Durchaus wird man - allerdings abhängig von Alter bzw. bisheriger persönlicher Lebenserfahrung, Analyse-, (Selbst-) Erkenntnis- und Reflexionsfähigkeit, Reife, Introspektion und Empfindsamkeit - bei Proust eigene Gedanken, Gefühle, Empfindungen, Erinnerungen, Beobachtungen, Erkenntnisse, Einsichten und Analysen, die man bei und gegenüber sich selbst sowie gerade auch mit anderen erlebt, sie sich bewusst gemacht, reflektiert hat, wiederfinden, aber dies in einer Form, Fülle, analytischen Präzision und sprachlichen Virtuosität, wie man sie selbst in einer solchen Weise hervorzubringen "wahrscheinlich" (eigentlich zumeist: gewiss) außerstande, nicht befähigt ist.
Proust hat das Heraufholen, Beschreiben, Anschaulichmachen von je persönlichen, eigenen, eigenartigen Erinnerungen, inneren Bildern, vielförmigen Empfindungen, Gefühlszuständen, das Freilegen, Wahrnehmbar-, Wiederfühlbarmachen so zahlreicher, vielgestaltiger Schichten, Ebenen all dessen mittels "bloßer" Sprache zur Vollendung gebracht.
Er öffnet all jenen, die dafür zugänglich sind, das Tor zu ihrer je persönlichen, ganz und gar einzigartig subjektiven (dabei veränderlichen) Erinnerungs-, Erlebnis-, Erfahrungs-, Empfindungswelt, die sie mehr oder weniger bewusst in und mit sich, ihrem Selbst, Sein, ihrer Persönlichkeit tragen und die sie mehr oder weniger ausgeprägt und sorgfältig hüten, pflegen, bewahren.
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