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Sabeth schreibt - Lebenskunst für Laien

Poesie Melancholie Philosophie Feminismus Anarchismus - non serviam.

Repräsentative vs. Direkte Demokratie - über Volksentscheide, Basisdemokratie, Voraussetzungen und etwaige Folgen ...

 
update 14. September 2020
 
Nichtwähler
 
Ja, ich dachte auch mal, dass Nichtwählen keine Option und nicht zu "rechtfertigen" ist - inzwischen kenne ich viele Gründe, deretwegen Menschen nicht aus Bequemlichkeit oder Dummheit, sondern "überzeugt" nicht wählen.
 
Das fängt schon grundsätzlich bei repräsentativer "Demokratie" an - statt direkter, statt Basisdemokratie, besser noch Soziokratie: Konsent-, statt Mehrheitsprinzip, also deutlich mehr Mitsprache, Mitgestaltung ... .
 
Es geht weiter mit bekannter, begründeter Unzufriedenheit mit bis Entsetzen über diverse regierungspolitische, innen- und außenpolitische Entscheidungen, Vorgehensweisen i n eben solcher nur repräsentativen Demokratie und bekannten Folgen.
 
Desweiteren besteht eine große Unzufriedenheit bei Nichtwählern über die unsägliche Verknüpfung zwischen Politik und Wirtschaft - Interessenkonflikte, Drehtüreneffekt, Nebeneinkünfte, Spenden von Großkonzernen an Parteien, Korruption.
 
Und schließlich fühlen sich etliche durch die bestehenden, etablierten, regierungs- und koalitions"fähigen" Parteien - in repräsentativer Demokratie - nicht (mehr) auch nur ansatzweise gemeint, wahrgenommen, verstanden, geschweigedenn vertreten. Wen, was sollen sie wählen?
 
Dann Klein-, Protest-, Splitter-, EinThemenParteien zu wählen: ist genauso unsinnig, wirkungslos wie Nichtwählen, denn die meisten Kleinparteien schaffen die Fünfprozenthürde nicht - es sind also verschenkte, verlorene Wählerstimmen - wie auch die der Nichtwählenden. Eben drum.
 
Schließlich stellt sich die Frage, wie, wodurch legitim(iert) Wahlergebnisse und -folgen sowie repräsentative Demokratie grundsätzlich sind, sein können, dürfen, wenn immer wieder auch fast die Hälfte der Wahlberechtigten n i c h t wählt. ?
 
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14. Dezember 2024
 
Nichtwähler drücken mit ihrem Verhalten, mit bewusstem, absichtsvollem Nichtwählen Ablehnung, Kritik aus. Was sie tun, ist gewissermaßen Streik bzw. Boykott.
Sie boykottieren die Scheindemokratie, sogen. "repräsentative, indirekte Demokratie".
Aus genannten Gründen.
 
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„Wenn Wahlen etwas änderten, wären sie längst verboten.“
Kurt Tucholsky
 
07. Mai 2024
 
Vielleicht auch mal wieder erwähnenswert:
Mehrheit, Quantität, mainstream (-Geschmack, -Verhaltensweisen, -Meinungen) ist bekanntlich kein Qualitätsmerkmal, kein Indiz oder Beweis, Beleg für Qualität, Wert, Güte, Moral, Ethik, Substanz, Vernunft, Reife.
 
Die Mehrheit ist bekanntlich schon häufiger in der Geschichte fehlgegangen (zurückhaltend formuliert), sei es in politischer, gesellschaftlicher, ideologischer (religiöser), moralischer Hinsicht.
 
28. April 2022
 
Das Schlimm(st)e ist nicht, dass es Menschen immer schon mit schlechten Absichten, Zielen gab und gibt, sondern dass zu viele ihnen so schnell glauben, blind, gehorsam, ängstlich folgen, dass sie so leicht indoktrinierbar, dressierbar, instrumentalisierbar sind.
 
Und dass/wenn - leider immer wieder - ausgerechnet diese unreflektierten, unreifen, konformistischen, gehorsamen Menschen, Personen, sich damit überdies auf der moralisch "richtigen, guten" Seite wähnen und alle anderen, Kritiker, Zweifler, Fakten Liefernde, attackieren, ausgrenzen, diskriminieren, schädigen.
 
Und man fragt sich nach wie vor, immer wieder, ob und w a r u m dies trotz zweier Diktaturen in diesem Land - und durchaus noch lebender Zeitzeugen derselben - so unfassbar leicht möglich, durchsetzbar, vollziehbar war/ist. Wozu dann offenbar wirkungslose Erinnerungs"kultur"?
Nein, es geht dabei nicht um ein Gleichsetzen der erlittenen Schädigungen von Betroffenen damals und heute, sondern um das Aufmerksammachen auf das Wirkprinzip, die geschaffenen Strukturen, die Methode, die Art der Umsetzung, das Wissen um die Wirkung von Propaganda, Dressur.
 
D a s s es immer noch, immer wieder so dermaßen leicht geht, möglich, vollziehbar ist: Machthabenden, Regierenden und d a s s so viele sich damit so leicht, widerstandslos kriegen lassen, d a s erschüttert mich nach wie vor am meisten.
Denn Kernaussage, Kernproblem dessen ist ja, dass Regierende, Machthabende, Ideologen, Demagogen nur die jeweils passende Propaganda, Strategie einzusetzen brauchen (Angst, Todesangst schüren und Spaltung: funktioniert augenfällig immer - immer wieder, immer noch), um a l l e s sogar gewaltlos, zumindest mehr oder minder ohne militärische, direkt physische Gewalt, durchsetzen zu können.
 
Demokratie?
Wie wäre es stattdessen mit Soziokratie: Konsent-, statt Mehrheitsprinzip und echter, gelebter, d.h. Basisdemokratie?
 
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12. Juli 2022
 
Was die vielzitierte Mehrheit anbetrifft, halte ich es mit Emma Goldman:
 
"Heute wie damals ist die öffentliche Meinung der allgegenwärtige Tyrann; heute wie damals ist die Mehrheit eine Masse von Feiglingen, die bereit ist, den zu akzeptieren, der ihre eigene elende seelische und geistige Verfassung widerspiegelt."
 
https://gutezitate.com/autor/emma-goldman
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Bürgerliche Demokratie ist die Diktatur der Meinungen, die die Herrschenden der Mehrheit eingetrichtert haben.

Gerald Dunkl

Wer ist weshalb "wir"?
 
Weder habe ich die amtierende Regierung, Bundesregierung, eine der ihr zugehörigen Parteien, Fraktionen noch die Koalition gewählt, noch die "repräsentative Demokratie" selbst, somit auch keine der durch Regierung vollzogenen "Akte".
 
Ich habe also eine Wahl - wozu, wogegen, wie? Kann ich eine Koalition, eine Regierung wählen: nein. Werden die Gründe von Nichtwählern berücksichtigt: nein.
 
Was, wenn ich gar nicht regiert werden will? Anarchismus, Basisdemokratie, Soziokratie: Konsentprinzip, statt Mehrheitsprinzip.
 
Eben dies ist bekanntlich das Problem: "der Staat", das sind vorrangig Regierende, Regierungen, da Wähler nur alle vier Jahre ein Kreuzchen machen, dabei etliches nicht mitentscheiden können, bspw. Koalitionsbildung u.a.m..
 
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18. Januar 2024
 
Was passiert eigentlich, wenn bei einer Bundestagswahl 80 oder sogar 90 Prozent  der Wahlberechtigten nicht wählen bzw. die Wahlbeteiligung auf 20% oder 10% oder noch weniger absänke, auch bei dann ggf. durchgeführter Wiederholungswahl?
Wählerwille?
 
Welche Legitimationsgrundlage von/für Regierungen, Bundesregierung/en bei Wahlbeteiligung unter 20 oder unter 10 Prozent? Repräsentative, indirekte Demokratie?
 
Wie repräsentativ ist vor einem solchen Hintergrund ein Wahlergebnis noch, welche Legitimationsgrundlage hat eine Bundesregierung bei so hoher Zahl an Nichtwählern?
 
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"(...) Strategie und Taktik sind ursprünglich militärische Begriffe und natürlich spielen sie eine Rolle, wenn es um Macht geht. Aber wir sollten in einer Demokratie nicht permanent als militärische Aktionen planen.
Doch Strategie und Taktik dürfen nicht alles dominieren. Inhalte, Positionen und das Gewissen müssen die Grundlage bleiben.
 
Mittlerweile geht es aber so weit, dass dann auch schon die Wählerinnen und Wähler beschimpft werden, die nach ihrem Gewissen abstimmen und nicht taktisch wählen. Das müssen nicht mal die Kandidierenden selbst tun, dies übernehmen ungefragt selbsternannte "Demokratiewächter" mit teilweise hoher Reichweite in den sozialen Medien und der Öffentlichkeit.
 
Schon die harmlose Variante – "Wie kannst du deine Stimme verschenken?" – ist demokratisch betrachtet ein absurder Vorwurf. Wir haben ein Wahlrecht, nach dem jeder frei entscheiden kann, wen er wählt und wen er nicht wählt.
Wenn sich dabei jemand von den Inhalten oder seinen Gewissen und nicht von einer Taktik leiten lässt, dann ist es völlig respektabel. Es steht daher eher die Frage im Raum, wie viel Taktik und Strategie unsere Demokratie verträgt?
Wenn ich taktisch wähle, weil ich Angst habe, meine Stimme wäre "verschenkt", sollte ich dann nicht eher über das Wahlsystem nachdenken? Konkret in Berlin: Sollte ich mich da nicht fragen, warum der 2021 erfolgte Volksentscheid mit bald 60 Prozent der abgegebenen Stimmen nicht einmal ansatzweise umzusetzen versucht wurde, aber eine Partei mit 18,4 Prozent der abgegebenen Stimmen den Regierenden Bürgermeister stellen kann? (...)
 
Bis auf wenigen Ausnahmen – wie Volksentscheide in einigen Bundesländern – beschränkt sich die eigentliche "Herrschaft des Volkes" auf Wahlen. Man nennt das Repräsentative Demokratie. Dann liegt die politische Macht allein bei den Parteien, deren Auserwählten uns alle repräsentieren sollen. Es ist schon eine besondere Form der Demokratie, die fast nie hinterfragt wird, obwohl es viele andere Modelle gibt und die Mitbestimmungsmöglichkeiten der Bevölkerung größer sind. (...)
 
Es ist deshalb eine unglaublich wichtige Frage, wie hoch die Wahlbeteiligung ist und warum immer mehr Menschen nicht mehr von diesem Recht Gebrauch machen. Funktioniert die Repräsentanz also noch?
Trotz aller Zahlen und Fakten, die in den Medien und in den Parteien hoch und runter besprochen werden, gibt es kaum eine nennenswerte öffentliche Auseinandersetzung dazu. (...)
 
Von den gut 2,4 Millionen Wahlberechtigten haben dann nur 63 Prozent ihr Wahlrecht genutzt. Von den abgegebenen Stimmen schlagen sich weitere 230.000 nicht in Mandaten nieder. Das sind die Stimmen für die Parteien, die keine fünf Prozent erreicht haben, sowie wenige ungültige Wahlzettel.
Am Ende werden nur 1,3 Millionen der Menschen aus Berlin im Abgeordnetenhaus vertreten. Über 2,3 Millionen – also etwa 63 Prozent – werden also politisch nicht repräsentiert. Selbst der große Wahlsieger, die CDU, wurde nicht mal von jedem achten Menschen in Berlin gewählt. Und sollte Rot-Rot-Grün fortgesetzt werden, repräsentieren sie gerade mal gut 20 Prozent aller Einwohner. (...)
 
Und dies ist kein Berliner Spezifikum, auch wenn in der Bundeshauptstadt besonders viele Menschen nicht wahlberechtigt sind. Die Wahlbeteiligung geht bei vielen Wahlen überall in Deutschland mit Ausnahmen generell seit vielen Jahren zurück. Ich habe es auch für andere Wahlen, der Landtagswahlen in NRW und selbst der Bundestagswahl ähnlich feststellen können.
Alles konzentriert sich in unserer Demokratie auf Wahlen und das Ergebnis ist, dass so wenige Menschen der Bevölkerung letztlich repräsentiert werden. Und dann haben wir noch nicht davon gesprochen, dass die Parteien, die zur Wahl stehen, viel versprechen, aber immer weniger Substanz und Personal anzubieten haben. (...)
 
Ausnahmen gibt es kaum und neue Parteien haben meist medial, aber auch, weil immer mehr taktisch wählen, ohne viel Geld keine Chance. In der Regierung unterwerfen sich die Gewählten einer Partei, dann dem Fraktionszwang und einem Koalitionsvertrag. Das Resultat: immer weniger Raum für Gestaltungsmöglichkeiten und Interaktion mit der Bevölkerung.
Real regieren dann nur wenige Personen im Spannungsverhältnis zwischen Parteitaktik und Profitlobby. Es eine Art zeitlich begrenzter, bürgerlicher Aristokratie. (...)
 
Aber wir erleben eine marktkonforme Demokratie, die nach den Bedürfnissen einiger Großkonzerne und der Finanzwirtschaft ausgerichtet wird und wesentliche demokratische Errungenschaften entwertet. (...)
 
Weitergehend wäre, wenn bei einer Wahlbeteiligung unter 80 Prozent eben auch nicht alle Mandate besetzt werden dürften. Wie schnell sich die Parteien dann um die Nichtwählenden kümmern würden!
Endlich müsste man das Sponsoring und die Konzernspenden an die Parteien, die hohen Nebenverdienste und die Verquickung von Abgeordneten mit der Profitlobby unterbinden. (...)
 
Meine feste Überzeugung ist es, dass wir die wirklichen Probleme und Herausforderungen nur bewältigen können, wenn wir endlich aufhören, immer weniger Demokratie zu wagen. (...)"
 
07. Februar 2025
 
Nichtwähler
 
Pierre Ramus nennt pointiert meine Gründe, nicht zu wählen - in sogenannt "repräsentativer", indirekter, parlamentarischer "Demokratie":

"Unzweifelhaft ist es eine Tatsache, daß die an der Spitze aller Parteien stehenden Persönlichkeiten weder in ihren ethischen Charakterelementen, noch in ihrem Vermögen an Wissen, echtem Freiheitsgefühl und Liebe zur Sache des Volkes das sind, als was sie sich geben oder von der ignoranten Menge ihrer seichten Nach- und Mitläufer angestaunt werden. Es sind Politiker und solche sind immer Menschen, die dem ideallosen Eigennutzen auf Kosten der Volksinteressen frönen; Menschen, die in der Betörnng des Volkes ihren Erwerb finden und die im Allgemeinen auf staatlich-sozialem Gebiet so ziemlich dasselbe sind und leisten, was Theologen der kirchlich-konfessionellen Verdunmung auf geistigem Gebiet.
 
(...) Zu welcher Unmündigkeit degradiert sich eine solche Wählerschaft dadurch vor ihren gewählten "Vertretern"! (...)"
 
Michael Bakunin zu Wahlen, "repräsentativer", parlamentarischer, indirekter "Demokratie", Parlamentarismus:

"Da die bürgerlichen Interessen denen der arbeitenden Massen unbedingt entgegengesetzt sind, so ist gewiß, daß ein bürgerliches Parlament nie etwas anderes wird tun können, als die Lohnsklaverei des Volkes gesetzlich zu machen und alle Maßnahmen zu bewilligen, die darauf  ausgehen, sein Elend und seine Unwissenheit zu verewigen.
Man muß  wirklich sehr naiv sein um zu glauben, ein bürgerliches Parlament könne aus freien Stücken für eine geistige, materielle und politische Befreiung des Volkes stimmen."
 
https://www.anarchismus.at/texte-anarchismus/anarchistische-parlamentarismuskritik/7301-klassiker-3-texte-zu-wahlen-und-parlamentarismus
 
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16.03.2024
 
Da Berufspolitiker, Regierungsmitglieder, Bundestagsabgeordnete (MdB) so gerne so oft von "Arbeit, Leistung, Leistungsgerechtigkeit, Fleiß, Einkommen" sprechen, hierzu folgende Fragen:
 
Kann mir bitte jemand faktenbasiert, inkl. seriöser Belege aufzeigen, wodurch genau jeweils welche Tätigkeit eines MdB und/oder Regierungsmitglieds das Gemeinwohl wie fördert?
"Repräsentative" Demokratie?
 
Bundestagsabgeordnete, MdB - Arbeit? Leistung?
Siehe bspw. die sogenannte "Abgeordnetenentschädigung, Aufwandsentschädigung", Diäten, deren Höhe in Bezug zur Tätigkeit eines MdB: Angemessenheit, Verhältnismäßigkeit?

Aufschlussreich ist auch, aus welchen Berufszweigen MdB am häufigsten kommen: der Wirtschaft.
Sowie auch die Geschlechtszugehörigkeit: deutlich überwiegend Männer.
 
Man erläutere mir faktenbasiert, mit Nachweisen, inwiefern das in diesem Artikel Genannte das Gemeinwohl der Bevölkerung auf welche Weise, mit welchen konkreten Effekten, Ergebnissen fördert, stärkt?
bpb - "Arbeitswoche eines Bundestagsabgeordneten"
 
 
"Repräsentative", parlamentarische, indirekte "Demokratie", Volksvertretung, Vertretung der Interessen des "Volkes", der Staatsbevölkerung, Zivilbevölkerung?
Bundestagsabgeordnete, Regierungsmitglieder, Regierung/en - Gemeinwohl?
 
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17. März 2024
 
Um das klarzustellen:

Die weltweit von Frauen (angeborenes, biologisches Geschlecht) ohne Einkommen geleistete unentbehrliche Sorge-Arbeit, Care, ist tausendmal wichtiger für das Gemeinwohl als die Tätigkeit von Bundestagsabgeordneten, MdB.
 
Warum legen kapitalistisch-neoliberale, patriarchal-autoritäre Männer fest, was Arbeit, Leistung ist bzw. welche unentbehrliche Arbeit, die weltweit mehrheitlich Frauen leisten, nicht als Arbeit bezeichnet, nicht bezahlt wird? : SorgeArbeit.
 
Was genau tun Berufspolitiker, Bundestagsabgeordnete, MdB, Regierungspolitiker, Regierungsmitglieder wie effektiv für das Gemeinwohl? Nachweise, Belege, Beweise: ?
 
Und dann kommen vermögende, patriarchal-autoritäre, kinderlose und/oder verheiratete Männer, die in ihrem Leben noch nie je Sorge-Arbeit geleistet haben, und diffamieren dich als "Arbeitsverweigerer" und entziehen dir die basalste Existenzgrundlage. "Bürgergeld", Sanktionen, Vollsanktionierung.
 
Von all diesen - mehrheitlich - Sorge-Arbeit leistenden Frauen dürfte keine einzige im strafbewehrten, Menschen kriminalisierenden "Bürgergeld"-Vollzug, siehe Sanktionen, sein!
Sie haben, leisten alle längst gemeinwohlförderliche, wichtige Arbeit, sie sind nicht arbeitslos!
 
Keine einzige dieser Frauen, Mütter, Alleinerziehenden, Pflegenden, Sorge-Arbeit Leistenden darf mit Strafe, Sanktionen belastet werden! Sie haben Arbeit, sie alle arbeiten: ohne Einkommen, ohne geregelte Freizeit, Urlaub. Sie brauchen ein Sorge-Gehalt, statt "Bürgergeld".
 
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Wikipedia-Eintrag "Mitglied des Deutschen Bundestages", screenshots vom 16.03.2024 Wikipedia-Eintrag "Mitglied des Deutschen Bundestages", screenshots vom 16.03.2024 Wikipedia-Eintrag "Mitglied des Deutschen Bundestages", screenshots vom 16.03.2024

Wikipedia-Eintrag "Mitglied des Deutschen Bundestages", screenshots vom 16.03.2024

16. März 2024
 
"Fassadendemokratie"
 
"(...) Dass gewählte Vertreter*innen die Bevölkerung repräsentieren und in ihrem Interesse handeln, ist zur Illusion geworden. Während die Belange der Bürger*innen immer weniger berücksichtigt werden, sind die Interessen mächtiger Konzerne und Verbände vollkommen überrepräsentiert. Profitlobbyist*innen gehen in intransparenter Weise in den Ministerien und im Bundestag ein und aus, schreiben an Gesetzen mit, spenden und sponsern Parteien. Abgeordnete fühlen sich zunehmend zahlungskräftigen Großunternehmen, ihrer Parteitaktik oder dem Fraktionszwang verpflichtet als den Menschen, die sie gewählt haben. Anstatt Visionen für die Herausforderungen der Zukunft zu entwickeln, ordnen sich Politiker*innen der „marktkonformen Demokratie“ unter und verwalten nur noch den Status Quo.
Obwohl gerade der Bundestag die Vertretung der Zivilgesellschaft sein sollte, vertritt er deren Interessen immer weniger. Sie kann nur zusehen, wie die Dominanz weniger ökonomischer Interessen zunehmend über den Problemen der Bevölkerung steht. (...)
 
Ein weiterer Aspekt ist die zunehmend homogene Zusammensetzung unseres Bundestages: über 80 Prozent der Abgeordneten haben studiert während der Akademikeranteil in der Bevölkerung bei nur 18 Prozent liegt. Die Tatsache, dass kaum einer der Abgeordneten aus dem Dienstleistungssektor oder aus dem klassischen Arbeitermilieu kommt, spiegelt sich in den politischen Entscheidungen wider, die seit 40 Jahren tendenziell für Besserverdienende getroffen wurden. Das befördert Politikverdrossenheit, weil immer mehr Menschen glauben, dass sich nichts ändern wird, egal welche Partei man wählt. 2019 trauten 55 Prozent der Bevölkerung keiner Partei zu, die Probleme in Deutschland lösen zu können.

Es ist, wie der Politikwissenschaftler Colin Crouch schon vor Jahren dargelegt hat: Wir leben zunehmend in einer Postdemokratie. Die Fassade ist intakt, äußerlich erscheint alles demokratisch, mit allem, was dazugehört: Gewaltenteilung, Regierungswechsel, Wahlen, Parlament. Faktisch erleben wir eine schleichende Aushöhlung und Entwertung politischer Meinungsbildung und Entscheidungsprozesse. Der entscheidende Grund dafür ist vor allem die zunehmende ungezügelte Dominanz einzelner Interessen gegenüber dem Allgemeinwohl, die Ökonomisierung aller Lebensbereiche, die uns vor allem in Krisenzeiten – wie der Coronapandemie – besonders offenbar wird. (...)
 
Da BV als Beteiligungsverfahren in den Kinderschuhen stecken, muss diskutiert werden, welche Rolle wir ihnen in unserem politischen System zukommen lassen wollen. Wie können wir dafür sorgen, dass sie zu einer breiten Demokratisierung führen und nicht von einzelnen mächtigen Interessen gekapert werden? Wie können BV als Beteiligungsgremien unabhängig von Regierung und Parlament stattfinden, aber gleichzeitig Anschluss an diese haben und auf sie einwirken? Wie verhindern wir, dass, solange die Kompetenz zur Einberufung von BV bei der jeweiligen Regierung oder einer Parlamentsmehrheit liegt, diese nur diejenigen Ergebnisse aufgreifen, die in ihrem Sinne sind?
BV dürfen nicht zu einem Instrument von Regierenden werden, mit dem sie versuchen ihre eigene Politik zu rechtfertigen. Nichts ist schädlicher, als der Eindruck, dass die Ergebnisse von BV nichts bewirken, Beiwerk oder gar ein Feigenblatt darstellen. (...)"
 
 
Mir persönlich gehen sogenannte Bürgerinnenversammlungen, Bürgerräte längst nicht weit genug bzw. sind sie nicht das, das ich unter tatsächlicher, echter (Basis-) Demokratie, politischer Teilhabe, Zugehörigkeit, gleichberechtigter, gleichwertiger, gleichgewichtiger "Mitbestimmung", politischer Gestaltung der gesamten Bevölkerung verstehe, im Übrigen präferere ich Soziokratie: Konsentprinzip - statt Mehrheitsprinzip.
 
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18. März 2024
 
Im Kapitalismus wie auch Neoliberalismus geht es nicht und ging es noch nie je um Gemeinwohl - das war nie das Ziel. Sondern Kapitalakkumulation, Wohlstand, Reichtum nur bestimmter, weltweit vergleichsweise weniger Menschen: zu Lasten zahlreicher anderer.
 
Von jeher wurden im Kapitalismus mittellose Menschen, siehe Arbeiter, Arbeiterklasse, ausgebeutet - via Arbeit, Lohnarbeit und weltweit nach wie vor auch unzählige Frauen via einkommenslos, unbezahlt geleisteter, unentbehrlicher Sorge-Arbeit. Patriarchat.
 
Warum legen kapitalistisch-neoliberale, patriarchal-autoritäre Männer fest, was Arbeit, Leistung ist bzw. welche unentbehrliche Arbeit, die weltweit mehrheitlich Frauen leisten, nicht als Arbeit bezeichnet, wertgeschätzt, nicht bezahlt wird? : Sorge-Arbeit - Ausbeutung, Armut, Androkratie, Patriarchat.
 
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02. Dezember 2024
 
Neoliberalismus ist Kapitalismus ist Konservatismus, Autoritarismius - ist frauenfeindlich, antifeministisch, androzentrisch, durch und durch antisozial, das Gemeinwohl schädigend. Weltweit so. Von jeher. #rechts ...
 
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18. November 2023
 
Arm: wer seinen Selbstwert auf Nation, Privateigentum, vermeintliche "Leistung", auf eine "eigene" Ehefrau, auf "eigene" Kinder, auf Vermögen, Titel, Haus, Auto, Macht, "Ruhm", Religion, Ideologie, also Selbstbetrug gründet.
 
Der Wert eines Menschenlebens bemisst sich nicht nach akademischen Titeln, Einkommenshöhe, Vermögensumfang, Narzissmusgrad (besetzten Machtpositionen), Ruhm, wirtschaftlicher Funktionalität und Verwertbarkeit.
Menschenwürde.
 
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06. November 2024
 
Es geht in dieser Gesellschaft, Ideologie: Kapitalismus, Autoritarismus, Konservatismus, Patriarchat, nicht darum, ob ein Mensch sich prosozial verhält, mitfühlend, fürsorglich, integer ist, sondern um Macht, Geld, Vermögen - dies haben meistens Arschlöcher.
 
Du kannst dich bedürfnisorientiert fürsorglich, verantwortungsvoll, engagiert um bedürftige Menschen - Kinder, alte, kranke, behinderte, sterbende ... Menschen - kümmern: Jahre und Jahrzehnte - du erhältst keinen Cent Einkommen, keinerlei Wertschätzung für diese geleistete Arbeit.
 
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01. September 2023
 
Was ist das für eine beschissene Welt, in der Menschen sichere Existenz haben, frei von Armut sind, Lebensqualität erlangen, nicht durch einen guten Charakter und gemeinwohlförderliche Arbeit, sondern indem sie andere übervorteilen, knechten, ausbeuten, lügen, betrügen, zerstören.
 
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11.  Dezember 2024
 
Gemeinwohl ist keine Ideologie, wie es bspw. patriarchal-autoritärer, antisozialer Kapitalismus, Neoliberalismus ist.
Gemeinwohl ist das Fundament für jede intakte Gesellschaft, Gemeinschaft, für Frieden, (soziale) Gerechtigkeit, Prosozialität.
 
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10. Dezember 2024
 
Nochmal zu Patriarchat, Androkratie:
Es geht nicht darum, dass "manche" Männer machtgeil,antisozial, empathielos, selbstsüchtig, skrupellos, frauenfeindlich, autoritär, gewalttätig ... sind und "es auch dumme, unreife Frauen gibt" - das Patriarchat ist ein Herrschaftssystem.
 
Siehe auch Feudalismus, Kapitalismus, Neoliberalismus - ist Konservatismus, Autoritarismus, destruktives Patriarchat, Androkratie, Gewalt. Männerherrschaft. Männergewalt. Toxische Männlichkeit. Antisozialität. Kompensationsverhalten. Intellektuelle, soziale und emotionale Unreife.
 
Siehe dazu auch nochmal Pierre Bourdieu - Männliche Herrschaft. Männerherrschaft. Androkratie. Patriarchat. Symbolische Gewalt ... .
 
https://www.suhrkamp.de/buch/pierre-bourdieu-die-maennliche-herrschaft-t-9783518296318
 
https://de.wikipedia.org/wiki/Symbolische_Gewalt
 
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Wieviel Bildung, Geistesschulung, Urteilskraft, Vernunft, Umsicht, Besonnenheit, wieviel Charakterstärke, wieviel Herzensbildung und wieviel Gefühl, Enthusiasmus, Empathie bzw. Mitgefühl sowie Beharrlichkeit braucht es für Demokratie, für ihr "Gelingen", für ihren Erhalt?
 
Von wem, durch wen, für wen und auf welche Weise können die erforderlichen Mindest-? Voraussetzungen geschaffen und langfristig getragen, verankert, bewahrt werden?
 
Eigentlich ist die Aufgabe von Politikern, umfassendes Wissen, Informationen zu sämtlichen Themen, die "den Staat", d.h. dessen Mitglieder, die Bevölkerung, das Gemeinwesen betreffen, einzuholen, sorgfältig und umsichtig zu prüfen, zu verarbeiten und im Sinne des Erhalts und Funktionierens dieses "Gemeinwesens", d.h. des Gemeinwohls, umzusetzen, anzuwenden (über u.a. Gesetze).

Ein Individuum, eine Einzelperson kann nicht all das je selbstverantwortlich leisten, denn es hat üblicherweise, zumeist aufgrund von Erwerbstätigkeit, nicht die Zeit, die Muße und nicht die es beratenden Expertenkommissionen etc., die es zu Rate ziehen kann, es hat auch diverse andere Möglichkeiten nicht, die Politiker üblicherweise haben (Zugang zu vielfältigen, umfassenden, spezifischen Informationen, Austausch mit anderen Staaten, siehe die Außenpolitik Betreffendes) und vor allem hat auch nicht jeder einzelne Staatsbürger die erforderlichen kognitiven Fähigkeiten und/oder Bildungs-, Kenntnis-, Informationszugangs- und -aneignungschancen, -möglichkeiten und -voraussetzungen und/oder ist anderweitig benachteiligt, belastet, bspw. mit chronischer Erkrankung, intensiv und lebenslang prägender, belastender Biographie, materieller Armut etc..

Eben deshalb - eigentlich, theoretisch - gibt es die repräsentative, indirekte, statt der direkten Demokratie.
Faktisch gibt es sie, weil auf diese Weise die Interessen einiger Weniger, privilegierter, wohlhabender, vermögender Menschen, besser, leichter bzw. überhaupt durchsetz- und erhaltbar sind.
 
Dass die politische Praxis sich von dem Ideal (-bild, -zustand) sogenannt repräsentativer Demokratie als stark abweichend darstellt, liegt an den diese Demokratie faktisch "Gestaltenden", Dominierenden - an den verantwortlichen, wiederum privilegierten Personen in Führungs-, Entscheidungs-, Einfluss-, Machtpositionen - insbesondere in der Wirtschaft, exakt, weil es letztlich immer, d.h. fast nur noch ums Geld, um Profitsteigerung, Wirtschaftswachstum und um Machterhalt geht, um also Selbstsucht, Egomanie, Ignoranz, Mangel an Mitgefühl und Integrität, Konsum(ismus) - Kompensationsverhalten.
 
Es wird zwar keine Regierungs-, Regierenden-"Elite" geben (diese Idee hatte man vor ein paar Tausend Jahren ja bereits, siehe Platons "Politeia"), die mehr oder minder frei von menschlichen Schwächen und charakterlichen Niederungen ist, was aber möglich ist bzw. wäre, so gewollt und zugelassen ..., ist ein anderes Menschen- und einhergehend bzw. vorausgehend Selbstbild, siehe jedoch den global noch immer verbreiteten Konservatismus mit kennzeichnendem Menschenbild, Weltbild und Verhalten. Autoritarismus.
 
Dem zugrunde liegt vor allem, wie mit Menschen in ihrer Lebensfrühphase, in der Kindheit und Jugend umgegangen wurde, wie sie geprägt, behandelt, sozialisiert, auch indoktriniert und beschädigt wurden.
Dem wiederum liegt zugrunde, wie deren Eltern selbst eingestellt sind (charakterlich, "weltanschaulich" - Überzeugungen, Prinzipien, Werte, Ideologien, religiöser Glaube ...) und was sie wie aus welchen Gründen, d.h. auf dieser Basis, an ihre Kinder mehr oder weniger bewusst weitergeben, was sie ihnen wie vermitteln ... .
 
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19. September 2022
 
Menschen sind nicht "gegen das Wertefundament der Demokratie", sondern gegen indirekte, repräsentative, häufig exkludierende "Demokratie" - gegen Entscheidungen und Vorgehensweisen ihrer Regierungen.
 
Es kommt dann nicht selten zu r e a k t i v e r Aggression und Gewalt, weil einige oder viele Menschen sich mit ihren Sorgen, Nöten, Belastungen, Bedürfnissen, Wünschen, Gedanken, Vorstellungen, Werten, Lebensformen - oft seit geraumer Zeit bereits oder auch zunehmend - nicht oder nur sehr unzureichend wahrgenommen, ernstgenommen, einbezogen, respektiert erleben, weil sie von insbesondere Regierenden, von Exekutive, Legislative, Judikative, der (vorgeblichen oder tatsächlichen) "Mehrheit" und Medien, siehe Meinungsbildung und Propaganda, missachtet, übergangen, gegängelt instrumentalisiert, ausgebeutet, auch schikaniert, verachtet, ausgegrenzt, bestraft, beschädigt werden.
 
Abhilfe schüfe hier direkte "Demokratie" bzw. Soziokratie mit enthaltenem, auch auf nicht-staatlicher Ebene bereits angewandtem, sehr gut funktionierenden Konsentprinzip, siehe systemisches Konsensieren.
 
Ja, Demokratie, Soziokratie lässt sich nicht oktroyieren, "exportieren", kolonialisieren, überstülpen, sie kann sich nur in der jeweiligen Gemeinschaft, Gesellschaft, Kultur "von unten" herausbilden und verankern.
Letztlich ist das an den je persönlichen und dann kollektiven Reifegrad (Persönlichkeitsreife) der jeweiligen Gemeinschaft, Gesellschaft, ihrer Mitglieder, Individuen, gebunden.
 
Überall dort, wo nach wie vor überwiegend patriarchale Strukturen, Traditionen, Religionen/Ideologien vorherrschen und praktiziert werden, wo also insbesondere Frauen in Gesellschaft, Gemeinschaft, Familie, Alltag, öffentlichem Raum, Politik, Wirtschaft, Kultur, von Justiz ... benachteiligt, ausgegrenzt, auch gänzlich ausgeschlossen, diskriminiert, bedroht, unterdrückt werden und auch physisch intensiv verletzt, verstümmelt, misshandelt, sogar getötet (Femizid) werden "dürfen", können und werden, gibt es entsprechende Gesetze, Gepflogenheiten, Traditionen, Regeln. Demokratie und Soziokratie können sich dort nur schwer, langsam, wenn überhaupt, ausbilden.
 
Es muss das gemeinsame wie je persönliche Bemühen und Ziel folglich sein, Frauen und Mädchen weltweit zu stärken, zu schützen, zu respektieren, wertzuschätzen, gleichberechtigt, gleichwertig, gleichwürdig, menschenwürdig gerade schon als Kinder zu behandeln, sie mitbestimmen, mitentscheiden, mitgestalten zu lassen und Jungen zu sensibilisieren, das auch ihnen (wie allen Menschen, Primaten) angeborene Mitgefühl zu stärken prosoziales Verhalten zu fördern, Ausbeutung, Unterdrückung, Unterwerfung, Machtgebaren zu unterlassen - das Patriarchat, Autoritarismus und global destruktiven Kapitalismus (auch Neoliberalismus) zu überwinden.
 
Weltweit waren und sind sämtliche sogenannten Matriarchate - matrilinear, matrifokal lebende Kulturen, Gemeinschaften - durch Gewaltlosigkeit gekennzeichnet. Siehe bspw. die Khasi, Mosuo und Minangkabau.
Wer dazu Belege sucht, findet sie im blog unter "Patriarchat".
 
Was für gewaltfreie, effektive Konfliktbewältigung und Friedenssicherung erforderlich ist, ist sowohl Kommunikation, Dialog als auch nonverbale, entgegenkommende, freundliche, zugewandte, dem anderen wohltuende Gesten, Taten.
 
Kurzfassung, was für gewaltfreie Konfliktlösung bei allen Beteiligten, Verantwortlichen erforderlich ist:
 
- Empathie und Mitgefühl (ist nicht dasselbe)
- Perspektivwechsel
- Vermittlung durch neutrale Dritte, Mediation
- Ausgleich, Wiedergutmachung
- Verzeihen u n d Versöhnen
 
Selbstredend ist ebenso unerlässlich, dass je eigene gemachte Fehler, Irrtümer, Fehlverhalten, verursachte Schäden zugegeben werden und aktiv, eigeninitiativ das verletzte, geschädigte Gegenüber um Verzeihung gebeten wird. Stichworte Schuldeinsicht, Reue (Mitgefühl), Verantwortungsübernahme.
 
Diese Schuldeinsicht, rationale Ebene, und Reue, emotionale Ebene, das wahrhaftige, nicht aufgezwungene, nicht gespielte Bereuen der eigenen Tat, der eigene Schmerz wegen des Leids des Verletzten, entwickelt sich nur auf Basis von - wiederbelebtem - Mitgefühl.
 
Erst und nur dann hat der jeweilige Täter das eigene Bedürfnis (!), das Opfer oder die verletzte, geschädigte Person, wahrhaftig um Verzeihung zu bitten und Wiedergutmachung zu leisten: weil es ihn, den Täter, selbst intensiv schmerzt, ihm Leid verursacht, dass, wie und warum das Opfer leidet.
Dieser Schmerz wird dem Täter nur dadurch genommen, dass das Opfer ihm seine Tat verzeiht. Für dieses Verzeihenkönnen des Opfers ist wiederum die Schuldeinsicht, Reue, Verantwortungsübernahme und angemessene Wiedergutmachung des Täters unentbehrlich.
Danach: Versöhnung - Frieden schließen, Frieden ermöglichen, erhalten.
 
Was vielen Tätern fehlt oder woran es ihnen erheblich mangelt, ist eben dieses (jedem Menschen jedoch ursprünglich angeborene) Mitgefühl. Ihr Mitgefühl ist "nicht mehr intakt". Oft schon seit ihrer Kindheit nicht mehr. Siehe bspw. antisoziale PKST (ASP), pathologischer Narzissmus, Psychopathie, Sadismus.
 
Was sowohl "privat" , siehe "Erziehung", Familie, als auch politisch Mitgefühl untergräbt, ist Autoritarismus - stets kompensatorisches Machtstreben, Kontrolle, Härte, "Strenge", Druck, Zwang, Strafe, Gewalt, Dressur, Gehorsam erzwingen, Unterdrücken-, Unterwerfen-, Beherrschenwollen, bis hin zu Sadismus - und Kapitalismus, inkl. diesem inhärenten Sozialdarwinismus und Egozentrismus, Antisozialität.
 
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Ein großartiger Artikel, inhärenterweise nach wie vor aktuell.
 
Meine Antwort auf das Dilemma, das "Wagnis der Demokratie" und der Herausforderung der Freiheit und Verantwortung, somit bspw. der Wandel-, Veränderbarkeit moralischer Werte und Regeln vorweg:
 
Das "Absolute", das übergeordnete Prinzip, das auch diesem (demokratischen) System durchaus zugrundeliegt, sind die universellen Menschenrechte, außerdem das Mitgefühl (das jedem Menschen tatsächlich angeboren ist, zumeist in der Kindheit aber massiv beschädigt werden kann und leider häufig wird - u.a. durch religiöse Indoktrination ...) und schließlich die humanistisch-aufgeklärte Vernunft, die die universellen Menschenreche schließlich überhaupt erst hervorgebracht hat; und Teilbestandteil dieser Vernunft ist gerade, dass ethische Grundsätze je nach Anforderungen, Umständen, Verhältnissen, Veränderungen modifizierbar sind, sein müssen - Gleiches trifft auf Demokratie, auf demokratische Inhalte, Entscheidungen, Regeln, Gesetze zu.
 
Es ist genau gerade diese "führerlose" Freiheit, Autonomie und Verantwortung, die Menschen innehaben (sollen, dürfen, können), welche offenbar nach wie vor etliche Menschen sowohl intellektuell als auch emotional und sozial (charakterlich) überfordert, denn ja: bequem, leicht ist es nicht, immer wieder zu differenzieren, zu überdenken, zu verhandeln, zu reflektieren, nach Kompromissen auf Basis von Gemeinwohl, Mitgefühl, Kooperation zu suchen etc. und sich vor allem entsprechend zu verhalten.
 
Aber es ist dies gerade das, das das Menschsein genuin ausmacht:
 
die Anlage, die Fähigkeit zur Vernunft, zum Denken (Reflektieren, Analysieren, Kombinieren, Differenzieren, Schlussfolgern wie folglich auch zu skeptischem Hinterfragen, Zweifeln, Ergründen, Revidieren ...), zum Problemelösen und zum Mitfühlen und Kooperieren.
 
Und genau das taten Menschen vor der neolithischen Revolution sehr lange Zeit: ohne monotheistischen, ohne patriarchalen, gewaltvollen Glauben, Religion(en).
 
Tatsächlich nicht nachvollziehbar ist mir, dass man die universellen Menschenrechte nicht als quasi "Urgrund", als kleinsten gemeinsamen Nenner anerkennen kann/will. Denn was wäre das für eine menschenfeindliche, destruktive Religion bzw. ein entsprechender Glaube, der sich gegen diese Menschenrechte (auf Basis der Menschenwürde), also gegen ein friedliches, konstruktives, kooperatives menschliches Miteinander stellte?
 
Es wäre ein zerstörerischer, vernichtender Glaube, eine solche Religion, und damit nicht im Sinne von Humanismus, Frieden, Güte (Mitgefühl), bedürfnisorientiertem Gemeinwohl, Erhalt von Leben und Lebensgrundlagen von und für Menschen, Umwelt, Ökosystem, für das Leben. Es wäre dies ein pathologischer, destruktiver, letztlich selbstzerstörerischer Glaube (entsprechende Religion). Das kann Sinn der Sache kaum sein?
 
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"[...] Es ist eben mehr als eine „hübsche philosophische Frage“ (Vogt), ob die Mehrheit recht hat. Die Reduktion der Demokratie auf das Mehrheitsprinzip verkennt, dass Mehrheitsentscheidungen die „Geltungsdimension“ (Jürgen Habermas) fehlt. Das ist, neben gewichtigen historischen Erwägungen, der Grund, warum das Grundgesetz von 1949 (Art. 79 Abs. 3) für die in den Artikeln 1 bis 20 formulierten Grundrechte die Unveränderbarkeit („Ewigkeitsklausel“) festschrieb. Dieser zufolge können formal korrekt zustande gekommene Mehrheiten Minderheiten nicht ihrer Grundrechte berauben.
 
Das Mehrheitsprinzip ist zwar ein unverzichtbares Verfahren im demokratischen Prozess, aber es entbehrt des für Legitimität unverzichtbaren, normativen Fundaments und eines objektivierbaren Maßstabs. „Das Mehrheitsprinzip […] ist nie bloß Mehrheitsregel. Die Mittel, mit denen eine Mehrheit eine Mehrheit wird, sind das Wichtigere: vorausgehende Debatten, Perspektivenwandel gegenüber Minderheitsmeinungen“ – so der amerikanische Philosoph John Dewey (1859–1952).
 
Demontage der Demokratie durch Demokratie
Prozedural verstandene Volkssouveränität, wie sie Dewey antizipierte, ist eine anspruchsvolle und voraussetzungsreiche Vorstellung von rationaler Meinungs- und Willensbildung. Unter den Bedingungen der Vorherrschaft von monopolisierten und boulevardisierten Massenkommunikationsmedien erscheint solche Kommunikation auf verlorenem Posten.
 
Professor Vogt betreibt die Demontage der Demokratie mit einem legitimen demokratischen Mittel. In der Substanz zehren sie von der Vorstellung eines homogenen Gesamtsubjekts „Volk“: „Das Volk entscheidet nicht aufgrund von Ideologien und Modeströmungen […], sondern aus Sorge um das Zusammenleben in unserer Gemeinschaft. […] Das Volk entscheidet ausgewogen“ (Vogt). Diese Vorstellung vom Volk als einem kollektiv handelnden Subjekt ist nur eine nationalistische, der Tendenz nach völkisch-rassistische Fiktion, denn jede und jeder im Volk hat seinen Willen. Das Volk als Kollektiv kann gar keinen Willen haben."

Quelle: taz.de - "Der plebiszitäre Tiger"

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