Aktualisierung am 14. Mai 2020
Auch die Verweigerung der Kommunikation, des Dialogs, der Konfrontation, Auseinandersetzung - erforderlich zur angemessenen, gewaltfreien Konfliktbewältigung - stellt Vermeidungsverhalten dar, das stets auf Angst basiert.
Angst vor Kritik, Ablehnung, Zurückweisung, Verurteilung, Angst vor Kränkung, Angst vor negativen Gefühlen, vor insbesondere dem Gefühl des Minderwertigseins (siehe Selbstwertproblematik, Minderwertigkeitskomplexe, Narzissmus), des Hilflosseins.
Weiterhin ist es eine Trotzreaktion, Verweigerung, um all diese negativen Gefühle nicht erfahren, durchleiden zu müssen, also zum Zwecke der vordergründig bequemen Selbstschonung.
Denn ohne Vermeidung und Verweigerung, mit also Courage zur Konfrontation und Auseinandersetzung mit dem Anderen und insbesondere mit sich selbst (eigenen Unzulänglichkeiten, Defiziten, Schwächen und deren Ursachen ...), wäre über kurz oder lang eine Verhaltensänderung erforderlich, die auf Selbstreflexion, Selbsterkenntnis basiert - gerade das aber soll/will aus genannten Gründen wiederum vermieden werden. Teufelskreis: der Angst, der Unreife.
Der Vermeidende, Verweigernde läuft letztlich vor sich selbst davon, Flucht (wiederum als Folge von Angst) - vor der nicht selten schmerzhaften Selbsterkenntnis und dem zumeist langwierigen Reifungs-, auch Heilungsprozess.
"[...] Die vorauseilende oder imaginäre Komponente des Vermeidungsverhaltens ist einerseits schützend, andererseits verhindert sie neue Erfahrungen und kann das Leben erheblich einschränken. Da Vermeidung die Erfahrung verhindert, die Situation bewältigen zu können, ist Vermeidungsverhalten extrem stabil. Vermeidungsverhalten ist bei verschiedenen psychischen Störungen von Bedeutung, beispielsweise bei der selbstunsicher-vermeidendenden Persönlichkeitsstörung, der passiv-aggressiven Persönlichkeitsstörung und der sozialen Phobie. [...]
Mit einer schlechten Erfahrung werden Elemente des Geschehens als Hinweise auf eine mögliche Gefahr erlernt (klassische Furcht-Konditionierung), die dann eine Bedrohung ankündigen können. Tritt dann einer dieser Hinweisreize auf, löst er alle emotionalen und motivationalen Aspekte der Furchtreaktion aus. In einer Art zeitlichen Vorverlagerung der Flucht kommt es zum Vermeidungsverhalten. Nach erfolgreicher Vermeidung nimmt die Angst ab und der Betroffene beruhigt sich wieder, was ganz unmittelbar das Vermeidungsverhalten „belohnt“ (sogenannte negative Verstärkung).
Diese Selbstverstärkung des Vermeidungsverhaltens ist eine Erklärung der Pathologisierung von Angst in der Lerntheorie (siehe Verhaltenstherapie).
Durch die Vermeidung einer Situation kann jemand nicht erfahren, dass die Bedrohung nicht mehr weiter besteht oder er inzwischen in der Lage ist, sie zu bewältigen.
Da zur Vermeidung die bloße Vorstellung der Gefahr ausreicht, kann diese Vorstellung in der Fantasie ausgebaut werden und das Vermeidungsverhalten auf ähnliche Situationen ausgedehnt werden (Generalisierung).
Der imaginäre Anteil dominiert also über die Erfahrung. Die Therapie stellt in diesem Sinne eine Rückkehr zur Welterfahrung dar. [...]"
Ein paar klare Worte zu Kommunikationsverweigerern
Es braucht nicht einmal Küchenpsychologie, um zu erkennen, was dem Verweigern von Kommunikation zwischen, zumeist zwei, Menschen zugrunde liegt:
Es ist die Hilflosigkeit des Kommunikationsverweigerers sowie der daraus resultierende Versuch, mittels der Verweigerung von Kommunikation das Gesicht zu wahren, den Schein von vermeintlicher Souveränität, Stärke, Überlegenheit, Macht aufrechtzuerhalten.
Der Kommunikationsverweigerer sieht sich mit etwas konfrontiert, dem er nicht gewachsen ist, wovon er weiß oder annimmt, dass er ihm nicht gewachsen ist.
Er möchte sich jedoch keine Blöße geben, daher lässt er sich erst gar nicht auf ihm (möglicherweise) gefährlich, bedrohlich werden könnende, zumindest ihm so erscheinende Kommunikation (mit ungewissen Folgen, ungewissem Ausgang) ein.
Denn er könnte während solcher Kommunikation als der "Unterlegene", Schwächere aus selbiger hervorgehen – das will er gerade unbedingt vermeiden.
Er glaubt sich überdies im Recht. Damit daran nicht gerüttelt werden kann, muss er, auch aus diesem Grunde also, die Kommunikation verweigern, da selbige dazu führen könnte, dass er eigene Schwächen, Unzulänglichkeiten, Unsicherheiten, Fehlverhalten etc. zugestehen müsste, sie zumindest offen zur Sprache kämen und ihm möglicherweise in dieser Situation die "Argumente", d.h. die Ausreden, die Angriffsgeschosse ausgehen. Das will er vermeiden, eine solche Situation: in welcher er Macht, seine Machtposition verlöre, verlieren könnte, darf (will) er keinesfalls zulassen.
Auch würde ihm durch offene, faire, auch konfliktträchtige Kommunikation abverlangt, zu eben solchen eigenen Fehlern und Schwächen offen stehen, sie sich selbst eingestehen und vor dem Anderen zugeben zu müssen, zu können. Dessen aber ist der Kommunikationsverweigerer ja gerade nicht fähig. Mit Kritik an seiner Person kann er nicht umgehen; er will sie bereits im Keim ersticken.
Denn eben: Das Wichtigste ist ihm der Machterhalt.
Ihm geht es nicht um das Lösen von Konflikten, um die Begegnung auf Augenhöhe, um das Aushalten von Differenzen, unangenehmen Gefühlen, Einsichten (über auch sich selbst), er ist nicht an Gleichberechtigung, Gleichgestelltheit beider Parteien interessiert – im Gegenteil: Ihm ist daran gelegen, das Macht-, Dominanzverhältnis genau so aufrechtzuerhalten wie es ihm zum Vorteil gereicht.
Indem er die Kommunikation verweigert, bestraft er seinen "Widerpart" – mit Entzug, mit der viel zitierten Mauer. Der Andere kann all seine eigenen Gefühle, seinen Frust, Ärger, all das, das ihn beschäftigt, belastet, über das er sich gerade deshalb mit der diese Gefühle (durch ihr Verhalten) auslösenden Person auseinandersetzen möchte, nicht anbringen, loswerden, nicht an die richtige Adresse richten.
Der Kommunikationsverweigerer möchte den Anderen in die unterlegene, die devote, demütige, untergebene Rolle zwingen – u.a. mittels Kommunikationsverweigerung, Abblocken, selbstgerechter, vermeintlich "überlegener, souveräner" Attitüde.
Er möchte erreichen, dass der Andere sich ihm unterwirft, damit er selbst weiterhin die Regeln bestimmen kann, damit seine vorgebliche Macht erhalten bleibt.
Letztlich drückt er damit nur seine Hilflosigkeit, Schwäche, seine persönliche Unterlegenheit demonstrativ aus – umso mehr, als er genau dies (all seine eigenen Unzulänglichkeiten) vehement zu verbergen, auch zu leugnen bemüht ist.
Er kann mit einer Situation nicht umgehen, er fühlt sich von ihr überfordert. Um sich dies nicht anmerken zu lassen, um diese "Schwäche" zu übertünchen, mimt er den Überlegenen.
Und er will den Anderen seine "Macht" – unangenehm! – spüren lassen. Wie eingangs schon gesagt: Es soll durchaus auch eine Art Strafaktion, Rache sein.
Spätestens, wenn der Andere sich auf dieses fragwürdige, respektlose, egozentrische "Spiel" nicht (mehr) einlässt, sondern das Muster durchbricht, fällt die Kommunikationsverweigerung auf den Verweigerer selbst negativ zurück.
Denn dann distanziert man sich von ihm – eben weil man erkannt und meist bereits wiederholt festgestellt hat, dass es dem Verweigerer tatsächlich nicht um eine Lösung, um einen gemeinsamen Weg, um offene, auch ungewisse, unsichere, risikoreiche, unangenehme, unbequeme, schmerzhafte Auseinandersetzung - nicht zuletzt: mit sich selbst, der jeweils eigenen Person - geht, sondern nur um Macht und das Aufrechterhalten seiner scheinbaren Machtposition, seiner Dominanz.
Er kann am Ende nur verlieren - nicht nur den Anderen … .
Aber selbst das sich einzugestehen, dass sein eigenes Verhalten dazu geführt hat (zu solchem Verlust), ist ihm unmöglich, ist ihm unerträglich, muss und wird er daher rigoros leugnen, abstreiten. Anderenfalls … verlöre er das, das er für Stärke hält, er verlöre seine Macht. Er würde, müsste sich folglich klein, schwach, hilflos, unterlegen fühlen, er könnte diesen Gefühlen dann nicht mehr entweichen, sich ihnen nicht mehr entziehen.
"Gewinnen" bzw. ausdrücken würde er hingegen Größe: schaffte er es, sich zu stellen, sich "klein und schwach", d.h. verletzlich, schutzlos, angreifbar, zu fühlen, sich auf diese Weise, von dieser Seite zu zeigen, erkenntlich zu geben.
Solches Zugeständnis jedoch hätte zur Folge, dass er zukünftig wiederum weitere "Zugeständnisse" machen müsste: dass er sich selbst unterordnen, fügen, einlassen, Rücksicht nehmen müsste: auf den Anderen, auf dessen Bedürfnisse, Wünsche etc..
Es könnte dann nicht mehr alles nach nur seinen Vorstellungen und Regeln stattfinden. Er müsste sich empathisch verhalten, dem Anderen zugewandt, er müsste sich öffnen – dem Anderen, also auch Neuem, Unbekanntem, Fremden. Er könnte nicht mehr verdrängen, ignorieren, ausblenden, verdrehen … .
Das aber verunsichert ihn ja, weshalb er seine Machtposition erhalten, zementieren will.
Er klammert sich an diesen scheinbaren, trügerischen, illusorischen Halt. Das Machtgefühl gibt ihm – ebenso illusorische – Sicherheit.
Und vor allem erlaubt es ihm, sich zu schonen, sich nicht sich selbst stellen, mit sich selbst und anderen auseinandersetzen zu müssen.
Er ist im Recht. Er hat die Macht. Ohne jeden Zweifel. Und seine Kommunikationsverweigerung soll, will genau das demonstrieren, "beweisen".
So grotesk seine Überzeugung, sein Verhalten erscheint, so tragisch ist es im Grunde doch – sein selbst gezimmertes, selbst gemauertes Gefängnis.
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"[...] Hirigoyen sieht als Ziel eines Perversen zur Macht zu gelangen oder sich dort zu halten, egal mit welchen Mitteln, oder auch seine eigene Unfähigkeit zu verschleiern. Mit seinen perversen Machenschaften geht es ihm darum, den anderen zu destabilisieren, ihn an sich selbst und den anderen zweifeln zu lassen oder ihn zugrunde zu richten, ohne dass die Umgebung eingreift.
Zu diesem Zweck ist jedes Mittel recht: scheinbar harmlose Worte, Einflüsterungen oder Nichtausgesprochenes, hinterhältige Anspielungen, Lügen, Ungeheuerlichkeiten. Und die bevorzugte Waffe der Perversen ist die Verweigerung der unmittelbaren Kommunikation. Der Konflikt wird nicht benannt, aber er findet ständig statt durch herabsetzendes Verhalten. Der Aggressor weigert sich, seine Einstellung zu erklären. Diese Weigerung lähmt das Opfer, das sich auf diese Weise nicht verteidigen kann, was die Fortsetzung der Aggression möglich macht. Indem er sich weigert, den Konflikt beim Namen zu nennen, zu diskutieren, verhindert der Aggressor eine Auseinandersetzung, die es ermöglichen könnte, eine Lösung zu finden.
Gemäß dem Repertoire perversen Kommunikationsverhaltens muss man den anderen daran hindern nachzudenken, zu verstehen, zu widerstehen.
Sich dem Dialog zu entziehen ist eine geschickte Art, den Konflikt zu verschärfen und ihn dabei dem anderen in die Schuhe zu schieben. Werden Vorwürfe gemacht, sind sie verschwommen und ungenau, lassen Raum für Deutungen und Missverständnisse. Alle Versuche einer Auseinandersetzung führen nur zu unbestimmten Vorwürfen.
Hirigoyen meint, jeder von uns handle möglicherweise ab und zu "pervers". Zerstörerisch wird der Prozess aber erst durch Häufigkeit und Wiederholung. Ein perverses Individuum ist beständig pervers; es ist fixiert auf diese Form der Beziehung zum anderen und stellt sich in keinem Augenblick in Frage. Nie wird ein eigener Teil an Verantwortung übernommen für das, was nicht klappt: "Nicht ich, der andere ist verantwortlich für das Problem!"
Diese Personen können nicht anders leben, sie müssen den anderen herabwürdigen, um Achtung vor sich selbst zu gewinnen und dadurch Macht. Sie gieren nach Bewunderung und Anerkennung. Sie empfinden weder Mitgefühl noch Anerkennung für den anderen, da Beziehungen sie nicht innerlich berühren. Den anderen respektieren bedeutet, ihn als menschliches Wesen zu betrachten und den Schmerz zu erkennen, den man ihm zufügt. Aber um sich selbst zu akzeptieren, müssen die narzisstisch Perversen siegen und einen anderen zerstören. Dabei können sie sich überlegen fühlen. [...]
Durch perverse Gewalttäter angegriffene Menschen tun sich oft schwer damit, selber ernst zu nehmen, dass sie nicht spinnen. Denn es ist oft für sie unbegreiflich, zu glauben, dass jemand, den sie gut kennen, so hinterhältig berechnend handeln kann. Denn es handelt sich ja um den Partner oder die Partnerin, um Vater, Mutter oder Kind, um einen Kollegen oder einen (politischen) Freund. Und so sind sie dem Angreifer oft naiv in die Falle getappt. Durch Manipulationen eingesponnen in ein unsichtbares Netz subtiler, unfairer Machenschaften, ausgesetzt immer neuen Giftspritzen. Zur völligen Lähmung tragen dann noch eigene Schuldgefühle bei. Denn Opfer suchen häufig die Schuld bei sich.
Verstärkt wird dies unter Umständen dadurch, dass andere Menschen seelische Gewalt herunterspielen, vor ihr die Augen verschließen oder aber gleichmäßige Schuldverteilungen vornehmen. Dazu können dann unter Umständen Vermittlungs- und Versöhnugsversuche kommen, welche oberflächlich ansetzen mit dem Motto: "Zum Streit gehören immer zwei!" Das Buch von Hirigoyen macht sehr deutlich, dass von solchen Vermittlungsversuchen dringend Abstand zu nehmen ist, wenn es um perverse Gewalt geht. Denn sie werden weder Opfer noch Täter gerecht, sondern unterstützen lediglich das perverse Spiel des Angreifers. Wenn jemand seinen Hass gegen andere Menschen ausagiert, dann hilft nur eine konsequente Haltung, die klar und deutlich sagt: "Das kannst du auf keinen Fall tun. Das werden wir nicht dulden. Gewalt darf sich nicht durchsetzen." [...]"
Quelle: lebenshaus-alb.de - "Die Masken der Niedertracht - seelische Gewalt (...)", am 13.06.2017 im Internet entdeckt - so zutreffend ...; Hervorhebungen habe ich vorgenommen.
"[...] Ein wertvolles Buch für all jene, die ahnen, dass Macht über sie ausgeübt wird. Macht im ganz subtilen Sinn. Macht, die kaum nach aussen sicht- oder spürbar ist. Macht, die lähmt, verändert, tötet.
Die Autorin spricht eine deutliche Sprache, wenn sie manche Täter als Perverse bezeichnet. Sie zieht klare Linien zwischen gesunden und kranken Aktionen. Durch viele Beispiele wird der Vorgang der Machtausübung von einer Person über eine andere veranschaulicht, sowohl im privaten wie auch im beruflichen Leben. Es wird aufgezeigt, nach welchen Kriterien ein Opfer ausgewählt wird, wie es durch den Täter sukzessive destabilisiert wird. Blauäugig tappt das Opfer in die Falle, weil es sich nicht denken kann, dass PartnerIn, ChefIn, Mutter, Vater oder Kind so hinterhältig berechnend handeln kann.
Alle Schuld sucht das Opfer bei sich, fragt sich, mit welchem Verhalten es den andern zu solchen Reaktionen reizt, und bemerkt dabei nicht mehr, dass es dessen Aktionen sind. Dieses Buch bietet Betroffenen die Möglichkeit, genau hinzusehen. Vielleicht das erste Mal zu hören, dass es solche Machtübergriffe gibt, dass nicht sie spinnen, wie sie vielleicht jahrelang der festen Überzeugung waren, sondern, dass sie bis in ihre Grundmuster manipuliert worden sind. Sie finden in diesem Buch zu ihren Empfindungen und Intuitionen zurück. Sie lernen wieder zwischen Perversion und normalem zwischenmenschlichem Verhalten zu unterscheiden. Ein Buch, das Mut macht, sich aus diesen Fängen zu lösen. Das Mut macht, den Schritt zu sich zu wagen. Die durch den deutschen Titel des Buches aufkeimende Hoffnung, patente Hilfe, Rezepte zu finden, wird jedoch nicht erfüllt. Denn, es scheint ein langer Weg aus der Abhängigkeit zu sein. Es wird aber deutlich, dass es enorm wichtig ist, die Therapieform und die TherapeutIn sorgfältig auszuwählen.
Sollte eine TherapeutIn, was noch immer häufig vorkommt, auf die Schilderungen erwidern, das sei wohl ein Überreagieren; oder man würde gar einen Lustgewinn aus den Quälereien ziehen, dann ist die Therapiestelle sofort zu wechseln. Denn zur Heilung der Verletzungen durch seelische Gewalt gehört an erster Stelle ein Mensch, der wahrzunehmen weiss, der die Strukturen eines Perversen erkennt und demzufolge verstehen kann, dass das Opfer sich nicht anders geben konnte, als wie es gehandelt hat. [...]"
Quelle: antipsychiatrieverlag.de, siehe oben verlinkt, farbliche Hervorhebungen habe ich vorgenommen.
"[...] Fluchtverhalten Psychologie 2: Das Fluchtverhalten ist nichts anderes, als vor dem Problem davon zu laufen! Besonders Männer gehen Konflikten gerne aus dem Weg, wenn es sich um eine Aussprache mit einer Frau handelt. Sie fühlen sich schlecht, unterlegen und die ganzen Gefühle und Emotionen bereiten dem Mann Unbehagen. Er verliert die Kontrolle und kann die Situation nicht abschätzen, ein beängstigender Ausnahmezustand. Die Hoffnung stirbt zuletzt, dass sich das Problem von alleine löst, wenn man nur lange und weit genug wegrennt. Glaubst du tatsächlich an die Vogel-Strauß-Taktik? Achte dazu in meinem Video am Ende der Seite auf Minute Zwei und die zufällige Begebenheit im Hintergrund. Für eine gesunde Streitkultur ist eine gute Kommunikation Voraussetzung. [...]
Fluchtverhalten Psychologie 3: Bei einem Angriff, Streit oder Konflikt gibt es nur zwei Möglichkeiten – Flucht oder Kampf. Wenn ein Mensch der Annahme ist, zu verlieren, wird er immer den Ausweg der Flucht wählen. Er möchte Gefahrensituationen vermeiden, aufgrund seines Überlebensinstinkts!
Bei Frauen verliert der Mann manchmal buchstäblich seinen Verstand, wenn es um Gefühle geht. Zumindest dann, wenn er keinen großen Bezug zu seiner Gefühlswelt hat. Er ergreift die Flucht. [...]
Fluchtverhalten Psychologie 4: Hinter dem Fluchtverhalten bei Menschen steckt oft eine Angststörung. Hilflosigkeit, schlechte Erfahrungen, ein geringes Selbstwertgefühl prägen die Vermeidungsstrategie. Die Konfrontation wird mit Schmerz definiert, also ist die einzige Möglichkeit das Fluchtverhalten, um sich selbst vor weiteren unangenehmen Erlebnissen zu schützen. Leider geht diese Taktik dauerhaft nicht auf und die Probleme vergrößern sich irgendwann. Folgen sind Isolation, Beziehungsunfähigkeit, Einsamkeit oder sogar Wut und Aggression. [...]
Fluchtverhalten Psychologie 5: Die häufigsten Anzeichen für ein Fluchtverhalten sind wie bereits erwähnt, die Vogel-Strauß Methode oder die der drei Affen, die nichts sehen, nichts hören und nichts sagen. Weitere Verhaltensmuster sind Aufschieben und den Konflikten aus dem Weg zu gehen. Noch beliebter ist die Methode der Schuldzuweisung auf Andere, um keine Eigenverantwortung zu übernehmen und sich seinen eigenen Fehlern nicht bewusst werden zu müssen. [...]
Fluchtverhalten Psychologie 6: Abgesehen von der fehlenden Kompetenz an Kommunikationsfähigkeiten bei Auseinandersetzungen hat das Fluchtverhalten gravierende gesundheitliche Folgen. Es führt zu innerer Unruhe, Stress, sozialer Abspaltung, Liebesunfähigkeit, Isolation bis hin zur Depression. [...]
Fluchtverhalten Psychologie 7: Der erste Schritt ist, sich dessen bewusst zu machen, dass man schneller den Rückzug ergreift, als es möglicherweise sinnvoll ist. Als nächstes kann man üben mutiger zu werden und sich den Konfrontationen zu stellen. Um dem ganzen nicht ins offene Messer zu laufen, empfehle ich, das eigene Beziehungsmanagement und die Kommunikationsfähigkeiten zu verbessern. Dadurch gewinnst du Stärke, Selbstvertrauen und erkennst, dass ein Konflikt dir auch neue positive Perspektiven ermöglich kann. [...]"
https://beziehung-management.de/fluchtverhalten-psychologie/
"Normalerweise ist die Schuldzuweisung ein Verhalten, das häufig bei Kindern beobachtet werden kann. Das liegt daran, dass sie aufgrund ihres kognitiven und moralischen Entwicklungsstandes noch nicht dazu in der Lage sind, zu erkennen, dass es wichtig ist, die Verantwortung für ihre eigenen Handlungen zu übernehmen. Daher neigen sie häufig dazu, eine Bestrafung zu vermeiden, wenn sie etwas getan haben, das sie nicht hätten tun dürfen. Leider gibt es auch viele unreife Erwachsene, die sich in verschiedenen Situationen weiterhin auf diese Weise verhalten.
Die Schuldzuweisung mag zunächst eine Gewohnheit sein, aus der sich dann allmählich eine Strategie entwickelt. Hauptsächlich bei Menschen mit einem hohen Grad an Narzissmus und bei jenen, denen es an Autonomie mangelt.
Dieses Verhalten tritt auf, wenn die Entwicklung von Emotionen und Werten an einem gewissen Punkt stehengeblieben ist. Denn jeder Mensch, der sich auf diese Weise verhält, hat offensichtlich Probleme und innere Konflikte und überträgt die damit verbundenen Schmerzen auf andere. (...)
Grundsätzlich gibt es zwei Hauptgründe, warum Menschen die Strategie der Schuldzuweisung anwenden, um dadurch ihre Konflikte zu bewältigen. Der erste Grund ist Narzissmus und der zweite ist ein Mangel an Autonomie. Obwohl du vermuten könntest, dass sich diese beiden Merkmale gegenseitig ausschließen, ist dies aber nicht der Fall. Tatsächlich treten sie oftmals gemeinsam auf.
Darüber hinaus kommt es sehr häufig vor, dass diese Menschen einen extrem ausgeprägten Narzissmus entwickeln. Sie tun dies, um dadurch ihr Minderwertigkeitsgefühl zu kompensieren. Dies ist eine paradoxe Situation. Denn einerseits ist dieser Mensch davon überzeugt, dass er oder sie geliebt und anerkannt werden sollte.
Aber andererseits unternimmt diese Person nicht das, was erforderlich wäre, um diese Liebe oder Anerkennung auch zu erhalten. Dennoch stört sich diese Person sehr daran, dass sie sie nicht bekommt. Das ist dann auch der Punkt, an dem sich solche Menschen dazu entscheiden, andere für alles verantwortlich zu machen, was sie selber nicht erreichen.
Der zweite Grund für die Anwendung dieser Strategie ist mangelnde Autonomie. Wie bei einem Kind sind diese Menschen sehr abhängig von Autoritätspersonen und haben große Angst vor Bestrafung. Dann beschuldigen sie andere, um eine negative Erfahrung zu vermeiden. Allerdings führt ein derartiges Verhalten nur dazu, dass sich ihre Abhängigkeit noch vergrößert. Und das wiederum verhindert, dass sie mehr Verantwortungsbewusstsein entwickeln.
Auf den ersten Blick scheint Schuldzuweisung eine erfolgreiche Strategie zu sein. Denn zunächst einmal trägt sie dazu bei, dass das Ego der Person, die sie anwendet, intakt bleibt. Das liegt daran, dass eine Person, die einen Fehler begeht und diesen als solchen anerkennt, dadurch implizit auch erklärt, dass sie nicht perfekt ist. Und daher nicht immer recht hat. Für einen Menschen, dem es an Demut mangelt, wäre dies eine Wunde, die sein Ego nicht tolerieren könnte.
Allerdings ist das Unvermögen, die eigenen Fehler als solche zu akzeptieren, nicht das Resultat übermäßiger Selbstliebe, sondern vielmehr die Folge großer Unsicherheit. Manche Menschen glauben, dass sie ihren Wert verlieren oder ihre Fähigkeiten und Verdienste infrage gestellt würden, wenn sie einen Fehler begehen. Wenn du aber souverän und zufrieden mit dir selber bist, wirst du deine Fehler als etwas Normales betrachten und auch als etwas, aus dem du lernen kannst.
Darüber hinaus gibt es jene Situationen, in denen ein Mensch andere beschuldigt, weil dies die einzige Möglichkeit ist, zu vermeiden, die Konsequenzen des eigenen Verhaltens tragen zu müssen. Aufgrund der Schuldzuweisung muss dieser Mensch dann auch seine eigenen Fehler nicht korrigieren. Allerdings ist dies ganz offensichtlich eine sehr kindische Art und Weise, sich der eigenen Verantwortung und Schuld zu entziehen. Wer so handelt, versteckt sich vor sich selbst. Außerdem verpasst er eine weitere Gelegenheit, aus den eigenen Fehlern zu lernen, stärker zu werden und daran zu wachsen.
Jeder Mensch, der andere systematisch für die eigenen Fehler, Schmerzen und Unzulänglichkeiten verantwortlich macht, schadet nicht nur sich selbst, sondern auch anderen. Zuerst einmal beeinträchtigt ein derartiges Verhalten die Authentizität und Offenheit in jeder zwischenmenschlichen Beziehung. Denn unter solchen Umständen wird es sehr schwer, gesunde Bindungen aufzubauen. Daher entstehen hauptsächlich toxische Beziehungen.
Allerdings ist der Aufbau echter und aufrichtiger Beziehungen mit anderen Menschen eines der Merkmale, um dem Leben mehr Sinn zu verleihen. Diese Bindungen geben Sicherheit, stärken die Identität und machen dich mutiger. Die künstlichen Bande, die durch Manipulation entstehen, erzeugen nur ein Gefühl der Einsamkeit in unserer zunehmend als bedrohlich empfundenen Welt.
Darüber hinaus verwehrt sich jeder, der sich weigert, Verantwortung für seine Handlungen zu übernehmen, die Möglichkeit, persönlich zu wachsen und wird daher auch nicht aus seinen Fehlern lernen können. Diese Stagnation beeinflusst die Emotionen und führt zu einer verzerrten Wahrnehmung der Realität. Letztendlich nährt all das nur eine schädliche und beinahe paranoide Haltung. (...)"
Zweifelsohne ist jeder Täter selbst Opfer.
Zugleich ist er als Täter jedoch Verletzungen, Beschädigungen, Leid anderer, somit weitere Opfer verursachend und dafür zur Verantwortung zu ziehen - mittels Um-Verzeihung-Bittens (auf Basis von Schuldeinsicht, von Mitgefühl), Wiedergutmachung, idealerweise sich anschließender Versöhnung mit jeweiligem Opfer, nicht durch Strafe, nicht durch Gewalt. Nicht auf Basis von Hass, Rache, Vergeltung.
Nur durch Mitgefühl und Wiedergutmachung sowie Versöhnung kann der Kreislauf der Gewalt, der Vergeltung, die Destruktionsspirale durchbrochen, d.h. bewältigt werden.
Die einzige Art der gewaltlosen, somit der gebotenen Konfliktbewältigung ist dialogische Kommunikation, falls erforderlich mit Unterstützung durch je angemessene, passende, versierte Mediation (unabhängiger, neutraler Mediatoren) oder aber unter Umständen, situationsbedingt auch nonverbal: eine direkte menschliche, zugewandte, gebende, versöhnliche, mitfühlende Geste, entsprechende Tat.
Wem es jedoch um Macht, Kontrolle, Herrschen-, Unterwerfenwollen, zumeist auch Ausbeutung geht, wird zu solcher Konfliktbewältigung weder willens noch fähig sein. Narzissmus.
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Kontaktabbruch, "Funkstille", Dialogverweigerung - aufgrund von Bindungsstörung, drum auch der pathologische Narzissmus
"[...] Ohne Dialog kann keine Beziehung gelingen. Geht der Dialog verloren, geht die Beziehung verloren. [...]
So besteht häufig der Irrtum, im Dialog zu sein hieße, gleicher Meinung zu sein. [...]
Kennzeichnend für einen Dialog ist, eine Situation anders zu verlassen, als man sie begonnen hat, sei es mit einem neuen Gedanken, einem neuen Gefühl oder einer neuen Erkenntnis. [...]
Dialog meint niemals nur das Ich - sondern immer auch das Du und die Bereitschaft, zu einem Wir aus meinem Ich und deinem Du. [...]"
Quelle: "Resilienz - Das Geheimnis innerer Stärke", Dr. med. Mirriam Prieß
"[...] Schwere physische Gewalt tritt vor allem dort auf, wo die verbale Kommunikation zwischem dem (späteren) Täter und seiner Umgebung zum Erliegen gekommen ist. [...]"
Quelle: Joachim Bauer, "Schmerzgrenze - Vom Ursprung alltäglicher und globaler Gewalt"
Ein gravierendes Problem für Täter ist ihre SCHAM.
Psychische Gewalt, emotionaler Missbrauch, Traumatisierung, Schwarze Pädagogik auch in, durch Politik, Wirtschaft (Kapitalismus, Neoliberalismus, Leistungsideologie) und Folgen - wie Rassismus, Sadismus, Narzissmus, Misogynie ... - Sabeth schreibt
Bitte nicht länger von "Missbrauch" sprechen, da es keinen richtigen Gebrauch von Menschen gibt, stattdessen von psychischer und physischer Gewalt , Misshandlung , oft auch Vergewaltigung : ...
https://kallisti-dichtet-belichtet.over-blog.com/2018/04/psychische-gewalt-emotionaler-missbrauch-traumatisierung-schwarze-padagogik-auch-in-durch-politik-wirtschaft-kapitalismus-neoliberal
Erich Fromm über Destruktivität, "das Böse", Sadismus, Macht, Kontrolle, Manipulation, Korruption, Xenophobie, Rassismus, Neophobie, Nekrophilie, Objektifizierung, Gier, Geiz, Pedanterie, Gehorsam, Verzicht, Erziehung, Charakter, Liebe - Sabeth schreibt
Erich Fromm - Anatomie der menschlichen Destruktivität Der Aggressionstrieb als Mythos der Psychoanalyse: Joachim Bauer spürt in seinem neuen Buch den neurobiologischen Wurzeln der Gewalt nach un...
http://kallisti-dichtet-belichtet.over-blog.com/2017/10/erich-fromm-uber-destruktivitat-das-bose-sadismus-macht-kontrolle-manipulation-korruption-xenophobie-rassismus-neophobie-nekrophilie
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