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Sabeth schreibt

Poesie Melancholie Philosophie Feminismus Anarchismus - non serviam.

Selbst opfernde Liebe? - Lieben und verzeihen (können)

 
Selbst (auf-) opfernde Liebe?
 
Kann man jemanden lieben, der einem an Leib und Seele wissentlich Schaden zufügt?
 
Darf man es? Muss man es vielleicht sogar: Den Feind lieben können, wenigstens: wollen?
 
Hier stellen sich gleich mehrere Fragen:
Wer ist wem wann unter welchen Umständen, Gegebenheiten ein "Feind", ein Widersacher, Gegner – jemand, der einem Schlechtes, Schaden entweder nur will und/oder tatsächlich zufügt?
 
Wer beurteilt, bewertet, entscheidet das für wen: auf welcher - moralischen?, persönlichen, kulturellen, bloß rechtlichen, bloß emotionalen - Basis?
Stets nur der Betroffene, Geschädigte selbst bzw. alleine? Da es ja vor allem oder ausschließlich ihn in ganzer Breite trifft, da er den Schaden also hat, mit dessen Folgen (weiter-) leben, sie selbst, zumeist auch alleine tragen muss.
 
Oder dürfen und sollten ggf. sogar auch Außenstehende miturteilen?
Wer wäre hierzu befähigt und legitimiert, wiederum: auf welcher ethischen Grundlage?
 
Was nun aber, wenn einem solches Lieben auf allen Ebenen – körperlich, seelisch, geistig (mental, intellektuell) – so viel Kraft, Energie und zumeist auch noch einiges andere raubt, dass für das Lieben letztlich kaum mehr Möglichkeit, eigene physische und psychische Substanz bleibt?
 
Was, wenn man sich selbst durch solches Lieben (?) schlussendlich mehr oder weniger bewusst, wissentlich, voraussehbar zu Tode bringt?
 
Wie weit darf?, soll? man beim Lieben gehen?
Wie weit nur will man weshalb gehen?
Und: welche Folgen hat es für das eigene Sein, Selbstbild, Selbstverständnis und das eigene Fühlen, Erleben, wenn man Grenzen aus Selbstschutzgründen stets einhält, nicht überschreitet?
 
Wieviel oder welche Art von Grenzüberschreitung erträgt ein Mensch, ein Individuum jeweils, je persönlich?
Wie lange? Wie intensiv? Wie häufig wiederholt? Und: warum?
 
Wie lange und/oder gut kann er standhalten, durchhalten, mithalten?
Wozu bzw. aus welchem Antrieb, welcher stets nur individuellen? oder doch eher allgemein innewohnenden, kollektiven Motivation, Antrieb oder Bedürfnis heraus?
 
Wie wirken Grenzüberschreitungen sich auf die je individuelle (Persönlichkeits-) Entwicklung aus?
 
Wann kippt es, hin zu bewusster, absichtlicher oder öfter wohl unbewusster, unbeabsichtigter Selbstzerstörung oder zumindest in Richtung Selbstschädigung?
 
Welche mannigfaltigen Faktoren, Erlebnisse, Erfahrungen, Widerfahrnisse und Prägungen führen dazu, dass Grenzen über lange Zeiträume eingehalten werden können, wollen und "mit einem Mal", an einem gewissen Punkt, in einer bestimmten (Lebens-) Situation, unter bestimmten Umständen, Verhältnissen oder auch nur in unvorhersehbaren Augenblicken nicht mehr?
 
Unter welchen Bedingungen, Bedingtheiten handelt es sich um ein Selbstopfer und wann um eher eine Selbstaufgabe? Denn dies ist nicht zwangsläufig, nicht in jedem Falle das Gleiche.
 
Selbstaufgabe geht einher mit Resignation, dem Gefühl von Hoffnungslosigkeit, Zuversichts-, Perspektiv-, Ausweglosigkeit, Alternativlosigkeit, mit Kraftlosigkeit -  sich dem Gegebenen kampflos, widerstandslos, "hingebend" überlassen, sich überwältigen, unterjochen lassen, sich ausgeliefert, wehrlos, hilflos, ohnmächtig fühlen.
 
Selbstopfer hingegen hat den Beiklang von Freiwilligkeit, Absicht, eigener Entscheidung - sich bewusst, willentlich, absichtsvoll, aus freien Stücken in den Dienst einer nach eigenem Dafürhalten "höheren", d.h. dem eigenen Sein, Selbst vermeintlich oder tatsächlich "übergeordneten", bedeutungsvolleren, wichtigeren, vermeintlich oder tatsächlich (?) wertvolleren Sache oder eines Menschen zu stellen und/oder sich im Tausch gegen etwas oder jemand anderen - zu dessen Vorteil, Fortdauer oder an dessen Stelle wie auch für dessen Wohlergehen … - hinzugeben, sich selbst, sein Selbst dabei und dafür erheblich zurückzunehmen, mit der Folge, selbst dadurch ein mehr oder weniger beträchtliches Nachsehen, einen deutlichen Nachteil oder auch sogar schweren Verlust, Schaden zu erleiden, in Kauf zu nehmen, zu erdulden.
 
Das eigene Selbst (auf-) opfernde Liebe? Sich selbst, sein Selbst opfernd: lieben?
 
Ist das ein Widerspruch in sich?
Ist das Masochismus?
Ist das ein tragisches Missverständnis des Begriffes, der Bedeutung, des Wesens von Liebe?
 
Oder ist es deren absolute Vollendung - der praktische, tatsächliche, wirkliche, echte, ja geradezu gebotene, erforderliche Vollzug - gewissermaßen über sich selbst, sein Selbst, sein persönliches Sein hinaus?
 
Zeigt sich letztlich und nur darin wahrhafte Liebe im Sinne von Metta, Karuna? In der Opferbereitschaft, der völligen Hingabe, der grenzüberschreitenden Zurücknahme nicht "nur" des eigenen Selbst, sondern sogar der eigenen Existenz?
 
Ist alles andere eher nur zum Zwecke des Erlangens, Erhalts oder Mehrens des bloß eigenen Wohlbefindens, des vorrangig oder ausschließlich eigenen "Glücks", der eigenen Zufriedenheit – des eigenen Selbsterhalts?
 
Um wen geht es am Ende beim aktiven Liebenum mich oder um den Anderen?
 
Und kann es nur dieses Entweder-Oder geben, muss es dies vielleicht sogar zwangsläufig oder … ist dies letztendlich doch nur Narzissmus?
 
-

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Sabeth schreibt

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