siehe, wie Säuglinge von den Müttern (und umgekehrt) viele Jahre direkt nach der Geburt getrennt wurden, siehe, wie aus dem Urweiblichen - der Schwangerschaft, dem Schwangersein und dem Gebären - eine Krankheit gemacht wurde und Geburten immer mehr Sache für Krankenhäuser und Ärzte und immer weniger für Hebammen wurden.

Und so auch mit der Abtreibung:
Es möchten Männer über den Körper der Frau bestimmen, verfügen nicht nur können, sondern sogar "legal" dürfen. Sie wollen darüber bestimmen, ob bzw. dass die Frau ein Kind - und wessen Kind, siehe patriarchale Besitzansprüche - zu gebären hat.

Interessanterweise geht es danach niemandem mehr um den Schutz des dann geborenen Lebens, des Kindes, des Individuums. Das bleibt üblicherweise, nach wie vor zumeist Angelegenheit der Mutter.
 
Siehe, dass nach wie vor Mütter unentbehrlich sind: für jedes Kind, für jeden Menschen - mindestens am Beginn, in den ersten Jahren seines Lebens, siehe die lebenslang wichtige, prägende Bindung und ihre Folgen, vor allem all jene negativen, wenn keine sichere, gute Bindung zustandekam, aus Gründen nicht entstehen und wachsen konnte.

Es reicht vielen Männern noch immer nicht, über die sexuelle Lust der Frau zu verfügen - siehe früher Keuschheitsgürtel, siehe noch heute Genitalverstümmelung, siehe Pornographie und Prostitution.
 
Es reicht ihnen auch nicht, männliche Kinder noch immer weltweit zu bevorzugen - vor allem in Afrika und Asien, aber auch in europäischen Ländern (Rumänien, Bulgarien ...), es reicht nicht, Mädchen schon als Säuglinge zu töten (siehe u.a. auch in Indien). Und Frauen mittels Sexismus, struktureller Gewalt, Diskreditierung, Unterdrückung, Ausbeutung (siehe Sorge-Arbeit, die mehrheitlich global von Frauen geleistet wird - überwiegend unbezahlt, obwohl sie absolut unentbehrlich für jede Gesellschaft ist) zu unterwerfen.

Es ist immer und immer noch derselbe uralte Kampf - seit Beginn des Patriarchats. Bis heute.
 
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Meine Replik auf einen weiteren facebook-Kommentar:

Und da sind wir beim eigentlichen Punkt - siehe, was ich an einen anderen Kommentator schrieb und auch meinen oben verlinkten blog-Eintrag ("Die Frau aus Sicht des Mannes"). Es geht um den Kampf zwischen Frau und Mann - statt um das paritätische, kooperative Miteinander. Es ist sehr häufig noch immer ein Gegeneinander.
 
Zu den einzelnen Anwürfen:

1. Ja, es geht zwangsläufig um Frauen, wenn es ums Schwangersein und Gebären geht. Und es geht ebenso zwangsläufig, qua Natur um Frauen, wenn es darum geht, dass jeder Mensch, auch jeder Mann, seine Existenz letztlich einer Frau, einer Mutter verdankt - die ihn ca. neun Monate getragen, dann geboren und dann zumeist über Jahre fürsorglich behandelt hat. Das sind - noch immer - die basics.
Und eben das scheint für etliche Männer schon eine unerträgliche narzisstische Kränkung zu sein.

2. Es gibt Frauen, gerade muslimische bspw., die heimlich Abtreibungen vornehmen lassen (müssen!), auch in Deutschland. Weil sie sonst verstoßen oder auch getötet werden - aus Gründen der vorgeblichen "Ehre" ... . Das ist Fakt. Nicht alle diese Frauen woll(t)en solche Abtreibungen - oder Schwangerschaften.

3. Um das dann geborene Leben schert sich zumeist kaum noch wer, ja: es bleibt die Sorge für das geborene Kind grundsätzlich noch immer überwiegend der Frau überlassen. Wir wissen das. Und das hat verschiedene Gründe.
 
Nein, es ist niemandem, schon gar nicht den Kindern, damit geholfen, sie den Müttern immer früher zu entreißen (frühe Fremdbetreuung, vorgeblich erforderliche "Frühförderung"). Im Gegenteil. Kinder brauchen Mütter. Auch Väter. Aber ohne Mutter - die ebenfalls qua Natur die erste Hauptbezugsperson ist, eben weil sie das Kind getragen, geboren und gestillt, umsorgt hat, eben weil bereits vorgeburtlich ein Bezug, Einfluss besteht - geht es gerade nicht. Siehe Bindung. Die lebenslang prägend, wirksam ist.

4. Noch immer allzu häufig lassen Männer Frauen mit Kindern sitzen - gerade auch dann, wenn es sich um ihre leiblichen Kinder handelt. Männer, biologische Väter, entziehen sich ihrer Verantwortung - gegenüber dem geborenen Kind.

5. Mehrheitlich haben eher Frauen einen Kinderwunsch. Und ja: Kinder zu umsorgen beinhaltet, Opfer zu bringen, Verzichte, Entbehrungen zu leisten, eigene Bedürfnisse hinanstellen zu können und zu wollen: aus Liebe zum Kind und aus Verantwortungsbewusstsein und Mitgefühl.
Dazu sind offensichtlich noch immer mehr Frauen als Männer bereit, vor allem über längere Zeiträume (als nur ein paar "Vätermonate"), über viele Jahre: täglich und zu Anfang, die ersten Jahre auch oft allnächtlich.

6. Eben deshalb, weil es am Ende stets die Frau war und ist, die mit Kind häufig alleine dasteht, ist es auch i h r Recht, darüber zu entscheiden, ob und unter welchen Bedingungen, Umständen sie Mutter werden will oder nicht - mit allem, das dieses Muttersein beinhaltet, zur Folge hat, wie tiefgreifend es das Leben von Frauen verändert.

7. Blödsinn mit der Pille: Ein Mann, der definitiv kein Kind will, verhütet mit Kondomen. Ganz einfach. Und zusätzlich kann auch jeder Mann sich einfach ein bisschen mit natürlicher Familienplanung befassen - mit also dem Zyklus der Frau.
 
Es gibt nur wenige Tage je Zyklus, in denen eine Frau überhaupt fruchtbar ist. An diesen Tagen dann entweder kein Sex oder mit Kondom.
Und nicht, dass ich dafür werben wollte, aber: so viele Kinder entstehen nicht durch "interruptus". Und umgekehrt gibt es immer mehr auch junge Männer, die nur eingeschränkt oder auch gar nicht zeugungsfähig sind und auch nicht wenige junge Frauen haben Probleme, schwanger zu werden. Also so leicht ist, so schnell geht das nun auch nicht. Man muss nur ein bisschen informiert, also auch interessiert und verantwortungsvoll sein und benutzt Kondome.

8. Und letztlich ja: Wenn man sich mit einem bestimmten Menschen absolut nicht vorstellen kann, gemeinsame Kinder zu haben, dann sollte man (mit diesem Menschen) nicht ficken. Denn Sex ist eben mehr als egomane Triebbefriedigung, als Porno, als Ausbeutung, Benutzen, Konsumieren eines anderen Menschen.
Vielleicht sollte man das einfach mal wieder deutlicher machen.
 
Und btw: Von anonymer Samen- und/oder Eizellspende halte ich - wie übrigens auch von sogen. Leihmutterschaft absolut nichts. Jeder Mensch hat das Recht auf Kenntnis seiner Wurzeln, seiner biologischen Herkunft, seiner leiblichen Eltern - das hat nicht nur mit Kenntnis von ggf. vererbten Anlagen (auch Erbkrankheiten ...) zu tun, sondern tatsächlich vor allem mit Identitätsbildung und Persönlichkeitsentwicklung.
 
Und hierfür erforderlich ist zumeist doch auch der mögliche (ermöglichte), wenn vom jeweiligen Betroffenen gewünschte Kontakt zu, Austausch mit diesen leiblichen, biologischen Eltern.

Und schließlich ist eine Leihmutterschaft für gerade die "Leihmütter" kein Spaziergang - weder physisch noch psychisch. Diese Frauen werden zumeist ausgebeutet, häufig sind sie materiell arm und deshalb instrumentalisierbar, verfügbar, benutzbar - "leihbar", wie nutzbare Gegenstände, Objekte, Ware. Daran ändert auch die Bezahlung nichts, sie entschädigt gerade nicht für solchen "Missbrauch", solche Gewalt und Ausbeutung von Frauen. Ähnlich wie in Prostitution tun diese Frauen, "Leihmütter", das selten tatsächlich freiwillig, einvernehmlich, aus Überzeugung, sondern aufgrund von existenzieller Not, materieller Armut ... .
 
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Ein weiterer Kommentar von mir auf eine via facebook eingebrachte Kritik:

"Sabeth Faber schöne Zusammenfassung, gebe ihnen in vielen Punkten Recht. Ich beneide die Frau tatsächlich dass ihr das Privileg vorbehalten ist, Kinder auf die Welt zu bringen. Das ist ein Vorrecht, aber eben auch eine Verantwortung, der man nicht so einfach entkommen darf, indem man entstehendes Leben einfach wegmetzelt und rausscharbt."
 
Meine Antwort:
Ich bin sicher, dass die wenigsten Frauen - wenn überhaupt auch nur eine - eine Abtreibung auf die leichte Schulter nimmt. Wie eine Frau sich dazu äußert, gibt nicht notwendigerweise wieder, was sie tatsächlich fühlt, und manches Mal kommen diverse Gefühle auch erst nach dem Abbruch - mitunter Jahre später.
 
Keine erwachsene Frau macht sich eine solche Entscheidung leicht. Gewiss nicht. Aber: Es gibt Situationen, in denen es wohl jedem nachvollziehbar sein wird, dass eine Frau ein Kind nicht austragen möchte - und dazu gehört, dass sie sich außerstande sieht, das Kind über Monate in ihrem Leib zu tragen, zu "halten", zu nähren.
 
Denn eine Schwangerschaft ist keine Lappalie, sondern schon rein körperlich eine Höchstleistung des Organismus´ und es können auch diverse Krankheiten, auch chronische Erkrankungen und bleibende Schäden daraus hervorgehen und schließlich kann auch bei/unter einer Geburt noch einiges passieren, auch dann, wenn vorher alle Vorsorgeuntersuchungen durchgeführt wurden und alles in bester Ordnung schien.

Zunächst einmal kann und muss es daher um das Selbstbestimmungsrecht der jeweiligen Frau - um ihre physische und psychische Unversehrtheit gehen. Denn s i e ist bereits ein geborenes Leben - ein lebender Mensch mit Persönlichkeitsrechten und Menschenwürde.
 
Und entscheidend von ihrer Verfassung (physisch wie psychisch) hängt ab, wie sich das ungeborene Kind in ihrem Leib entwickelt - das wissen wir heute sehr genau, wie wichtig bereits das vorgeburtliche Erleben und die Einflüsse sind - siehe, was alles beim Ungeborenen ankommt, wenn die Mutter bspw. dauerhaft unter Stress steht, sie Ängste, Sorgen hat, sich immer wieder stark aufregt, durch Nöte, durch Druck von außen, durch Existenzängste etc. verursacht. Und wir wissen inzwischen auch vom epigenetischen Einfluss.

Somit kann es dem Kind nur gut gehen, wenn es der werdenden und gewordenen Mutter gut geht: sowohl physisch als auch psychisch-emotional.
 
Es ist daher logische Schlussfolgerung, dass eben hierfür alles, das möglich ist, getan werden muss - und das hat durchaus viel mit gesellschaftlichen Verhältnissen zu tun, nicht nur damit, wie gut sie medizinisch betreut wird, wie gut sie ernährt ist, sich ernähren kann oder dies aus Gründen gerade nicht.
Es hat viel mit der Lebenssituation, den Lebensverhältnissen von Frauen, (werdenden) Müttern grundsätzlich zu tun, folglich mit Gesellschaft und Sozial-, Regierungspolitik.

Wenn eine Frau sich also aus verschiedenen Gründen nicht in der Lage sieht, ein Kind monatelang in ihrem Leib zu tragen, es dann zumeist unter erheblichen Schmerzen zu gebären und sich dann auch fürsorglich täglich über Jahre darum zu kümmern - oder aber, wenn sie sich außerstande sieht, ein Kind über Monate zu tragen, es unter Schmerzen zu gebären (und alle damit einhergehenden Risiken und ggf. Schäden auf sich zu nehmen, siehe oben) und es dann zur Adoption freizugeben, wegzugeben, sich von ihrem Kind zu trennen, dann ist das - hoffentlich - tatsächlich uneingeschränkt nicht nur nachvollziehbar sondern wird genau so auch respektiert.
 
Aus oben genannten Gründen: Geht es der Mutter schlecht, wird es früher oder später auch dem Kind schlecht gehen, was sich nicht immer sofort zeigt bzw. nicht ausschließlich an seiner physischen Entwicklung (im Mutterleib) erkennbar ist.

Und eben dieses Menschenrecht auf Selbstbestimmung und Unversehrtheit muss eine Frau haben dürfen. Aus ethischen Gründen.
 
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Da von Männern nach der hier möglichen Gleichberechtigung zwischen Frau und Mann - werdender Mutter, werdendem Vater - möglicherweise ungewollt - gefragt wurde, hier meine Replik darauf:
 
So lange Frauen schwanger werden oder sind, so lange Frauen Embryonen, Föten neun Monate in ihrem Körper "beherbergen" - mit all den auch gar nicht selten negativen Auswirkungen, mindestens Herausforderungen und auch Belastungen und Risiken, die das für die schwangere Frau hat - so lange Frauen Kinder gebären, mit all den ebenfalls bei der Geburt einhergehenden, nicht nur physischen Belastungen (hiermit meine ich nicht nur den Wehenschmerz), auch nicht selten: bleibenden Blessuren, Versehrtheiten, Risiken und sogar ebenfalls nicht selten Traumata - so lange der "Schutz des ungeborenen Lebens" nur lautstark propagiert wird, sich die danach Rufenden für das dann geborene, möglicherweise unerwünschte Leben, d.h. die dann geborenen Kinder, ihren Lebens- und Leidensweg, ihre Sorgen und Nöte sowie auch die ihrer Mütter (die damit bekannterweise weit mehr belastet sind als die Väter, da die meisten Alleinerziehenden noch immer Frauen sind und nicht wenige ungewollte Väter sich ihrer Verantwortung durchaus bequem/leicht entziehen können, nicht nur der finanziellen im Übrigen, sondern auch der Fürsorge ...) einen feuchten Kehricht interessieren, so lange Menschen auch durch negative Einflüsse in einer für die Mutter physisch und/oder psychisch belastenden Schwangerschaft sowie durch auch epigenetische Einflüsse belastet bis beschädigt werden (können) - und das ebenfalls oft lebenslang - so lange: hat aus all diesen ethischen, psychologischen, sozialen und medizinischen Gründen das Selbstbestimmungsrecht der Frau über dem des ungeborenen "Kindes" sowie über dem des (werdenden) Vaters zu stehen.
 
Natürlich spricht die patriarchale AfD - wie alle Rechten - sich gegen diese weibliche Selbstbestimmung aus, da solche Männer von jeher die Frau unterwerfen und s i c h den Körper der Frau verfügbar machen woll(t)en.
Deshalb bestehen sie auf "traditionellen" Rollenbildern, Geschlechterrollen, auf der ebenfalls patriarchalen Ehe, deshalb wollen sie Abtreibungen verhindern, das Recht der Frauen darauf einschränken, am Ende wieder ganz abschaffen, wir sehen das ähnlich in Nachbarländern: rollback, backlash.
 
Dem ist im Sinne von tatsächlicher, echter Gleichberechtigung, Gleichwürdigkeit, Gleichwertigkeit der Geschlechter dringend Einhalt zu gebieten, hiergegen Widerstand zu leisten.
 
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Zum Artikel der Süddeutschen Zeitung:
 
Aber sicher hat es mit dem Patriarchat, mit dessen Erhalt zu tun - es geht dabei darum, nicht "nur" den Körper, gerade aber auch diesen, sondern grundsätzlich die Frau vom Mann abhängig zu halten und dem Mann verfügbar zu machen, sie zu unterwerfen, zu kontrollieren, zu beherrschen, sie physisch, sozial und emotional auszubeuten. Nach wie vor.
 
Daran ändern im Übrigen auch einige religiös-geprägte oder auch in solcher Weise fanatische Frauen, sogenannte "Lebensschützerinnen" nichts, denn das Judentum, Christentum, insbesondere der Katholizismus und Evangelikalismus sowie der Islam sind de facto durch und durch alttestamentarische, abrahamitische, patriarchale, autoritäre, gewaltvolle Religionen, Ideologien.
 
Diese Frauen sind folglich tatsächlich intensiv religiös, ideologisch indoktriniert, zumeist von Kindesbeinen an, sie unterwerfen sich aufgrund-, infolgedessen zumindest teilweise dem Patriarchat, siehe bspw. auch die Ehe.
 
Und ja, deshalb finden sich sogenannte "Lebensschützer" und Abtreibungsgegner(innen) gerade bei den Konservativen, bei CDU/CSU und selbstverständlich auch in der AfD, siehe deren Wahl-, Parteiprogramm.
 
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§218 i s t ein Nazi-Paragraph, denn siehe, wie und warum er in der NS-Zeit (im Vergleich zu vorher) verschärft ... wurde.
 
Überdies ist es eine durch und durch patriarchale Angelegenheit - u.a. auch diese - dass, seit wann/wie lange schon und warum der Frau ihr Selbstbestimmungsrecht von Männern - seit Jahrtausenden: Patriarchat - genommen wird.
 
"Vielerorts, insbesondere bei matrilinear lebenden Völkern, gilt die Entscheidung über einen Schwangerschaftsabbruch als alleinige Angelegenheit der Frau oder ihrer Sippe und die Kindesväter haben kein Mitspracherecht."
 
Quelle: Wikipedia - "Schwangerschaftsabbruch" (dort unter "Altertum"), farbliche Hervorhebungen habe ich vorgenommen.

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