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Sabeth schreibt

Poesie Melancholie Philosophie Feminismus Anarchismus - non serviam.

Über artgerechte ("Nutz-") Tierhaltung, freiwilligen Verzicht, Gemeinwohlorientiertheit - basierend auf Vernunft, Mitgefühl und Zivilcourage

 
update 19. Juni 2020
 
Tierwohl, Tierquälerei, Massentierhaltung, Tiertransporte, Billigfleisch

W e r kauft, konsumiert denn solches Fleisch mehrheitlich, auch regelmäßig aus welchen Gründen:

Junge, Alte? Arme oder Wohlhabende? Ungebildete oder Gebildete? Frauen oder Männer?
 
Mit Betonung auf: aus welchen Gründen?
Es dürfte durchaus eine Menge mit Ignoranz, Egoismus und Bequemlichkeit sowie dem Mangel an Mitgefühl zu tun haben. Drum.
 
Säugetiere sind schmerzfähige Lebewesen. Wie wir "Nutztiere" seit Jahrzehnten misshandeln, quälen, dass wir sie so auch bezeichnen, ist menschenunwürdig, ist unethisch, ist Barbarei.
 
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30.03.2017
 
Ein mitfühlender Mensch kann grundsätzlich - eben aufgrund des ihm angeborenen, intakten Mitgefühls (siehe auch Spiegelneuronen, Neurobiologie, Neurowissenschaften) - selbst nicht ertragen, wenn ein anderes schmerzfähiges Lebewesen leidet - sein unmittelbarer Impuls ist, das Leid des anderen Lebewesens bedürfnisorientiert möglichst zu beenden oder es wenigstens abzumildern.
 
Nur Sadisten fügen anderen schmerzfähigen Lebewesen absichtsvoll Schmerz, Leid, Qualen zu und ergötzen sich daran.
 
Leider sind zahlreiche Menschen von frühester Kindheit an in ihrer Fähigkeit mitzufühlen massiv beschädigt - mit lebenslang wirksamen Folgen.
Schwarze Pädagogik fängt nicht erst bei körperlicher Misshandlung an, kennzeichnend ist viel mehr vor allem Druck, Zwang, Kontrolle, Härte, Strenge, emotionale Kälte, Strafe, Dressur - also psychisch-emotionale oder auch physische Gewalt, absichtsvolles, vorsätzliches Schmerzzufügen (Strafe, Dressur), somit Sadismus.
 
Solche Misshandlung hat ein beschädigtes Mitgefühl zur Folge, führt außerdem zumeist zu Angst, Abwehr, erhöhtem Sicherheitsbedürfnis - siehe global verbreiteten Konservatismus, aber auch zu Trotz, Verweigerung, Aggression, Depression, diversen weiteren psychischen Störungen, Erkrankungen, bis hin zur Gewalt. - Opfer werden häufig zu Tätern, jeder Täter war/ist selbst Opfer, kein Mensch wird als (Gewalt-) Täter, "böse" geboren.
 
Ich empfehle zur Lektüre daher immer wieder Arno Gruen und Erich Fromm.
 
Würde kommt allen schmerzfähigen Lebewesen zu - nicht nur jenen, die mit Verstand, Vernunft belegt sind.
 
Würde sollten wir auf ethischer Basis grundsätzlich allen schmerzfähigen Lebewesen zusprechen, mit der Folge, dass man diesen Lebewesen nicht absichtsvoll, vorsätzlich, insbesondere nicht sinnlos Schmerz, Leid zufügt.
 
Würden wir Würde nur Menschen zusprechen, die bei Bewusstsein und die urteilsfähig sind, so fielen dann schon (schwer) geistig behinderte Menschen aus dieser Definition heraus.
Das Kriterium für Würde kann demnach nicht Verstand, Vernunft sein, sondern Schmerzfähigkeit.
 
Ob bspw. ein Floh Schmerz empfindet, kann ich nicht beurteilen, ich bin keine Biologin oder Zoologin.
Andere schmerzfähige (Säuge-) Tiere haben nach meiner Definition Würde.
 
Eine andere Frage, ein umfassendes Thema ist, ob der Mensch Tiere essen darf. Können wir gesondert diskutieren, falls gewünscht.
 
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Sorry, aber mir ist das nicht nachvollziehbar: Die Rechtsnorm habe sich von einem Tag auf den anderen (quasi) geändert und Landwirte wüssten nun nicht, "was man machen soll"? - Wie kann man solche Tier"haltung", -misshandlung überhaupt je freiwillig bereits mitgemacht, hingenommen haben?!

Wer Tiere so behandelt, wie "wir" das in der "Nutztierhaltung" tun (ganz gleich, ob es sich um Schweine, Kühe oder Hühner und Küken ... handelt), der kann auch Menschen nur hassen und verachten - dem fehlt es an jeglichem, basalsten Mitgefühl.
 
Und wenn ich also sehe, dass das aktuell - vorgeblich - nicht anders geht, dann werde ich entweder Bio-Landwirt oder ich muss die Landwirtschaft bzw. Nutztierhaltung schlicht bleiben lassen - und mir einen anderen Broterwerb suchen.
 
Das wäre das erforderliche Zeichensetzen jedes Einzelnen und das übrigens in Bezug auf sämltiche Missstände, die Menschen in der jeweils eigenen Branche erkennen: Haltung, Rückgrat, Charakter unter Beweis stellen - durch Streik, Boykott, indem man ein falsches System nicht mit dem je eigenen Tun weiter mitträgt und damit je persönlich dazu beiträgt, dass diese Missstände aufrechterhalten werden können.
 
Ganz gleich, ob es sich hierbei um Landwirtschaft, "Nutztier"haltung - das Wort sagt ja schon alles - oder auch um das Gesundheitssystem (Krankenhäuser, Pflegeeinrichtungen, Altenheime) oder Bildungssystem (Krippen, Kindergärten, Schulen ...) oder um das Hartz 4-SYSTEM oder was immer handelt.
 
Wenn die Sauen "randalieren" und das mit ihren Hormonen (?) zu tun hat, dann: findet man einfach die Lösung, sie anders zu halten - nämlich tatsächlich rundum artgerecht.
Das bedeutet schlussendlich, dass es wohl mehr Platz bzw. erheblich weniger "Nutztiere" braucht - und das bedeutet, dass der Fleischpreis erheblich teurer würde und das wiederum heißt nichts anderes, als dass wir alle zum Wohle anderer Menschen und Tiere den je erforderlichen, freiwilligen Verzicht leisten, damit es allen einigermaßen gut geht.
 
Nein, das ist nicht "kindlich-naiv-linksgrünversifft", das ist ganz einfach menschlich, human, das hat mit Respekt vor, mit Wertschätzung unserer Existenzgrundlage (Natur, Umwelt, Tiere) zu tun und auch vor unserem "Nächsten" - unseren Mitmenschen, gerade jenen gegenüber, die uns fremd sind.
 
Das heißt: Mensch sein - dafür haben wir die Anlage zu Vernunft und zu Moral, deren Urbasis nichts anderes ist als eben dies: Mitgefühl - und das weltweit, unabhängig von jeglichem religiösen, ideologischen Überbau.
 
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