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Sabeth schreibt - Lebenskunst für Laien

Poesie Melancholie Philosophie Feminismus Anarchismus - non serviam.

Warum es so wenige gute Liebhaber gibt

 
Warum es so wenige gute Liebhaber gibt …
 
… und was ein "guter Liebhaber" ist – oder auch: wie mann ein solcher werden kann.  
 
Weil es nirgendwo um die sexuelle Lust und Lusterfüllung der Frau/von Frauen geht - nicht zu Hause (Aufklärung), nicht in der Schule (Biologie-Unterricht) und schon gar nicht in Pornos.
 
Nicht einmal in sogen. Frauenzeitschriften, die Frauen stattdessen sogar noch dazu anleiten, wie sie "den perfekten blow- oder handjob" für i h n machen/lernen sollen und wie ihnen bei deep throat nicht das Würgen, statt ein Orgasmus kommt.
 
Überdies, weil Männer die Lust der Frau unbehelligt übergehen können, dürfen - Frauen selbst lassen das zu, stellen die Bedürfnisse und Wünsche des Mannes mehrheitlich in den Vordergrund und fungieren auch in Beziehungen als gratis Sexdienstleisterinnen.
Das ist die Kurzfassung.
 
Wenn man im Internet nach einer Antwort auf diese Fragen sucht, wird man – wen wundert´s  – mit einer Menge trash aus dem Boulevard konfrontiert.
Da werden Trivialitäten sowohl das setting als auch körperliche Merkmale, das äußere Erscheinungsbild und sogar Körperpflegemaßnahmen betreffend ausgewalzt und gleichermaßen unerträglich haarsträubende "Technik-Tips" ausgeworfen, alles natürlich von entsprechend animieren sollenden Bildchen flankiert.
 
Man fragt sich, was damit eigentlich bezweckt, bewirkt werden soll bzw. will?
Und an wen sich dieser Schund richtet? Denn selbst sexuell noch mehr oder weniger unerfahrenen Jugendlichen und jungen oder auch älteren Erwachsenen ist er nicht ansatzweise eine Hilfe und sollte schon gar nicht als Orientierungsgeber (miss-) verstanden werden, denn genau hierfür taugt solches Gewäsch tatsächlich gar nicht.
 
Weder also durch die Lektüre solch billiger wie falscher Bedienungsanleitungen noch durch den Konsum diverser Porno-Videos wird ein Mann darüber in Kenntnis gesetzt, wie er zu einem guten Liebhaber wird, noch weniger wird er auf diese Weise dazu befähigt.
 
Was hingegen tatsächlich Richtung gebend, aufschluss-, lehrreich und "qualifizierend" ist … ja, was wird das wohl sein?
Richtig: Das kann nur die sexuelle Praxis sein. Die sexuelle Erfahrung: mit Frauen. Der sexuelle Austausch, Kontakt, Umgang - die Interaktion mit ihnen.
 
So leicht in der Theorie, so schwierig scheint es sich doch, nach wie vor übrigens, in der Praxis anzugehen.
Das liegt u.a. auch darin begründet, dass Frauen leider nach wie vor viel zu wenig über ihre sexuellen Wünsche, Vorlieben und Abneigungen, Interessen, Erwartungen … oder auch über ihre je individuell spezifischen (körperlichen) "Eigenheiten", Besonderheiten sprechen.
 
Sie wollen es zumeist nicht, weil sie es nicht können. Sie trauen sich nicht, weil es ihnen z.B. peinlich ist, weil sie nicht die richtigen Worte finden bzw. es nicht in Worten ausdrücken können (geht allerdings auch nonverbal) oder weil sie meinen, weil mann ihnen vermittelt hat sie seien "so anders, seltsam, nicht normal" bzw. "zu kompliziert, zu anstrengend und anspruchsvoll".
 
Oder auch, weil sie – trotz des (möglicherweise wiederholten) Versuches, Männern dies zu kommunizieren und/oder zu zeigen – die schlechte Erfahrung gemacht haben, dass Männer entweder darauf nicht eingehen wollen oder können, dass sie zu egoistisch, ignorant, unsensibel und bequem sind oder aber zu hilflos und sich in der Praxis schrecklich schwertun.
 
Lassen wir es doch nun einfach mal ein wenig konkreter werden:
 
Der Mann liest bspw. darüber oder hört davon, dass Frauen mehrheitlich ein langes "Vorspiel" brauchen oder wollen.
Das ist zum einen nicht grundsätzlich zutreffend, zum anderen fragt sich, was unter dem Vorspiel eigentlich alles oder nur verstanden wird, was damit genau gemeint ist. Irgendwie halt streicheln, küssen, lecken, massieren – mit oder ohne sex toys oder sonstigen Hilfsmitteln, welcher Art auch immer – mit oder ohne (Kerzen-) Licht, Spotlight, Nahrungsmitteln, Düften, musikalischer Untermalung, sinnlichen Gesprächen, erotischer Lektüre, anregenden Filmen etc.?
 
Tja. It depends.
 
Desweiteren hört man häufig, "die" Frau möchte gerne über möglichst lange Zeit penetriert werden; außerdem, so scheint es, wolle sie, d.h. vorgeblich unzählige Frauen dieser Tage, spätestens seit Bekanntwerden der 50 Grauschattierungen … sowie dem sich großflächig ausbreitenden BDSM, offen oder "insgeheim" richtig hart rangenommen werden … wie es so auch ungezählte Pornos suggerieren. Gewaltfick. Vergewaltigung.
 
Nein, keine Frau fungiert gerne als Rammbock, als ausschließliche Masturbationshilfe, -öffnung, als fleischliche Porno-Verlängerung, als sex toy, als: Objekt zur Trieb- und kompensatorischen Machtbefriedigung des (jeweiligen) Mannes. 
 
Darüberhinaus ist immer wieder von dem mysteriösen "G-Punkt" zu hören und zu lesen, welcher angeblich mittels einer "Komm-her"-Fingerbewegung erfolgreich stimuliert werden könne bzw. solle. Welchen es aber schlicht - und allen gegenläufigen Behauptungen zum Trotz - nicht gibt.
 
Und es lässt sich noch allerlei anderer Unsinn, bis hin zu detailliert beschriebenen, rein mechanischen Fingeranwendungspraktiken, lesen und hören.  
 
Dies übrigens ganz besonders ja auch für Frauen - welche in unzähligen Zeitschriften, TV-Sendungen, auf diversen Internetseiten, -plattformen, -foren ... darüber instruiert werden, wie sie "den perfekten Blow- und Handjob" abliefern, was den Mann so richtig heiß macht, worauf er "im Bett abfährt" usw..
 
Nun habe ich nicht Hunderte von Frauen zu ihren sexuellen Vorlieben, Praktiken, Wünschen oder auch ihren Masturbationstechniken interviewt oder Feldforschung an ihnen betrieben.
Dennoch scheint es, bei aller Komplexität weiblicher Lust und Anatomie, neben individuellen Unterschieden, die es so in der Tat gleichermaßen bei Männern gibt, doch auch einige Gemeinsamkeiten zu geben.
Anderenfalls funktionierten auch bspw. Vibratoren nicht so gut.
 
Anzumerken ist an dieser Stelle, dass ein guter Liebhaber es versteht, eine Frau sowohl psychisch-emotional als auch körperlich zu erregen.
Das psychisch-emotionale, mentale Begehren ist dabei i.d.R. leichter zu entfachen als das körperliche, insbesondere dann bzw. schon dadurch, dass/wenn eine Frau verliebt ist.
Auch hängt es nicht unwesentlich von der Zyklusphase der jeweiligen Frau ab, ob und wie intensiv gesteigert ihre Libido gerade ist oder nicht sowie von noch diversen anderen (Außen-) Faktoren.
 
Schwieriger verhält es sich für einen Mann meist jedoch also mit der/seiner Möglichkeit bzw. Fähigkeit, eine Frau körperlich zu erregen.
 
Zunächst einmal verhält es sich so, dass eine Frau üblicherweise mehr Zeit als ein Mann benötigt, körperlich (!) erregt zu werden. Doch auch dies lässt sich so einfach nicht behaupten, nicht pauschalisieren, denn wenn eine Frau masturbiert, kann sie nicht selten sehr schnell körperlich erregt sein und auch deutlich schneller/früher und öfter hintereinander zum Orgasmus kommen als ein masturbierender Mann.
Es ist tatsächlich doch auch eine Frage der "Technik", d.h. der Fingerfertigkeit, besonders jedoch: des Einfühlungsvermögens.
 
Körperlich erregt ist eine Frau dann, wenn: sie nicht nur bzw. auch nicht notwendigerweise! "feucht" ist und stöhnt und seufzt, quietscht oder schreit …, sondern: wenn ihre Klitoris erigiert ist.
 
Ja, leider ist es erforderlich, dies nochmal explizit zu machen, da nicht wenige Männer es entweder noch immer nicht wissen und/oder es gleichgültig ignorieren. Bedauerlicherweise auch aus Bequemlichkeit, Desinteresse, Selbstsucht/Egomanie.
 
Es kann der aufmerksame und ein wenig erfahrene Mann eine erigierte Klitoris durchaus ohne größere Schwierigkeiten sowohl fühlen als auch sehen.
Er muss es aber auch wahrnehmen wollen und: Er muss folglich überhaupt erst einmal aufrichtig daran interessiert sein, die Frau körperlich tatsächlich in Erregung zu versetzen und ihr dieses sein Interesse auch signalisieren.
 
Wie ebendies nun bei welcher Frau jeweils wie zu erreichen ist, das weiß - üblicherweise und hoffentlich - am besten die jeweilige, individuelle Frau selbst.
 
Sollte sie das nicht verbal kommunizieren wollen oder können, so kann sie bspw. vor dem Mann masturbieren – vielleicht auch öfter als nur ein einziges Mal.
Allerdings sollte hierfür das Vertrauensverhältnis und eine gewisse Intimität zwischen beiden so weit gediehen sein, dass die Frau nicht so masturbiert, wie sie meint, es würde dem Mann gefallen, wieder vor allem oder nur i h n erregen … - wie es also bspw. in Pornos dargestellt wird, sondern wirklich ganz individuell und authentisch – wie sie es tut, wenn sie alleine bzw. unbeobachtet ist und wie es sie tatsächlich in höchste körperliche (!) Erregung versetzt – mit intensivem Orgasmus abschließend oder auch mehreren.
 
Ein guter Liebhaber wird also vor allem das Bedürfnis (!) haben, der Frau ganz körperliche Lust, Erregung zu verschaffen, sie in Ekstase zu versetzen, ihre Erregung so weit zu steigern, dass zuletzt nicht mehr viel an Berührungen erforderlich ist/zu sein braucht, um ihren (sehr intensiven) Orgasmus auszulösen.
Ob der Mann diesen manuell, oral oder via Penetration "auslöst", bleibt selbstverständlich den beiden und der jeweiligen Situation überlassen.
 
Ein guter Liebhaber muss außerdem nicht spielen, dass es ihn selbst erregt, die Frau körperlich zu verführen, in Erregung zu versetzen … und dies zunächst einmal also ganz ohne Penetration, stattdessen mit Händen, Lippen, Zunge, sondern es wird ihn selbst sehr stark erregen, ihre Lust, ihr Begehren durch sein Tun zu verursachen, zu erleben, zu teilen.
 
Auch stelle man sich das bitte nicht so vor, dass erst der eine, dann der andere körperlich rein nur mechanisch "befriedigt" wird. Es ist viel mehr ein Interagieren, ein Kommunizieren (verbal und/oder nonverbal), ein "Reiten auf derselben Welle", ein "gemeinsamer Tanz" oder wie immer man es nennen will.
Dabei kann die körperliche Erregung zeitweilig auch abflauen, es handelt sich schließlich nicht um einen Wettbewerb oder ein Wettrennen um den schnellsten oder großartigsten Orgasmus.
 
Ein guter Liebhaber zeichnet sich demnach insbesondere durch Einfühlungsvermögen, Feinfühligkeit, Sensibilität, Aufmerksamkeit, Interessiertheit, Neugier, Zugewandtheit, Offenheit und Lust am Spiel, der Kunst der Verführung, Leidenschaftlichkeit und durch den Respekt vor der Frau, Wertschätzung ihres Körpers, ihrer Person aus.
 
Er nimmt sich gerne Zeit für die Erfüllung der Lust der Frau. Sie ist ihm ehrliches Anliegen und "Ziel".
 
Für all dies ist ein wenig Mut bzw. Selbstvertrauen erforderlich und er sollte auch kein kompletter Grobmotoriker sein.
Vieles lässt sich jedoch tatsächlich mit Zeit, Offenheit, Zugewandtheit, Vertrauensbasis und Ausprobieren "erlernen", verfeinern und vervollkommnen.
Unabdingbar ist allerdings die Bereitschaft des Mannes hierfür, sein ehrliches Interesse daran!
 
Denn der versierte Liebhaber weiß – aus Erfahrung – dass der Tanz ein gemeinsamer sein muss, um vollendeten Genuss bescheren zu können.
 
Auch die Frauen können hierzu beitragen: Indem sie nicht vorwiegend dem Mann gefallen und es hauptsächlich ihm "rechtmachen", ihn verwöhnen wollen, sondern auch die Erfüllung ihrer eigenen Wünsche und Bedürfnisse, ihrer eigenen Lust – durch den Mann, sein Zutun, sein Aktivsein - als ebenso selbstverständlich betrachten und eine entsprechende Erwartungshaltung auch selbstbewusst ausdrücken.
 
Überdies ist es der Erfüllung eigener, weiblicher Lust wenig zuträglich, wenn die Frau etwas vorspielt (Erregtsein, Orgasmen), das sie nicht wirklich empfindet. Sie tut damit weder sich selbst noch tatsächlich dem Mann, schon gar nicht ihrer beider Kontakt, Sexualität, einen Gefallen, einen Dienst, sondern macht echte gemeinsame Höhenflüge dadurch nahezu unmöglich.
 
Er muss einfach wissen, woran er bei ihr wann, wie, womit ist und sich auf ihre echten Reaktionen verlassen können, nur dann kann er diese auch genießen und sie in Wonne versetzen.
 
Und es ist übrigens vollkommen unerheblich, welche/r Ex vormals was wie am liebsten mochte … - wichtig ist einzig, was und wie es diese beiden jetzt miteinander Agierenden wollen, angenehm, berauschend, erfüllend … empfinden und erleben.
 
Eben dies macht den Sex mit einem anderen Menschen, trotz aller sonstiger Wiederholungen und Ähnlichkeiten des Ablaufs, des "Vorgangs", letztlich wirklich und überhaupt interessant – dass der Andere ein Individuum ist, dass er auf seine spezielle Weise berührt werden möchte, auf seine individuelle, ihm eigene, spezifische Weise reagiert, sich anfühlt, bewegt, äußert, ausdrückt (verbal wie nonverbal) … .
 
Es gibt kein Patentrezept oder eine Pauschalanleitung für "guten Sex". Zum Glück!
Aber es gibt Menschen, die wirklich Lust aufeinander, aneinander, miteinander und Lust auf die Lust des Anderen haben: wollen und können.
 
Und ja, es gibt sie tatsächlich, die guten Liebhaber. Es sind bloß leider noch? viel zu wenige. 
 
Es kann und darf nicht sein, so bleiben, dass es Glückssache, Zufall ist, dass, ob, wie oft auch die Frau regelmäßige Orgasmen beim Sex mit einem Mann, Partner erlebt.
 
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Mythen und Fakten zu Porno

rotlichtaus.de

16.03.2018
 
Um es noch einmal unmissverständlich klarzustellen -
Sexualpraktiken, die auf nichts anderes abzielen als auf die Erniedrigung, Demütigung, Entwertung, Misshandlung der Frau - auf phyische und damit zwangsläufig einhergehend psychisch-emotionale Weise:
 
Praktiken wie fisting (Faust in die Vagina oder den Anus "eingeführt"), Analverkehr (Penetration des Anus und Rektums), aber auch "harte" Penetration, d.h. Stoßen, Rammen "bis zum Anschlag" (das für die Frau zumeist sehr schmerzhafte Stoßen des äußeren Muttermunds) der Vagina einer Frau, d.h. d e r F r a u - denn ihre Vulva und Vagina hängt nicht irgendwie nur äußerlich an ihr, ist kein rein äußerliches Körpermerkmal, sondern Teil ihres Körpers, den sie, wie andere Körperteile auch spürt, an/in welchem sie folglich auch Schmerz empfinden kann; auch die Vulva, Vagina und der Anus sind somit Teile des Leibes, der Leiblichkeit einer Frau - sowie Anilingus/Zungenanal (insbesondere immer dann, wenn mit einer fremden, nicht vertrauten Person, d.h. an einem solchen Mann ausgeführt bzw. immer dann, wenn dies ausgeführt wird, nur weil er, der jeweilige Mann, auch bspw. der Partner, es wünscht oder gar fordert oder weil es gegen Bezahlung ausgeführt werden muss, siehe Prostitution und Pornographie) und ohnehin Oral"verkehr", bei dem die Frau den Penis bis zum Würgen oder gar Erbrechen "im Mund hat", oral "penetriert", d.h. misshandelt wird sowie facial (cumshot ins Gesicht, auch in den geöffneten Mund der Frau) sind unzweifelhaft sämtlich Praktiken (neben noch weiteren aus dem Porno- und BDSM-Bereich sowie der Prostitution/dem Frauenkauf), bei denen es keineswegs vorrangig um eine Luststeigerung beim Mann durch bspw. Enge (des Anus ...) geht, sondern sämtliche dieser Praktiken erregen (bestimmte) Männer vor allem bis ausschließlich deshalb, weil die Frau durch sie erniedrigt, gedemütigt, entwertet wird - weil die Frau dabei durch den Mann wahrnehmbar, sichtbar, hörbar misshandelt, gequält, missbraucht, v e r g e w a l t i g t wird.
 
Denn: Für die Frau sind die genannten Praktiken (neben noch weiteren aus dem Pornobereich) zumeist bis ausnahmslos n i c h t sexuell lusterzeugend oder gar lusterfüllend, d.h. die Frau kommt durch diese Praktiken (alleine) nicht zum Orgasmus, zur körperlichen Lustbefriedigung, das hat schlicht mit der weiblichen Anatomie zu tun, die Männern heute durchaus geläufig sein dürfte: Eine Frau wird körperlich durch angemessene Stimulation ihrer Vulva, d.h. vor allem der inneren Schamlippen, der Klitoris und ggf. des Scheideneingangs (noch zur Vulva gehörig, nicht also zur Vagina!) erregt und auch physisch auf diese Weise sexuell befriedigt. Keine Frau braucht dafür irgendetwas (Penis, Finger, Faust, Gegenstand) in ihre Vagina oder ihren Anus oder Mund eingeführt und/oder diese Körperteile penetriert.

Ohne angemessene Stimulation der Vulva werden Frauen nicht Orgasmen erleben.
 
Das bedeutet, wenn es um auch die sexuelle Lusterzeugung und -erfüllung der F r a u gehen soll und nicht ausschließlich um die Befriedigung des Mannes (seines Sexualtriebs und/oder seiner kompensatorischen Macht- und Unterwerfungswünsche), dann taugen u.a. alle oben genannten Porno-Praktiken nicht dafür.
 
Selbstredend spielt sich authentischer, erfüllender S e x nicht ausschließlich mechanisch an und mit Körperteilen, Geschlechtsteilen ab, sondern vor allem auch im Kopf (Denken, Vorstellungen ...) - was man als Erotik bezeichnet.

Selbstverständlich gibt es daher auch die "psychisch-emotionale" sexuelle Erregung durch Vorstellungen, Gedanken vor und bei der sexuellen Interaktion, aber kaum ein erwachsener Mensch wird ausschließlich durch Vorstellungen, Gedanken, Phantasien p h y s i s c h sexuell "befriedigt", erlebt also durch ausschließlich psychisch-emotionale Erregung nur selten einen Orgasmus; es bedarf üblicherweise zusätzlich auch der physischen, je individuell angemessenen, d.h. als tatsächlich angenehm, erregend, lustvoll empfundenen Stimulation.
 
Die oben genannten Porno-Praktiken jedoch umgehen genau und gerade diese physisch erforderliche Stimulation der Frau, ihres Körpers, ihres Leibes - absichtsvoll.

Selbst wenn die Frau zusätzlich an der Vulva stimuliert wird, kann der Schmerz, den sie durch die genannten Praktiken gleichzeitig empfindet, so stark sein, dass er jegliche Lustentstehung/Erregung überlagert bzw. schlicht zunichte, unmöglich macht.
 
Wie wir wissen, geht es bei all den gängigen Porno-Praktiken jedoch ganz gezielt, vorsätzlich n i c h t um die tatsächliche, echte Lusterzeugung und -erfüllung der F r a u - sie dient stattdessen nur als fleischlicher, leiblicher, lebendiger Gebrauchsgegenstand, als Misshandlungsobjekt, als Erfüllungsgehilfin für die Befriedigung des Mannes, der mit bwz. an ihr nichts weiter vollzieht als erweiterte Masturbation, der die Frau als Masturbationshilfegegenstand missbraucht, die sich seinen Wünschen, Vorstellungen, Erwartungen und ggf. auch nonverbalen oder verbalen Forderungen zu fügen, zu unterwerfen, diese zu erfüllen hat.
 
Überdies soll die Frau auch und gerade dann noch eigene Lust vorspielen und devot um "mehr" (Misshandlung!) betteln, wenn sie selbst das, das geschieht, das an, in und von ihr sowie durch sie am/vom Mann getätigt wird, gerade nicht wirklich will, es nicht genießt, es ihr nicht gefällt, es sie nicht erregt, schon gar nicht befriedigt.
 
D a s s sie all das nicht wirklich will, es somit nicht tatsächlich freiwillig und einvernehmlich vornimmt, zulässt, über sich ergehen, an sich tätigen lässt, s o l l die Frau - nach dem Wunsch des sie missbrauchenden Mannes (Freiers, Pornokonsumenten oder auch sogar Partners) - verbergen, sich nicht anmerken lassen, sondern überspielen; sie soll Lust, Erregung vorspielen und sich auf diese Weise im Grunde also noch zusätzlich selbst vergewaltigen.
Nichts weniger als das erwartet, wünscht, will und vollzieht jeder Mann jedes einzelne Mal, der eine Frau auf die beschriebene Weise benutzt, konsumiert, entwertet, misshandelt, missbraucht - v e r g e w a l t i g t.
 
Denn nichts anderes als sexuelle physische und damit zwangsläufig einhergehend psychisch-emotionale Gewalt, Vergewaltigung stellt das Beschriebene dar.
 
Um die tatsächliche, echte Befindlichkeit, die Wünsche, Bedürfnisse, Gefühle, Wahrnehmungen, Schmerzen, Grenzen und die tatsächliche Lusterzeugung und -erfüllung der F r a u: geht es hierbei nicht im Geringsten und s o l l es auch gar nicht gehen.
 
Denn Männer, die sich auf die beschriebene Weise verhalten, die derartige Praktiken tätigen, die solche "Praktiken" w o l l e n, denen all das sexuelle und psychisch-emotionale (!) Lusterzeugung und -befriedigung bereitet, können und wollen all das nur auf Basis des Frauenbildes, das sie haben - die Frau als devote, unterwürfige, verfügbare Hündin, die es zu demütigen, zu erniedrigen, zu benutzen, unterwerfen, misshandeln, zu vergewaltigen gilt und die das vorgeblich selbst so will bzw. es wenigstens gefälligst vorzutäuschen hat: dem Mann "zuliebe", ihm zu Diensten, zu Willen.
 
Die Frau als verfügbare Masse, als Stück Fleisch, als "belebtes" Objekt, Gegenstand, das/der beliebig oft und intensiv misshandelt werden kann und d a r f, was nach dem kranken Glauben und Wunsch nicht weniger Männer (insbesondere sogenannter "Maskulisten", Frauenhassenden) überdies der "wahren Natur/Biologie der Frau" entspricht.
 
Dass solche Männer damit ihre ureigenen charakterlichen, sozialen, emotionalen Defizite und Unzulänglichkeiten offenlegen, dass sofort ersichtlich wird, dass sie all das zu kompensatorischen Zwecken tätigen - auf Basis von Minderwertigkeits-, Unterlegenheits- und Abhängigkeitsgefühlen, Angst vor Frauen, Unsicherheit und Unkenntnis gegenüber Frauen, insbesondere in Bezug auf weibliche Sexualität, Lust, erschließt sich unmittelbar.
 
Erschütternd ist angesichts des hier Dargelegten jedoch, wie viele Männer weltweit wie häufig genau solche Pornographie wie selbstverständlich konsumieren und all diese "Praktiken", d.h. die V e r g e w a l t i g u n g auch real praktizieren - als Freier, als Sexual- und sogar als Beziehungspartner.
 
Erschütternd ist gleichermaßen, dass und wieviele Frauen all das mitvollziehen, zulassen - gerade nicht "nur" im Rahmen von Pornographie und Prostitution, wo es gerade nicht tatsächlich freiwillig geschieht, geschehen kann, sondern auch in Beziehungen, und das eben auf Basis der massiven Indoktrinierung durch wiederum Pornographie - die die genannten Porno-Praktiken (jedenfalls einige derer) sukzessive als sexuelle Norm setzt(e) oder auch, weil sie es als "Liebesbekenntnis" verstehen - als sexuelle Fürsorglichkeit, Zugewandtheit, als u.a. sexuelles und psychisch-emotionales G e b e n, das jedoch als solches nicht vom Mann wertgeschätzt und erwidert wird, sondern skrupellos, egoman ausgebeutet.
 
Denn die Frau bleibt dabei auf der Strecke, um i h r e Lust, auch ihre Wünsche, Befindlichkeiten und Grenzen geht es nicht, all das wird von jedem Mann, der sich in oben beschriebener Weise verhält, wissentlich, absichtsvoll übergangen; die Frau wird objektifiziert, missbraucht, misshandelt - und damit entwertet, entwürdigt: durch den einzelnen, sie missbrauchenden, vergewaltigenden Mann, durch aber auch die Pornoindustrie, Prostitution und Gesellschaft, welche das entsprechende patriarchale, verächtliche, diskreditierende, katastrophale Frauenbild mittels Sexismus und in bzw. durch Pornographie und Prostitutiona, also: Frauenkauf/Freiertum nicht nur zulässt, sondern aktiv befördert und aufrechterhält.
 
Dass und warum Frauen all das auch selbst mitvollziehen, zulassen, habe ich oben bereits erläutert.
 
Es muss sich folglich niemand über metoo, über Vergewaltigungen, die mehrheitlich bis fast ausnahmslos innerhalb von Beziehungen, Bekanntschaften von mehrheitlich bis fast ausnahmslos Männern an mehrheitlich Frauen getätigt werden, wundern.
 
Das tut im Übrigen auch eigentlich niemand - jedenfalls kaum ein Mann, auch wenn er in der Öffentlichkeit über "Vergewaltigungen deutscher Frauen durch fremde Invasoren" scheinempört ist und dies nur auf Basis rassistischer Motive instrumentalisiert – um die Frauen geht es gerade solchen Männern absolut nicht.
 
Und d a s ist das eigentlich Unhaltbare, Unerträgliche:
Dass nach wie vor offenbar eine Mehrheit von Männern: Partnern, Ehemännern, Freunden, Söhnen, Brüdern, Vätern, Arbeitskollegen, Nachbarn ... so völlig selbstverständlich den Missbrauch an und von Frauen nicht nur hinnimmt, sondern ihn aktiv jeweils selbst tätigt - unzählige Male, rings um den Globus.
 
Und zahlreiche (Ehe-) Frauen, Partnerinnen glauben naiverweise, i h r Freund, Partner, Ehemann würde sich niemals so verhalten - er täte es ihnen gegenüber ja nicht. Hierzu sei nochmals angemerkt: Wenn er es nicht an seiner Partnerin tätigt, so zumeist im Verborgenen, ohne ihr Wissen: als Freier bspw., aber eben auch als Pornokonsument.
 
Denn w i e kann es einen Mann sexuell erregen, der gefilmten Vergewaltigung von Frauen - nichts anderes ist Pornographie - zuzusehen, dabei zu masturbieren, dabei, davon sogar Befriedigung zu erlangen?
 
Es gefällt ihm also: all diese sexuelle und damit immer auch psychisch-emotionale G e w a l t, all diese gefilmte Misshandlung, Erniedrigung, im Grunde Bestrafung von Frauen. In ungezählten Pornos - jeden Tag von mehrheitlich bis fast ausnahmslos Männern tausendfach konsumiert.
 
Letztlich kann man das nur als Sadismus bezeichnen: die gewollte, absichtsvoll angestrebte und vollzogene Lusterzeugung und Lustbefriedigung durch das ebenso absichtsvolle Schmerzzufügen, Quälen, Misshandeln, Bestrafen, Erniedrigen eines (oder mehrerer) anderer Menschen.
 
Nein, d a s ist nicht Sex.
 
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