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Sabeth schreibt

Poesie Melancholie Philosophie Feminismus Anarchismus

Über gönnerhafte Hilfsangebote, "Unterstützer" und deren Schamlosigkeit ...

 
Ein paar Takte zur mir angebotenen "Hilfe"
 
Wie schon mitgeteilt, habe ich nicht jahrelang passiv im Selbstmitleid gebadet - jeden Job, jede Ausbildung, jede Wohnung (zahlreiche Umzüge seit frühester Jugend) habe ich mir selbsttätig, eigeninitiativ organisiert, beschafft, so auch das Studium. Ja, leider muss ich das offensichtlich so demonstrativ `raushängen - manche verstehen es nicht anders.
"Nebenbei" die Kinder bekommen und umsorgt, dafür Verzichte geleistet ... und "nebenbei" ging meine Jugend dabei drauf, die Jahre hin ... .
Immer nur mit Existenzsicherung befasst.
 
Wenn ich i n z w i s c h e n nicht mehr kann und will und zunächst dringend Regenerationsmöglichkeiten benötig(t)e, um überhaupt auch physisch wieder auf die Beine zu kommen, wird das weder empathisch erkannt noch und schon gar nicht akzeptiert. - Es ist mein Pech. Wir sind ja alle so selbstverantwortlich und jeder ist ohne jeden Zweifel seines Glückes Schmid - wer wirklich w i l l und sich zusammenreißen kann, der packt es auch, wer abschmiert, ist ein Taugenichts, ein Versager, will es so, will nur (Selbst-) Mitleid und: verdient es folglich nicht anders.
 
Exakt so scheint immer noch eine Mehrheit von Zeitgenossen "insgeheim" zu denken - unempathisch, unsensibel, ignorant und maximal selbstgerecht.
 
Nehmen wir an, ich würde die mir angebotene, vorgebliche, vermeintliche "Hilfe" annehmen - wie sähe das also aus:
 
Es gab bspw. eine mir fremde Frau (die mich über das Internet kontaktierte), die finanziell gut gestellt war/ist, die mir anbot, mir einfach mal ein paar Kröten zu schicken, damit ich meiner Tochter davon einen Zoobesuch finanzieren kann.
Ihr denkt, das sei doch sehr nett und gut gemeint? - Ihr wisst nicht, was materielle Armut ist.
Es hat nichts mit "Stolz" zu tun - es geht um Würde.
 
Ich soll also ein paar gelegentlich, zufällig hereinschneiende Almosen in Demut und Dankbarkeit annehmen - nicht für mich, für mein armes Kind natürlich, dem ich das ja wohl gönnen werde!? Was bin ich sonst für eine egozentrische Rabenmutter!
 
Und dann? Wie oft will man - wer? - mir "Geld schicken"? Und wenn nicht - meint ihr, mit einem einzigen Zoobesuch (oder what so ever) in 18 Jahren sei es erledigt?

Oder wollt ihr allmonatlich Almosen, Gnadenbrosamen schicken - um e u e r Gewissen zu erleichtern?

Und schickt ihr diese Gnadenbrösel dann auch all den anderen in Armut befindlichen Menschen - auch also anderen bedürftigen, belasteten Müttern, Kindern, Alten, Kranken, Versehrten ... ?
Nein, natürlich nicht.
 
Dann gibt es Männer, die suchen auf diesem Wege einen Zugang - zum Ficken. Nein, ich entschuldige mich nicht für meine Direktheit, Wortwahl - ich bitte euch, wir sind nicht mehr 15 und auch nicht mehr 30. Ich gebe zu, ich war auch mal jung, naiv, gutgläubig, vielleicht könnte man es auch vertrauensvoll nennen - es wäre ein Armutszeugnis, würde ich noch heute auf solche recht billigen Köder hereinfallen, you see.
 
Und selbst wenn es "ehrlich und von Herzen" (soll ich lachen oder speien?) käme: wem wäre damit t a t s ä c h l i c h geholfen? Exakt.

Klar, warum nicht, aber bisschen was muss bei der Aktion (der "Helfende" darf sich besser fühlen, aufwerten ...) dann doch auch für mich und, ihr habt es schon erraten: mein KIND, `rausspringen. Denn ich krebse nicht im ewigen Existenzkampf mit zwei Kindern seit 24 Jahren herum, um gelegentlich mal anderen zu einem besseren Gewissen zu verhelfen, weil sie ein paar Brösel ihres vorgeblichen Leistungs"erfolges" abgeworfen haben.
 
Nehmen wir dennoch an, ich nähme solche "Hilfsangebote" an - ich wurde aufgefordert, mitzuteilen, was ich will, wo ich mich "sehe" - der coach lässt grüßen, fehlt eigentlich nur noch NLP.

Nehmen wir an, ich würde - tatsächlich o h n e dafür (pornogeprägten) Beischlaf vollziehen, mich prostituieren zu müssen (und das in meinem Alter ...) - unterstützt, nehmen wir an, ich käme "dorthin" (wohin ich möglicherweise will) - was dann?
 
Glaubt ihr Gönner ernsthaft, das wäre nicht maximal widerwärtig anmaßend, arrogant, selbstgefällig und erniedrigend - diese gesamte Nummer:
"Hey Baby, ich hab´ connections und Zaster - sach´ an, was du willst, die Energie muss aber schon von dir kommen oder du willst halt in deinem Loch bleiben. Also Püppchen, wenn du artig mitspielst, verschaff´ ich dir einen Posten - ich mach´ das echt gerne, denn du bist ja nicht blöd, Zuckerpuppe. Du musst allerdings ein paar Kompromisse schon eingehen und deine Existenz kannst du damit natürlich nicht sichern." - Klingelt´s? D a r u m geht es diesen "Helfenden" auch gar nicht, nicht im Ansatz. Es geht ihnen um sich selbst.
 
Nehmen wir desweiteren an, ich hätte bis hierhin das gesamte, schmierige, ekelerregende "Spiel" brav, ergeben, voller Dankbarkeit, Bescheidenheit, Anschmiegsamkeit mitgespielt, vielleicht auch "gelernt", mich selbst zu verkaufen (also: zu verraten) - was dann?
 
Meint ihr Gönner ernsthaft, d a n n sei alles im Lot - ich sei dann "lebensfroh", zufrieden? Wann?: Wenn ich ein paar poplige Kröten mehr habe und mich von anderen abhängig (gemacht) habe - wenn ich mich also unterwerfen lasse?

Und selbst wenn ich "reich" würde - was denkt ihr, würde das mit mir machen? Meint ihr allen Ernstes, d a s sei mein Ziel, danach würde ich streben, das machte mich glücklich? - Ihr projiziert. So simpel und so abstoßend ist die chose.
 
Und was ihr vor allem nicht im Ansatz begriffen habt:
Ich könnte n i e m a l s auch nur annähernd "froh" sein, wenn ich nur meine Schäfchen ins Trockene brächte.
Ich begreift nicht, könnt emotional nicht erfassen, dass Menschen wie ich nicht so ignorant und egoman existieren können - wie ihr.

Ich kann und will mir nicht ein "schönes", bequemes Leben machen: wenn DIE WELT UM MICH HERUM BRENNT und ich genau weiß, wie scheisse ungerecht der ganze Dreck ist.

Ich will den Dreck beseitigen.

Ich könnte meine behagliche Situation nicht genießen, im Wissen, dass zur selben Sekunde andere (denen es genauso beschissen oder noch erheblich elender geht als mir/uns) k r e p i e r e n - auf Raten oder aufs Mal: wegen all dieses ungerechten Drecks, den i h r - ihr ach so fleißigen "Leistungsträger" - mit am Laufen haltet: durch euer eigenes Tun, Denken, Fühlen, durch eure Ignoranz, eure Selbstbezogenheit, Selbstgerechtigkeit, euren Narzissmus und eure scheinheilige, verlogene Gönnerhaftigkeit.
 
Euer Selbstbetrug, eure Selbstschonung kotzt mich an.
 
Nein: Es ist nicht damit getan, ein paar arme Schweine aus der Kloake zu ziehen und den "Rest" verrecken zu lassen.

Aber auf politischem Wege wollt i h r gar nichts ändern - ihr w o l l t keine soziale Gerechtigkeit, kein Gemeinwohl.
Ihr schert euch einen feuchten Kehricht darum.

Ihr heuchelt nur und lehnt euch dann zurück: ruht euch auf eurer "Leistung" aus - auf eurem Selbstbetrug.
 
-
 

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